"Mein Rücken hat das schadlos überstanden. Wenn dem was zu schaffen macht, dann der Umstand, daß ich meinen Schreibtischstuhl zu lange bevölkere oder mich stundenlang in unbequeme Flugzeugsitze hineinpferchen muß."
Wie kommst Du dazu zu schreiben, dass Dein Rücken das schadlos überstanden hat, wenn Du doch offensichtlich Rückenbeschwerden hast ?
kater_5 schrieb am 08.08.2008 11:30
Wie kommst Du dazu zu schreiben, dass Dein Rücken das schadlos überstanden hat, wenn Du doch offensichtlich Rückenbeschwerden hast ?
Weil zwischen meiner Schulzeit und dem Beginn gewisser Irritationen im Rückenbereich etwa vierzig beschwerdefreie Jahre liegen und es daher naheliegt, solche nun auftretenden Wehwehchen eher auf nicht richtig angepaßte Sitzmöbel zu schieben als auf schwere Schulranzen in der Kindheit. Daher "komme ich dazu" sowas (Unerhörtes) zu schreiben, Herr Schulmeister.
kater_5 schrieb am 07.08.2008 16:33
"Das ist so pauschal falsch, da ab einer gewissen Verkehrsstaerke der Kreisel nicht mehr funktioniert."
Schon mal den Place de L'Etoile in Paris bewundert ?
Ich denke, damit sind Bedenken hinsichtlich der Verkehrsstärke widerlegt.
Selbst stand ich da noch nicht
Aber soweit ich - sozusagen aus der Ferne - erkennen konnte, sind die Zufluesse ausgewogen. Mein Einwand bezog sich auf unterschiedlich starke Verkehrsstroeme, wobei dann beim Kreisel der staerkere den schwachen Strom unterdruecken kann. Natuerlich werden die staerkeren auch schon mal durch laengere Ampelphasen bevorteilt, aber da sorgen die Phasen zumindest fuer regelmaeszige Chancen fuer den schwaecheren Strom, sich durchzusetzen.
Zitat:
Wobei da zugegebenermassen auch mit Ampeln gearbeitet wird, aber ich mag mir diese Kreuzung in klassischer Ampelkreuzungsmanier gar nicht vorstellen.
Siehste. Viele Kreisel werden auch nachtraeglich beampelt, weil der Kreisel nicht funktionierte. Dummerweise ist das dann oft Flickschusterei, mit der man sich rumaergern muss, bis die Stelle durch Neu-/Umbau wieder entknotet wird. An der Stelle kommt dann aber meist kein Kreisel mehr hin (die "Rueckkehr der Kreisel" bezieht sich ja auch mehr auf die kleinen.
Zitat:
"In der Praxis kann selbst der schoenste Kreisel zur Gefahr werden, wenn die Fahrer daraus eine machen. "
Der entscheidende Vorteil ist, dass die Differenzgeschwindigkeiten deutlich niedriger sind, weil allle Autos in eine ähnliche Richtung fahren. Diese gefährlichen Abbiegecrashs mit hohen Differenzgeschwindigkeiten können dort nicht auftreten.
Welche "gefaehrlichen Abbiegecrashs mit hohen Differenzgeschwindigkeiten" meinst du denn bezueglich der Ampelalternativen? Rotfahrer?!
Werhamster: " wobei dann beim Kreisel der staerkere den schwachen Strom unterdruecken kann. "
Das ist nicht richtig. Jeder Strom hält stets die gegen den Uhrzeigersinn folgenden Ströme, egal ob groß oder klein. Das steht natürlich der geringeren durchschnittlichen Wartezeit entgegen und sollte bei großen Verkehrsflüssen vorher simuliert werden.
Lexx schrieb am 07.08.2008 17:39
Werhamster: "Das ist so pauschal falsch, da ab einer gewissen Verkehrsstaerke der Kreisel nicht mehr funktioniert. "
Ich hab auch nie behauptet, dass es richtig ist, sondern, dass es in den Köpfen der Verkehrsplaner angekommen ist.
Hae?
Ich bezog mich auf:
"Lexx schrieb am 07.08.2008 12:47: Dass Kreisverkehre sicherer sind und flüssigeren Verkehr bringen als eine Ampelkreuzung ist ja nun doch in die Köpfe vieler Verkehrsplaner gelangt."
Zitat:
Wobei die Briten...
Ah, der Bluemchenkreisel Ist das nicht so ein Internet-Fake?!?
"Das ist Ansichtssache, ob da etwas blockiert wird (notfalls faehrste halt einmal um den Block ;)) und muss daher halt allgemeinverbindlich definiert werden, damit man sich massenweise Klaerungen sparen kann."
Wieso muss es das?
Steht doch da: Damit man sich massenweise Klaerungen sparen kann.
Zitat:
Es gibt sowas wie Treu und Glauben, mit dem es Bürgern freisteht Verträge abzuschließen wie sie wollen.
Auch da gibt es allgemeinverbindliche Regeln und seien es nur einige Sachen, die man vertraglich erst gar nicht abmachen darf, weil sie verboten sind (zb Kaufvertrag ueber Kinderpornos).
Zitat:
Da muss es doch auch drin sein, von jedem Autofahrer zu verlangen, dass er selbst einschätzen kann, wann er den Verkehr behindert und wann nicht.
In der Fahrprüfung soll letztlich auch genau das abgefragt werden.
Dummerweise lernen die meisten die Fragen einfach auswändig und behalten das Wissen später nicht.
Welches Wissen, wenn du doch willst, dass jeder Fahrer es selbst entscheidet?
Welchen Abstand zwischen dir und was auch immer wuerdest du denn als nicht behindernd ansehen? Denkst du auch brav an alle Fahrzeugbreiten? Wie kurvengaengig sie sind? Zaehlst du Rinnsteine mit? Bordsteinkanten auch? Und'n Stueck Rad- oder Fuszweg auch?
Zitat:
Aus verkehrsplanerischer Sicht habe ich in erster Linie an die Wartezeiten gedacht, die der Kreisel dem Autofahrer gegenüber einer Ampel erspart oder verkürzt.
Wo nix los ist, ist der Kreisel leer und man muss nicht warten. Ansonsten hast du da auch Wartezeiten (besonders, wenn Zebrastreifen dazugehoeren und nicht weit vor den Einfahrten angelegt werden).
Zitat:
Dafür gibt es eine einfache Lösung: Schokolade statt Kinder-Überraschung!
Lexx schrieb am 08.08.2008 14:57
Werhamster: " wobei dann beim Kreisel der staerkere den schwachen Strom unterdruecken kann. "
Das ist nicht richtig. Jeder Strom hält stets die gegen den Uhrzeigersinn folgenden Ströme, egal ob groß oder klein. Das steht natürlich der geringeren durchschnittlichen Wartezeit entgegen und sollte bei großen Verkehrsflüssen vorher simuliert werden.
Hae? Hast du schon mal einen Kreisel gesehen und benutzt? Du weisst, dass du warten musst, wenn sich im Kreisel was bewegt und du dem Vorfahrt gewaehren musst?!
Nun stell dir vor, ein Hauptstrom kreuzt einen Nebenstrom und wird verkreiselt... da darfst du dann als Nebenstromnutzer evtl. lange warten, bis du mal eine Luecke im kreiselnden Hauptstrom findest.
kater_5 schrieb am 08.08.2008 15:10
"Welche "gefaehrlichen Abbiegecrashs mit hohen Differenzgeschwindigkeiten" meinst du denn bezueglich der Ampelalternativen? "
Wenn ein Linksabbieger ein entgegenkommendes Auto übersieht. Die können dann sogar beide Grün haben.
Ach, das. Mich hatte "Differenzgeschwindigkeit" irritiert.
An Stellen, wo das regelmaeszig zu Gefahren fuehren kann, gibt es dann die Abbiegerspur/-ampel. Nebengassen kann man auch verkreiseln - aber die haetten dann wohl eh keine Ampel gehabt.
Werhamster: "Ah, der Bluemchenkreisel Ist das nicht so ein Internet-Fake?!? "
Nein. Such mal bei Google maps nach "Swindon".
gucke vom Stadtkern "A" etwas nach rechts und etwas nach oben (Satellitenbild)
...was aber nicht mehr so ganz Kreisel ist."
Doch! Ein Kreisverkehr mit Überbrückung. Vermutlich die beste Lösung für diesen Verkehrsknotenpunkt.
"Ansonsten hast du da auch Wartezeiten"
Und? Ist kein Argument dagegen, dass die Wartezeiten im Schnitt geringer sind als an einer Kreuzung. Da muss man nämlich immer warten, wenn rot ist und nicht nur, wenn tatsächlich Fußgänger oder andere Autos fahren.
"Welches Wissen"
Das Wissen, was dann selbstständig auf fragliche Situationen transferiert werden könnte.
"Auch da gibt es allgemeinverbindliche Regeln und seien es nur einige Sachen, die man vertraglich erst gar nicht abmachen darf, weil sie verboten sind (zb Kaufvertrag ueber Kinderpornos). "
Es schreibt einem aber niemand vor, WIE man einen Vertrag abzuschließen hat. Per Handschlag, mit oder ohne Zeugen, schriftlich festgehalten oder nicht. Quittung oder nicht. Zu welchen Konditionen? usw.
"Steht doch da: Damit man sich massenweise Klaerungen sparen kann."
Man kann es auch einfach garnicht definieren und dem Bürger auftragen, das selbstverantwortlich entscheiden zu können.
Vergleicht doch bitte keinen Kreisel in GB mit unseren Kreiseln hier.
In GB sind sie zur Beschleunigung des Verkehrs eingerichtet, hier zum zusätzlichen Abbremsen. Das sieht man schon daran, wie die Ein- und Ausfahrten gestaltet sind und wie beschildert ist. In meinem alten Dorf gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Kreiseln und fast überall haben sie die Hinweisschilder so hingestellt dass der gemeine PKW-Fahrer erstmal sieht wo er überall hinfahren kann (und wie weit es bis dahin ist), aber leider nicht den Verkehr, der gerade im Kreisel ist. Ebenso gibt man bei uns schnell mal 7-stellige Beträge für Verbauungen aus wo in GB ein weißer Punkt in der Fahrbahnmitte völlig ausreicht.
Und der Kreisel in Swindon ist genial, wenn man mal verstanden hat, wie er funktioniert (was, zugegeben, einem Rechtsfahr-Denker wie mir anfangs ein paar echte Probleme bereitet hat).
Gruß
WRL
Ich weiß ja nicht ob sich unsere Neubürger hier wohler gefühlt hätten, wenn man anstatt des grünen Pfeils einfach ihre Rechtsabbiegeregelung an Ampeln übernommen hätten, aber der Versuch wärs wert gewesen.
WRL007 schrieb am 08.08.2008 17:34
...und fast überall haben sie die Hinweisschilder so hingestellt dass der gemeine PKW-Fahrer erstmal sieht wo er überall hinfahren kann (und wie weit es bis dahin ist), aber leider nicht den Verkehr, der gerade im Kreisel ist.
Kann ich nur bestätigen. Das ist insbesondere für Zweiradfahrer (egal, ob mit oder ohne Motor) hochgradig gefährlich. Wie überhaupt die Kreisel für Zweiradfahrer extrem gefährlich sind auf Grund der nach außen hin ABfallenden Neigung (und nicht etwa ansteigend, wie man es für einen schnellen Verkehrsfluss bräuchte).
Aus der hiesigen Praxis kann ich das nicht bestätigen. Die Rad-/Fusswege werden aussen um den Kreisel herumgeführt und queren die Zu-/Abfahrten in einem Abstand, der Platz für einen PKW zwischen Fusswegüberquerung und Einfahrt in den Kreisel lässt. Ich muss als Autofahrer also nicht warten bis Fussgänger und PKWs im Kreisel mir gleichzeitig eine Lücke zum Einfahren lassen.
Mit Kreiseln hat man hierzulande ausserorts hauptsächlich Kreuzungen entschärft, die sich trotz (oder gerade wegen?) niegrigem Verkehrsaufkommen zu Unfallschwerpunkten entwickelt hatten. Von 1,2 Ausnahmen abgesehen halte ich sie für sinnvolle, aber teure Beiträge zur Verkehrssicherheit, die den Verkehrsfluss nicht behindern.
Ich sehe deshalb nicht, was Kreisel mit Regulierungswahn zu tun haben.
Lexx schrieb am 07.08.2008 12:47
Mal ganz vorweg: In Kanada gibt es mehr als nur ein Verkehrsschild!
Nein, das ist ja nicht möglich! Das nenne ich investigativen Journalismus!!
Natürlich gibts da mehr, das war ja eine Polemik und ich schrieb von "eigentlich", das heisst, es fällt eigentlich nur dieses eine auf. Das hat hier sonst jeder verstanden.