WRL007 schrieb am 09.05.2008 13:31
"Es gibt keine logische Begründung für Wegeentschädigungen. "
Da bin ich anderer Meinung. Die Wegekosten fallen nur an, weil man sich seine Brötchen eben am Arbeitsplatz verdient und sind somit echte "Werbungskosten".
Gruß
WRL
Und die Kleidung?
Man kann ja nur in wenigen Berufen nackt arbeiten.
Da gibt es derzeit eben einen Haufen Unlogik im System.
Letztlich ist es kaum verständlich, warum man Bleistifte, Bewerbungsunterlagen, Kleidung teilweise, Fahrtkosten nur bei Dienstreisen ganz, Fortbildung, Literatur usw. usf absetzen kann und ausgerechnet die tägliche Fahrt zur Arbeit nicht, bzw nur teilweise.
Und wer unter dem Werbungskostenpauschbetrag bleibt, bekommt gar nichts. Was übrigends den meisten mit 40km Anreise faktisch gar keine Steuersparnis beschert.
Man sollte sich irgendwann mal drauf einigen, wie man das handhaben will und das dann konsequent durchziehen.
Entweder man kann alle Ausgaben, die mit dem Job zu tun haben, absetzen oder eben nicht.
Dabei halte ich die grundsätzliche Absetzbarkeit durchaus für Konsequent, schliesslich darf das jede Firma auch. Und wer mehr Aufwand treibt, um mehr zu verdienen, sollte diesen Aufwand gegenrechnen dürfen.
Und wer den Leuten in Zeiten von 12 Monatsverträgen mit monatlicher Verlängerung vorwirft, sie hätten ja umziehen können, um die Fahrtkosten zu reduzieren, hat den Schuss nicht gehört.
Lexx schrieb am 08.05.2008 20:01
10 km mit dem Rad kosten genau 0¢, bringen 3€ und sind in 20-30 Minuten machbar. Ähnliches gilt, wenn man Bus und Bahn benutzt.
Auch das Rad kostet (Anschaffung, Verschleisz, Wartung, etc.) und mir waere neu, dass Bus und Bahn "genau 0c kosten" (zumindest hier sind sie schweineteuer).
Zitat:
Quer durch Düsseldorf ist ein Radfahrer je nach Strecke kaum langsamer oder deutlich schneller als ein Auto.
Ja, mehrheitlich auf Kosten der Sicherheit erreichen diese "Renn"Radler solche Werte. Dummerweise muessen unschuldige Fuszgaenger und Autofahrer oft ausbaden, was ihnen diese Hirnis einbrocken - mindestens aber vervielfacht sich der Stresspegel im Straszenverkehr.
Und wer unter dem Werbungskostenpauschbetrag bleibt, bekommt gar nichts.
Das ist falsch. Genau das Gegenteil ist der Fall. Er bekommt für den Pauschbetrag keine Steuern berechnet obwohl er keine oder nur geringfügige Werbungskosten hatte.
Werhamster: "mir waere neu, dass Bus und Bahn "genau 0c kosten""
Aufmerksames Textlesen hätte dieses Missverständnis verhindert..... "ÄHNLICHES gilt...."
"Ja, mehrheitlich auf Kosten der Sicherheit erreichen diese "Renn"Radler solche Werte."
...sagt jemand, der offenbar keine Ahnung von Düsseldorf hat. Ich fahre etwa 70% meiner täglichen Pendelstrecke auf separaten Radwegen. Der Rest geht auf Nebenstraßen, durch einen Park und über das Uni-Gelände.
25km/h würde ich nicht gerade als "Rasen" bezeichnen. Schneller als Autos bin ich trotzdem, weil die auch nicht über 30km/h im Schnitt hinauskommen und noch Umwege und mehr Ampeln fahren müssen.
Vielleicht solltest du dein Vorurteil mal überdenken....
Lexx schrieb am 10.05.2008 22:05 "Und was ist fuer dich dann "aehnlich" null Cent?"
Eine Monatskarte.
Also nur fuer die kleinste Zone, die grad mal die U-Bahnen und Busse in der City abdeckt, faengt das hier schon bei ca. 40 Euro/Monat an. Mit "aehnlich null Cent" hat das nichts zu tun.
Zitat:
"Zufrieden?!"
Nein! Das ist wie "alle XY sind doof, Anwesende ausgeschlossen".
Rabiat sind Kurierfahrer und Gelegenheitsfahrer. Die meisten Studenten fahren "normal" ....und sind trotzdem schneller als die Straßenbahn.
Mit Kurierfahrern hab ich Gott sei Dank nur wenig zu tun gehabt.
Gelegenheitsfahrer sind oft eher aengstlich und benutzen daher meist brav Radwege oder notfalls Fuszwege und schauen sich auch mal um.
Ansonsten frag ich die Leute nicht, ob sie nun studierende, arbeitende oder verrentete Idioten sind und man kann es ihnen auch nicht ansehen.
Die Einzigen, bei denen man mit fast 100prozentiger Sicherheit von der Optik auf verbloedetes Fahren schlieszen kann, sind die so genannten Rennradler in ihren schicken, bunten Sportwurstpellen, die noch bekloppter fahren, als die o.g. Kuriere.
Hamster: "Mit "aehnlich null Cent" hat das nichts zu tun."
Sind 14¢/km eher zu 0¢/km oder zu 35¢/km ähnlich? Die Entscheidung überlasse ich dir. Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass man mit einer Monatskarte gegen die Pendlerpauschale gerechnet durchaus ne Menge sparen kann, ähnlich wie beim Radfahren.
Der Kilometerpreis fürs Radfahren ist übrigens auch nur in erster Näherung null. Reifen-, Felgen-, Ketten- und Getriebeverschleiß, abgenutzte Bremsbeläge usw. machen bei mir irgendwas zwischen 3 und 4 ¢/km aus.
"Die Einzigen, bei denen man mit fast 100prozentiger Sicherheit von der Optik auf verbloedetes Fahren schlieszen kann, sind die so genannten Rennradler in ihren schicken, bunten Sportwurstpellen, die noch bekloppter fahren, als die o.g. Kuriere."
Teilweise. Also wenn ich mit meinem Rennrad....
Ansonsten ist dieser Radlertyp tatsächlich prädestiniert dafür, Radwege zu ignorieren, selbst wenn sie rennradtauglich sind.
Lexx schrieb am 11.05.2008 18:16
Hamster: "Mit "aehnlich null Cent" hat das nichts zu tun."
Sind 14¢/km eher zu 0¢/km oder zu 35¢/km ähnlich? Die Entscheidung überlasse ich dir. Was ich eigentlich sagen wollte ist, dass man mit einer Monatskarte gegen die Pendlerpauschale gerechnet durchaus ne Menge sparen kann, ähnlich wie beim Radfahren.
Was sollen denn 35 ct/km sein? Seit dem 1.1.2004 gilt 30 ct/km, zumindest für Arbeitnehmer, bei Selbständigen und Dienstreisen ist es etwas komplizierter.
Liegen also ziemlich in der Mitte, Deine 14ct/km. Und es entspricht natürlich konzeptionell am ehesten den laufenden Kosten beim Auto, die dort z.B. mit Hilfe von Autogasbetrieb auf ähnlichem Niveau liegen. Kommt halt immer drauf an, inwieweit man sonst noch mobil sein muss, wie es mit den Zeitaufwendungen aussieht etc.
Wie auch immer, noch ein Datenpunkt: die laufenden Kosten meines Fahrzeugs für ein Jahr pendeln liegen bei um die 1000 EUR. Eine Zeitkarte beim VVS würde jährlich mit 1035 EUR zu Buche schlagen. Wobei der VVS auch einer der teuersten Verkehrsverbünde Deutschlands ist.
"Also ich erinnere mich als 2000 die rot-grüne Pendlerpauschale eingeführt wurde, habe ich damit nicht nur Steuern gespart, sondern mehr an Steuern herausgekriegt als ich an tatsächlichen Ausgaben für mein 50km Monatsticket hatte. Ich fand das zwar sehr nett, aber nicht im Sinne des Erfinders. "
Das war duchaus im Sinne des Erfinders. Damit ergab sich nämlich ein echter Anreiz öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen.
Wer bis dahin Öffies oder das Fahrrad benutzt hatte, hatte zwar alle Nachteile, aber die Vorteile in Form von weniger Strassenbau und weniger Staus haben andere eingesackt.
Und wenn ich mir ansehe, dass hier alleine die Rheinbrücke ca. 200 Mio Euro gekostet hat, wäre es vielleicht günstiger gewesen, die Leute zum Umsteigen auf die Bahn zu motivieren.
Lexx schrieb am 11.05.2008 18:16
Hamster: "Mit "aehnlich null Cent" hat das nichts zu tun."
Sind 14¢/km eher zu 0¢/km oder zu 35¢/km ähnlich? Die Entscheidung überlasse ich dir.
14 Cent sind 14 Cent und weder "genau null Cent" noch "aehnlich null Cent".
"Aehnlich null Cent" waeren fuer mich eher sowas wie Nullkommanochwas-Cent...
Zitat:
Der Kilometerpreis fürs Radfahren ist übrigens auch nur in erster Näherung null. Reifen-, Felgen-, Ketten- und Getriebeverschleiß, abgenutzte Bremsbeläge usw. machen bei mir irgendwas zwischen 3 und 4 ¢/km aus.
Na, siehste, da haste deine urspruengliche Aussage:
Zitat:
Lexx schrieb am 08.05.2008 20:01
...
10 km mit dem Rad kosten genau 0¢
...
...nun selbst korrigiert.
Zitat:
Ansonsten ist dieser Radlertyp tatsächlich prädestiniert dafür, Radwege zu ignorieren, selbst wenn sie rennradtauglich sind.
Wenns nur das waere. Aber die bereiften Wurstpellen haben auch noch staendig den Trieb, anderen zu zeigen, dass sie die Koenige der Strasze sind und bilden sich anscheinend auch noch ein, unsterblich und/oder unverwundbar zu sein.
Und wenn ich mir ansehe, dass hier alleine die Rheinbrücke ca. 200 Mio Euro gekostet hat, wäre es vielleicht günstiger gewesen, die Leute zum Umsteigen auf die Bahn zu motivieren.
Das ist diese typische Denkweise, die auch gerne in deutschen Medien kolportiert wird: Öffentlicher Verkehr wie Bahn soll Individualverkehr ersetzen und man soll, wie auch immer, die Leute zum Umsteigen bewegen. Mit diesem Argument wird zumindest im Nebensatz jedes deutsche Straßenbauprojekt torpediert. 'Man sollte statt dem Lückenschluss der Axx doch den Leuten die Bahn schmackhaft machen..'
Großer Käse. Es gibt nunmal unzählige Transportszenarien, in denen sich die Bahn schlicht nicht lohnt. Da hilft keine noch so tolle Motivation, nichtmal das Verschenken der Tickets.
Ist es so schwer zu begreifen, dass wir beide Transportsysteme ausbauen müssen? Muss man immer darauf hinweisen, dass das Straße/Auto-System bäh ist?
Ich darf das sagen, als bekenndender Fan und regelmäßiger Nutzer des öffentlichen Verkehrs.
Die typischen Kilometerkosten eines typischen Autos, mit dem man typischerweise zur Arbeit fährt. Vielleicht sind es auch eher 40 oder 45 ¢. Weniger glaube ich nicht, dagegen spricht die Vergütung von 30 ¢ und FWs Aussage, dass man durchaus drunter bleiben könnte mit einem entsprechenden Auto.
"Liegen also ziemlich in der Mitte, Deine 14ct/km."
...was für meine eigentliche Aussage keine Rolle spielt, siehe die Antwort an Hamster.
"die laufenden Kosten meines Fahrzeugs für ein Jahr pendeln liegen bei um die 1000 EUR. Eine Zeitkarte beim VVS würde jährlich mit 1035 EUR zu Buche schlagen."
Touché!
Und was macht das für Kilometerkosten, wenn man den Wertverlust mit einrechnet? Irgendwann brauchst du ja schließlich ein neues Auto.
Werhamster: "Na, siehste, da haste deine urspruengliche Aussage (...) ...nun selbst korrigiert. "
Ganz falsch war sie allerdings auch nicht. Im Gegensatz zu einem Auto habe ich beim Fahrrad keine Kosten, die ich unmittelbar mit einer gefahrenen Strecke in Verbindung bringe. Was kosten mich 5 km mehr? Steigert das anteilsmäßig die Verschleißkosten, oder sind sie nicht gar irrelevant, weil ich die Bauteile einfach 5 km später austauschen kann? Ich könnte auch auf etwas Fahrkomfort verzichten und 100km weiter damit fahren.
Das ist der Unterschied zum Auto, wo jeder gefahrene und gestandene Kilometer Sprit verbraucht, dem man ziemlich genau Kosten zuordnen kann und ohne den das Auto gnadenlos stehen bleibt.
Und dass meine Kosten so weit von 0 entfernt sind liegt letztlich auch daran, dass ich keine 20€-Möhre fahre, die man sich alle drei Jahre mal auf'm Flohmarkt neu kauft (die Mehrheit der auf dem Campus parkenden Räder), sondern ein hochtechnisiertes Rad mit guten und damit teuren Bauteilen.
"Aber die bereiften Wurstpellen"
Über die Mentalität von Rennradfahrern werde ich sicher nicht mit dir streiten. Zum einen gibt es da wie bei Autofahrern immer so'ne und solche. Zum anderen ist es OT. Aus meiner Erfahrung nur soviel:
Zwischen Radfahrern und Autofahrern gibt es häufig Missverständnisse. Die Autofahrer regen sich über die Radfahrer auf, die den Radweg nicht benutzen. Die ihrerseits ärgern sich darüber, wenn die Autofahrer das auch artikulieren (durch Hupen oder ähnliches) und dabei ignorieren, dass Rennräder garnicht gefedert sind und der Radweg baulich so schlecht ist, dass seine Benutzung, Komfort, Gesundheit und Fahrsicherheit des Radfahrers gefährdet - im Gegensatz zu einem Fully-Mountainbike oder Tourenrad mit Federgabel und Sattelfedern.
Im Prinzip ähnlich, wenn auch nicht so sehr rechtfertigungswürdig ist der Umstand, dass auf Gehweg-Radwegen oft nicht so schnell gefahren werden kann wie auf der Straße. Und wenn die schon auf der Straße fahren, dann wollen sie gefälligst auch wie ein Auto behandelt werden und machen nicht extra Platz. Dabei machen sich wiederum die Rennradfahrer oft nicht klar, was für ein Hindernis sie für die Autofahrer darstellen.
So entsteht dann eine vorurteilsbehaftete, misstrauische Beziehung, die weitere Missverständnisse und Unstimmigkeiten nach sich zieht.