DP schrieb am 20.08.2008 19:16
Und wenn am ende kein Deutscher positiv getestet wird ist das auch ein Erfolg. Also früher hab ich mich für die DDR Medaillen teilweise geschämt. Was da so rumgeschwommen ist oder Kugeln stiess und sich Frau nannte war schon fast peinlich.
Springreiter Christian Ahlmanns hat sein Pferd mit Pepperonis gedopt.
Lexx schrieb am 21.08.2008 09:55
DP:
Ja die Tagesform ist wichtig. Aber darum geht es mir nicht. Jeden einzelnen Wettbewerb kann man natürlich erklären, weil es eine Erklärung gibt. Die Anhäufung ist das, was mich wundert.
Es ist eben nicht einfach nur "der", sondern "der" und "die" und "die" und "der" und....
Das könnte damit zusammenhängen, dass wir es mit einer Anhäufung von vielen Entscheidungen zu tun haben und nicht nur um eine Weltmeisterschaft.
Kodo: "Springreiter Christian Ahlmanns hat sein Pferd mit Pepperonis gedopt.
Das ist ja jetzt nun gleich doppelt falsch. Der Stoff aus der Pepperoni, der bei vier Pferden entdeckt wurde wird zur Durchblutungsförderung eingesetzt. Kurz über die Hufe gestrichen (als Salbe) reizt er allerdings dort die Haut und macht Abwürfe schmerzhaft für das Pferd. Und DAS ist der Grund, warum der Stoff generell verboten ist.
Doping ist es, sowei ich gelesen habe aber wirklich nur, wenn es über den Hufen verwendet wird.
Lexx schrieb am 21.08.2008 19:16
Die nächsten sportlichen Tiefschläge:
Die Springreiter bleiben ohne Medaille! M. Michaels-Beerbaum ist als beste nur vierte.
Hat im Stechen um ein Zehntel die Bronze-Medaille verpasst, diese Versagerin!
Ihr könnt ja eure Häme ausschütten wie ihr wollt, aber abgerechnet wird am Ende.
Und da hat der Sportbund das Endergebnis von Athen als Mindestziel angegeben. Inzwischen scheint trotz mehr Medaillenhoffhnungen als 2004 kaum mehr als das möglich zu sein. Also keine falsche Bescheidenheit - Es fehlen noch 18 Medaillen bis zum Mindestziel.
Zumindest unsere Handballer (Herren) möchte ich in Schutz nehmen, denn bei denen ist die Spitze sehr breit; will sagen, von den zwölf Teilnehmern sind zehn zu den Favoriten zu zählen gewesen. Das sind alles letzte Weltmeister, letzte Europameister, Olympia-Titelverteidiger, Schon-immer-unsere-Angstgegner, Mit-einem-Haufen-Champions-League-Siegern-Gespickte, usw. Nur zwei Mannschaften waren zum Abschuss frei gegeben (Ich glaube es waren Ägypten [als Afrikameister] und irgendwas aus Südamerika oder Ozeanien oder so).
Wer gewinnen will, benötigt bei solchen Turnieren auch zwei Quentchen Glück. Waren wir bei der letzten WM am positiven Ende einer gedachten Normalverteilung des Glücks (z.B. wegen Heimvorteil), so haben wir diesmal den negativen Verteilungsschwanz erwischt (linke Rückraumposition komplett ausgerottet). Im Rahmen unseres Pechs war das Abschneiden als Fünfter unserer Gruppe vorhersehbar, nur auf sechster Stelle könnte man wirklich von einer schwachen Leistung reden.
Nun zu den Fußballdamen: Ich konnte zweieinhalb Spiele sehen und komme nicht umhin zu sagen, dass das ein ganz übles Gekicke war. Nicht nur im Vergleich zu den früheren Leistungen dieser Mannschaft, sondern auch im Vergleich zu den jeweiligen Gegnern. Letztere erstarren immer noch in Ehrfurcht, aber wenn dieser Sport ein bisschen stärker professionalisiert sein wird, dann gibt es dieses Erstarren nicht mehr. Bei den Herren wird man mit solch einer desolaten Leistung von jedem kompetitiven Team vom Platz gefegt. Und zwar nach den ersten 15 Minuten.
Das war Ribbeckscher Rumpelfußball. Die Viererkette stand ganz gut, und die Torfrau Angerer war sogar super. Wenn es nach vorn gehen sollte, braucht es etwas Passgenauigkeit, aber sobald unsere Frauen den Ball erobert hatten, konnte die Kamera kaum umschwenken, dann war der Ball auch schon wieder weg. Und wer ständig den Ball unbedrängt verliert, der verbraucht seine Kraft in der Bemühung, ihn wieder zu erkämpfen. Mangelnde Passgenauigkeit kann man nicht ewig durch erhöhten Einsatz kompensieren, sonst würde beim Fußball eine Truppe von Leichtathleten oder Ringern gewinnen. Tun sie aber nicht.
Ich hoffe, die unverdiente Bronzemedaille täuscht nicht darüber hinweg, dass wir hier eine knallharte Fehleranalyse brauchen.
Was ich gerade mitbekommen habe: Hier versagt zwar kein Weltmeister, aber es schlägt sicher in die Lexx'sche Thematik: Wir haben drei Zehnkämpfer dabei, und nach dem Hochsprung sagt der Typ, der gerade schlecht platziert ist (ca. 27. von ca. 30 Teilnehmern), für den Rest des Wettkampfes ab. Der hat halt keine Chance mehr gesehen. Und genau hier vermisse ich eine Wettkampfhärte, die in anderen Ländern vielleicht noch vorhanden ist. Auch als 27. muss man den Ehrgeiz haben, in einem superharten Wettbewerb auf Platz 20 zu kommen. Wieso hat er diesen Ehrgeiz nicht?
Als ich als Teenager noch Leichtathletik trainiert habe, konnte ich zwar keine Erfolge im Zehnkampf einfahren, aber es wäre mir nie in den Sinn gekommen, einen aufwändig organisierten Wettbewerb wegen schlechter Platzierung aufzugeben. Auch meine Trainingskameraden wären nicht auf diese Idee gekommen. Völlig absurd.
Und dieser Typ sagt einen Olympia-Wettbewerb mittendrin ab! Genau hier gibt es harten Wettkampf. Hier gibt es Publikum, was will man mehr? Da müsste ein Trainer mal ein Machtwort sprechen: "Quäl dich, du Sau!"
Flecki5 schrieb am 22.08.2008 02:04
Was ich gerade mitbekommen habe: Hier versagt zwar kein Weltmeister, aber es schlägt sicher in die Lexx'sche Thematik: Wir haben drei Zehnkämpfer dabei, und nach dem Hochsprung sagt der Typ, der gerade schlecht platziert ist (ca. 27. von ca. 30 Teilnehmern), für den Rest des Wettkampfes ab. Der hat halt keine Chance mehr gesehen. Und genau hier vermisse ich eine Wettkampfhärte, die in anderen Ländern vielleicht noch vorhanden ist. Auch als 27. muss man den Ehrgeiz haben, in einem superharten Wettbewerb auf Platz 20 zu kommen. Wieso hat er diesen Ehrgeiz nicht?
Als ich als Teenager noch Leichtathletik trainiert habe, konnte ich zwar keine Erfolge im Zehnkampf einfahren, aber es wäre mir nie in den Sinn gekommen, einen aufwändig organisierten Wettbewerb wegen schlechter Platzierung aufzugeben. Auch meine Trainingskameraden wären nicht auf diese Idee gekommen. Völlig absurd.
Und dieser Typ sagt einen Olympia-Wettbewerb mittendrin ab! Genau hier gibt es harten Wettkampf. Hier gibt es Publikum, was will man mehr? Da müsste ein Trainer mal ein Machtwort sprechen: "Quäl dich, du Sau!"
MfG, Flecki
Der Typ (Arthur Abele) hatte lt. Eurosport nach dem Kugelstossen einen Muskelfaserriss. Möchte dich mal 400m rennen sehen mit einem blau angelaufenen Bein.
Ich habe noch keinen Zehnkämpfer gesehen, der wegen schlechter Platzierung aufgehört hätte. Wer erzählt denn sowas? Peking ist der Saiasonhöhepunkt und da kämpft man bis zum Schluss oder eben bis es nicht mehr geht.
DP (der am Wochenende einen Zehnkampf in Hamburg bestreitet und weiss wie das is mit Verletzung und so)
Flecki:
Beim Fußball stimme ich dir zu, die Theune-Meyer fand ich eigentlich immer besser als die Neid...bzw den Fußball, der unter ihr gespielt wurde. Naja, nun ham die Amis zum dritten mal in Folge Gold und Brasilien mal wieder ein Finale verloren.
Und bei den Handballern....nunja wie gesagt. Man kann jeden Misserfolg individuell erklären. Aber die Häufung, die ein zunächst als leicht erscheinendes Mindestziel jetzt vielleicht sogar verpassen lässt finde ich schon ungewöhnlich.
Der Zehnkämpfer mit Muskelfaserriss sollte übrigens wirklich nicht weiter machen.