SZ: Gibt es heute zu viel Gier an der Wall Street?
Rockefeller: Das ist etwas dran.
Wir haben Jahre der Prosperität erlebt, nicht nur an der Wall Street. Viele Leute, die zuvor wenig besaßen, haben enorme Summen verdient und sind mit dem Geld nicht sehr verantwortungsbewusst umgegangen.
SZ: Wo liegt die Grenze zwischen Gier und dem Streben nach Glück, wie es die amerikanische Verfassung garantiert?
Rockefeller: Gier ist Teil der menschlichen Natur.
Und in guten Zeiten ist die Versuchung einfach größer.
Die Menschen, die der Gier erliegen, schaden der gesamten Gemeinschaft. http://www.sueddeutsche.de/finanzen/artikel/757/166281/
»Wissen Sie«, sagt Lumet und legt dann doch die Füße auf den Schreibtisch, »es geht nicht nur ums Geld.
Es geht auch um einen unglaublichen Mangel an Vorstellungskraft, um einen Mangel an irgendeiner Art von Zufriedenheit im Leben.
Diese Leute genießen ihr Essen nicht, sie genießen ihren Whiskey nicht, sie haben keine Freude an ihren Frauen, an ihren Familien.
Das ist gar nicht übertrieben in Bezug auf die Art und Weise, wie wir hier in Amerika leben. Und diese Stadt ist eine Art Epiphanie von alldem.«
Tödliche Entscheidung sei vielleicht sein gegenwärtigster Film seit Langem, sagt Lumet. Nie zuvor habe man in seinem Land so hart um die Dollars gekämpft wie heute.
»Es ist ein Überlebenskampf.
Denken Sie nur an die Berge von Geld, die man für Wohnungsmieten oder Häuser aufbringen muss.
Jetzt bricht das alles total zusammen, mit fürchterlichen Konsequenzen für viele.
Aber Geld ist bei uns das große Ding, das große Thema, es steckt hier drin.«
Er tippt sich an die Stirn.
»Diese Haltung ist in den letzten Jahren immer radikaler geworden.
Sie hat unser Leben hier von allem, was jenseits davon ist, isoliert.«
Zwei alte Amerikaner, der eine Banker, der andere Regisseur, sagen ganz undiplomatisch, wie sie die USA heute sehen.
Und sie sehen nichts Gutes.
Ist das so oder ist das übertrieben?
Die Geschichte mit den nicht gewarteten Flugzeugen passt ja ganz gut dazu.
Kodo schrieb am 13.04.2008 18:40
Zwei alte Amerikaner, der eine Banker, der andere Regisseur, sagen ganz undiplomatisch, wie sie die USA heute sehen.
Und sie sehen nichts Gutes.
Ist das so oder ist das übertrieben?
Die Geschichte mit den nicht gewarteten Flugzeugen passt ja ganz gut dazu.
Ich frag mich aber auch hier, warum du das so speziell an den USA aufhaengst, wo es doch den "Westen" oder "Industrienationen" an sich generell betrifft, was du hier ansprichst?
Kodo schrieb am 13.04.2008 18:40
Zwei alte Amerikaner, der eine Banker, der andere Regisseur, sagen ganz undiplomatisch, wie sie die USA heute sehen.
Und sie sehen nichts Gutes.
Ist das so oder ist das übertrieben?
Die Geschichte mit den nicht gewarteten Flugzeugen passt ja ganz gut dazu.
Ich frag mich aber auch hier, warum du das so speziell an den USA aufhaengst, wo es doch den "Westen" oder "Industrienationen" an sich generell betrifft, was du hier ansprichst?
wh
Die Amis sind uns immer weit voraus.
Aber Du hast schon recht, die Gier ist bei uns auch schon weit verbreitet.
Gier ist eine der Todsünden und gilt neben Hass und Unkenntnbis grundsätzlich als Ursache von Leiden.
Kodo schrieb am 19.04.2008 09:54
Die Amis sind uns immer weit voraus.
Aber Du hast schon recht, die Gier ist bei uns auch schon weit verbreitet.
Naja, das klingt so, als haetten die Amis Gier erfunden und wir uns damit angesteckt. Aber sie steckt in allen Menschen und regiert halt wenn bestimmte Umstaende es erfordern.
Ausserdem hatte ich eher die besagte Fixierung auf Geld im Auge.
Kodo schrieb am 19.04.2008 09:54
Die Amis sind uns immer weit voraus.
Aber Du hast schon recht, die Gier ist bei uns auch schon weit verbreitet.
Naja, das klingt so, als haetten die Amis Gier erfunden und wir uns damit angesteckt. Aber sie steckt in allen Menschen und regiert halt wenn bestimmte Umstaende es erfordern.
Ausserdem hatte ich eher die besagte Fixierung auf Geld im Auge.
wh
Gier ist zwar menschlich.
Es sind aber nicht alle Menschen gierig.
Das ist so eine Art Karma.
Kodo schrieb am 19.04.2008 09:54
Gier ist eine der Todsünden und gilt neben Hass und Unkenntnbis grundsätzlich als Ursache von Leiden.
Gier ist so ziemlich die beste aller menschlichen Eigenschaften. Ohne Gier wäre die Welt ein langweiliger und belangloser Haufen, eine Masse emotionsloser Menschen verrichtet ihr Tagwerk uninspiriert, ohne Ziel, ohne Nutzen. Der Menschheit wäre ohne Gier längst ausgestorben und das völlig zu Recht.
Letzterer ist es, den du da beschreibst. Gier, insbesondere Habgier, dagegen ist ein schlechter Charakterzug ohne den die Menschheit heute womöglich besser dastünde - mit entsprechendem Ehrgeiz.
Nun, Gier und Ehrgeiz sind nur zwei Seiten derselben Medaille. Beides sind für mich wertneutrale Haltungen, zu zu positiven wie negativen Handlungen führen können. War Hitler nun übertrieben ehrgeizig oder Machtgierig? Wohl beides irgendwie. Ist ein Sportler wie Sergej Bubka nun gierig nach Erfolgen, Medaillen und neuen Rekorden und somit nach Anerkennung oder Ehrgeizig, um seine Ziele zu erreichen. Kann man so wohl nicht trennen.
Habgier finde ich nicht unbedingt einen schlechten Charakterzug. Letztlich sind wir alle in der westlichen Welt habgierig, sonst würden die meisten gar nicht zur Arbeit gehen. Unser gesamtes Wirtschaftssystem und somit der ganze Wohlstand hängt ab ob die Leute mehr wollen. Habgier ist vielleicht nicht die edelste Eigenschaft, sicher aber die nützlichste, zumindest solange nicht das Ziel ist den ganzen Tag in weissen Gewändern irgendeinen Gott anzubeten und von denen gespeist zu werden, die sich einen Funken Gier bewahrt haben.
Kodo schrieb am 19.04.2008 09:54
Gier ist eine der Todsünden und gilt neben Hass und Unkenntnbis grundsätzlich als Ursache von Leiden.
Gier ist so ziemlich die beste aller menschlichen Eigenschaften. Ohne Gier wäre die Welt ein langweiliger und belangloser Haufen, eine Masse emotionsloser Menschen verrichtet ihr Tagwerk uninspiriert, ohne Ziel, ohne Nutzen. Der Menschheit wäre ohne Gier längst ausgestorben und das völlig zu Recht.
Rockefeller hat es richtig ausgedrückt:
Rockefeller: Gier ist Teil der menschlichen Natur.
Und in guten Zeiten ist die Versuchung einfach größer.
Die Menschen, die der Gier erliegen, schaden der gesamten Gemeinschaft. http://www.sueddeutsche.de/finanzen/artikel/757/166281/
Du verwechselst da was.
Gier und gar nicht Habgier sind mitnichten der Motor des Fortschritts.
Eines Tages werden Sie einsehen müssen, dass das letzte Hemd keine Taschen hat! Warum ist Habgier eine Sünde? Den früheren Gelehrten zufolge ist Habgier das Gegenteil von Großzügigkeit und Großmut. Will der Mensch mehr als ihm im Vergleich zu den anderen zusteht, interessiert er sich viel mehr für sich selbst als für andere. Es ist wichtig, neben dem Verlangen nach "Mehr" der Bereitschaft, andere am eigenen Reichtum teilhaben zu lassen, mehr Platz einzuräumen. Dante Alighieri schrieb: Habgier stehe an fünfter Stelle der sieben Todsünden. http://de.tickle.com/test/sevendeadlysins/result/greed.html
Und er sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor aller Habgier, denn niemand lebt davon, daß er viele Güter hat.“
Evangelium des Lukas, 12. Kapitel, Vers 15
Eine in den unterschiedlichen Religionen einhellige Erkenntnis.
Ob im Christentum, im Islam, im Judentum oder im Buddhismus.
Habgierige Leute schaden vor allem sich selbst.
Sie sind, wie der Regisseur Lumet richtig gesagt hat, unfähig zu anderen Wahrnehmungen und zum Genuss.
Die Gier bestimmt dann das Leben.
Dann wirds faustisch.
Und zwangsläufig auch kriminell.
Und er sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor aller Habgier, denn niemand lebt davon, daß er viele Güter hat.“
Evangelium des Lukas, 12. Kapitel, Vers 15
Eine in den unterschiedlichen Religionen einhellige Erkenntnis.
Ob im Christentum, im Islam, im Judentum oder im Buddhismus.
Das ist auch der entscheidende Grund, warum diese Relegionen in den entwickelten Gesellschaften massiv an Einfluss verlieren und an ihre Stelle andere treten, in denen das Erreichen eines vor allem materiellen Zieles im Vordergrund steht.
Naja, das klingt so, als haetten die Amis Gier erfunden und wir uns damit angesteckt. Aber sie steckt in allen Menschen und regiert halt wenn bestimmte Umstaende es erfordern.
Ausserdem hatte ich eher die besagte Fixierung auf Geld im Auge.
Gier ist zwar menschlich.
Es sind aber nicht alle Menschen gierig.
Das ist so eine Art Karma.
DP schrieb am 19.04.2008 15:53
Gier ist so ziemlich die beste aller menschlichen Eigenschaften. Ohne Gier wäre die Welt ein langweiliger und belangloser Haufen, eine Masse emotionsloser Menschen verrichtet ihr Tagwerk uninspiriert, ohne Ziel, ohne Nutzen. Der Menschheit wäre ohne Gier längst ausgestorben und das völlig zu Recht.
Von welcher Art Gier - bzw. Gier nach was - sprichst du?
Wenn Gier nach Anhaeufung von materiellem Krempel, dann irrst du nach allem, was man inzwischen ueber den Menschen herausgefunden hat. Der wird eher angetrieben von Neugier oder Gier nach Erkenntissen, Abenteuer, Erlebnissen, Beziehungen, Raetseln, usw.
Wobei man da natuerlich ueberlegen kann, ob ein gesundes Streben nicht ausreicht und Gier uebertriebenes Streben mit negativen Folgen darstellt.
Und er sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor aller Habgier, denn niemand lebt davon, daß er viele Güter hat.“
Evangelium des Lukas, 12. Kapitel, Vers 15
Eine in den unterschiedlichen Religionen einhellige Erkenntnis.
Ob im Christentum, im Islam, im Judentum oder im Buddhismus.
Das ist auch der entscheidende Grund, warum diese Relegionen in den entwickelten Gesellschaften massiv an Einfluss verlieren und an ihre Stelle andere treten, in denen das Erreichen eines vor allem materiellen Zieles im Vordergrund steht.
Mord aus Habgier ist z.B. strafbar.
Viele Verbrechen und Vergehen werden aus Gier verübt.
Der Buddhismus verbreitet sich gerade in der westlichen Welt.
Wenn Du wirklich habgierig bist, bist Du eine arme Sau.
Du bist nicht mehr Herr Deiner Selbst.
Du wirst immer unzufrieden sein.
Und brauchst immer extremere Sachen, um Deine Gier zu befriedigen und Dein Ego zu stabilisieren.
Gier ist kein Antrieb.
Gier ist ein Hindernis für alles.
Mord aus Habgier ist z.B. strafbar.
Viele Verbrechen und Vergehen werden aus Gier verübt.
Der Buddhismus verbreitet sich gerade in der westlichen Welt.
Wenn Du wirklich habgierig bist, bist Du eine arme Sau.
Du bist nicht mehr Herr Deiner Selbst.
Du wirst immer unzufrieden sein.
Und brauchst immer extremere Sachen, um Deine Gier zu befriedigen und Dein Ego zu stabilisieren.
Gier ist kein Antrieb.
Gier ist ein Hindernis für alles.
Das nehme ich in Kauf. Dafür bist du gehirnamputiert.