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Dieses Thema hat 373 Antworten
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DP Offline



Beiträge: 5.248

26.09.2008 18:46
Der Absturz Antworten

Zitat:

Lexx schrieb am 26.09.2008 17:55

Daher die Frage an dich, DP: Sollte es der Politik egal sein, dass die Einkommen, die sowieso schon niedrig sind binnen 8 Jahren 10% an Kaufkraft verlieren?




Ähm, sorry wenn ich da deinen Kreuzzug nicht nachvollziehe... aber zur Frage: Ja. Genau wie ein Arzt nur zur Kenntnis nimmt, dass der Patient Fieber hat sollte die Politik die Einkommensstatistiken nur Kenntnis nehmen, aber nicht daran herumdoktern. Die Politik soll sich um ihre Geschäfte kümmern. Macht sie das gut, also wie der Arzt, der einen Virus im Blut identifiziert und deshalb Bettruhe verordnet, dann kommt es auch den Löhnen zugute.

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

26.09.2008 18:52
Der Absturz Antworten
Also kann es der Politik doch nicht egal sein. Denn offenbar soll sie sich ja - wie der Arzt - darum kümmern.
DP Offline



Beiträge: 5.248

26.09.2008 22:10
Der Absturz Antworten
Ich will die Metapher nicht zu Tode reiten, aber der Arzt kümmert sich eben nicht um das Fieber, oder bist du mal beim Arzt gewesen oder der hat dir an Ort und Stelle Wadenwickel verpasst? Der Arzt erforscht die Ursache der Krankheit (Virus) und empfiehlt die Heilungsmassnahme. Übertragen heisst das, die Politik sollte sich um Ausbildung kümmern, Wettbewerb im Markt, meinetwegen auch gesteuerte Investitionen. Ordentlich gemacht führt das zu gutem Einkommen. Alles andere wie flächendeckende Mindestlöhne ist nur Kurpfuscherei.
Lexx Offline



Beiträge: 3.730

26.09.2008 23:05
Der Absturz Antworten
...und während der Arzt noch die Ursache ergründet, stirbt der Patient am Fieber.
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

26.09.2008 23:09
Der Absturz Antworten
Vielleicht stirbt er aber auch an Kurpfuscherei, zu vielen oder falschen Medikamenten, Kunstfehler oder sonstwas... Oder er kommt aus der Artzpraxis und wird vom Bus überfahren. Oder ein Meteor kracht ihm auf den Schädel. Oder...

Bla bla bla..

Jetzt ist wieder mal der Punkt gekommen, an dem Lexx wegen purer Rechthaberei auf einer absoluten Nichtigkeit (hier der Arztmetapher) rumreitet, bis alle schreiend davonrennen..

Viel Spaß ..
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

27.09.2008 09:11
Der Absturz Antworten
Zurück zum Thema "Absturz":

Die Krise hat noch weit größere Dimensionen als jene, die dem Anschlag auf die Zwillingstürme und ihrem Einsturz vor sieben Jahren folgte.

Denn der Angriff auf uramerikanische Glaubenssätze ist dieses Mal nicht das Werk äußerer Feinde. Er kommt von innen, aus den Tiefen des Systems.
Der amerikanische Kapitalismus brachte, weitgehend unbedrängt von staatlicher Kontrolle, seine eigenen Selbstmordattentäter hervor, deren Sprengsätze, die Derivate, selbst noch die Wirkung der fliegenden Bomben der Dschihadisten übertreffen.
Nicht nur New York, die ganze Welt hat einen neuen „Ground zero“: Wall Street.

Auch Deutschland wird daher für die Sünden der amerikanischen Finanzwirtschaft einen höheren Preis bezahlen müssen als die 320 Millionen, die die KfW so frühzeitig dem Insolvenzverwalter der Gebrüder Lehman überwies.
Selbst wenn die Kettenreaktion des Zusammenbruchs vor dem deutschen Banken- und Kreditsystem haltmacht, werden die Folgen auch diesseits des Atlantiks schmerzlich genug sein: schrumpfendes Wachstum, höhere Arbeitslosigkeit, geringere Steuereinnahmen, weniger Verteilungsspielraum.


meint Berhold Kohler in der FAZ vom 26.09.08

Übertrieben?
Ich meine nicht!

Habe gerade gehört, dass die Statements des deutschen Sparkassenverbandes von gestern, Schnee von gestern sind.
Zumindest rheinland-pfälzische Sparkassen haben mitgezockt.
Noch werden nur 40 Milliönchen Euronen durch die Lehman-Pleitze genannt.
Die Einlage wäre trotzdem sicher.

Glaub ich langsam nicht mehr so.
Fällt jedenfalls schwer.
Wenn ein Institut fällt, ok.
Zwei, drei, auch noch ok.
Wenn mehr, dann wohl zweifelhaft.

Was tun?
Das Tagesgeldkonto abräumen und Gold und Diamanten kaufen?
Na, ich fahre mal für ein paar Tage in die Gegend.
Lexx Offline



Beiträge: 3.730

27.09.2008 09:33
Der Absturz Antworten
DP:
Ich schrieb:
"und während der Arzt noch die Ursache ergründet, stirbt der Patient am Fieber."

und meine damit:
Die Politik kann nicht einfach eine Blutuntersuchung machen und dann die Ursache niedriger Löhne eliminieren, wie du es implizierst. In Anlehnung an einen deiner letzten Beiträge:
Nenn doch mal Beispiele und werd konkret, wie die Politik die Ursache des Fiebers, also der niedrigen und sinkenden Löhne, beseitigen kann.
F-W Offline




Beiträge: 1.679

27.09.2008 10:22
Der Absturz Antworten

Zitat:

Anonymer User schrieb am 26.09.2008 23:09

Bla bla bla..

Jetzt ist wieder mal der Punkt gekommen, an dem Lexx wegen purer Rechthaberei auf einer absoluten Nichtigkeit (hier der Arztmetapher) rumreitet, bis alle schreiend davonrennen..

Viel Spaß ..


Ich wollte es aus gegebenen Anlass nur noch mal wiederholen.

FW

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

27.09.2008 10:36
Der Absturz Antworten

Zitat:

Lexx schrieb am 27.09.2008 09:33
DP:
Ich schrieb:
"und während der Arzt noch die Ursache ergründet, stirbt der Patient am Fieber."

und meine damit:
Die Politik kann nicht einfach eine Blutuntersuchung machen und dann die Ursache niedriger Löhne eliminieren, wie du es implizierst. In Anlehnung an einen deiner letzten Beiträge:
Nenn doch mal Beispiele und werd konkret, wie die Politik die Ursache des Fiebers, also der niedrigen und sinkenden Löhne, beseitigen kann.




Ich wollte es aus gegebenem Anlass nur mal wiederholen.

F-W Offline




Beiträge: 1.679

27.09.2008 10:39
Der Absturz Antworten

Zitat:

Kodo schrieb am 27.09.2008 09:11

(...)
meint Berhold Kohler in der FAZ


Ja ja, momentan sind alle auf Moll gestimmt. Auch der Herr Kohler singt in den Fischer-Chören der Systemuntergangs-Propheten mit.

50% der Wirtschaft sind Psychologie. Sagt man. Von sich selbst erfüllenden Prophezeiungen spricht man. Und was machen die politisch verantwortlichen? Sie verstärken den Pessimismus noch. Aus durchsichtigen Gründen. Bush, weil er sein 700 Mrd. Dollar Programm durchbringen will und ein letztes mal Handlungsfähigkeit demonstrieren will. Steinbrück und Merkel, weil sie von eigenen Pfuschereien ablenken und mit dem beginnenden Abschwung nichts zu tun haben wollen, von dem sie hofften, er komme ein Jahr später und vermiese ihnen nicht die Bilanz der gK.

Und was macht die Schreiber-Zunft? Sie ist williger Resonanzboden und verstärkt die düsteren Ausblicke noch. Das kann ich derzeit in jeder Zeitung lesen und langweilt mich. Ich warte auf den Kommentar, der einen neuen Blickwinkel eröffnet.

FW

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

27.09.2008 11:17
Der Absturz Antworten
FW:
Die Zeitungen schreiben auch nur das, von dem sie glauben, dass es die Leute interessiert oder zu interessieren hat. Und im Moment scheinen neue Blickwinkel und Zukunftsaussichten nicht dazuzugehören, wenn man doch so schön auf den Folgen ungezügelter Gier in der bösen selbstgerechten Finanzwirtschaft rumhacken kann.
DP Offline



Beiträge: 5.248

27.09.2008 11:34
Der Absturz Antworten

Zitat:

Lexx schrieb am 27.09.2008 09:33
DP:
Nenn doch mal Beispiele und werd konkret, wie die Politik die Ursache des Fiebers, also der niedrigen und sinkenden Löhne, beseitigen kann.




Nun, zuerst würde ich da mal die Politik in Schutz nehmen. Die hat sich nämlich in den letzten 10 verstärkt auf ein anderes Ziel fokussiert, nämlich der Beseitigung der Arbeitslosigkeit. Sie war damit ziemlich erfolgreich, wenngleich mindestens genauso ausserpolitische Faktoren wie demographische oder konjunkturelle Einflüsse in ihre Karten spielten. Aber es gab auch reine Massnahmen der Politik; Abschaffung des Arbeitslosengeldes, Jobcenter, HartzIV etc. Wenn man sich jetzt an die Einkommen machen will müsste man auch zuerst definieren was politisch überhaupt machbar wäre und welche Einflüsse ausserhalb liegen. Da muss man leider feststellen, dass die rein deutschen autonomen Möglichkeiten begrenzt sind. Man kann nicht mal eben Zölle auf chinesische Textilien erheben oder den Markt ausschalten und so Hochpreisinseln schaffen, da sind die Deutschen viel zu sehr in den globalen Wirtschaftsfluss eingebunden. Die Konjunktur lässt sich auch nur äusserst begrenzt beeinflussen. Was bleibt da noch übrig? Viel wäre schon erreicht, wenn man gar nichts macht. Die Polik hat die Tendenz, gern viel und damit viel falsch zu machen. Man nennt das auch Aktionismus und liegt im Kern der Demokratie begründet, denn der Politiker muss wiedergewählt werden. Darüberhinaus kann sich die Politik darum kümmern, dass die Rahmenbedingungen des Marktes stimmen; sind die Regeln auf das äusserste beschränkt?, sind die Steuern und Abgaben so gering wie möglich?, ist man mit den Steuern und Abgaben international auf Spitzen (also niedrigstem) Niveau? Sind die Märkte fair für deren Teilnehmer, spielt der Wettbewerb? Und sind die Bürger fit für die globalen Herausforderungen? Sind die Bildungseinrichtungen auf Spitzenniveau? Wie kann man Innovation und die Forschung weiterbringen?
Es zeigt sich in der Geschichte immer wieder, dass die Bürger derjenigen Länder, die auf diesen Gebieten Fortschritte erzielen, dies bald auch in ihren Portemonnaies spüren. Beispiele: Portugal, Irland, Slowenien, China.

Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

27.09.2008 17:35
Der Absturz Antworten

Zitat:

Geradezu prophetisch liest sich heute, was ein Finanzminister schon 1999 nach den ersten halsbrecherischen Operationen renditegieriger Hedgefonds zu Papier brachte:
„Die unverantwortliche Spekulation und die fahrlässige Kreditvergabe der Banken wurden mit Steuergeldern risikofrei gestellt.“ –und „Nicht Deregulierung ist das Gebot der Stunde, sondern Regulierung.“ Er wurde von dem englischen Massenblatt „Sun“ als „gefährlichster Mann Europas“ geschmäht. Der Mann heißt Lafontaine. Er hat Recht behalten.

Quelle: Hans-Ulrich Jörges: „Volle Fahrt auf den Eisberg“, In: Stern, 25.09.08



Spock Offline



Beiträge: 2.377

27.09.2008 17:50
Der Absturz Antworten
Mirk, wenn das deine Propheten sind, dann siehts aber recht düster aus. Der Jörges mit seinen blödsinnigen Stammtisch-affinen Verkürzungen in seinen Kommentaren war für mich schon mehrmals Grund, das Abo fast zu kündigen. Den Rest der ernsthaften Argumentation spare ich mir, weil hier und anderswo alles schon hundertmal aufgeschrieben wurde und du hier nie ohnehin nie diskutierst, sondern nur deinen ausgegrabenen Internet-Müll endlagerst.

Aber bei FAZ-Net kommentierst du auch, oder?
Lexx Offline



Beiträge: 3.730

29.09.2008 01:13
Der Absturz Antworten
DP:
In deinen Fragen sehe ich viele Baustellen.

Regeln -> Bürokratie.
Steuern und Abgaben -> Für die Mittelschicht zu hoch. Im europäischen Vergleich spitze (also hoch).
Bildungsreinrichtungen -> marode und unterbezahlt.
Innovation und Forschung -> Muss auch noch viel getan werden.

Was man in diesen Bereichen machen kann ist übrigens verdächtig nahe an meinen Vorschlägen/Prämissen (alles, was der Wirtschaft hilft, ohne auf Kosten der Arbeitenden zu gehen.
-> Bürokratieabbau, Investitionen in (Aus-)Bildung, Förderung hochqualifizierter Arbeitsplätze.


"Und sind die Bürger fit für die globalen Herausforderungen?"

Das klingt nach einer leeren Worthülse. Inwiefern fit, für welche Herausforderungen?


"Beispiele: Portugal, Irland, Slowenien, China."

Bei den ersten dreien mag das stimmen, aber in China kommt der Aufschwung bei "dem Chinesen" nicht an.
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