ist in der Amtszeit von Präsident Bush unsicherer und unstabiler geworden.
Die despotische, iranische Theokratur ist in der Region so stark wie noch nie.
Der stärkste Gegenspieler Saddam Hussein wurde von Bush beseitigt.
Im Irak hat sich Al Queida etabliert.
Es herrschen Gewalt, Terror und nationalistisch-theokratische Banden und Melizen, die wiederum zum großen Teil im iranischen Auftrag agieren.
Durch den von Bush gebilligten zweiten und verlorenen Libanonkrieg ist die Hizbullah als Stellvertreterin Irans zur absoluten Beherrscherin des Libanons geworden.
Syrien will auch wieder in den Libanon zurück.
60 Jahre nach der Gründung Israels ist kein Friede zwischen Israel und Palästina in Sicht.
Genau so wenig wie ein Staat Palästina.
Die großen Verlierer sind eindeutig die Iraker und schon immer die Palästinenser, letztlich aber auch die Israelis.
Natürlich haben die europäischen Staaten auch ihren Anteil an der jetzigen Situation.
Genau so, wie die USA, haben sie Israel bei seiner, für alle Seiten gefährlichen Siedlungspolitik und Unterdrückung der Palästinenser zumindest zugesehen, oft auch unterstützt.
"Israels Präsident Shimon Peres hat zu dem US-Präsidenten, der im Nahen Osten sehr viel Schaden angerichtet hat, gesagt, er wäre 'wie kein anderer an unserer Seite gestanden'.
Das stimmt zwar, aber es war nicht hilfreich für Israels langfristige Interessen. Amerikas Ansehen in der arabischen und muslimischen Welt ist von Bush derart beschädigt worden, dass seine Freundschaft wie Gift ist.
Noch schwerwiegender ist, dass die schriftlichen Garantien, die Bush am 14. April 2004 dem damaligen Premier Ariel Sharon gab und mit denen er praktisch die Souveränität über die wichtigsten jüdischen Siedlungen im besetzten Westjordanland und im arabischen Ostjerusalem an Israel übertragen hat, eine Zwei-Staaten-Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts in unerreichbare Ferne rücken würden, wenn sie tatsächlich eingelöst werden sollten."
Kodo dreht aus dem Artikel etwas gegen Bush, was aber IMHO nicht die Botschaft war.
Lustig finde ich immerhin so etwas wie "Noch schwerwiegender ist, dass die schriftlichen Garantien, die Bush am 14. April 2004 dem damaligen Premier Ariel Sharon gab und mit denen er praktisch die Souveränität über die wichtigsten jüdischen Siedlungen im besetzten Westjordanland und im arabischen Ostjerusalem an Israel übertragen hat, eine Zwei-Staaten-Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts in unerreichbare Ferne rücken würden, wenn sie tatsächlich eingelöst werden sollten."
Rein formal betrachtet ist das wohl ein Satz. Also von der Grammatik her. Inhaltlich wirkt das aber so, als würde die USA (hier in Form von Bush) Gebiete an Israel übertragen. Wem gehört denn der Krempel nun eigentlich? Ich dachte bisher, im Westjordanland und in Ostjerusalem würde man sich streiten, ob es nun Israel oder einem bisher imaginären Pali-Staat gehören täte.
Liest man den verlinkten Artikel, so bemerkt jedoch schnell, dass es den Israelis an vernünftigen, durchsetzungsfähigen, wenn man so will charismatischen Politikern fehlt, um zu einer Lösung des Israel-Pali-Problems zu gelangen. Mit einer solchen Formulierung liegt die Financial Times sicher auf der richtigen Seite.
Flecki5 schrieb am 16.05.2008 02:34
Kodo dreht aus dem Artikel etwas gegen Bush, was aber IMHO nicht die Botschaft war.
MfG, Flecki
Das ist der Erfolg der Nah-Ost-Politik der US-Regierung der letzten 8 Jahre.
Aber, wie ich schon geschrieben habe, die Europäer und die Deutschen waren nicht viel besser.
Die ständige Unterstützung der Siedlungspolitik der Israelis durch die US-Regierung und die Europäer und damit die Verhinderung eines palästinensischen Staates wird für die Israelis irgendwann tragisch enden.
Die Siedlungspolitik ist das große Hindernis für einen Frieden in Nahost.
Joschka schreibt sicher nicht aus dem hohlen Bauch, wer (wohl als Dank für Geleistetes) eine Professur in Princeton geschenkt bekommt, dürfte gut vernetzt sein.
Was das 'günstige Zeitfenster' angeht, da kommt mir Rocky's Beitrag zum Jugoslawien-Krieg in den Sinn: Ein US-Präsident kann ohne Zustimmung des Kongresses 60 Tage Krieg führen.
Mir kommt auch in den Sinn, dass General Petraeus im Nahen Osten kürzlich abgelöst wurde, offensichtlich, weil er kein Freund einer bewaffneten Auseinandersetzung mit dem Iran war.
Vielleicht ist das jetzt wie mit den französischen Präsidenten, die sich jeder ein bauliches Denkmal setzen: Jeder U.S. Präsident will sich mindestens ein kriegerisches Denkmal setzen (naja, vielleicht machen die Israelis die Hauparbeit).
Nun könnte man vermuten, dass alle diese Informationen und Gedanken auch im Iran vorliegen, und der Iran aus Furcht dem Druck des Westens und der IAEA nachgeben könnte. Das ist aber nicht plausibel: Der Iran hat ja vor seiner Haustüre erlebt, wie die Glaubwürdigkeit der IAEA systematisch untergraben wurde, und die Öffnung für Inspektoren am Ende nichts genutzt hat. Für den Iran gibt es kein Entrinnen - eben dieses Zeitfenster dürfte zu sein.
Hmm, für mich liest sich das wie die Drohung eines der dort angesprochenen 6 Verhandlungspartner, der seinen Vorschlag noch etwas mehr Nachdruck verleihen möchte. Es adelt Fischer, dass er dann den Ruhm dem Ministerium Steinmeier überlassen würde.
Ich sehe hier auch wenig neues (nur die Info über den rüstungstechnischen Wunschzettel Israels). Im Gegenteil scheint mir vieles aufgebauscht ("Ein Iran, dessen Präsident nicht müde wird, Israels Auslöschung und Verschwinden laut zu verkünden") und überinterpretiert ("Es sind im Nahen Osten neue Allianzen entstanden: (...) Israel, Saudi Arabien und die meisten der anderen sunnitisch-arabischen Staaten").
MartiS2 schrieb am 06.06.2008 08:37
Mir kommt auch in den Sinn, dass General Petraeus im Nahen Osten kürzlich abgelöst wurde, offensichtlich, weil er kein Freund einer bewaffneten Auseinandersetzung mit dem Iran war.
Das ist eine gewagte Interpretation. Petraeus wurde vom Kommandeur im Irak zum Oberkommandierenden für den Nahen und Mittleren Osten befördert, was die Zuständigkeit für den Irak mit einschliesst. Ich sehe da kein Kaltstellen oder Abschieben.
MartiS2 schrieb am 06.06.2008 08:37
Mir kommt auch in den Sinn, dass General Petraeus im Nahen Osten kürzlich abgelöst wurde, offensichtlich, weil er kein Freund einer bewaffneten Auseinandersetzung mit dem Iran war.
Das ist eine gewagte Interpretation. Petraeus wurde vom Kommandeur im Irak zum Oberkommandierenden für den Nahen und Mittleren Osten befördert, was die Zuständigkeit für den Irak mit einschliesst. Ich sehe da kein Kaltstellen oder Abschieben.
FW
FW,
ich erinnere mich genau an die in der Presse kolportierte Begründung, bin mir aber beim Namen nicht ganz sicher. Vielleicht war es auch ein anderer. Müsste nochmals nachforschen.
MartiS2 schrieb am 06.06.2008 08:37
Mir kommt auch in den Sinn, dass General Petraeus im Nahen Osten kürzlich abgelöst wurde, offensichtlich, weil er kein Freund einer bewaffneten Auseinandersetzung mit dem Iran war.
Das ist eine gewagte Interpretation. Petraeus wurde vom Kommandeur im Irak zum Oberkommandierenden für den Nahen und Mittleren Osten befördert, was die Zuständigkeit für den Irak mit einschliesst. Ich sehe da kein Kaltstellen oder Abschieben.
FW
FW,
Du hast recht, Petraeus war der Nachrücker des gemeinten hochrangigen Militärs: Admiral W. J. Fallon. Und der war aus eigenen Stücken zurückgetreten, offensichtlich wegen Differenzen mit Bush über die Iranpolitik. Falsche Namen, aber der Gedanke bleibt.
Iregendwie eierst du sehr auf der Mirk-Linie herum. Dazu passend ein Mirk-Link - nur haben wir den darin vorausgesagten Weltuntergang in Form eines Iran-Krieges schon um ein Jahr verpasst.
Jetzt fehlt nur noch, dass PSL und Andreas von Bülow als Experten angeführt werden.
F-W schrieb am 07.06.2008 08:29
Na ja, ich weiss nicht.
Iregendwie eierst du sehr auf der Mirk-Linie herum. Dazu passend ein Mirk-Link - nur haben wir den darin vorausgesagten Weltuntergang in Form eines Iran-Krieges schon um ein Jahr verpasst.
Jetzt fehlt nur noch, dass PSL und Andreas von Bülow als Experten angeführt werden.
FW
FW,
mein Ausgangspunkt war Joschkas Publikation, und die Annahme, dass Joschka nicht einfach so solche Beiträge schreibt. Ich habe inzwischen bei Wikipedia reingeschaut: Joschka ist demnach inzwischen Vorstand des von Soros mitfinanzierten 'European Council of Foreighn Relations'. Wenn ich schrieb 'vernetzt', dann meine ich, dass es zu seinem Artikel auch kompetente Zuträger gab.
Dazu kommen eigene Beobachtungen, und dann sagt die Nase irgenwann, da ist was im Bus(c)h. Wer was anderes meint, kann das ja plausibel gegenargumentieren. 'Mirk', 'PSL' ist kein Argument.
Ich habe jedenfalls meinem Bruder geraten, seinen Öltank trotz der hohen Ölpreise zumindest soweit zu füllen, dass er über den nächsten Winter kommt. Es könnte ja sein, dass Öl in einem halben Jahr deutlich teurer ist. Ich selbst werde ein Kriegsszenario bei Anlageentscheidungen ins Kalkül nehmen.
Lexx schrieb am 07.06.2008 06:53
Die Politik der ersten sechs Jahre, oder die der letzten beiden?
Ich sehe da einen nicht zu vernachlässigenden Unterschied.
Das ist eine komische Frage.
Er moechte weitermachen, was Bush macht.
Und das bessser ist, falls ich das richtig verstehe, ein Griff in die Mottenkiste: Jerusalem eine ungeteilte israelische Stadt. Wauuuu.....