Ich bezog mich schon eher auf den von ihm verlinkten Text, der ja den Untergang des Individualverkehrs an sich voraussagen moechte und nicht nur den Untergang einer kleinen Konzerntochter eines einzigen Konzerns.
Und die dort aufgezaehlten Punkte fallen imho eben nicht ins Gewicht. Solange die Leute dazu getrieben werden, lange Arbeitswege zu bewaeltigen, wird es den Ind.verk. geben muessen. Da muesste schon ALLES zusammenbrechen, aber dann gaebs halt wieder mehr Mofas, Raeder und Esel.
Natürlich sieht die mobile Welt 2020 ganz anders aus als 1930 und auch die Fahrzeuge sehen anders aus. Das können die Verfasser von solchen Texten, also Leute von Mirks geistiger Kragenweite, eben nicht nachvollziehen, dass da dynamische, gestaltende Prozesse am Werk sind, die neues hervorbringen.
In Mirks Welt ist alles von bösen Mächten gesteuert, so ist folglich auch das Automobil nur ein diabolisches Machwerk finsterer Kapitalisten, das nun sein Ende auf dem Müllplatz der Geschichte finden muss. Deswegen hasse ich auch die Ideologie von Pseudokommunisten wie Mirk mit jeder Faser, weil sie alles schöpferische negieren und alles vom Aspekt der totalen Kontrolle aus sehen. Aber ist ja auch irgendwie logisch - jedes kommunistische Modell endete dort vor seinem Untergang, beim Versuch der totalen Kontrolle.
Der Mensch ist ein Individuum und hat die Technologie, sich indviduell fortzubewegen (aber nicht weil er laut Hamster dazu getrieben oder gewzungen wird - habt ihr alle eine Zwangs-Macke?).
Also wird der Mensch das auch morgen tun. Opel ist in diesem großen Plan allerdings entbehrlich, vielleicht sogar hinderlich. Wenn erstmal weniger von den alten Blechkisten auf die Straße kommen, ist früher Platz und Markt für das Auto der Zukunft.
Dass der allerdings vom Auto getragen werden muss ist keine Selbstverständlichkeit. In Zeiten, in denen Lieferservices immer mehr an Bedeutung gewinnen und gleichzeitig Platz für den Ruhenden Verkehr knapper und die Innenstädte zunehmen autofrei werden, können immer mehr Menschen auf ein eigenes Auto verzichten und für die alltäglichen Wege den ÖPNV oder kleinere mobile Mittel nehmen (Fahrrad, Mofa, C1...).
Wenn dadurch das klassische Auto irgendwann ausstirbt, dann ist das aber ebenso Evolution, wie das Ende der Handkarren und Pferdekutschen aus der vorindustriellen Zeit und sicherlich durch keine zentrale Planung zustande gekommen. Individualverkehr wird es dann aber immernoch geben.
> In Mirks Welt ist alles von bösen Mächten gesteuert, so ist folglich auch das Automobil nur ein diabolisches Machwerk finsterer Kapitalisten
Die Wahrheit liegt meist in der Mitte. Das eAuto wurde anscheinend vor hundert Jahren vom billigen Oel verhindert. Da gab es sicher keine weitreichenden Verschwoerungen aber eben schon Unternehmerinteressen. Und die muessen - besonders langfristig betrachtet - nicht immer mit den Verbraucherinteressen, Staatsinteressen oder Gesellschaftsinteressen uebereinstimmen.
> Der Mensch ist ein Individuum und hat die Technologie, sich indviduell fortzubewegen (aber nicht weil er laut Hamster dazu getrieben oder gewzungen wird - habt ihr alle eine Zwangs-Macke?).
Also erstens gibt es schon mal keinen Nutzungsautomatismus, nur weil eine Technologie vorhanden ist. Waere dem anders, haetten wir ja laengst z.B. den Transrapid (mindestens als Gueter-"Rohrpost" statt Just-in-time-auf-der-rechten-Spur) oder "Individual-Kabinen-Bahnen" statt Staus in den Staedten.
Und zweitens gibt es nunmal Umstaende - und eben auch Zwaenge - die uns Menschen bei Entscheidungen beeinflussen bzw. uns nur wenig oder gar keine Wahl lassen.
Ich kenne niemanden, der sich ein Auto NUR zulegt, weil er zwei, drei mal im Monat einfach nur mal rumheizen will (maennliche Jugendliche mal ausgeklammert - da ist das Sozialleben ;)) und ich kenne auch niemanden, der sich das Auto kauft, NUR um damit einmal im Jahr in den Urlaub zu fahren.
Dagegen werden fast immer die Einkaufswege genannt, die eben oft zu lang werden, weil sich alles aus der Naehe in die Ferne verlagert (oder man selbst zu gebrechlich fuer die alten Wege wird) - und eben die Arbeitswege, die fuer immer mehr immer laenger und problematischer werden.
Alle anderen Nutzungen macht man halt meistens auch nur, weil/wenn das Auto eh vor der Tuer steht (das sind dann eben auch die beruehmten Fahrten zum Baecker umme Ecke). Der Mensch ist halt eher faul als individuell ;-)
> Wenn erstmal weniger von den alten Blechkisten auf die Straße kommen, ist früher Platz und Markt für das Auto der Zukunft.
Maerkte sind aber kuenstliche Gebilde. Der derzeitige Markt wird da vom Angebot der Auto- und Treibstoffindustrie bestimmt. Der Markt haette anders aussehen koennen, wenn es andere Rahmenbedingungen gegeben haette.
ZB haette Rotgruen vor 10 Jahren Vorschriften machen koennen, wie hoch der (gestaffelt steigende) Elektro-Anteil in den Flotten sein muss und gleichzeitig den EVUs anbieten und vorschreiben koennen, neue AKWs bauen zu duerfen, wenn dafuer alte, marode beseitigt werden plus der Bedingung, dass die EVUs allein oder zusammen mit den Auto- und Treibstoffkonzernen eine flaechendeckende Treibstoffversorgung fuer eAutos installieren.
Eine Rettung des Autobauers Opel wird nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins «Focus» immer unwahrscheinlicher. Der Mutterkonzern General Motors (GM) habe neben den Opel-Patenten, die als Sicherheiten für Milliardenhilfen an die US-Regierung abgetreten wurden, auch sämtliche Vermögenswerte wie Werksgelände und Fabriken der europäischen Tochter an diverse US-Banken verpfändet.
Eine Rettung des Autobauers Opel wird nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins «Focus» immer unwahrscheinlicher. Der Mutterkonzern General Motors (GM) habe neben den Opel-Patenten, die als Sicherheiten für Milliardenhilfen an die US-Regierung abgetreten wurden, auch sämtliche Vermögenswerte wie Werksgelände und Fabriken der europäischen Tochter an diverse US-Banken verpfändet.
GM macht seit Jahren Verlust. GM ist verschuldet bis unters Dach. Da ist es doch klar, dass so gut wie alles beliehen und verpfändet ist, was irgendwie in diesem Unternehmen einen Wert hat. Ob das nun Werksgelände sind oder Patente.
M.E. ist das keine "neue" Erkenntnis, und ändert genau nichts am Status Quo. Wenn GM die Kosten (Krankenversicherung, Löhne und Pensionen) nicht durch radikale Schritte in den Griff kriegt, wird die Insolvenz das auf jeden Fall schaffen.
Umso mehr erstaunt, dass führende SPD Politiker, in der ersten Reihe Kanzleranwärter Steinmeier, mit Vollgas das Staatsinvestment protegiert. Steinmeier hat sich in den letzten Tagen mehrmals für ein Engagement des Staatesausgesprochen, denn "Das Warten auf einen Privatinvestor nimmt zu viel Zeit in Anspruch". Beteiligen sollen sich lt. Steinmeier Bund und Länder (was die davon halten ist bisher nicht überliefert) weil jetzt nicht mehr auf einen privaten Investor gewartet werden kann.
Und dieser Mann schickt sich an, der oberste Ausgeber der Steuergelder zu werden. So wie es gegenwärtig aussieht liegt alles von Wert von Opel bei GM und die werden alles, absolut alles dafür tun, damit wenigstens ihre europäische Cashcow noch Milch gibt. Schon jetzt wandert die Abwrackprämie des deutschen Staates in die Kassen von GM.
"So wie es gegenwärtig aussieht liegt alles von Wert von Opel bei GM"
So what ?
Ich finde dieses Abrechnen von irgendwelchen Rechten und Patenten vollkommen lächerlich.
Bei GM bzw. die finanzierenden Banken kann die Abwicklung von Opel durchaus auch noch Geld verbrennen. Wenn man also Opel loswerden kann, dafür noch Geld bekommt (oder Schulden los wird) und dafür lediglich Opel alle Mit-Rechte an seinen Patenten mitgibt (braucht ja nicht exclusiv zu sein), wäre GM u. U. durchaus geholfen.
In der Tat hat sich für diejenigen, die sich etwas mit der Materie beschäftigt haben, im letzten halben Jahr keine echten "Neuigkeiten" ergeben - das, was die Massenmedien als neueste Erkenntnisse verkündet haben, scheinen mir mehr Nebelkerzen zu sein.
Das Rettungsszenario für Opel sah und sieht wie folgt aus:
1.) GM lässt sich einen gewissen Anteil abkaufen und bringt die Nutzungsrechte an allen GM-Patenten mit ein - Fortschritt an dieser Ecke: GM kann sich auch eine Minderheitenbeteiligung vorstellen
2.) Opel wird wieder in eine eigenständige AG überführt, in der das Europageschäft (Opel, Vauxhall, eventuell Saab) gebündelt wird
3.) Neue Eigner werden ein oder mehrere neue Investoren sowie die Opel-Händler, dazu ggf. Bund/Länder (evntl. nur per Bürgschaft)
4.) Das dann überdimensionierte Entwicklungszentrum in Rüsselsheim wird entweder ein Dienstleister a la Porsche Weissach oder ausgebeint
5.) Ein Werk wird verkauft oder stillgelegt (da bieten sich Saragossa, Antwerpen oder Eisenach an) zum Abbau von Überkapazitäten
Und dann: volle Kraft voraus mit den bereits fertig entwickelten neuen Modellen Astra und Meriva.
Wie der Schweizer Tagesanzeiger schreibt steht Opel kurz vor der Übernahme durch Fiat.
Bis jetzt endeten alle Kooperationen zwischen Fiat und GM im Desaster. Wenn es nun trotzdem nach einer neuen Zusammenarbeit aussieht muss man wohl daraus schliessen, dass Opel wohl doch nicht so toll ist wie man in Europa gern behauptet.
DP schrieb am 23.04.2009 14:14
Wie der Schweizer Tagesanzeiger schreibt steht Opel kurz vor der Übernahme durch Fiat.
Bis jetzt endeten alle Kooperationen zwischen Fiat und GM im Desaster. Wenn es nun trotzdem nach einer neuen Zusammenarbeit aussieht muss man wohl daraus schliessen, dass Opel wohl doch nicht so toll ist wie man in Europa gern behauptet.
Das wäre ja auch keine Kooperation, sondern eine Notschlachtung.
Nein, das glaube ich nicht. Warum sollte sich Fiat denn sowas aufhalsen? Warum sollen die den Ramsch übernehmen und abwickeln, das kostet doch Unsummen und wird mit den Fördergeldern nie und nimmer kompensiert, mal abgesehen von der Tatsache, dass die eh nur fliessen mit längerfristigen Garantien.