(2) Was bitte schön ist denn Notwendiges im Namen des Deutschen Volkes, das schon längst hätte passieren müssen? Das würde mich echt mal interessieren."
Warum haben alle Regierungen in D seit der €-Einführung die Vertragsbrüche, die eigenen und die der anderen Staaten, nicht längst zum Thema gemacht? Das wäre etwas absolut notwendiges gewesen das schon längst hätte passieren müssen.
Die eigenen (unter Eichel) wurden ja durchaus thematisiert. Ich denke das grosse Problem war, dass die Deutschen ihre realen etwa 1,5% über Limit getätigten Kredite überbewerteten und die geschönten Zahlen der anderen nicht wahrgenommen, geschweige denn thematisiert hatten. Die Deutschen müssen sich jetzt wie eine Bank fühlen, die von ihrem Kunden belogen und betrogen wurde aber aus übergeordneten Gründen immer noch gute Miene zum bösen Spiel machen muss. Und wir Schweizer hängen auch immer mehr mit drin. Die Nationalbank hat schon bald eine Billion Euronen aufgekauft, um den Franken nicht ins Unermessliche wachsen zu lassen. Wenn die futsch sind sind wir auch pleite.
In einem anderen Forum wurde zur "Ich will Europa"-Kampagne recherchiert, vor deren Karren sich Merkel, Gauck, Herzog usw. haben spannen lassen. Hinter der Kampagne steckt u.a. die Mercator-Stiftung, mit Andre Wilkens als Agitator. Wilkens kommt aus dem 'Stiftungsgestrüpp' von Georg Soros: http://nlpc.org/stories/2010/07/09/georg...rony-capitalism
Liest man den Beitrag, dann hat man den Eindruck, dass den großen selbsternannten (und von unseren Granden hofierten?) Planern neuer Weltordnung nationale Souveränität ein Dorn im Auge ist, und die Krise willkommen, um ihre Interessen durchzusetzen:
Zitat The INET conference's session on “Global Governance?” focused on building Wilkens' world government, beginning with the financial sector – with ample room for special interests to exert their influence. Charles Dallara, head of the Institute of International Finance (IIF), insisted a global crisis required “adaptations of global architecture. I think we are reluctant to do that because we have been captured by the notion of sovereignty.” Dallara wants to implement a “regime” of “global regulation, global supervision, and global risk management
Danke. Dass die Welt ein Spielball in den Händen einiger weniger weiser zionistischer Bilderberger ist hatte ich schon von Mirkalf gelesen.
Die nationale Souveränität der Eurogruppe endete mit der Einführung des Euros als Gemeinschaftswährung. Dass die Vereinheitlichung der Finanzpolitik unter einer europäischen Superbehörde nie vorangetrieben wurde war wohl eine Mischung aus Faulheit und Naivität. Aber wenn es ein learning gibt aus der Krise dann das; in einem einheitlichen Währungsraum muss es einheitliche Richtlinien in der Kreitvergabe- und Aufnahme geben. Wer das nicht akzeptiert muss seinen eigenen Währungsraum eröffnen und darf nach Herzenslust Geld drucken und Inflation betreiben.
Zitat von DP im Beitrag #16 Die eigenen (unter Eichel) wurden ja durchaus thematisiert. Ich denke das grosse Problem war, dass die Deutschen ihre realen etwa 1,5% über Limit getätigten Kredite überbewerteten und die geschönten Zahlen der anderen nicht wahrgenommen, geschweige denn thematisiert hatten. Die Deutschen müssen sich jetzt wie eine Bank fühlen, die von ihrem Kunden belogen und betrogen wurde aber aus übergeordneten Gründen immer noch gute Miene zum bösen Spiel machen muss. Und wir Schweizer hängen auch immer mehr mit drin. Die Nationalbank hat schon bald eine Billion Euronen aufgekauft, um den Franken nicht ins Unermessliche wachsen zu lassen. Wenn die futsch sind sind wir auch pleite.
Also, ich finde nicht, das "die Deutschen "da irgendwas überbewertet haben. Solange die Wirtschaft nicht lief, wurden Schulden gemacht, jetzt, wo die Steuereinnahmen sprudeln, werden immer noch Schulden gemacht. Und, um das Beispiel zu nehem, zum Thema Korruption habe ich gerade gelesen, dass die deutschen Politker es immer noch nicht geschafft haben, sich ein Gesetz zur Abgeordnetenbestechung zu geben.
Letztlich ist es nicht wirklich das Verdienst "der Deutschen", dass sie im Moment besser dastehen als die Griechen oder z. B. die Spanier.
Zitat Letztlich ist es nicht wirklich das Verdienst "der Deutschen", dass sie im Moment besser dastehen als die Griechen oder z. B. die Spanier.
Doch, das ist es schon.
Weil die Deutschen ihr Heil nicht in Sirtakischulen, Phalanxen an Appartmentkomplexen und ähnlichem gesucht haben (Dienstleistungsgesellschaft, Hahaha!), sondern - du steckst doch mittendrin, Kater - ingenieurtechnische Produkte erdenken und produzieren, die auf dem Weltmarkt gefragt sind.
Und groteskerweise gebührt Gerhard Schröder Dank dafür. Durch seine Agenda hat deine Firma noch halbwegs Luft zum Atmen, sie selbst und die Angestellten werden noch nicht zu Tode besteuert. Das gescholtene Bildungssystem funktioniert anscheinend auch noch halbwegs, dass du sicher schon fähige Nachwuchskräfte im Team hast.
Das sind für mich durchaus große Verdienste Deutschlands, die man selbstbewusst auf den Tisch legen muss. Die Südländer drehen das ja groteskerweise um und beschweren sich, dass Deutschland sie kaputt macht mit seinen guten Produkten (die sie nichtmal mit Euros, sondern nur mit Target-2-Schulden 'bezahlt' haben).
Dass man trotz Rekordsteuereinnahmen keinen ausgeglichenen Haushalt hinbekommt, ist natürlich sehr traurig.
Zitat von Spock im Beitrag #20Und groteskerweise gebührt Gerhard Schröder Dank dafür. Durch seine Agenda hat deine Firma noch halbwegs Luft zum Atmen, sie selbst und die Angestellten werden noch nicht zu Tode besteuert. Das gescholtene Bildungssystem funktioniert anscheinend auch noch halbwegs, dass du sicher schon fähige Nachwuchskräfte im Team hast.
Das sind für mich durchaus große Verdienste Deutschlands, die man selbstbewusst auf den Tisch legen muss. Die Südländer drehen das ja groteskerweise um und beschweren sich, dass Deutschland sie kaputt macht mit seinen guten Produkten (die sie nichtmal mit Euros, sondern nur mit Target-2-Schulden 'bezahlt' haben).
Dass man trotz Rekordsteuereinnahmen keinen ausgeglichenen Haushalt hinbekommt, ist natürlich sehr traurig.
Spock,
ich wüsste nicht so genau, wo Schröders Beiträge im Zusammenhang mit der deutschen Situation wirken sollen. Wir hängen sehr stark am Erfolg der Automobilindustrie, und unser Glück ist, dass diese einmal viele Hausaufgaben gemacht hat was die Baukastenstrategien angeht, und sie zum anderen führend im Luxussegment ist: Die Reichen und Neureichen in den USA, Golfstaaten, und glücklicherweise zunehmend China sind nicht so viel weniger geworden. Wir hatten das Glück, dass der erste Dip mit dem in Deutschland einmaligen Kurzarbeitskonzept flachgebügelt werden konnte. Das alles kann aber genau so schnell in sich zusammenbrechen, wie der Immobilienhype in Spanien.
Wäre die Arbeitslosigkeit, und damit das Steuer- und Sozialsversicherungsaufkommen kleiner gewesen ohne Schröder? Hatte Schröder Einfluss auf die Lohnentwicklung, die die Konkurrenzfähigkeit Deutschlands eventuell befeuert hat? Das wird zwar gelegentlich behauptet, aber die Gewerkschaften standen wegen der damaligen schlechten Wirtschaftslage auch ohne Schröder mit dem Rücken an der Wand.
Ich denke, der Vorteil in Deutschland war diesmal, dass wir auf der einen Seite doch etwas mehr Konsensgesellschaft sind als beispielsweise Frankreich mit seinen kompromisslosen Streiks, und dass deutsche Firmen etwas weniger schnell mit der Verlagerung von Produktionsstätten nach China waren, als beispielsweise die amerikanischen.
Zu den Steuereinnahmen: Das Gros unserer Abgaben fließt in Sozialversicherungstöpfe, und die fließen z.Z. über, was man an den neuen Begehrlichkeiten sieht. Zu Schröders Zeiten hat man bei der Rentenversicherung von der Hand in den Mund gelebt.
Zitat von Spock Dass man trotz Rekordsteuereinnahmen keinen ausgeglichenen Haushalt hinbekommt, ist natürlich sehr traurig.
Ob der diesjährige deutsche Haushalt ausgeglichen ist oder nicht sehen wir erst in ein bis zwei Jahren, bis dahin figuriert man ja mit Planungen und Schätzungen. Nach heutigem Stand wird der Bundeshaushalt wohl mindestens ausgeglichen sein. Lt. Plan werden die Schulden immer geringer bis dann 2015 ein ausgeglichener Haushaltsplan vorliegen muss.
Man darf zwei Dinge nicht vergessen; die Vorstellung, dass Schulden machen auf Landesebene schlecht ist ist noch sehr jung, gerade einmal wenige Jahre alt und vorher höchstens Thema unter Akademikern und Politikern. Zweitens ist dein "man" auch eine nähere Betrachtung wert. Der mündige Bürger nimmt die guten Nachrichten gern für sich in Anspruch und schiebt die schlechten auf das Konto der Politik. In Wirklichkeit ist Finanzpolitik ein gesamtgesellschaftliches Thema, das eben auch bedeutet nicht alle Münder zu stopfen, auch wenn sie laut, emotional oder mitleiderheischend danach schreien. Es gehört dazu eine starke Regierung mit einem prinzipienfesten Finanzminister genauso wie eine kompetente und sachorientierte Opposition, das Verständnis in der Wirtschaft um die gesellschaftlichen Zusammenhänge und den Bürger, der versteht, dass Ausgaben zuerst verdient werden müssen. Meiner Meinung nach ist diese Konstellation in D zur Zeit gegeben, mehr als je zuvor.
Zitat von DP im Beitrag #18 Aber wenn es ein learning gibt aus der Krise dann das; in einem einheitlichen Währungsraum muss es einheitliche Richtlinien in der Kreitvergabe- und Aufnahme geben. Wer das nicht akzeptiert muss seinen eigenen Währungsraum eröffnen und darf nach Herzenslust Geld drucken und Inflation betreiben.
DP,
ich wüßte nicht, welche mangelnden einheitlichen Richtlinien die Krise verursacht haben könnten. Für alle Institute galten EU-übergreifend bei der Annahme von Sicherheiten die Ratings von Rating-Agenturen als Richtschnur, was auch so in der Bankenüberwachung verankert war. Und, was natürlich wichtig ist, auch die EZB hat bei ihrer Kreditvergabe an die berechtigten Banken diese Ratings akzeptiert.Der Unterschied lag in den bankeneigenen Richtlinien und dem Bankenmanagement. Es reicht also völlig, das marktwitschaftliche Konzept beizubehalten, dass Banken, die schlecht wirtschaften, Pleite gehen dürfen.
Die Frage ist eher, wie weit die Banken in den verschiedenen Ländern frei von staatlichem Einfluss waren: Wenn spanische, griechische oder andere Banken bis zum Stehkragen mit den Anleihen ihrer Länder vollgepumpt sind, dann kann man zumindest mal politischen Einfluss unterstellen. Politischer Einfluss war es natürlich auch, der die Banken-Regularien frei gemacht hat für das Verbriefen und Auslagern von Forderungen, um so wieder neue Kredite generieren zu können. Sonst wäre die Kreditfinanzierung von spanischen Immobilien via Deutsche Bank deutlich kleiner ausgefallen.
Die regulatorische Unterstützung solcher Sünden, und die Unterstützung der Spekulation mit US-amerikanischen Kreditderivaten beispielsweise deutscher Landesbanken hat ihre Ursache darin, dass die Politker gehofft haben ihr Steueraufkommen per Perpetuum Mobile mal ganz locker aufzubessern, weil der von ihnen geschaffene Sozialismus das Steueraufkommen aus der Realwirtschaft schrumpfen ließ. Man will diese Banken deshalb nicht pleite gehen lassen, weil dann keiner mehr weiß, woher die Staatsfinanzierung kommen soll.
Es geht nicht um einheitliche Regeln für Kreditfinanzierung, es geht darum, ob die Politik in den verschiedenen Ländern es schafft, die sozialistischen Tendenzen zurückzufahren, und die Staatsausgaben solide zu finanzieren. Ich habe immer noch die Klage einer spanischen Fincabesitzerin im Ohr, dass sie das Land und die Kunden für den Anbau von 'biologischen' Feldfrüchten habe, aber keine Arbeitskräfte. Die jungen Männer waren es zufrieden, mit staatlicher Stütze bei Mama zu wohnen, und am Tag in der Stadt herumzulungern. Ich habe vor ein paar Tagen gelesen, dass Spanien nun für die Entscheidung zur Stütze das Familieneinkommen heranziehen will.
Zitat Letztlich ist es nicht wirklich das Verdienst "der Deutschen", dass sie im Moment besser dastehen als die Griechen oder z. B. die Spanier.
Doch, das ist es schon.
Weil die Deutschen ihr Heil nicht in Sirtakischulen, Phalanxen an Appartmentkomplexen und ähnlichem gesucht haben (Dienstleistungsgesellschaft, Hahaha!), sondern - du steckst doch mittendrin, Kater - ingenieurtechnische Produkte erdenken und produzieren, die auf dem Weltmarkt gefragt sind.
Und groteskerweise gebührt Gerhard Schröder Dank dafür. Durch seine Agenda hat deine Firma noch halbwegs Luft zum Atmen, sie selbst und die Angestellten werden noch nicht zu Tode besteuert. Das gescholtene Bildungssystem funktioniert anscheinend auch noch halbwegs, dass du sicher schon fähige Nachwuchskräfte im Team hast.
Das sind für mich durchaus große Verdienste Deutschlands, die man selbstbewusst auf den Tisch legen muss. Die Südländer drehen das ja groteskerweise um und beschweren sich, dass Deutschland sie kaputt macht mit seinen guten Produkten (die sie nichtmal mit Euros, sondern nur mit Target-2-Schulden 'bezahlt' haben).
Dass man trotz Rekordsteuereinnahmen keinen ausgeglichenen Haushalt hinbekommt, ist natürlich sehr traurig.
An all dem haben "die Deutschen" aber kaum einen signifikanten Anteil. Angefangen mit der Demokratie, Rechtsstaat und nicht zuletzt dem Grundgesetz, die von den Amerikanern kamen und wo man sich immer mal wieder wundert, wie wenig diese einfachen Regeln eigentlich wirklich geschätzt werden. Auch die Anti-Korruptionsgesetze sind nicht wirklich auf dem Mist deutscher Politiker entstanden, sondern nur auf internationalen Druck. Wobei die Gesetze zur Abgeordnetenbestechung immer noch nicht verabschiedet sind. Und wenn es dann wirklich mal gegen die Steuerhinterzieher geht (und man CDs kauft, um die Gesetze auch durchzusetzen), ist das Heulen und Zähneklappern abenteuerlich und es werden die wildesten Begründungen gesucht, warum diese Methode nun gerade eigentlich nicht zulässig ist und man diese Steuerhinterzieher laufen lassen muss.
Die Amerikaner und ein einzelner Politiker (Erhard) haben nach dem Krieg ein Umfeld geschaffen, in dem Unternehmen prosperieren konnten und damit die Basis für unseren Wohlstand gelegt. Dafür konnten "die Deutschen" so rein gar nichts, verdient hatten "die Deutschen" das nicht. Das wirkt bis heute nach und schafft ein Umfeld, in dem Kinder zu relativ guten Schulen gehen, eine Ausbildung bekommen und kostenlos zur Uni gehen können, wovon widerum die Firmen profitieren. Ausserdem haben Beamte so hohe Gehälter und Pensionen, dass sich Bestechlichkeit nicht wirklich lohnt.
Und letztlich sind es einige wenige Firmen, die den entscheidenden Unterschied machen. Bayern wäre noch ein Agrarland auf einem ähnlichen Stand wie Griechenland, wenn Siemens nicht nach München sondern nach Köln, Hamburg oder vielleicht auch London gegangen wäre. Auch der Arbeitgeber BMW stand schon mal ziemlich auf der Kippe.
Und ich stimme dir durchaus zu, dass Schröder einiges bewegt hat. Dafür haben "die Deutschen" ihn dann auch bei nächster Gelegenheit in die Wüste geschickt, übrigens für Gesetze die nicht ansatzweise so einschneidend sind wie das, was die Griechen oder Spanier gerade durchmachen.
Von daher halte ich eine wie auch immer geartete Arroganz gegenüber Griechen und Spaniern für völlig verfehlt. Jeder Grieche hat versucht, im vorhandenen Umfeld so gut durchzukommen, wie es eben ging. Aber Arbeitsplätze mit 3000€ Netto wie bei BMW, Daimler oder VW gibt es in Griechenland nun mal nicht, also haben sie Sirtakischulen gegründet, um Geld zu verdienen. Dass "der Deutsche" nach der halbwegs gut abgeschlossenen Hauptschule beim Daimler einen guten Job mit gutem Einkommen hat, dafür kann er persönlich rein gar nichts.
Kater, sorry, aber du schreibst auch manchmal ganz schönen Mist.
Zitat Aber Arbeitsplätze mit 3000€ Netto wie bei BMW, Daimler oder VW gibt es in Griechenland nun mal nicht
Das dürfte wohl mittlerweile die Ausnahme sein. BMW und Co. bedienen sich schon lange der Leiharbeit und drücken die Zulieferer bis zur Schmerzgrenze. Aber selbst wenn dort gut verdient wird, dann ist das nicht schon immer so gewesen, sondern hart erarbeitet.
Zitat Bayern wäre noch ein Agrarland auf einem ähnlichen Stand wie Griechenland, wenn Siemens nicht nach München sondern nach Köln, Hamburg oder vielleicht auch London gegangen wäre. Auch der Arbeitgeber BMW stand schon mal ziemlich auf der Kippe.
Hätte, wäre, bla bla... Ist es aber nicht. Offenbar hat Bayern eine weitsichtige Standortpolitik gemacht, und Siemens ist längst ein internationaler Konzern, der nicht nur was mit Bayern zu tun hat. Davon abgesehen hatte Bayern schon fast Jahrhunderte die starken wirtschaftlichen Zentren München/Augsburg sowie Nürnberg (erste Eisenbahn). Und schon seit dem 2. WK (und davor? keine Ahnung) eine Fremdenverkehrsindustrie auf hohem Niveau, davon können die Griechen mit ihren größtenteils Schammelbuden nur träumen. Würde Bayern auch am Mittelmeer liegen, käme die ganze Welt dahin. Und ich bin überhaupt kein großer Fan der Bayern.
Zitat von Spock im Beitrag #26Kater, sorry, aber du schreibst auch manchmal ganz schönen Mist.
Wir können das ja mal ausdiskutieren. Das läuft ja letztlich auf die Frage hinaus, ob es spezifische deutsche Eigenschaften gibt, die dazu geführt haben, dass es Deutschland heute so viel besser geht als Griechenland oder Spanien ?
Zitat Aber Arbeitsplätze mit 3000€ Netto wie bei BMW, Daimler oder VW gibt es in Griechenland nun mal nicht
Das dürfte wohl mittlerweile die Ausnahme sein. BMW und Co. bedienen sich schon lange der Leiharbeit und drücken die Zulieferer bis zur Schmerzgrenze. Aber selbst wenn dort gut verdient wird, dann ist das nicht schon immer so gewesen, sondern hart erarbeitet.
Was heisst "hart erarbeitet" ? Arbeiten die BMW Arbeiter mehr als griechische Arbeiter, dass sie im letzten Jahr einen erheblichen Sonderbonus bekommen haben ? Arbeiten sie härter ? Die 35 Stundenwoche (von 28 Stunden bei VW gar nicht zu reden) bei vollem Lohnausgleich ist wohl eher eine typisch deutsche Geschichte, spricht aber nicht so für besonderen deutschen Arbeitseifer.
Zitat Bayern wäre noch ein Agrarland auf einem ähnlichen Stand wie Griechenland, wenn Siemens nicht nach München sondern nach Köln, Hamburg oder vielleicht auch London gegangen wäre. Auch der Arbeitgeber BMW stand schon mal ziemlich auf der Kippe.
Hätte, wäre, bla bla... Ist es aber nicht. Offenbar hat Bayern eine weitsichtige Standortpolitik gemacht, und Siemens ist längst ein internationaler Konzern, der nicht nur was mit Bayern zu tun hat. Davon abgesehen hatte Bayern schon fast Jahrhunderte die starken wirtschaftlichen Zentren München/Augsburg sowie Nürnberg (erste Eisenbahn). Und schon seit dem 2. WK (und davor? keine Ahnung) eine Fremdenverkehrsindustrie auf hohem Niveau, davon können die Griechen mit ihren größtenteils Schammelbuden nur träumen. Würde Bayern auch am Mittelmeer liegen, käme die ganze Welt dahin. Und ich bin überhaupt kein großer Fan der Bayern.
Grüße Spock.
Letztlich steht Deutschland wegen seiner Bodenschätze und der Leistungen einiger weniger herausragenden Persönlichkeiten so gut da. Die Industrien des Ruhrgebietes sind nur deswegen so gross geworden, weil sie Kohle und Stahl hatten (hat Griechenland auch nicht). Und letztlich sind es Einzelpersonen wie ein von Siemens, ein Ludwig Erhard oder auch ein Gerd Schröder (übrigens auch ein Adolf Hitler, ohne den es Volkswagen nicht gäbe), die die entscheidenden Impulse gegeben haben. Die mitleren beiden sind übrigens für ihre Leistungen abgewählt worden, "die Deutschen" fanden freie Marktwirtschaft gar nicht so gut, brutal formuliert hätten "die Deutschen" lieber den griechischen Weg eingeschlagen.
Ansonsten ist so eine Gesamtleistung des deutschen Volkes ja auch die Summe der Einzelleistungen. Da wäre es doch mal interessant, wenn Du hier mal kundtun würdest, was Deine ganz persönlich überragende Einzelleistung ist, die besser ist als die eines Griechen unter gleichen Voraussetzungen. Oder was Dein herausragender Beitrag zum Staatswohl wäre, wenn Du als Grieche in der Situation wärst, in der die Griechen jetzt sind.
Was die Schimmelbuden angeht: Ich war nur einmal in Griechenland und es hat mir nicht gefallen, aber das Hotel war wirklich erste Sahne.
Zitat von Kater im Beitrag #27Was heisst "hart erarbeitet" ? Arbeiten die BMW Arbeiter mehr als griechische Arbeiter, dass sie im letzten Jahr einen erheblichen Sonderbonus bekommen haben ? Arbeiten sie härter ? Die 35 Stundenwoche (von 28 Stunden bei VW gar nicht zu reden) bei vollem Lohnausgleich ist wohl eher eine typisch deutsche Geschichte, spricht aber nicht so für besonderen deutschen Arbeitseifer.
Kater,
ohne verallgemeinern zu wollen, aber ich habe persönlich Arbeit in Griechenland erlebt. Da sind die Leute vielleicht weitgehend anwesend, aber es gibt weit mehr Müßiggang als an deutschen Arbeitsplätzen. Genauso, wie ich von unseren Einkäufern die Situation bei unseren rumänischen Zulieferern kenne, wo es schon extrem schwierig ist, Leute zum pünktlichen Erscheinen zur Arbeit zu bewegen. Oder wie ich die in Frankreich übliche Arbeitsweise kenne, wo ein ausgiebiges Mittagsmahl mit einem halben Liter Wein Standard ist. Die amerikanischen Kollegen waren regelmäßig schockiert.
Wenn Dir die Unterschiede zwischen deutschen AN und AN der südeuropäischen Länder so unbekannt sind, sammle ich gerne mal ein paar Eindrücke von unseren Einkäufern (und Auditoren).
Zitat von MartiS2 Es geht nicht um einheitliche Regeln für Kreditfinanzierung, es geht darum, ob die Politik in den verschiedenen Ländern es schafft, die sozialistischen Tendenzen zurückzufahren, und die Staatsausgaben solide zu finanzieren.
Zitat von Kater Letztlich steht Deutschland wegen seiner Bodenschätze und der Leistungen einiger weniger herausragenden Persönlichkeiten so gut da.
Das nenne ich mal eine gewagte These (interessantwerweise zwei Sätze später wieder ins Gegenteil verkehrt: Ansonsten ist so eine Gesamtleistung des deutschen Volkes ja auch die Summe der Einzelleistungen.)
Mit der Feststellung, dass Wirtschafts-, Sozialleistung und Wohlstand in Nordwestmitteleuropa annähernd vergleichbar ist, kann man deine originelle Deutschlandtheorie auf etwas solidere Füsse stellen und überlegen, warum dieser Wirtschaftsraum sich so deutlich abhebt von dem im Süden. Die Bodenschätze sind es sicher nicht. Holland hat gar keine, die Schweiz nicht, Dänemark auch nicht und trotzdem sind diese Länder wohlhabend. Ich sehe da auch keine herausragenden Persönlichkeiten in dem Sinne, dass sie allein für ein blühendes Wohlstandsgefüge für ihr Land verantwortlich sind. Man kann auch nicht mal von einem Ländercut sprechen, bei Frankreich, Spanien oder Italen geht der Riss im Wohlstandsgefüge mitten durch das Land.
Es muss da also ganz offensichtlich etwas greifbares geben, das im Norden für Wohlstand und im Süden permanent für Armut sorgt. Und das muss unabhängig sein von geographischen Gegebenheiten, politischem System oder sonstigen lokalen Besonderheiten. Und dieser Umstand führt letztlich zu der immer öfter erhobenen Forderung nach der Teilung der Gemeinschaftswährung in einen Nord- und ein Südeuro.
Und was sind letztlich die Gründe für diese Unterschiede? Das ist sicher von den jeweiligen Erfahrungen der Betrachter geprägt. Für mich ist hier ganz wichtig die Behördenstruktur, also Effizienz und Vertrauen in den Staatsapparat, auch Produktivität, Arbeitsmanagement, Arbeitsorganisation gehört dazu, im OECD Bericht über die AP sind die Nordländer regelmässig vorn und in die Kategorie fällt dann auch Leistungswille, Kreativität (nicht die Wahl des Blickwinkels des Hotels im Prospekt sondern die Anzahl der Patente), Unternehmertum, Fleiss. Und da ist dann schon jeder einzelne gefordert. Alles kann man nicht auf das System schieben.