Spock schrieb am 07.08.2008 10:01
Wer zu seinem Kind nicht auch mal NEIN sagen kann, wenn es am Supermarktregal am Ärmel zerrt, setzt den Nachwuchs doch dem größtmöglichen Risiko aus - dem der verkorksten Erziehung.
Grins...
Erinnerst du dich noch an das Gekreische bezueglich der sueszwarenfreien Kassen?!
(Hm, gruebel, sind die denn nun auch gesetzlich vorgeschrieben worden? )
Lexx schrieb am 07.08.2008 10:30
Mit einem "Wildwechsel"-Schild auf der Landstraße dürfte niemand ein Problem haben.
M.W. haelt sich das Wild aber nicht besonders haeufig daran.
Zitat:
Einen Vorschlag für Innenstädte habe ich dann auch: Man könnte Parkverbot-Schilder durch Fahrbahnrandmarkierungen ersetzen. Weißer Strich am Rand bedeutet dann etwa: Parken verboten.
Ob Schild, Strich oder Regel - wenn nicht kontrolliert und bestraft wird, macht nix davon Sinn und man kann es auch abschaffen. Hier werden zb regelmaeszig - seit Jahren! - diverse Abbiegerspuren komplett zugeparkt, ohne dass es auch nur einmal zu Masznahmen kam. Wozu also Regeln.
Zitat:
Ich mache dafür teilweise die hiesige Rechtsmentalität für verantwortlich - wenn jede noch so kleine Definitionslücke wider besseren Wissens und wider die menschliche Vernunft ausgenutzt wird muss eben alles von oben haarklein geregelt werden.
Wenn eben kein Parkverbotsschild da steht und das Auto den Verkehr behindert, argumentiert der Fahrer, er habe nicht gewusst, dass er hier nicht parken dürfte, obwohl es für jeden nichtmal normal intelligenten Menschen ersichtlich wäre, dass er den Verkehr blockiert.
Das ist Ansichtssache, ob da etwas blockiert wird (notfalls faehrste halt einmal um den Block ;)) und muss daher halt allgemeinverbindlich definiert werden, damit man sich massenweise Klaerungen sparen kann.
Zitat:
Aber auch der Gesetzgeber scheint dem Prinzip "Eigenverantwortung" nicht gerade zugetan zu sein ...Da nimmt "Vater Staat" seine Vaterrolle m.E. viel zu ernst.
Beim Gastro&Rauchen-Thema verlangst du doch aber genau diese Vaterrolle! Was denn nun?
dewo schrieb am 07.08.2008 10:31
Na, das wird sich ja nun auch bald ändern, sind unsere Politiker doch stetig bemüht (allen voran Bundesobermutter von der Leyen) die Kinderbetreuung bereits ab dem Zeitpunkt der Geburt in staatliche Hände zu überführen. Zwar wird bislang die Übernachtungsmöglichkeit der lieben Kleinen in der elterlichen Wohnung noch nicht in Frage gestellgt, aber das dürfte vermutlich nur eine Frage der Zeit sein.
Lexx schrieb am 07.08.2008 12:47
Dass Kreisverkehre sicherer sind und flüssigeren Verkehr bringen als eine Ampelkreuzung ist ja nun doch in die Köpfe vieler Verkehrsplaner gelangt.
Das ist so pauschal falsch, da ab einer gewissen Verkehrsstaerke der Kreisel nicht mehr funktioniert. Es kommt auch auf die Kreuzung an - und die sich kreuzenden Verkehrsstroeme (duerfen zb nicht zu unterschiedlich sein). Und wenn Straszenbahnen ins Spiel kommen, geht Kreisel absolut nicht.
Und das gilt fuer die Theorie. In der Praxis kann selbst der schoenste Kreisel zur Gefahr werden, wenn die Fahrer daraus eine machen. So blinkt die Mehrheit gar nicht oder gar falsch. Vorfahrt wird nicht beachtet. Radler brettern fahrend ueber Kreiselzebrastreifen. Usw.
"Das ist so pauschal falsch, da ab einer gewissen Verkehrsstaerke der Kreisel nicht mehr funktioniert."
Schon mal den Place de L'Etoile in Paris bewundert ?
Ich denke, damit sind Bedenken hinsichtlich der Verkehrsstärke widerlegt.
Wobei da zugegebenermassen auch mit Ampeln gearbeitet wird, aber ich mag mir diese Kreuzung in klassischer Ampelkreuzungsmanier gar nicht vorstellen.
"In der Praxis kann selbst der schoenste Kreisel zur Gefahr werden, wenn die Fahrer daraus eine machen. "
Der entscheidende Vorteil ist, dass die Differenzgeschwindigkeiten deutlich niedriger sind, weil allle Autos in eine ähnliche Richtung fahren. Diese gefährlichen Abbiegecrashs mit hohen Differenzgeschwindigkeiten können dort nicht auftreten.
kater_5 schrieb am 07.08.2008 14:59
Ausserdem wird Abends nicht mehr aufgeräumt. Da holen sich die Kiddies dann nur ein Argument länger aufzubleiben.
Gruss
Kater
Ooch, da gibt's ein ganz probates Mittel: Früh genug mit dem Aufräumen anfangen lassen. Und wenn das nicht klappt, fliegt der nicht aufgerämte Mist konsequent in den Müll. Sobald das erste "Lieblings"-spielzeug dabei war, klappt das fürderhin garantiert.
Das mit dem früh genug anfangen praktizieren wir. In der Regel gibt es dann erst Abendessen, wenn aufgeräumt ist.
Allerdings ist mein Sohn eher vom Typ Wenigschläfer, d. h. wenn der ins Bett soll, spielt der noch mal locker ein paar Stunden (so bis um 9-10 Uhr) und geht dann ins Bett, wenn er müde ist.
Übrigends sind diese Teilchen tagsüber auch nicht wesentlich weniger schmerzhaft, das abendliche Aufräumen ist da also nur begrenzt hilfreich.
Am liebsten wäre mir immer noch, wenn das gar nicht dabei wäre. Letztlich bezahle ich es ja auch mit, der Müll füllt meine Mülltonne, muss irgendwie dann doch weggeräumt werden und taugt als Spielzeug immer nur so für ein paar Stunden (wenn es hoch kommt). Und wenn man Pech hat, macht er auch noch Lärm. Wobei man streng genommen auch noch vor dem Wegschmeissen die Batterie rausnehmen muss, die natürlich hinter einer sonstwie Vielzahnschraube versteckt ist.
Und Boykott geht irgendwie auch schlecht, weil das fast überall dabei ist.
Werhamster: "Das ist so pauschal falsch, da ab einer gewissen Verkehrsstaerke der Kreisel nicht mehr funktioniert. "
Ich hab auch nie behauptet, dass es richtig ist, sondern, dass es in den Köpfen der Verkehrsplaner angekommen ist. Natürlich schwindet der Vorteil eines Kreisels dahin, wenn man ihm eine zwei- oder mehrspurige Kreuzung entgegensetzt. Wobei die Briten dafür ja durchaus auch eine Lösung parat haben, die ich unseren Autofahrern allerdings nicht antun würde... http://www.istgenial.de/wp-content/uploads/england-kreisel.jpg
Wenn wir also in dem Regime bleiben, in dem Kreisverkehre in Deutschland eingesetzt werden, dann stehen deren Vorteile wohl außer Frage.
"Das ist Ansichtssache, ob da etwas blockiert wird (notfalls faehrste halt einmal um den Block ;)) und muss daher halt allgemeinverbindlich definiert werden, damit man sich massenweise Klaerungen sparen kann."
Wieso muss es das? Es gibt sowas wie Treu und Glauben, mit dem es Bürgern freisteht Verträge abzuschließen wie sie wollen. Da muss es doch auch drin sein, von jedem Autofahrer zu verlangen, dass er selbst einschätzen kann, wann er den Verkehr behindert und wann nicht.
In der Fahrprüfung soll letztlich auch genau das abgefragt werden.
Dummerweise lernen die meisten die Fragen einfach auswändig und behalten das Wissen später nicht.
kater: "Der entscheidende Vorteil ist, dass die Differenzgeschwindigkeiten deutlich niedriger sind, weil allle Autos in eine ähnliche Richtung fahren."
Aus verkehrsplanerischer Sicht habe ich in erster Linie an die Wartezeiten gedacht, die der Kreisel dem Autofahrer gegenüber einer Ampel erspart oder verkürzt.
"Am liebsten wäre mir immer noch, wenn das gar nicht dabei wäre. "
Dafür gibt es eine einfache Lösung: Schokolade statt Kinder-Überraschung!
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß Du möglicherweisen an einer leichten Form des Autismus leidest.
rw
das finde ich ganz witzig. Noch vor 20 Jahren war eine gute Konzentrationsfähigkeit (oder auch Abstraktionsfähigkeit) gern gesehen. Heute hat man sich daran gewöhnt, alles als Krankheitsbild zu betrachten. Für leichte Autisten gibt es sogar spezielle Schulen, wo sie zusammen mit z.B. Epileptikern den normalen Schulstoff bewältigen.
Es macht mich krank, wenn junge Leute ihre Konzentrationsfähigkeit und damit ihre Studienfähigkeit zeigen, um von einem Teil der Gesellschaft stante pede für krank erklärt zu werden.
F-W schrieb am 07.08.2008 12:00
Tiefensees Vorschlag, ein paar Verkehrsschilder aus dem Katalog zu streichen ist der klassische Sommerlochvorstoss eines drittklassigen Politikers, der auch mal in die Schlagzeilen will. Ein Beitrag, gegen den Schilderwald vorzugehen ist es aber nicht. Die paar Schilder auf seiner Liste sind Raritäten, die man auf den Strassen eh kaum findet. Ihr Verschwinden würde keiner bemerken, die Zahl der Schilder an unseren Strassen würde sich dadurch nicht verringern, weil vermutlich jeden Tag mehr dazu kommen, als durch diese einmalige Aktion verschwinden würden.
FW
Ja, FW,
dieser Vorschlag war so blödsinnig, dass ich noch nicht mal annehme, dass er aus dem Ministerium kam. Wie auch immer, in den Artikeln war sogar zu lesen von einem neuen Zeichen, dass die verschiedenen Gefahrenstellen (Lawinen, Geröll, Klingonen...) zusammen fassen sollte. Damit hätten wir noch nicht mal am Ende weniger Verkehrszeichen als vorher, denn wer weiß schon, wo die Behörden ein solches Sonderzeichen überall anbringen würden?
Es ging schon immer um die DICHTE der aufgestellten Verkehrszeichen, und der kolportierte Vorschlag geht so dermassen vorbei daran, dass ich nicht an eine Initiative vom Tiefensee glaube. Vermutlich hat er irgendwelche Feinde, und diese haben ihn in einem denkbar schlechten Licht darstellen wollen. Dazu würde die Unsinnigkeit des kolportierten Vorschlags passen.
Wenn der Tiefensee nicht so sonderlich toll ist, so will ich das gerne auch glauben, aber für diesen Vorschlag ist er nicht dumm genug.
Es ging doch auch um das Gewicht von Schulranzen, das nach den Vorschlägen reguliert werden sollte. Damit kann natürlich nicht der typische Scout an sich gemeint sein, sondern der Inhalt desselben. Laut Spiegel sollen also die Bücher aus dünnerem Papier gemacht werden und sie sollen Paperback sein statt Hardcover. Hier haben wir das altbekannte Problem, dass die Schulen bestimmen, welche Bücher durch die Gegend geschleppt werden müssen. Höchstens die Länder können dafür Einschränkungen vorgeben.
Letztlich - aufgrund der Unfähigkeit der Politiker, Einschränkungen durchzusetzen - hat ein einzelner Lehrer keine klaren Einschränkungen für sein Fach. Und so hält eben jeder Lehrer sein eigenes Fach für das absolut wichtigste - eine völlig natürliche Sache. D.h. die Lehrer verlangen schon mal zwei Bücher pro (ihrem eigenen) Fach, und so schleppt sich der arme Schüler den Rücken krumm.
Das ist ein Armutszeugnis für die Politik, denn immerhin reden wir hier von Schülern in einem Alter, wo der Samen für alle Rückenprobleme gelegt wird. Es ist aber Landespolitik, und wer in der Sommerpause aus Berlin heraus dieses Thema anspricht, der will (oder muss?) sich nur wichtig machen.
Das Thema ist trotzdem ein sehr gutes, denn unsere Schüler sinnlos zu quälen ist in keinem Falle gerechtfertigt. Später müssen die Kosten für die Rückenkrankheiten von den Krankenkassen gezahlt werden (und für die Menschen wird es damit natürlich auch nicht besser, auch wenn sie den blöden Goethe in mehreren Versionen gelesen haben).
Ich glaube, es war Lexx, der vorschlug, in den Schulen Spinde zu schaffen, um die Bücher nicht durch die Gegend schleppen zu müssen: Damit würden die Hausaufgaben über den Jordan gehen, oder? Zu meiner Zeit brauchte man die Schulbücher dafür jedenfalls zu Hause. Und selbst wenn man das Buch aus dem Spind nicht direkt für die Hausaufgaben brauchen würde, so wäre der Spind die beste Ausrede für mich gewesen, um jede Hausaufgabe zu vermeiden (Buch war ja im Spind, das böse Stück, dieser Kulturvermeider, die wilde Sau! Da fehlte mir doch die Grundlage!).
Was wollte ich eigentlich zum Thema sagen? Ach so: Es sind die Provinzpolitiker, die eventuelle Rückenschäden an unseren Kindern verursachen, aber sicher können keine irren Berliner daran etwas ändern.
"Ich glaube, es war Lexx, der vorschlug, in den Schulen Spinde zu schaffen, um die Bücher nicht durch die Gegend schleppen zu müssen: Damit würden die Hausaufgaben über den Jordan gehen, oder? Zu meiner Zeit brauchte man die Schulbücher dafür jedenfalls zu Hause. Und selbst wenn man das Buch aus dem Spind nicht direkt für die Hausaufgaben brauchen würde, so wäre der Spind die beste Ausrede für mich gewesen, um jede Hausaufgabe zu vermeiden (Buch war ja im Spind, das böse Stück, dieser Kulturvermeider, die wilde Sau! Da fehlte mir doch die Grundlage!). "
Komisch. Als ich in den USA war, habe ich als erstes ein Spind bekommen. Und diese Ausrede wurde schlicht nicht akzeptiert.
Komisch, als ich in die Schule ging, mußte ich auch sämtliche Schulbücher im Tornister rumschleppen. Inclusive Turnbeutel, der obendrein noch drangebunden wurde. Mein Rücken hat das schadlos überstanden. Wenn dem was zu schaffen macht, dann der Umstand, daß ich meinen Schreibtischstuhl zu lange bevölkere oder mich stundenlang in unbequeme Flugzeugsitze hineinpferchen muß.
kater_5 schrieb am 08.08.2008 09:21
Und das hat wunderbar geklappt.
Gruss
Kater
Kater,
was hat wunderbar geklappt?
- Gab es Hausaufgaben trotz Buch im Spind?
- Hast Du die Bücher trotzdem nach Hause geschleppt?
- Hast Du einen zweiten Satz gekauft?
- Waren die Hausaufgaben so anspruchslos?
- ...
Flecki:
[i]"Damit würden die Hausaufgaben über den Jordan gehen, oder?"[/i]
Wenn man jedes einzelne Schulbuch für die Hausaufgaben braucht, ja. Das ist aber m.W. nicht der Fall. Und dass man immer Hausaufgaben bekommt ist m.W. auch nicht der Fall, zumal in der Grundschule.