"Die russische Justiz zeigt mit ihrem Urteil gegen den ukrainischen Regisseur Senzow, dass sie mit aller Härte gegen Gegner des Anschlusses der Krim vorgehen will. Sie setzt voll auf Einschüchterung."
Das ist der Unterschied zwischen einem totalitären Staat, wie Russland und einem Rechtsstaat wie Deutschland. In Deutschland herrscht Meinungsfreiheit und die Justiz ist unabhängig.
Zitat von Arthur S. im Beitrag #1"Die russische Justiz zeigt mit ihrem Urteil gegen den ukrainischen Regisseur Senzow, dass sie mit aller Härte gegen Gegner des Anschlusses der Krim vorgehen will. Sie setzt voll auf Einschüchterung."
Das ist der Unterschied zwischen einem totalitären Staat, wie Russland und einem Rechtsstaat wie Deutschland. In Deutschland herrscht Meinungsfreiheit und die Justiz ist unabhängig.
Mit der FAZ als Quelle für die russische Justiz sind wir sicher bestens informiert. Das erinnert mich an den Fall armen kranken Timoschenko, wo der Westen alle Propagandainstrumente aufgefahren hat (hatten wir auch hier diskutiert), um die ukrainische Justiz anzuprangern. Dazu die FR: http://www.fr-online.de/ukraine/ukraine-...8,27163278.html
Zitat Nein, die Rückenkranke war als das entlarvt, was ihr die Janukowitsch-Leute stets vorgeworfen hatten: als Simulantin.
Zitat Nein, die Rückenkranke war als das entlarvt, was ihr die Janukowitsch-Leute stets vorgeworfen hatten: als Simulantin.
Gruß, Martin
Also aus dem, was da steht, kann man das nicht folgern. Immerhin hat sie sich in Berlin operieren lassen, so eine Operation kann ja schon mächtig helfen.
Zitat Nein, die Rückenkranke war als das entlarvt, was ihr die Janukowitsch-Leute stets vorgeworfen hatten: als Simulantin.
Gruß, Martin
Also aus dem, was da steht, kann man das nicht folgern. Immerhin hat sie sich in Berlin operieren lassen, so eine Operation kann ja schon mächtig helfen.
Gruss Kater
Da hast Du genau genommen recht, die ärztliche Schweigepflicht verhindert natürlich eine klare Beweisführung, abgesehen davon, dass Schmerzen objektiv eh schwer zu messen sind. Es gab im Vorfeld einige Indikatoren, die die Schlussfolgerung, die ich der Einfachheit und hoffentlich etwas besseren Objektivität halber von der FR übernommen habe, nahe legen.
Zitat Das ist der Unterschied zwischen einem totalitären Staat, wie Russland und einem Rechtsstaat wie Deutschland. In Deutschland herrscht Meinungsfreiheit und die Justiz ist unabhängig.
Lies mal deinen eigenen Link. Da steht, dass es um Terrorismus (Bombenanschlag) geht. Und eben nicht um Meinungsfreiheit, die die Justiz einem "Filmemacher" nehmen will (auch wenn der Text das suggeriert, "Russland macht Filmemacher mundtot").
Mit der FAZ als Quelle für die russische Justiz sind wir sicher bestens informiert. Das erinnert mich an den Fall armen kranken Timoschenko, wo der Westen alle Propagandainstrumente aufgefahren hat (hatten wir auch hier diskutiert), um die ukrainische Justiz anzuprangern. Dazu die FR: http://www.fr-online.de/ukraine/ukraine-...8,27163278.html
Nein, die Rückenkranke war als das entlarvt, was ihr die Janukowitsch-Leute stets vorgeworfen hatten: als Simulantin.
Erstens ist die FAZ eine seriöse deutsche Tageszeitung, die den Fall des Ukrainers Senzow, wie jedes andere westliche Medium (siehe z.B. das Schweizer Radio und Fernsehen) auch, veröffentlicht hat.
Zweitens passt der Fall Timoschenko sehr gut zu dem Fall Senzow, weil auch Frau Timoschenko Opfer eines Willkürprozesses war, der von ihrem Nachfolger im Amt betrieben wurde. Man stelle sich vor, Frau Merkel hätte Herrn Schröder 2005 verhaften und inhaftieren lassen.
Die Ansichten von Martin und ng zeigen, wie russische Propaganda wirkt. Obwohl oder weil (?) es sich bei dem Prozess von Frau Timoschenko um einen gewillkürten Schauprozess handelte, wird die damalige Angeklagte in bester sexistischer Manier verleumdet.
Drittens zeigt der aktuelle Fall Senzow, wie unterschiedlich die russische Justiz ferngelenkt wird: Das Schweizer Radio und Fernsehen beschreibt einen anderen Fall, der gleichzeitig vor Gericht entschieden wurde:
"Beschuldigte mit guten Beziehungen zum Kreml kommen selbst bei schwereren Vergehen meist mit einem blauen Auge davon, während Bürgerinnen und Bürger, die aus mutmasslich politischen Gründen vor die Gerichtsschranken gezerrt werden, auch bei lückenhaftester Indizien- und Beweislage oft zu Höchststrafen verurteilt werden.
Ganz anders als dem Krim-Regisseur Senzow ist es heute Jewgenija Wassiljewa, der einstigen Freundin des früheren Verteidigungsministers Serdjukow ergangen. Die attraktive 36-Jährige, die einst die halbstaatliche Firma Oboronservice geleitet hatte, ist im Frühjahr zu fünf Jahren Gefängnis und zu einer Geldbusse verurteilt worden. Ihr war nachgewiesen worden, dass sie der Armee mit Unterschlagungen einen Schaden in der Höhe von umgerechnet rund 20 Millionen Franken zugefügt hatte.
Schon die Untersuchungshaft durfte die prominente Freundin des Ex-Ministers als Hausarrest in ihrer Luxuswohnung verbringen. Seit ihrer Verurteilung im vergangenen Mai war Wassiljewa offenbar während maximal 34 Tagen wirklich im Gefängnis. Kürzlich – das sorgte in der Boulevardpresse für einiges Aufsehen – war Wasslijewa schlendernd in einer teuren Moskauer Einkaufsmeile gesichtet worden. Nähe zum Regime zahlt sich aus – auch vor Gericht.
Heute nun ist ihr in einer überraschend einberufenen Gerichtsverhandlung gleich die ganze restliche Gefängnisstrafe erlassen worden. Die Begründung: Jewgenija Wassiljewa habe inzwischen eine ihr auferlegte Geldbusse bezahlt. Der Umgang der Justiz mit der Geliebten des früheren Verteidigungsministers verärgert breite Teile der russischen Bevölkerung. Doch der Ausgang des Verfahrens gegen sie gilt als typisch.
Zitat von Arthur S. im Beitrag #7[ Erstens ist die FAZ eine seriöse deutsche Tageszeitung, die den Fall des Ukrainers Senzow, wie jedes andere westliche Medium (siehe z.B. das Schweizer Radio und Fernsehen) auch, veröffentlicht hat.
Zur seriösen FAZ lies mal Ulkottes 'Gekaufte Journalisten'. Meines Wissens blieb das Buch bisher ohne erfolgreiche Klage oder einstweilige Verfügung am Markt.
Eine aussagekräftige Berichterstattung über Prozesse ist in der Regel differenziert und umfangreich. Der FAZ-Beitrag kommt an dieses Kriterium nicht heran. Wenn man dies nicht will, sollte man gleich gar nicht anfangen zu schreiben.
Zitat Das ist der Unterschied zwischen einem totalitären Staat, wie Russland und einem Rechtsstaat wie Deutschland. In Deutschland herrscht Meinungsfreiheit und die Justiz ist unabhängig.
Lies mal deinen eigenen Link. Da steht, dass es um Terrorismus (Bombenanschlag) geht. Und eben nicht um Meinungsfreiheit, die die Justiz einem "Filmemacher" nehmen will (auch wenn der Text das suggeriert, "Russland macht Filmemacher mundtot").
Bist du völlig ferngesteuert? Das war ein Schauprozess. Die Beweise waren fingiert. Angebliche Belastungszeugen haben ihre Aussagen zurückgezogen.
Zitat von Arthur S. im Beitrag #7[ Erstens ist die FAZ eine seriöse deutsche Tageszeitung, die den Fall des Ukrainers Senzow, wie jedes andere westliche Medium (siehe z.B. das Schweizer Radio und Fernsehen) auch, veröffentlicht hat.
Zur seriösen FAZ lies mal Ulkottes 'Gekaufte Journalisten'. Meines Wissens blieb das Buch bisher ohne erfolgreiche Klage oder einstweilige Verfügung am Markt.
Eine aussagekräftige Berichterstattung über Prozesse ist in der Regel differenziert und umfangreich. Der FAZ-Beitrag kommt an dieses Kriterium nicht heran. Wenn man dies nicht will, sollte man gleich gar nicht anfangen zu schreiben.
Gruß, Martin
Soso, du stehst auf Blähungen?
"Es gibt viele gute Gründe, dieses Buch zu ignorieren, der wichtigste ist sein Autor, der, wie es ein ehemaliger Kollege von ihm von der FAZ sagt, irgendwann zwischen Realität und Fiktion nicht mehr unterscheiden konnte. Es gibt aber einen entscheidenden Grund, dieses Buch nicht zu ignorieren: Es entfaltet sichtlich Wirkung. Es wird jetzt schon wie die Bibel einer Bewegung behandelt.
Dass über „Gekaufte Journalisten“ bislang wenig in den „Mainstream-Medien“ zu lesen war, wird als Beleg dafür genommen, dass sein Inhalt stimmt und so gefährlich ist, dass man ihn verschweigen muss. (Umgekehrt würde jeder Artikel, der dann doch erscheint, natürlich gewertet werden als Beleg dafür, dass sein Inhalt stimmt und so gefährlich ist, dass man ihn nicht mehr verschweigen kann. Das ist das Praktische in der Welt der Verschwörungstheoretiker: Alles und sein Gegenteil bestätigen die eigene These. Wird Ulfkotte für sein Buch verklagt, zeigt das, wie sehr die Mächtigen seine Aussagen fürchten. Wird er nicht verklagt, zeigt es, dass sie unangreifbar ist.)
Dabei besteht das Werk zu einem großen Teil aus Blähungen. Tatsächliche journalistische Skandale und zweifelhafte Praktiken, die lange bekannt sind, werden von ihm zu Überlebensgröße aufgeblasen und mit dem übelsten Geruch versehen. Ein anderer Teil ist schlicht und nachweisbar falsch.
Fast überall, wo man probeweise in die Behauptungen in seinem Buch hineinpiekt, findet man Fehler, Verdrehungen und Manipulationen - und die Luft geht raus. Ein Faktencheck und ein Blick auf die Methoden, mit denen Ulfkotte seine Skandalwelt auf riesenhafte Größe aufpumpt."
Zitat von Arthur S. im Beitrag #9Angebliche Belastungszeugen haben ihre Aussagen zurückgezogen.
Im NSU Prozess sterben die Zeugen reihenweise, bevor sie aussagen können.
Um es für mich kurz zu machen: Wer sich mal für Prozess im Land ein bisschen interessiert hat (Beispiele Kachelmann, NSU, Mollath), der weiß, wie differenziert die Diskussionen sind, und wie wenig man im Einzelnen selbst das deutsche Recht mal so parat hat.
Eine adäquate Diskussion ohne gleichwertigen Zugang zu Informationen, Rechtssystem, und Sprache zu haben ist mir nicht möglich. Daher ist für mich diese Art der FAZ-Berichterstattung genauso interessant, wie wenn über die eine oder andere für uns skurrile Gerichtsentscheidung in den USA oder sonst wo berichtet wird. Du kannst zwar eine solche Nachricht hier einstellen, zu mehr als Propaganda taugt sie aber nicht.
Zitat von Arthur S. im Beitrag #10 "[i]Es gibt viele gute Gründe, dieses Buch zu ignorieren, der wichtigste ist sein Autor, der, wie es ein ehemaliger Kollege von ihm von der FAZ sagt, irgendwann zwischen Realität und Fiktion nicht mehr unterscheiden konnte.
Ich kenne Niggemeier Blähungen auch. Da ich Ulfkottes Buch gelesen habe, kann ich sie auch bewerten.
Zitat von Arthur S. im Beitrag #10 "[i]Es gibt viele gute Gründe, dieses Buch zu ignorieren, der wichtigste ist sein Autor, der, wie es ein ehemaliger Kollege von ihm von der FAZ sagt, irgendwann zwischen Realität und Fiktion nicht mehr unterscheiden konnte.
Ich kenne Niggemeier Blähungen auch. Da ich Ulfkottes Buch gelesen habe, kann ich sie auch bewerten.
Gruß, Martin
Nach meinem Eindruck sind Leute, die auf Sarrazin oder Ulfkotte usw. abgefahren sind und die Pubertät lange hinter sich haben, gar nicht mehr erreichbar für ein Gespräch, eine Diskussion, einen Gedankenaustausch abseits von Verschwörungstheorien. Morbus Ulfkotte? Was ich nicht verstehe, wenn alles so ist, wie Ulfkotte und Sarrazin usw. das behaupten, wie kann man das täglich eigentlich aushalten? Wie findet ihr euch im Alltag zurecht?
PS.: Keine Frage, auch bei uns gibt es manchmal seltsam erscheinende Gerichtsurteile usw. Das sind allerdings Ausnahmen, die die Regel bestätigen. In Russland ist die Rechtssprechung aber systemisch bedingt, abhängig vom Kreml/Putin. Es gibt weder eine unabhängige Justiz noch ein unabhängiges Parlament usw. Regimegegner werden kriminalisiert und zu absurden Lagerhaftstrafen verurteilt (Pussy Riot) und oder enteignet (Chodorkowski/Yukos). Der Ständige Schiedsgerichtshof in Den Haag verurteilte Russland im Juli 2014 dazu, ehemaligen Yukos-Aktionären Entschädigungen von insgesamt 50 Milliarden Dollar (rund 44 Milliarden Euro) zu zahlen. Russland versucht, teils erfolgreich (Belgien) mit Druck, wie das im kriminellen Millieu so üblich ist, Beschlagnahmen von russischen Konten usw. im Ausland zu verhindern.
Zitat Die Ansichten von Martin und ng zeigen, wie russische Propaganda wirkt. Obwohl oder weil (?) es sich bei dem Prozess von Frau Timoschenko um einen gewillkürten Schauprozess handelte, wird die damalige Angeklagte in bester sexistischer Manier verleumdet.
Wo wirkt denn Russland bei mir? Weil ich die "Hascherl" genannt habe?! Oje, erwischt - die Russen haben mir das diktiert Ansonsten zeigen eher Leute wie du, wie die Propaganda der Gegenseite wirkt.
Ich persönlich such mir die Wahrheiten in der Mitte... und ich seh das auch realistisch... und im Zusammenhang... Sich unabhängig erklären, haben wir auch anderen zugestanden - warum bei der Krim einen Hype machen? Wir haben schon einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg selbst auf dem Balkan veranstaltet - das haben die Russen nicht in der Ukraine gemacht. Wir kuscheln mit Besatzern wie Israel - warum dann Sanktionen gegen Russland, selbst wenn man deren "Besatzung" vergleichen könnte? Wir kungeln, schweigen usw. was ganz fiese Regime (China, Iran, Saudi-Arabien, usw.) betrifft - warum dann so ein hysterisches Gezeter gegen Russland, welches weitaus weniger schlimm ist, als die Fieslinge? Usw.
Hinzu kommt, dass die Ukraine nicht besser ist - wenn nicht sogar schlimmer - und ich dieses Land nicht geschenkt haben will und schon gar nicht in Gemeinschaften wie EU usw.
Zitat von Arthur S. im Beitrag #13Was ich nicht verstehe, wenn alles so ist, wie Ulfkotte und Sarrazin usw. das behaupten, wie kann man das täglich eigentlich aushalten? Wie findet ihr euch im Alltag zurecht?
Hast Du Schulungsbedarf? "Leben ohne Kopf im Sand?" oder so.