DP:
Der jetzige Kurs Russlands liegt m.E vor allem an Putin und nicht an Europa, dem Westen oder der NATO. Putin war es, der Russland aus der Jelzin-Lethargie geholt und den Russen Selbstvertrauen in ihr Land zurückgegeben hat. Und er hat von Anfang an darauf hingearbeitet, diesen Kurs auf lange Sicht zu festigen.
Russland die alte Stärke der Sowjetunion wiederzugeben, das wird sein Ziel sein und das ist es, was ihn in seinem Land beliebt macht. Mit "G7+Russland", der Mitgliedschaft im Europarat und anderen Dingen wurden die ersten Früchte dieser Politik geerntet. Dass jetzt den jüngsten Konfrontationen der USA und Osteuropas mit entsprechender harter Haltung begegnet wird (übrigens war es das Parlament, das die Anerkennung vorgeschlagen hat. Medwedjew hat lediglich dankend angenommen) ist nichts weiter als die Fortführung des Kurses der schon lange vorher eingeschlagen wurde.
DP schrieb am 27.08.2008 14:51
Natürlich bleibt es Spekulation anzunehmen, dass es anders gekommen wäre wenn der Westen Russland als echten Partner behandelt hätte. Vielleicht wäre es ein Versuch wert gewesen.
Wenn du jetzt noch ein paar Hinweise geben könntest, wie genau ein solches "Partnerschaftsangebot" hätte aussehen sollen? MfG Frank
Nato Mitgliedschaft? Integration in den Abwehrschild? Politisch hätte man die Kosovo Frage mit der Georgien Frage verbinden können, also entweder oder und kein Cherrypicking.
Ganz allgemein hab ich hier das Gefühl, dass beim Georgien Konflikt sämtliche diplomatischen Kanäle verstopft waren. Wenn das das Ergebnis ist der angeblichen Konsultationen Nato - Russland dann war es das Papier nicht wert auf dem sie standen.
Lexx schrieb am 28.08.2008 00:21
Dass jetzt den jüngsten Konfrontationen der USA und Osteuropas mit entsprechender harter Haltung begegnet wird (übrigens war es das Parlament, das die Anerkennung vorgeschlagen hat. Medwedjew hat lediglich dankend angenommen) ist nichts weiter als die Fortführung des Kurses der schon lange vorher eingeschlagen wurde.
Russland fehlt alles, was eine Demokratie ausmacht.
Vor allem eine Gewaltenteilung.
Das so genannte Parlament macht das, was die Regierung will.
Wie in vielen despotischen Systeme wird versucht, demokratische Abläufe und Strukturen vorzugaukeln.
Manchmal, wie zum Beispiel bei der gestrigen Presekonferenz des Russischen Botschafters in Berlin, wird deutlich, dass man sich, wenn man auf angeblich demokratische Abläufe hinweist, gleichzeitig ziemlich deutlich darüber mokiert, dass man eigentlich dummes Zeug erzählt.
Ein wesentlicher Indikator, dass Russland keine Demokratie ist, zeigt sich auch daran, dass es kein Rechtstaat ist.
Die Gerichte sind nicht unabhängig.
Sie erfüllen Vorgaben der Regierung.
Russland ist ein mafiöses System ohne jede Kontrolle.
DP schrieb am 28.08.2008 10:59
Nato Mitgliedschaft? Integration in den Abwehrschild? Politisch hätte man die Kosovo Frage mit der Georgien Frage verbinden können, also entweder oder und kein Cherrypicking.
Ganz allgemein hab ich hier das Gefühl, dass beim Georgien Konflikt sämtliche diplomatischen Kanäle verstopft waren. Wenn das das Ergebnis ist der angeblichen Konsultationen Nato - Russland dann war es das Papier nicht wert auf dem sie standen.
Kosovo und Georgien haben keine Gemeinsamkeiten.
Georgien ist eine ehemalige sowjetische Provinz.
Russland hat seit 1992 versucht, die Herrschaft über Georgien wieder zu erringen.
Vor allem mit militärischem Druck, mit Wirtschaftsblockaden, mit Pogromaufrufen in Russland gegen Georgier usw.
Das übliche russische Arsenal, bekannt aus sowjetischen Zeiten.
Die Kosovaren wollten aus nachzuvollziehenden Gründen nicht mehr zu Serbien gehören.
Es gibt ein UN-Mandat.
Die Russen waren immer in die Kossovo-Thematik einbezogen, auf allen möglichen Ebenen.
Obwohl sie absolut keine Karten im Kossovo haben.
Verstopfte diplomatische Kanäle beim Georgien Konflikt?
Und die russische Inavasion soll der Beweis für diese These sein?
Kodo:
Darum ging es garnicht. Ich habe erklärt, warum m.E. Russland sich so verhält, wie es das tut. Dass die Duma so eine "non-binding-resolution" verabschiedet ist das Ergebnis der putinschen Kursbestimmung.
Lexx schrieb am 28.08.2008 17:12
Dass die Duma so eine "non-binding-resolution" verabschiedet ist das Ergebnis der putinschen Kursbestimmung.
Und was wir im Moment im Kaukasus sehen, ist der erste der sog. "Putinschen Kriege". Und in einem der nächsten "Putinschen Kriege" - vielleicht ja sogar im Dritten - wird Berlin sein ganz eigenes Kathargo erleben - wenn Rockies recht behält. Und dann sind wir alle nicht nur Moslems, sondern auch noch Kommunisten. Es wird nicht mehr lange dauern ... (naja, Kommunisten sind die meisten von uns ja eigentlich jetzt schon, insofern haben wir nicht viel zu befürchten).
Lexx schrieb am 28.08.2008 17:12
Dass die Duma so eine "non-binding-resolution" verabschiedet ist das Ergebnis der putinschen Kursbestimmung.
Und was wir im Moment im Kaukasus sehen, ist der erste der sog. "Putinschen Kriege". Und in einem der nächsten "Putinschen Kriege" - vielleicht ja sogar im Dritten - wird Berlin sein ganz eigenes Kathargo erleben - wenn Rockies recht behält. Und dann sind wir alle nicht nur Moslems, sondern auch noch Kommunisten. Es wird nicht mehr lange dauern ... (naja, Kommunisten sind die meisten von uns ja eigentlich jetzt schon, insofern haben wir nicht viel zu befürchten).
Werter Unbekannter, der erste Putin`sche Krieg war Tschetchenien.
Bereits in der Fünfzigern schwadronierten Manche darüber, dass der Russe kommen würde.
Dazu kam es nicht, aber er ging.
Lexx schrieb am 28.08.2008 17:12
Dass die Duma so eine "non-binding-resolution" verabschiedet ist das Ergebnis der putinschen Kursbestimmung.
Und was wir im Moment im Kaukasus sehen, ist der erste der sog. "Putinschen Kriege". Und in einem der nächsten "Putinschen Kriege" - vielleicht ja sogar im Dritten - wird Berlin sein ganz eigenes Kathargo erleben Und dann sind wir alle nicht nur Moslems, sondern auch noch Kommunisten.
Optimist. Nach dem Dritten Weltkrieg wird es kein Berlin mehr geben. Auch sonst wird die Lage eher übersichtlich sein.
Lexx schrieb am 28.08.2008 17:12
Dass die Duma so eine "non-binding-resolution" verabschiedet ist das Ergebnis der putinschen Kursbestimmung.
Und was wir im Moment im Kaukasus sehen, ist der erste der sog. "Putinschen Kriege". Und in einem der nächsten "Putinschen Kriege" - vielleicht ja sogar im Dritten - wird Berlin sein ganz eigenes Kathargo erleben Und dann sind wir alle nicht nur Moslems, sondern auch noch Kommunisten.
Optimist. Nach dem Dritten Weltkrieg wird es kein Berlin mehr geben. Auch sonst wird die Lage eher übersichtlich sein.
Wenn die Russen in Kürze das islamische Deutschland annektieren, ist das kein Weltkrieg, weil uns ja aufgrund der selbstgewählten Isolation vom Westen niemand unterstützen wird. Aufgrund der pazifistischen Seele der Deutschen heute wird die Annektion ein Spaziergang für die Russen. Die Amerikaner werden es vermutlich erst Wochen später mitbekommen, weil Deutschland völlig irrelevant geworden ist.