++ Brüderle, der Wirtschaftsfachmann schlechthin. Endlich darf das WiMi ein echter Kenner leiten. + Leut-Schnarr, die Frau hat das Comeback verdient durch gleich doppelte Standhaftigkeit; in ihrer Weigerung in der Kohlregierung, den Lauschangriff mitzutragen und zweitens bis hierher an vorderster Front durchzuhalten. + Schäuble, einer der wenigen, der dem Job gewachsen ist. Schade, dass man in D nicht die Tradition anderer Länder kennt, auch den politischen Gegner in die Regierung mit einzubinden. Steinbrück schien mir der fähigste Kopf der letzten Regierung gewesen zu sein. + Rösler, ziemlich mutig, so ein Greenhorn dahinzusetzen - Annette Schavan, Bildung wurde vor der Wahl ja von allen als das Hauptthema verkauft, jetzt geht es wieder ab in die Gruft - Jung, mit was hat der Mann seine Nominierung nochmal gerechtfertigt? - - Niebel, dann kann man die Entwicklungshilfe auch gleich ganz abschaffen oder dem WiMi unterordnen - - Westerwelle, was will denn Westerwelle im AM? die Aussenpolitik wird 1. von der Kanzlerin, 2. vom Aussenminister der EU, 3. vom Kanzleramt und dann unter ferner liefen vom AA bestimmt.
Niebel ist eine gute Wahl. Wenn schon mal ein Minister sein Ministerium obsolet macht, dann sollte das schon ein FDP-Mann sein. Ist Niebel weg, stimmt auch die Parteienquote wieder (für den, der sich über die hohe Zahl FDP-Minister wunderte). Niebel kann sich doch so im Laufe der Legislaturperiode medienwirksam in Szene setzen.
DP: "Schade, dass man in D nicht die Tradition anderer Länder kennt, auch den politischen Gegner in die Regierung mit einzubinden."
Das liegt auch daran, dass es in D keinen Präsidenten gibt, wie man ihn in den USA oder Frankreich kennt. Der kann als praktisch überparteilich auch Gegner einbinden, der deutsche Kanzler muss sich dagegen von seinen Abgeordneten wählen lassen. Um Steinbrück finde ichs auch schade.
"Annette Schavan, Bildung wurde vor der Wahl ja von allen als das Hauptthema verkauft, jetzt geht es wieder ab in die Gruft"
Das steht zu befürchten
"Westerwelle, was will denn Westerwelle im AM?"
Das habe ich mich auch gefragt. Jemand, der seine Kompetenz im juristisch-wirtschaftlichen Bereich hat aber nur gebrochen Englisch spricht wird Außenminister. Hier ging wohl Tradition über Vernunft, aber immerhin kann er sich so hoher Zustimmungswerte sicher sein....und nach Lübbke gibt es so vielleicht einen neuen Witzelieferanten aus dem Außenministerium.
Zitat von LexxDas habe ich mich auch gefragt. Jemand, der seine Kompetenz im juristisch-wirtschaftlichen Bereich hat aber nur gebrochen Englisch spricht wird Außenminister. Hier ging wohl Tradition über Vernunft, aber immerhin kann er sich so hoher Zustimmungswerte sicher sein....und nach Lübbke gibt es so vielleicht einen neuen Witzelieferanten aus dem Außenministerium.
Lexx,
das ist einfach Unsinn. Woher weißt Du, dass Westerwelle nur gebrochen englisch redet? Erste Kommentare sagen das Gegenteil. Und Du hast ein sehr kurzes Gedächtnis: "Gäbe es für das Amt des Außenministers eine Stellenbeschreibung, hätte Steinmeier Mühe, alle Voraussetzungen zu erfüllen. Seine Englischkenntnisse sind eher mittelmäßig. Im Umgang mit den Medien ist er zurückhaltend, man könnte auch sagen, ungeübt." Spon 2005
Steinmeier ist nicht kalter Kaffee, sondern das Beispiel, dass das Herumgemäkle an den Englischkenntnissen für den Außenministerjob danebengeht.
Nach dem Betrachten des Youtube-Beitrags zweifle ich eher an Deinem Urteilsvermögen. Das zögerliche Sprechen beziehe ich nicht auf die sprachliche Qualifikation, sondern auf das Abwägen der inhaltlichen Aussage. Jeder bekommt in der Regel die Chance, sich in einen neuen Job einzuleben.
Na was das Englisch angeht, stimme ich Lexx völlig zu, das ist wirklich eher schauderhaft. Über Westerwelles Qualitäten als Außenminister sagt das allein aber noch gar nichts.
Ich warte mal mit Spannung ab, wie er sich gegenüber Repräsentanten von Ländern behauptet, in denen seine Lebensform verboten ist oder mit sogar dem Tod bestraft wird.
Grundsätzlich finde ich Westerwelles Berufung als Aussenminister verfehlt. Bis jetzt hatte Westerwelle eigentlich alles richtig gemacht. Nun besetzt er das Kabinett mit dem blassen Personal, was neben ihm überhaupt noch zu finden ist, derweil er sich auf dem Quasselposten ausruht und Goethe Einrichtungen in Kasachstan einweiht, ohne wirklichen Einfluss auf das Kabinettsgeschehen. Konsequent wäre, hätte Westerwelle darauf gedrungen, Finanz- und Wirtschaftsministerium zu besetzen, möglichst mit seiner Person. Nun scheint das ganze liberale Luftschloss entzaubert, der Chef hat seinen Abgammelposten ergattert, die FDP kann sich die nächsten 4 Jahre ausruhen. So schnell mutiert man vom ambitionierten auf-den-Tisch-Hauer zum Abnicker. Die Umfragewerte rasen bereits in den Keller. Und Merkel ist wiedermal die Gewinnerin.
Zitat von SpockNa was das Englisch angeht, stimme ich Lexx völlig zu, das ist wirklich eher schauderhaft. Über Westerwelles Qualitäten als Außenminister sagt das allein aber noch gar nichts. Ich warte mal mit Spannung ab, wie er sich gegenüber Repräsentanten von Ländern behauptet, in denen seine Lebensform verboten ist oder mit sogar dem Tod bestraft wird.
Spock,
da sieh man halt den Unterschied in Beurteilungen, vielleicht auch der Beobachtung. In Anbetracht einer Antwort aus dem Stegreif ist für mich Westerwelles Englisch in Ordnung, sein Vokabular passend. Das einzig Unpassende ist für mich die Körperhaltung: Aufgestützt, Faust am Kinn.
Es gibt natürlich Deutsche, die sich in ihrem Englisch schon fast devot völlig assimilieren, und die originale Betonunung perfekt nachahmen. Das wiederum erwartet im internationalen Umfeld niemand. Der Respekt kommt vom Inhalt und der Souveränität des Auftretens. Und da enthalte ich mich der vorschnellen Kritik.
Also erstmal Zustimmung an DP, vermutlich hat sich Merkel die Hände gerieben, nachdem Guido das vergiftete Geschenk 'Außenminister' so gerne annahm. Aber ob er den Job trotzdem gut macht, wissen wir noch nicht. Und vielleicht haben Merkel und Westerwelle unter vier Augen ja noch was ganz anderes besprochen. Mal sehen, wie nun das erste halbe Jahr dieser Regierung läuft.
Martin: Ich hatte häufiger mit englisch sprechenden Spaniern zu tun. Die haben dabei einen recht starken Akzent. Aber wenn sie die Sprache halbgwegs beherrschen, wirkt das dennoch um längen flüssiger und souveräner als der Auftritt von Guido, auch bei wohlüberlegten Formulierungen.
Was die Körperhaltung angeht, 100% Zustimmung. Geht eigentlich so gar nicht.
Nach der Diskussion hier habe ich mir das auch mal angetan.
Also ehrlich gesagt, treffe ich im Job jeden Tag Leute, die erheblich schlechter Englisch sprechen, dieses aber in Meetings trotzdem als Umgangssprache vorschlagen. Und immerhin war er klar und deutlich zu verstehen, was man vom Frager eher nicht sagen kann. In dem Zusammenhang fand ich es schon wichtiger, dass er aus dem Kauderwelsch des Fragestellers tatsächlich die eigentiche Frage extrahieren konnte.
Was ihm fehlt ist offensichtlich die Routine, aber das wird ja schnell kommen.
Die Körperhaltung finde ich da auch eher bedenklich, anscheinend fühlt er sich ein bischen zu wohl, weil es wohl bessser läuft als er erwartet hatte. Aber auch da wird die Routine kommen, obwohl er solche Podiumsdiskussionen ja eigentlich nicht das erste Mal macht.
Zitat von SpockAber ob er den Job trotzdem gut macht, wissen wir noch nicht.
Was wir aber wissen: Die Aussenpolitik wird neben Merkel demnächst von einem europäischen Aussenminister bestimmt. Selbst bei bestem Willen wird da nicht viel Raum zur Entfaltung bleiben.
DP: "Was wir aber wissen: Die Aussenpolitik wird neben Merkel demnächst von einem europäischen Aussenminister bestimmt. Selbst bei bestem Willen wird da nicht viel Raum zur Entfaltung bleiben."
...und, dass Westerwelle seinen eigentlichen Kompetenzbereich dabei kaum nutzen kann.