Frank2000 schrieb am 09.07.2008 09:33
Der übliche Öko-Lügenbrei.
...
Gefahr für Leib und Leben besteht nicht
Das sieht die Behoerde - und nicht irgendwelche Oekos - etwas anders:
"Die Gefahr für die Bevölkerung sei gering, sagte ein Sprecher der Behörde. Als Vorsichtsmaßnahme sei nun allerdings in drei Gemeinden die Wasserentnahme durch Privatleute und Bauern verboten. Auch der Verzehr von Fischen aus umliegenden Flussläufen ist vorerst nicht mehr gestattet. Auch die Bewässerung von Feldern mit dem Wasser ist ebenso untersagt wie Schwimmen und Wassersport."
Woraus schließt Du, dass die Behörde eine Gefahr sieht? Es ist eine Vorsichtsmaßnahme, damit die Ökos nicht rumjammern.
Toxikologisch gesehen haben die beteiligten Flüsse in Frankreich nun vielleicht den von der WTO empfohlenen Grenzwert für Uran im Trinkwasser endlich erreicht...
wh schrieb am 09.07.2008 13:55
Das sieht die Behoerde - und nicht irgendwelche Oekos - etwas anders:
"Die Gefahr für die Bevölkerung sei gering, sagte ein Sprecher der Behörde. Als Vorsichtsmaßnahme sei nun allerdings in drei Gemeinden die Wasserentnahme durch Privatleute und Bauern verboten. Auch der Verzehr von Fischen aus umliegenden Flussläufen ist vorerst nicht mehr gestattet. Auch die Bewässerung von Feldern mit dem Wasser ist ebenso untersagt wie Schwimmen und Wassersport."
Woraus schließt Du, dass die Behörde eine Gefahr sieht?
Weil ihr Sprecher das ausgesagt hat und das dort im Text stand.
Zitat:
Es ist eine Vorsichtsmaßnahme, damit die Ökos nicht rumjammern.
Diese Vermutung mag von deinem Glauben gedeckt sein, ja.
Aber wenn Behoerden des Buergers Rechte angeblich nur einschraenken, um jammernde Oekos zu streicheln, haette man keinerlei Probleme mit und wegen der Oekos, sondern mit und wegen solcher Behoerden.
Ich weiß nicht, wann das letzte KKW in den USA gebaut worden ist, aber es gab mal den Zwischenfall in Three-Mile-Island (bei Harrisburg) - ich weiß auch nicht, ob schon wieder mit dem Bau begonnen wurde, es sind aber einige in (ernsthafter) Planung.
Kodo schrieb am 11.07.2008 19:00
Warum werden in den USA eigentlich seit den 70-er Jahren keine AKW mehr gebaut?
Weiß das jemand.
Bitte nicht:
Die haben ja genug.
Seit Ende der 70ern stagniert der Stromverbrauch mehr oder weniger (in fast allen Industrienationen, die damals schon welche waren). Zudem war lange Zeit die Steinkohle ein übermächtiger Konkurrent auf dem US-Markt.
Die KKW-Betreiber haben aber ich glaube rund 10 KKWs "virtuell" gebaut, indem sie ihre traditionell schlechte Volllaststundenzahl stark erhöht haben - in der Zwischenzeit liegt die Zuverlässigkeit der meisten US-KKWs auf einem ähnlichen Niveau wie der besten deutschen KKWs. Durch die in den meisten Fällen beantragte Laufzeitverlängerung auf 60 Jahre gibts noch weniger drückenden Handlungsbedarf - und die Kohle ist weiterhin ein extrem starker Konkurrent.
Das Problem in Südfrankreich sehe ich gar nicht so sehr darin, ob die ausgetretene Flüssigkeit nun in der Konzentration besonders giftig ist oder nicht.
Sondern sie ist ausgetreten, obwohl es eigentlich unmöglich sein sollte. Und in dem Zusammenhang hat sich dann gezeigt, dass die Sicherungsmechanismen nicht gegriffen haben, weil die entsprechenden Anlagen verrottet waren.
Wie man angesichts dieser Zustände davon ausgehen kann, dass der Rest der Anlage in besserem Zustand ist, ist mir rätselhaft. Letzlich muss man daraus schliessen, dass all die Versicherungen bzgl. der Sicherheit dieser Anlagen nur heisse Luft sind. Wenn ich sowas höre, wird mir wieder klar, wie richtig ich mit meiner Einschätzung liege, dass absolute Sicherheit am Schlendrian und schlichten menschlichen Eigenschaften scheitern muss.
Dazu passen dann auch die Wasservorkommen im totsicheren Endlager, wo ja auch in den nächsten Millionen Jahren ein Wassereinbruch unmöglich sein sollte. Nun, dann haben wir wohl jetzt das Jahr 1.002.008. Ich frage mich nur, wo die Jahre geblieben sind.
Anonymer User schrieb am 12.07.2008 17:49
Das Problem in Südfrankreich sehe ich gar nicht so sehr darin, ob die ausgetretene Flüssigkeit nun in der Konzentration besonders giftig ist oder nicht.
Ich finde das essentiell. Denn um einzuschätzen, wie schwerwiegend ein Unfall ist (und damit, inwiefern der Anlagenbetreiber eventuell als unzuverlässig einzustufen ist, weil er in einem Hochrisikobereich geschlampt hat), ist die Schwere des Unfalls zu betrachten.
Zitat:
Sondern sie ist ausgetreten, obwohl es eigentlich unmöglich sein sollte. Und in dem Zusammenhang hat sich dann gezeigt, dass die Sicherungsmechanismen nicht gegriffen haben, weil die entsprechenden Anlagen verrottet waren.
Wer hat behauptet, dass sowas "unmöglich" sein soll? Nichts ist unmöglich, und nicht jeder Kleinkleckerlesbereich in einer technischen Anlage ist 100% abgesichert.
Zitat:
Wie man angesichts dieser Zustände davon ausgehen kann, dass der Rest der Anlage in besserem Zustand ist, ist mir rätselhaft.
Welcher Rest der Anlage? Du meinst nicht etwa das KKW, das mit diesem "Unfall" gar nichts zu tun hatte?
Zitat:
Letzlich muss man daraus schliessen, dass all die Versicherungen bzgl. der Sicherheit dieser Anlagen nur heisse Luft sind. Wenn ich sowas höre, wird mir wieder klar, wie richtig ich mit meiner Einschätzung liege, dass absolute Sicherheit am Schlendrian und schlichten menschlichen Eigenschaften scheitern muss.
Wenn Du überall 100% Risikofreiheit forderst, dann ist das eine dumme Forderung. Aber eine Forderung, die die Kernenergie nicht erfüllen kann (genauso wenig wie jede andere Technik). Ich hoffe, Du bist dann konsequent überall so kritisch.
Zitat:
Dazu passen dann auch die Wasservorkommen im totsicheren Endlager, wo ja auch in den nächsten Millionen Jahren ein Wassereinbruch unmöglich sein sollte. Nun, dann haben wir wohl jetzt das Jahr 1.002.008. Ich frage mich nur, wo die Jahre geblieben sind.
Ich schließe daraus, dass Du keinen Plan hast, was in Asse passiert ist, was dort gemacht wird und was dort geplant ist. Vermutlich hast Du nur die Verlautbarungen von Herrn Gabriel dazu gehört und sie als bare Münze genommen. Schade.
Ich denke, Meinungsbildung sollte moeglich sein auch durch Zeitungskommentare (FAZ, Sueddeutsche, Welt). Ich brauche kein fundiertes Wissen um mir ein Bild machen von Risiken und Nebenwirkungen der Atomenergie, denn letzlich ist der ganze Kreislauf von der Herstellung bis zur Endlagerung gesellschaftlich relevant und wer die Leute nicht mit ins Boot holt hat hier schon verloren; es wird ohne die Zustimmung der Gesellschaft keine Atomenergie geben.
Asse: Ich weiss nicht was in Asse passiert ist, dort gemacht und geplant wird. Ich lese in der FAZ, dass im Salzbergwerk Asse vorschriftswidrig mit radioaktiv verseuchter Lauge umgegangen wurde. Deren Betreiber hielt Informationen zurück und duldete, ebenso wie das regionale Bergamt, über viele Jahre hinweg Schlamperei. Das bestaetigt katers Befuerchtung punktgenau, dass die Systeme schon irgendwie funktionieren, aber individuelle Schlampereien, Mauscheleien oder sonstwie menschliche Fehler das theoretisch perfekte System anfaellig machen.
"Kleinkleckerlesbereich in einer technischen Anlage ist 100% abgesichert."
Hmm, wir sind uns doch einig, dass es hier um strahlendes Material ging, dessen Gefährlichkeit nur deswegen gering war, weil es in den Flüssen extrem verdünnt wurde ?
Wenn Du diese Brühe als "Kleinkleckerlesbereich" titulierst und ich davon ausgehen muss, dass die Betreiber das ähnlich sehen, dann müsste man alle Anlagen sofort stilllegen. Ich frage mich dann, wo eigentlich der Gefahrenbereich anfängt und wer das definiert.
"Du meinst nicht etwa das KKW, das mit diesem "Unfall" gar nichts zu tun hatte? "
Das KKW hatte sehr viel damit zu tun, dieser Unfall zeigt nämlich die Mentalität der Betreiber im Umgang mit diesen Anlagen. Wie kann es passieren, dass ein Betreiber eines KKW ein Sicherheitsbecken, welches zur Aufnahme von strahlendem Material dient, nicht regelmässig prüft und in Ordnung hält ?
"Wenn Du überall 100% Risikofreiheit forderst, dann ist das eine dumme Forderung."
Fordere ich nicht. Aber die Zustände, die hier zu Tage kommen, erfüllen ja nicht mal Minimalstanforderungen. Anscheinend war hier ein Auffangbecken schlicht verrottet. Wie ist eigentlich in den Gefahrenabwägungen eingegangen, dass ein Betreiber Sicherheitseinrichtungen verrotten lässt ?
" Aber eine Forderung, die die Kernenergie nicht erfüllen kann (genauso wenig wie jede andere Technik)."
Dann wäre die Schlussfolgerung möglicherweise, dass die Kernenergie in Anbetracht des Gefahrenpotentials einfach nicht handhabbar ist.
" Ich hoffe, Du bist dann konsequent überall so kritisch. "
Wo es um das Leben und die Gesundheit von so vielen Menschen geht, schon.
Nur um das noch mal klarzustellen: Ich sehe das Problem nicht in dem Unfalll, so was kann passieren, letzlich muss man Risiken dieser Grössenordnung gegen den Nutzen abwägen und das Resultat mag durchaus sein, dass es akzeptabel ist. So wie wir ja auch mehrere tausend Verkehrstote akzeptabel finden.
Ich sehe das Problem darin, dass die Risikoabwägungen der Vergangenheit, die Schlendrian nicht berücksichtigen können, möglicherweise ganz andere Resultate liefern, wenn man mal realistisch rechnet.
"Ich schließe daraus, dass Du keinen Plan hast, was in Asse passiert ist, was dort gemacht wird und was dort geplant ist."
Na, dann erleuchte mich doch mal. Ich gebe ehrlich zu, dass ich keine Ahnung habe, was da passiert ist, was ich gehört und gelesen habe, war allerdings nicht sehr vertrauenerweckend.
Anonymer User schrieb am 13.07.2008 23:14
Steffen,
Ich denke, Meinungsbildung sollte moeglich sein auch durch Zeitungskommentare (FAZ, Sueddeutsche, Welt).
Klar ist so eine Meinungsbildung möglich. Sie basiert halt nur nicht auf Fakten (oder zumindest nur auf einem sorgsam ausgewählten Subset). Muss jeder selbst entscheiden, ob das reicht. Natürlich kann auch nicht jeder zu jedem Thema Experte sein. Dann muss man sich eben mit seinem Nichtwissen abfinden und sollte nicht noch damit prahlen.
Zitat:
Ich brauche kein fundiertes Wissen um mir ein Bild machen von Risiken und Nebenwirkungen der Atomenergie, denn letzlich ist der ganze Kreislauf von der Herstellung bis zur Endlagerung gesellschaftlich relevant und wer die Leute nicht mit ins Boot holt hat hier schon verloren; es wird ohne die Zustimmung der Gesellschaft keine Atomenergie geben.
Natürlich braucht man kein fundiertes Wissen. Gesunder Menschenverstand nebst etwas Faktenwissen und Kenntnis der Grundrechenarten genügen in den allermeisten Fällen.
"Die Leute ins Boot holen" hingegen ist faktisch unmöglich, wie diese Diskussion wieder zeigt. Denn "die Leute" werden vorsätzlich falsch informiert und haben kein Interesse an der Wahrheit, sondern nur an der Bestätigung ihrer Vorurteile. Und nachdem unsere Presse seit Mitte der 70er erfolgreich die Anti-Atom-Schiene fährt, wird sich daran auch nichts ändern.
Wir werden uns also damit abfinden, dass wir zukünftig mehr Todesopfer im Land haben werden nebst entweder signifikant höheren Strompreisen und/oder erhöhter Abhängigkeit vom Ausland. Das ist für mich OK, wenn sie "die Gesellschaft" bewusst dafür entscheidet. Ich bezweifle nur, dass sie sich dessen tatsächlich bewusst ist.
Zitat:
Asse: Ich weiss nicht was in Asse passiert ist, dort gemacht und geplant wird. Ich lese in der FAZ, dass im Salzbergwerk Asse vorschriftswidrig mit radioaktiv verseuchter Lauge umgegangen wurde.
Wenn die FAZ das so geschrieben hat, dann lügt sie.
Zitat:
Deren Betreiber hielt Informationen zurück und duldete, ebenso wie das regionale Bergamt, über viele Jahre hinweg Schlamperei.
Wäre mir nichts bekannt davon. Im Gegenteil hat der Betreiber seit Mitte der 90er das BMU umfassend informiert.
Zitat:
Das bestaetigt katers Befuerchtung punktgenau, dass die Systeme schon irgendwie funktionieren, aber individuelle Schlampereien, Mauscheleien oder sonstwie menschliche Fehler das theoretisch perfekte System anfaellig machen.
Tatsächlich haben wir reichlich Schlampereien insbesondere staatlicher Aufsichtsbehörden, und das in Bereichen, die wesentlich gefährlicher für die Allgemeinheit sind als die Kernenergie. Komischerweise habe ich aber von Kater noch nie etwas zu diesen Themen gehört, bei der Anti-Atomkraft-Propaganda ist er hingegen gerne dabei.
"Komischerweise habe ich aber von Kater noch nie etwas zu diesen Themen gehört, bei der Anti-Atomkraft-Propaganda ist er hingegen gerne dabei. "
Na, dann bring doch mal so ein Thema auf. Aber ich glaube wir haben hier eine Menge ähnlicher Themen behandelt. Ob die nun gefährlicher als die AKW sind, mag man ja ebenfalls diskutieren, allerdings ändert das generell nichts daran, wie man die Kernenergie für sich einschätzt. Das Versagen der Aufsichtsbehörden an anderer Stelle rechtfertigt ja nicht das Versagen hier.
Davon abgesehen sehe ich das Problem nur eingeschränkt bei den Aufsichtsbehörden. Die können nicht überall sein, letztlich kann diese Aufsicht sowieso nur oberflächlich bleiben. Hier haben die Betreiber geschlampt.
Ansonsten würde ich mich ja immer noch mal über Deine Einschätzung der Vorgänge in Asse freuen.
Gruss
Kater
PS: Na, DP hast die Abstinenz aber nicht lange durchgehalten. Oder ist in Vancouver schlechtes Wetter ?
Alle Beteiligten sollen alles offenlegen, was sie wissen", sagte Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) der "Braunschweiger Zeitung".
Es sei bereits einiges an Vertrauen verloren gegangen, beklagte er.
In Asse II war radioaktiv verseuchte Lauge mit weit überschrittenen Grenzwerten ausgetreten.
Das Problem betrifft nicht nur Wulffs schwarz-gelbe Landesregierung, sondern auch seine SPD-Vorgänger: Schon unter Sigmar Gabriel und Gerhard Schröder wurden überhöhte Strahlenwerte in dem alten Bergwerk festgestellt.
[QUOTE][b][i]kater_5 schrieb am 14.07.2008 13:09[/b][/i]
Ansonsten würde ich mich ja immer noch mal über Deine Einschätzung der Vorgänge in Asse freuen.
[/QUOTE]
Asse ist ein Versuchsendlager für schwach- und mittelaktive Abfälle. Also genau die Abfälle, die auch ohne Nutzung der Kernenergie zu entsorgen wäre. Also Abfälle, die in ihrer Giftigkeit für die Biosphäre unter "klassischem" Giftmüll rangiert.
Du hast was vom "totsicheren Endlager" phantasiert. Als solches war Asse nie geplant und ist demzufolge auch nicht nach entsprechenden Kriterien ausgewählt worden, sondern eben so, wie die Politik bei uns arbeitet.
Der "Wassereinbruch", der gerade in der Diskussion ist (obwohl es ihn seit IIRC 1988 gibt), ist weder besorgniserregend noch gefährlich. Der Plan, mittels flüssiger Verfüllung die Abfälle zu bedecken, ist schlüssig laut einschlägigen Gutachten und geeignet, den Abfall genügend lange aus der Biosphäre zu halten. Die "Kontamination" der Salzlauge mit Cäsium stammt aus den Fahrwegen der Abfalleinlagerung und ist so gering, dass nicht mal Trinkwasser mit ähnlichem Gehalt beanstandet werden würde. Sie sammelt sich am Boden der Verfüllung, welche naturgemäß unter dem Grundwasserspiegel liegt (der liegt oberhalb des Deckgebirges).
Kein vernünftiger Mensch würde zur Lagerung hochaktiver Abfälle ein bestehendes Bergwerk verwenden, weil die Stabilität nie garantiert werden kann. Das ist nur dann unkritisch, wenn die Lagerzeit kleiner sagen wir mal 1000 Jahre ist. Eine solche erreicht man übrigens auch durch konsequenten Einsatz von Wiederaufbereitung für die hochaktiven Abfälle.
Wenn der FTD-Artikel etwas von "ausgetretener radioaktiv verseuchter Lauge" redet, dann ist das eine glatte Lüge ("ausgetreten") und stark alarmistisch ("radioaktiv verseucht"). Wenn die FAZ behauptet, es würde "vorschriftswidrig umgegangen", dann ist das eine weitere glatte Lüge. Und weitere Beispiele dafür, dass man dem Journalistenpack nicht über den Weg trauen kann.
"Kleinkleckerlesbereich in einer technischen Anlage ist 100% abgesichert."
Hmm, wir sind uns doch einig, dass es hier um strahlendes Material ging, dessen Gefährlichkeit nur deswegen gering war, weil es in den Flüssen extrem verdünnt wurde ?
Nein, da sind wir uns keineswegs einig. Es handelte sich um schwach konzentriertes Uran in reichlich Wasser. Selbst wenn Du das flaschenweise säufst, bringt es Dich nicht um (jedenfalls nicht das Uran). Nicht vergessen: Uran, das ist der Stoff, der reichlich in der Erdkurste - auch an der Oberfläche - vorkommt. Wenn Deine Kinder in nächster Zeit mal etwas Erde essen, nehme ich an, dass Du sofort zur Dekontaminierung schreitest.
Zitat:
Wenn Du diese Brühe als "Kleinkleckerlesbereich" titulierst und ich davon ausgehen muss, dass die Betreiber das ähnlich sehen, dann müsste man alle Anlagen sofort stilllegen. Ich frage mich dann, wo eigentlich der Gefahrenbereich anfängt und wer das definiert.
Wenn man fordert, dass aufgrund dieses Gefährdungspotenzials alle Anlagen sofort stillgelegt werden, dann ist das für mich äquivalent zur Forderung, dass BMW keine Autos mehr herstellen darf, weil bei Dir mal der Blinker kaputt war.
Zitat:
"Du meinst nicht etwa das KKW, das mit diesem "Unfall" gar nichts zu tun hatte? "
Das KKW hatte sehr viel damit zu tun, dieser Unfall zeigt nämlich die Mentalität der Betreiber im Umgang mit diesen Anlagen. Wie kann es passieren, dass ein Betreiber eines KKW ein Sicherheitsbecken, welches zur Aufnahme von strahlendem Material dient, nicht regelmässig prüft und in Ordnung hält ?
Welcher Betreiber des KKWs? Wie oberflächlich hast Du die Berichte eigentlich gelesen, bevor Du Dich empört hast?
Zitat:
"Wenn Du überall 100% Risikofreiheit forderst, dann ist das eine dumme Forderung."
Fordere ich nicht. Aber die Zustände, die hier zu Tage kommen, erfüllen ja nicht mal Minimalstanforderungen. Anscheinend war hier ein Auffangbecken schlicht verrottet. Wie ist eigentlich in den Gefahrenabwägungen eingegangen, dass ein Betreiber Sicherheitseinrichtungen verrotten lässt ?
Die sicherheitsrelevanten Teile werden regelmäßiger externer Kontrolle unterworfen. Das lässt den Schluss zu, dass das Auffangbecken kein sicherheitsrelevanter Teil war. Einer Einschätzung, der ich zustimme. Der Unfallhergang und dessen Folgen geben mir recht.
Zitat:
" Aber eine Forderung, die die Kernenergie nicht erfüllen kann (genauso wenig wie jede andere Technik)."
Dann wäre die Schlussfolgerung möglicherweise, dass die Kernenergie in Anbetracht des Gefahrenpotentials einfach nicht handhabbar ist.
Ich freue mich schon auf die lange Reihe an Dingen, die ähnliches Gefahrenpotenzial haben und die Du zukünftig ablehnen wirst. Verkehr, Landwirtschaft, Chemie, Medizin...oder spezifischer: Herstellung von Solarzellen, Anbau von Biomasse, Kohleverfeuerung, Öl-, Gas-, Pellet- und Festbrennstoffheizung, Müllverbrennung, Klärwerke...