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Dieses Thema hat 39 Antworten
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 Themen des Tages
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Mirkalf Offline




Beiträge: 11.759

01.02.2009 18:37
Stroh ist bei den Bios Kult Antworten

Zitat:

ErichF schrieb am 28.01.2009 20:47
"...Sehr richtig. Ursprüngliche Schweinerassen sind so robust, dass man sie bei Wind und Wetter draußen halten kann. Früher gab es bspw. die sogenannten Hutewälder, in denen sich die Schweine ihr Futter (Eicheln etc.) selber gesucht haben..."


Und genau diese "Bio-Schweine" des Mittelalters waren der Grund für das Waldsterben in Mitteleuropa, sie haben nicht nur die Eicheln und Bucheckern gefressen, sondern auch die Schösslinge der Bäume.




Kann ich mir nicht vorstellen. Damals war "Deutschland" noch viel dünner besiedelt. Bedrohlicher für den Wald dürfte die steigende Nachfrage nach Bauholz gewesen sein.

---

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Lexx Offline



Beiträge: 3.730

01.02.2009 23:11
Stroh ist bei den Bios Kult Antworten
DP:
"Bio" ist sicherlich nicht in allen Belangen die perfekte Art der Landwirtschaft. Man kann auch vernünftig wirtschaften, ohne sich an alle Bio-Vorschriften halten zu müssen.
Der Punkt, um den es mir geht ist:
"Bio" ist in vielen Belangen besser als die konventionelle Massentierhaltung.

Dazu gehört die Nichtverwendung von Hormonen und Antibiotika. Dazu gehört die Behandlung der Tiere als Lebewesen (im Gegensatz zu DIN-A4-Batterien, Mastviechern mit Nahrungsinjektion direkt in den Magen und den Zustänen, wie sie Tierschützern gerne in Guerilla-Aktionen filmen). Dazu gehört das Prinzip der Nachhaltigkeit und die Abwendung von der gnadenlosen Rationialisierung.

Wozu uns das Ganze geführt hat, sehen wir an BSE und multiresistenten Bakterienstämmen.

Wenn ich weiß, dass im Fleich keine Antibiotika sind und die Tiere dafür nicht ihr ganzes Leben gequält wurden oder ihre Artgenossen fressen mussten, dann ist es letztlich unerheblich, ob das Bio ist oder nicht und es darf und soll dann auch was mehr kosten.

Das Vorbild dafür wären vielleicht die Klassen bei Eiern:
Legebatterien (3) - Bodenhaltung (2) - Freilandhaltung (1) - Biohaltung (0).

Dann hat man nicht nur die Wahl zwischen den beiden Extremen.

p.s. meine Eltern kaufen Klasse 1.
SteffenHuber Offline

Besucher

Beiträge: 459

03.02.2009 11:24
Stroh ist bei den Bios Kult Antworten

Zitat:

Lexx schrieb am 01.02.2009 23:11
Dazu gehört das Prinzip der Nachhaltigkeit




"Bio" ist nicht nachhaltig, weil es die Bevölkerung nicht ernähren könnte, bzw. das nur dann könnte, wenn massiv derzeitige Naturgebiete in Anbaufläche umgewandelt werden. "Bio" ist eine Ideologie und hat mit Naturschutz und Umweltschutz wenig zu tun.

Zitat:


und die Abwendung von der gnadenlosen Rationialisierung.




Rationalisierung ist gut. Hat uns von der Armut befreit. Alles andere ist ökoromantische Ideologie.

Zitat:


Das Vorbild dafür wären vielleicht die Klassen bei Eiern:
Legebatterien (3) - Bodenhaltung (2) - Freilandhaltung (1) - Biohaltung (0).




Eine willkürliche Einteilung ohne wissenschaftlich haltbare Begründung. Das ist das Wesen von "Bio": irgendeiner stellt willkürlich Richtlinien auf, und wer sich dran hält, verdient sich das "gute" Siegel, mit dem er sich von den "bösen" anderen abgrenzen kann.

Steffen

DP Offline



Beiträge: 5.248

03.02.2009 11:39
Stroh ist bei den Bios Kult Antworten

Zitat:

Lexx schrieb am 01.02.2009 23:11
"Bio" ist in vielen Belangen besser als die konventionelle Massentierhaltung.

Dazu gehört die Nichtverwendung von Hormonen und Antibiotika. (...)
Wenn ich weiß, dass im Fleich keine Antibiotika sind und die Tiere dafür nicht ihr ganzes Leben gequält wurden oder ihre Artgenossen fressen mussten, dann ist es letztlich unerheblich, ob das Bio ist oder nicht und es darf und soll dann auch was mehr kosten.




Lustigerweise widerspricht das genau dem Impetus des oben zitierten Beitrages. Hast du den überhaupt gelesen? Das Fazit des Landwirtes: Biotiere leben nicht besser sondern sind kränklicher und schwacher. Gequält wurden hier allemal die Tiere, die nach der Biorichtlinie gehalten wurden. Das Fleisch dieser Tiere ist dann trotzdem teurer.

dewo Offline



Beiträge: 544

03.02.2009 16:08
Stroh ist bei den Bios Kult Antworten

Zitat:

DP schrieb am 03.02.2009 11:39
Biotiere leben nicht besser sondern sind kränklicher und schwacher. Gequält wurden hier allemal die Tiere, die nach der Biorichtlinie gehalten wurden. Das Fleisch dieser Tiere ist dann trotzdem teurer.


Kann nicht sein, weil: darf nicht sein, weil: widerspricht dem politisch korrekten Gutmenschendenken, demzufolge alles mit dem Prädikat "Bio" auf der Packung für Mensch und Tier ganz was Tolles ist. Basta!

Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

03.02.2009 16:40
Stroh ist bei den Bios Kult Antworten
DP schrieb am 03.02.2009 11:39

> Lustigerweise widerspricht das genau dem Impetus des oben zitierten Beitrages. Hast du den überhaupt gelesen? Das Fazit des Landwirtes: Biotiere leben nicht besser sondern sind kränklicher und schwacher. Gequält wurden hier allemal die Tiere, die nach der Biorichtlinie gehalten wurden. Das Fleisch dieser Tiere ist dann trotzdem teurer.

Das ist aber nur das Fazit dieses! einen Landwirtes bezueglich seiner! Entscheidungen und seiner! Erfahrungen mit seinen! Handlungen.
Andere Landwirte nehmen halt robustere Rassen, jagen die raus an die frische Luft und normales Schweineleben und haben dann gesunde Schweine, die sie gut verkaufen koennen.

wh
Lexx Offline



Beiträge: 3.730

03.02.2009 22:00
Stroh ist bei den Bios Kult Antworten
DP:
"Hast du den überhaupt gelesen?"

Hast du meine Beiträge überhaupt gelesen?

Da habe ich den Artikel des Landwirtes als nicht repräsentativen Einzelfall bewertet. Seitdem geht es in meinen Beiträgen um die Bio-LW als Gesamtes und nicht irgendwelche Einzelfälle.



Steffen:
""Bio" ist nicht nachhaltig, weil es die Bevölkerung nicht ernähren könnte"

Das ist ja mal Quark mit Soße. Wenn(!) eine Bio-LW den Anspruch hätte(!), die gesamte Bevölkerung mit Nahrung zu versorgen, dann wäre(!) diese ideologie nicht nachhaltig.

Mir ist aber keine gesetzliche Bio-Richtlinie bekannt, in der dieser Anspruch erhoben wird. Vielmehr dürfte dieser Anspruch in den Köpfen derer entstehen, die das System nicht verstehen, aber die sollten wir hier wohl kaum in den Mittelpunkt unserer Betrachtung stellen.


"Rationalisierung ist gut. Hat uns von der Armut befreit."

Nichts auf der Welt ist unter jeder Bedingung gut - es kommt immer(!) auf das richtige Maß an. Eien maßvoll rationalisierte LW ist - wie ich übrigens selbst erwähnt habe - in der Tat das wirtschaftliche Optimum. Die Auswüchse in der jüngeren Vergangenheit, die ich hier bereits mit entsprechenden Stichworten angeführt habe, zeigen jedoch, dass die subventionierte Euro-LW das gesunde Maß verloren hat und bis zum erbrechen rationalisiert hat - zu Lasten der Tiere, der Qualität und der Verbraucher. Die Gammelfleisch-Skandale haben übrigens dieselbe Ursache.


"Eine willkürliche Einteilung ohne wissenschaftlich haltbare Begründung."

Genauso wie die Handelsklassen bei Gurken (nach Krümmungsgrad), Äpfeln (nach Unversehrtheit) und allen anderen Lebensmitteln. Letztlich ist es immer so, dass man hier mehr oder weniger willkürliche Kriterien für die jeweilige Handelsklasse festlegt. Wieviel diese Klassen dann wert sind, bestimmt letztendlich der Verbraucher durch seine Nachfrage.
DP Offline



Beiträge: 5.248

03.02.2009 22:26
Stroh ist bei den Bios Kult Antworten

Zitat:

Lexx schrieb am 03.02.2009 22:00
DP:
"Hast du den überhaupt gelesen?"

Hast du meine Beiträge überhaupt gelesen?

Da habe ich den Artikel des Landwirtes als nicht repräsentativen Einzelfall bewertet. Seitdem geht es in meinen Beiträgen um die Bio-LW als Gesamtes und nicht irgendwelche Einzelfälle.




Ja ich weiss, wenns konkret wird flüchtest du dich ins allgemeine. Und dann ist dein Fazit, dass Bio irgendwie gut ist weil es richtig ist. Wie beim Parallelthread mit dem Chef von Lehman. Fazit; "Die mangelnde Menschlichkeit bezieht sich nicht auf das konkret hier beschriebene Verhalten dieses Mannes, sondern das der gesamten Branche."
Aha.

Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

04.02.2009 16:11
Stroh ist bei den Bios Kult Antworten

Lexx schrieb am 03.02.2009 22:00


>> Bio" ist nicht nachhaltig, weil es die Bevölkerung nicht ernähren könnte

> Das ist ja mal Quark mit Soße. Wenn(!) eine Bio-LW den Anspruch hätte(!), die gesamte Bevölkerung mit Nahrung zu versorgen, dann wäre(!) diese ideologie nicht nachhaltig.

Aber propagiert wird doch immer so, als ob Bio gut fuer ALLE sei und moeglichst ALLE Bio produzieren (weil gut fuer die Tiere/Umwelt) oder konsumieren (weil gut fuer die Gesundheit) sollen.

Wenn Bio das gar nicht leisten KANN, und zudem auch noch teurer ist, dann waere es doch allenfalls eine elitaere Spielerei fuer Betuchte, weil sich eh nicht alle mit Bio ernaehren koennen!?

wh
Lexx Offline



Beiträge: 3.730

05.02.2009 00:35
Stroh ist bei den Bios Kult Antworten
DP:
" wenns konkret wird flüchtest du dich ins allgemeine."

Das kannst du gerne so sehen.
Ich sehe es eher so, dass es keinen Sinn macht, einen nicht repräsentativen Einzelfall durchzukauen und daraus irgendwelche Schlüsse über das Gesamtsystem zu ziehen. Das wäre nämlich dann eine spekulative Verallgemeinerung.
Da sorge ich lieber dafür, dass dieser (m.E. untypische) Einzelfall nicht zur Diskreditierung der gesamten Branche missbraucht wird.

Im anderen Thread mach ichs übrigens genau andersrum, da ich den Einzelfall dort sehrwohl als typisch für die Branche ansehe.

So, war es das jetzt dazu, oder sollen wir, wie Spock so schön schrieb, "auf der Metaebene" weitermachen?

p.s. im übrigen begründe ich immer, warum ich etwas so sehe, wie ichs sehe. Das kann man sich ruhig mal durchlesen. Dann merkt man nämlich, dass ich durchaus auch auf die Einzelfälle eingehe


edit:
Werhamster
"Aber propagiert wird doch immer so, als ob Bio gut fuer ALLE sei und moeglichst ALLE Bio produzieren (weil gut fuer die Tiere/Umwelt) oder konsumieren (weil gut fuer die Gesundheit) sollen. "

Propagieren kann man viel, wenn der Tag lang ist. Was die Fakten angeht, so dürfte da kaum ein Komplettversorgungsanspruch zu finden sein.
Aber auch bei der Propagation ist mir bisher nie untergekommen, das ALLES in Bio produziert werden soll. "So viel wie möglich" ist ein durchaus legitimer und mit der Nachhaltigkeit vereinbarer Anspruch - das impliziert das "möglich".

"Alles" ist wohl eher der Traum der Bio-Romantiker, die am liebsten Pflegeheime (mit Rundumbetreuung) für die Tiere hätten, statt Bauernhöfe.
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

05.02.2009 16:24
Stroh ist bei den Bios Kult Antworten
Lexx schrieb am 05.02.2009 00:35

> Propagieren kann man viel, wenn der Tag lang ist. Was die Fakten angeht, so dürfte da kaum ein Komplettversorgungsanspruch zu finden sein. Aber auch bei der Propagation ist mir bisher nie untergekommen, das ALLES in Bio produziert werden soll. "So viel wie möglich" ist ein durchaus legitimer und mit der Nachhaltigkeit vereinbarer Anspruch - das impliziert das "möglich".

Sorry, aber mir ist noch nie untergekommen, dass dabei mal irgendeiner bei dem Thema den Zusatz gebracht hat "...aber konsumieren koennen das eh nur ganz wenige, weil der Platz fehlt, alle damit zu versorgen..."

> "Alles" ist wohl eher der Traum der Bio-Romantiker, die am liebsten Pflegeheime (mit Rundumbetreuung) für die Tiere hätten, statt Bauernhöfe.

Naja, das ist schon eine Stufe weiter... sowas verlangen vielleicht Veganer, die sich als tierlieb bezeichnen, weil sie ihre Katze nur per Kastration verstuemmeln aber nicht fressen... mit Bio hat das nix zu tun, weil die ja nicht mal ne fleischfressende Pflanze futtern wuerden...

Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

08.02.2009 14:57
Stroh ist bei den Bios Kult Antworten

Zitat:

DP schrieb am 03.02.2009 11:39
Gequält wurden hier allemal die Tiere, die nach der Biorichtlinie gehalten wurden. Das Fleisch dieser Tiere ist dann trotzdem teurer.




Leere Behauptung.
Nachweis?

Wir erinnern uns auch gerne an die Transporte von Schlachtvieh quer durch Europa und wieder zurück und die entsprechenden Bilder.

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

19.02.2009 13:04
Stroh ist bei den Bios Kult Antworten
Mal wieder ein Argument gegen die konventionelle LW:

http://www.tagesschau.de/inland/putenmast100.html

"Trotz eines Verbots durch die EU kommen in der deutschen Massentierhaltung offenbar weiter systematisch Antibiotika zum Einsatz."

Sie werden als Wachstumsbeschleuniger und Leistungsförderer benutzt - Doping zur Profitsteigerung auf Kosten der Konsumenten.
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