DP, ich verfolge die Geschichte nur am Rande, aber was ich so mitbekommen habe wurde ein Bild des Strassenzugs veröffentlicht in dem W. wohnt, bei dem sogar das Haus als solches garnicht zu sehen sein soll weil nämlich ein Rückgebäude... Auch das halte ich für überzogen(*) Seine Büro-Tel.-Nr. wurde wohl auch veröffentlicht, die steht aber angeblich genauso auch im Internet.
(*) das gleiche hätte aber auch für Zumwinkel gelten müssen dessen Festnahme wegen Steuerhinterziehung quasi life im TV übertragen worden ist (ich weiß, das ist übertrieben, aber immerhin hat man eine ganze Pressemeute incl. TV-Teams eingeladen, und ds war sicher nicht die Familie Zumwinkel)
Der Streik wird sicherlich zu einem führen - dem Aussterben des größten Teils der Lokführer. Die Bahn arbeitet jetzt schon an Zugautomatismen, der ICE fährt zu über 50% schon ferngesteuert (man es dort "Videobetrieb), anders wären die hohen Geschwindigkeiten auch nicht verantwortbar. U-Bahnen in diversen Städten (ich kenne z.B. Nürnberg und Toulouse, wenn ich mich nicht irre gibt es auch in Paris schon fahrerlose Metrozüge) sind die Vorreiter, "richtige" Züge werden demnächst folgen. Bei Strassenbahnen sehe ich da noch große Probleme in Kreuzungsbereichen, aber nicht im Zugbetrieb.
Mich kostet der Streik diese Woche ein paar Autofahrten, ein Termin heute ist geplatzt und ich bin deswegen morgen in Stuttgart, ins Konzert am Sonntag fahre ich (fast immer) mit dem Auto, ins Büro meistens mit dem Rad, vielleicht sehe ich ihn deswegen "sine ira et studio".
Schönen Tag WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Zitat von DP im Beitrag #15Mittlerweile ist diese Angelegenheit zum eigentlichen Thema geworden. Mit dem Resultat, dass der kurz vorm Absäbeln gestandene Weselsky jetzt unantastbar ist und sich alles leisten kann.
Na, vielleicht hat er das selber initiiert
Schönen tag WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Zitat Ich sehe das etwas anders.In unserer verflochtenen Wirtschaft koennen Streiks erhebliche Auswirkungen auf voellig andere Bereiche in Wirtschaft und Gesellschaft haben, als das bestreikte Unternehmen selbst.Welselsky nutzt den schlichten Umstand, mit seinen Mitgliedern an einem sehr neuralgischen Punkt zu sein und erpresst damit das Land. Auswirkungen und Ziele stehen hier in keinem Verhaeltnis mehr.Dass man sich so nicht beliebt macht, duerfte klar sein, an diesem Streik haengen u.U. Existenzen von vielen anderen Arbeitnehmern, die ihren Arbeitsplatz nicht oder nicht puenktlich erreichen oder die kein Material zu verarbeiten haben.
Das hast du doch bei jedem Streik, dass da jemand Nachteile hat. Hier gibt's regelmäßig Streik des Öffentlichen Dienstes... letztens tagelang kein ÖPNV und keine Kitas in der ganzen Region... da sind Hunderttausende betroffen...
Zitat Das meinst du jetzt nicht im Ernst!? Weil jemand bei einer Verhandlung "mit harten Bandagen kämpft" darf er persönlich angegangen werden? Weil ein Gewerkschaftsmensch sich für seine Klientel einsetzt darf die Presse den Mob vor seine Haustür schicken, die dann Pflastersteine wirft und die Kinder terrorisiert? Dann sind wir dann aber nicht mehr weit, dass keiner mehr eine Privatsphäre hat, Politiker, Sportler, Wirtschaftsführer, Gewerkschaftler. Ich glaube nicht, dass das ein paar Tage Streik weniger bei der Bahn wert ist.
Zitat von WRL im Beitrag #16DP, ich verfolge die Geschichte nur am Rande, aber was ich so mitbekommen habe wurde ein Bild des Strassenzugs veröffentlicht in dem W. wohnt, bei dem sogar das Haus als solches garnicht zu sehen sein soll weil nämlich ein Rückgebäude... Auch das halte ich für überzogen(*) Seine Büro-Tel.-Nr. wurde wohl auch veröffentlicht, die steht aber angeblich genauso auch im Internet.
WRL,
ich habe die Angelegenheit auf Focus online schon ein bisschen verfolgt. W. wurde tagelang zu einem ganz üblen Zeitgenossen (Anti-Putin-Propaganda lässt grüßen) aufgebaut, um dann mal mit der (ausreichend genauen) Bekanntgabe der Privatadresse zu winken. Das war eine glasklare Drohung, wenn nicht Nötigung, Hetze.
Ganz gleich, welchen Schaden der Streik selbst zur Folge hat, möchte ich dennoch diese zwei Themen trennen: Wenn es da keine Schranken mehr gibt dann liegt in Zukunft die Betonung bei der 'vierten Gewalt' auf 'Gewalt. Auch wenn sich die Presse noch so sehr einer Unterstützung der Bevölkerung sicher ist, das darf man ihr nicht durchgehen lassen.
Du erwähnst zu Recht Zumwinkel. Das war eine Sauerei, aber nicht der Presse zuzuschreiben. Es war auch keine Nötigung. Ich glaube nicht, dass es Sinn macht, auf dieser Ebene, oder auf der Ebene von Aktivistengruppen abzurechnen. Wenn die Presse alle Hemmungen fallen lässt, dann haben wir bald Anarchie.
Zitat von Spock im Beitrag #8Ich sehe das etwas anders.
In unserer verflochtenen Wirtschaft koennen Streiks erhebliche Auswirkungen auf voellig andere Bereiche in Wirtschaft und Gesellschaft haben, als das bestreikte Unternehmen selbst.
Welselsky nutzt den schlichten Umstand, mit seinen Mitgliedern an einem sehr neuralgischen Punkt zu sein und erpresst damit das Land. Auswirkungen und Ziele stehen hier in keinem Verhaeltnis mehr.
Dass man sich so nicht beliebt macht, duerfte klar sein, an diesem Streik haengen u.U. Existenzen von vielen anderen Arbeitnehmern, die ihren Arbeitsplatz nicht oder nicht puenktlich erreichen oder die kein Material zu verarbeiten haben.
Wer die harten Bandagen auspackt, wie Weselsky, muss auch damit rechnen, sie selber zu spueren. Davon abgesehen gibt es Presse- und Persoenlichkeitsrecht fuer die roten Linien.
Das meinst du jetzt nicht im Ernst!? Weil jemand bei einer Verhandlung "mit harten Bandagen kämpft" darf er persönlich angegangen werden? Weil ein Gewerkschaftsmensch sich für seine Klientel einsetzt darf die Presse den Mob vor seine Haustür schicken, die dann Pflastersteine wirft und die Kinder terrorisiert? Dann sind wir dann aber nicht mehr weit, dass keiner mehr eine Privatsphäre hat, Politiker, Sportler, Wirtschaftsführer, Gewerkschaftler. Ich glaube nicht, dass das ein paar Tage Streik weniger bei der Bahn wert ist.
Ich habe mir vor dem Beitrag anhand der Links mal angesehen, was da konkret kritisiert wurde. Das war fuer mich alles im Rahmen. Wo wurden Pflastersteine (von Journalisten?) geworfen oder die Kinder terrorisiert? Das und aehnliches, auch schon Drohungen in diese Richtung, waeren selbstverstaendlich nicht tragbar.
Davon abgesehen zeichnet sich mit all diesen Streiks ein neuer sozialer Konflikt ab. Alle, die noch im industrieellen Bereich oder in Dienstleistungsjobs mit starkem, auch internationalem Wettbewerb arbeiten, ueberlegen sich heute zweimal, in diesem Ausmass zu streiken, wenn ueberhaupt. Es faellt schon auf, dass nur noch die streiken, die keinem Wettbewerb ausgesetzt sind, wie zum Beispiel Mitarbeiter in Kommunen, also Muellmaenner, Busfahrer, etc. Ich habe dafuer wirklich wenig Verstaendnis. Die sprichwoertliche Kassiererin bei Lidl, das Hotelzimmermaedchen oder ein Arbeiter im Hochregallager haben sicher auch einen harten Job, der zudem staendig bedroht ist, ganz im Gegenteil zu den genannten Gruppen.