Gerd, die re-Religionisierung hat längst stattgefunden und hat praktisch alle Teile der Gesellschaft fest im Griff. Sie heisst moderne Selbstbestimmung und ihre Tempel sind Einkaufszentren, Fitnesscenter, Freizeitparks, Casinos, Spielhallen oder Fussballarenen. Das religiöse Dogma ist nicht Bescheidenheit, Demut, Nächstenliebe und Familiensinn sondern Hedonismus, Selbsterfahrung, Erleben, Spass und Action. Unglücklicherweise alles Themen bei denen Kinder in erster Linie hindern.
Kirche gehen, Pfarrer anhoeren, heimgehen, befruchten, Alles Teuflische wie Birth Control Pillen, Kondome und coitus interruptus als Werk des ueblen Lucifer,des Gott-sei-bei-Uns betrachten. Das ist die wirkliche Loesung.
Und vor allem die protestantische Workethik nicht vergessen. Life is work, not fun. Fun is in heaven, but not on earth. Life on earth is preparation for pure, heavenly fun.
Aber ja, nicht mal der Alois Hingerl hat das begriffen (Der Muenchner im Himmel). Der ist auf einer Wolke gehockt, und war stocksauer, als ein Roter Radler Engel vorbeigefahren ist ......
"Aber ja, nicht mal der Alois Hingerl hat das begriffen (Der Muenchner im Himmel). Der ist auf einer Wolke gehockt, und war stocksauer, als ein Roter Radler Engel vorbeigefahren ist ......"
der Alois Hingerl als "Dienstmann Nr 7" war natürlich zu Lebzeiten der heftige Konkurrent des "Roten-Radler-Engels" und als echter Bayer hätte er eine bedeutend längere Akklimationszeit im Himmel benötigt als ihm leider zugestanden wurde. Im Übrigen hat er natürlich (!!) Entzugserscheinungen bezüglich des Münchner Bieres gehabt und er hat, als früher Prekariatsangehöriger mit geringer Bildung, nicht gewusst dass Manna etwas zum Essen ist und nichts zum Trinken (bei übermäßigem Durst - ein Zustand den Alois Hingerl immer zu vermeiden wusste - hat Mose rechtzeitig auf einen Stein geklopft und hat die dünnste Stelle des Reservoirs getroffen).
Die wahre Bedeutung des Alois Hingerl wird ja am Ende des Stückes erklärt: Er sitzt im Hofbräuhaus, bestellt sich (und das ist so nicht beschrieben weil selbstverständlich) trinkt sie aus, bestellt sich no a Maß und no oane und no oane .. und vergißt die göttlichen Ratschläge der bayerischen Regierung zu überbringen. Diese muss notgedrungen darauf verzichten was man heute (evtl. mit Ausnahme der Aera Goppel, Strauß, Stoiber, da schien manchmal etwas durchzusickern) noch deutlich merkt.
Aber jetzt mal ernstlich: Der Verfall der "Werte" wird in D intensiv beklagt. Nun ist es meiner Erfahrung nach so dass die überwiegende Anzahl der Menschen jemanden oder etwas benötigt um sich daran zu orientieren - er selber ist sich da nicht Leitfaden genug. Der "kathegorische Imperativ" ist ja völlig richtig, ich zumindest bin nicht so gestrickt dass ich mich ausschließlich daran ausrichten würde. Da springen die Religionen ein - ein oder mehrere "höhere Wesen" die uns die "richtige Richtung" vorgeben. Ein atheistischer englischer Verleger hat mal diesen Ausspruch getan: Ich würde sofort einem Verein "Atheisten für Jesus" beitreten, denn nach meiner Lebenserfahrung ist das Leben nach den Richtlinien, die Jesus Christus gegeben hat die einzige Möglichkeit für die Menschen dauerhaft friedlich und gut zusammenzuleben.
Mein Nachsatz: Man darf auch nicht den Fehler machen diese Lehre an "Gottes Bodenpersonal" zu messen.
Schönes Wochenende Werner
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Zitat von GerdWenn ich so herumschaue in meiner Umgebung, dann haben die Mormonen jede Menge Kinder, die Fundamentalchristen jede Menge Kinder, und sogar die Katholiken, die, die am Sonntag brav in die Kirche gehen und recht fromm sind, haben jede Menge Kinder.
Oder auf den Punkt gebracht: je dämlicher, desto mehr Kinder.
Ich finde es eigentlich ganz gut, dass sich die Europäer nicht so kaninchenhaft vermehren wie der Rest der Welt. Unendliches Bevölkerungswachstum bei gleichbleibender Fläche und schwindenden Ressourcen muss früher oder später in der Katastrophe enden. Die Menschheit hat mit Mozart, Bach und Beethoven ohnehin ihren Zenith erreicht, jetzt kann es nur noch abwärts gehen.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Zitat von DPSpock, Deine Reaktion der unbedingten Besitzstandswahrung ist ein, noch sehr verhaltener, Vorgeschmack auf die kommenden Verteilungskämpfe im schrumpfenden Markt der Arbeits- und Pflegekräfte. Zuerst wird auf die politischen Parteien geschimpft und nach Alternativen gerufen. Nach deren mehrmaligem Austausch wird man feststellen, dass das Problem immer noch existiert, denn jede Regierung egal welcher Farbe oder Farbkombination wird nur Symptombekämpfung durchführen können.
Sorry, aber das ist ja nun Quatsch. Wo wahre ich denn Besitzstände? Ich bin Steuerklasse 1 ohne Splitting und Freibeträge. Finde Kindergeld und -Freibeträge sogar okay, dass ich nicht mit meinem Partner gemeinsam Steuern zahlen darf, hingegen nicht. Ich habe in diesem System keine Besitzstände zu wahren, finde es aber unverschämt, dieses vergurkte Ding (siehe oben - Beamte, Selbständige zahlen nicht ein) durch neue dümmliche in die Privatsphäre regierende Abgaben zu füttern. Übrigens bin ich als Selbständiger derzeit nicht RV-Zahler, ich wäre sogar für die Aufgabe meines Besitzstandes. Also bitte keine solchen falschen Unterstellungen.
Zitat von DPIm übrigen halte ich die Rente für das weniger gravierende Problem der demografischen Schieflage. Zur Not muss man die Rente bisauf Sozialhilfeniveau kürzen. Das grössere Problem liegt darin keinen Wohlstand mehr zu schaffen weil der Nachwuchs dafür schlicht und einfach fehlt.
Das stimmt wohl.
Zitat von SpockAnstelle von neuen Gebährprämien für eine kleiner werdende Fraktion (der Angestellten RV-pflichtigen) sollte man ehr in Betreuungs- und Bildungsprogramme investieren, damit der potenzielle Nachwuchs in der globalisierten Welt eine Chance hat, überhaupt Geld zu verdienen.
Zitat von DPGenau darauf zielte der Vorschlag der JU.
Hahaha, wie das denn? Das ist doch die übliche Betrügerei, wir erheben eine neue Abgabe von Gruppe X, die es eh nötig hat und machen die Welt besser. Nach n Jahren stellt sich dann raus, dass mit dem Geld alles mögliche im Haushaltsmoloch passiert ist, nur nicht der gewünschte Effekt. Finde ich komisch, dass du darauf reinfällst. Wäre es von den Jusos, würdest du es sicher genauso sehen wie ich.
Vielleicht ist die wirkliche Loesung fast kostenlos fuer den Staat. Deutschland hat sich ja weitgehend de-religionisiert. Das ist vielleicht der Grund fuer den Kindermangel.
Wenn ich so herumschaue in meiner Umgebung, dann haben die Mormonen jede Menge Kinder, die Fundamentalchristen jede Menge Kinder, und sogar die Katholiken, die, die am Sonntag brav in die Kirche gehen und recht fromm sind, haben jede Menge Kinder.
Man muss, so wie ich das sehe, Deustchland nur wieder re-religionisieren-um irgendwelche unpassenden Bemerkungen zu vermeiden, ich meine natuerlich re-christianisieren. Dann, falls meine Umgebung als Guide dienen kann, wird wieder kraftig geschwaengert.
Grd
Mit Religion funktioniert es sicher, das stimmt. Siehe zum Beispiel die orthodoxen Juden und die Palästinenser, die Kinder kriegen, was das Zeug hält auf viel zu kleinem unfruchtbarem Land.
Aber wie ist das in den USA? Sind es nur die Mormomen? Ich habe mal gehört, dass jedes ordentliche US-Paar Kinder zu haben hat, dass man damit gesellschaftliches Ansehen genießt. Ich finde das okay, weil ich weiß, dass die Amis auch andere Lebensmodelle zumindest tolerieren und es vor allem dem Staat egal ist. Aber Kinder haben, gehört wohl dazu.
Übrigens, DP, was ich bei meinen US-Besuchen gesehen habe: Die Kinder werden dort sehr gut in die Spaßfabrik integriert. In den großen Einkaufszentren dreht sich sehr viel um die Kinder, die machen riesige Fotosessions zu Weihnachten in (kitschigen) künstlichen Winterlandschaften, Halloween ist ein einziges Kinderspektakel mit sehr viel Konsum drumherum. Sehr viele US-Restaurants sind sogenannte Family-Restaurants. Da gibt es durchaus sehr gutes Essen, Kinder jeden Alters sind ganz selbstverständlich mit dabei. Es ist dort oft sehr laut, aber die Stimmung ist gut, und es schmeckt.
In den USA hat auch wirklich fast jede öffentliche Toilette einen Wickeltisch für Babies, und das nicht nur bei den Frauen, sondern auch bei den Männern. Überhaupt scheint mir die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft gegenüber Kindern und ihren Eltern viel weiter zu sein als in Deutschland. Und das alles hat wohl nichts mit Religion oder Strafsteuern für Kinderlose zu tun. Gerd kann meine Eindrücke hoffentlich bestätigen.
Irgendwie hat es was mit Religion zu tun. Die US Bevoelkerung ist ja recht kirchlich religioes. In den Bevoelkerungszentren weniger und in dem riesigen duenner besiedelten Land mehr. Im Land nehmen die Kinder eine sehr grosse Rolle im taeglichen Leben ein, in den nord-oestlichen Metropolen eine weniger grosse Rolle ein. Es ist ein konservatives (in den duenner besiedelten Weiten)gegenueber einem progressiven (sozialistischen) Weltbild.
Aber wenn man das weiter fuehren wuerde, dann kaeme man sofort wieder in die Politik. Die FDR Sozialisierung, LBJ's great society, Jimmy Carter's "jeder soll sich ein Haus leisten koennen" (das zu dem 2007 mortgage mess gefuehrt hat, 1977 Community Reinvestment Act) ) , und Obama's Endrun fuer die progressive Society haben vieles von dem , was ich heute fuer potentiell wertbestaendig halte, zerstoert.
Heute haben wir einen Kulturkampf: konservativ vs progressiv. Der 2012 Wahlkampf geht genau darum, obwohl andere Themen verbalisiert werden.
Irgendwie hat es was mit Religion zu tun. Die US Bevoelkerung ist ja recht kirchlich religioes. In den Bevoelkerungszentren weniger und in dem riesigen duenner besiedelten Land mehr. Im Land nehmen die Kinder eine sehr grosse Rolle im taeglichen Leben ein, in den nord-oestlichen Metropolen eine weniger grosse Rolle ein. Es ist ein konservatives (in den duenner besiedelten Weiten)gegenueber einem progressiven (sozialistischen) Weltbild.
Aber wenn man das weiter fuehren wuerde, dann kaeme man sofort wieder in die Politik. Die FDR Sozialisierung, LBJ's great society, Jimmy Carter's "jeder soll sich ein Haus leisten koennen" (das zu dem 2007 mortgage mess gefuehrt hat, 1977 Community Reinvestment Act) ) , und Obama's Endrun fuer die progressive Society haben vieles von dem , was ich heute fuer potentiell wertbestaendig halte, zerstoert.
Heute haben wir einen Kulturkampf: konservativ vs progressiv. Der 2012 Wahlkampf geht genau darum, obwohl andere Themen verbalisiert werden.
Gerd
Nee, es geht darum: Freaks gegen halbwegs gesunden Menschenverstand.
Ich habe den ganzen Artikel nicht im Einzelnen gelesen, aber da wird von Bayern's Widerstand zum Landesfinanzausgleich geredet.
Interssant fuer mich sind die Kommentare.
Die mehr "aufgeklaerte" progressive, herablassende Sprache des Artikels vs die defensiven, auch herablassenden Kommentare einiger Bayern.
Diese gegenseitige Verachtung hat Tradition. Die gegenseitige Verachtung des kuehlen Rheinlaenders Adenauer vs des markigen Metzgermeisters FSJ, der einfach durch die Wucht seiner Persoenlichkeit den offensiv Nordlichtern Paroli geboten hat ist ja so bekannt, dass sie die Geschichte der BRD gepraegt hat.
Ein Kommentator hat eraehnt, dass die wirklichen Gewinner die Oesterreicher seine. Das kann ich bestaetigen.
Die Tatsache, das Muenchen vorwiegend Sozi-Buergermeister hatte, Wien schon immer einen Sozi-Buergermeister hatte, und Oesterreich vorwiegend Sozis als Staatsoberhaeupter hatte ist mehr eine Bestaetigung meiner offensiv vs defensiv These.
Dass natuerlich das Laendle nun den Kretschmann hat, ist eine Ironie der Geschichte. Genau so ist eine ironie der Geschichte, dass das center-conservativ Land wie Amerika sich einen progressiv-radikalen Praesidenten (Obama) zugelegt hat, und-falls er in kein tiefes Fettnaepfchen tappt- nochmals geweaehlt wird. Das hat, wie gesagt, mit einem sehr tiefen Minderwertigkeitskomplex des konservatismus zu tun.
Das Cleverle, der Lothar, hat mal gesagt 'mir kenne alles, bloss net hochdeutsch'. Da zeigt sich der defensive Charakter des Sueden/Suedwestens.
Und doch, wenn man die Bevoelkerungsentwicklung in Betracht zieht , zieht es trotz der progressiven (sozialisitschen) Natur des Norden/Rheinland /Niedrsachsen/ ehemaligen Preussen die Menschen in den Sueden und Suedwesten, mit ihrer einfach besseren Lebensqualitaet. Sogar die Strom-Netzwerk Experten stellen fest, dass das Volk im Sueden und Suedwesten wohnt, die Windspargel aber im Norden sind. Sogar die urspruenglichen Ostfluechtichtlinge und die Abwanderer von den "neuen" Laendern finden sich in der Mehrheit im Sueden/Suedwesten.
Wie gesagt, ich weiss nicht ob der Vergleich in die Hose geht, aber ich sehe da Prallelen im Kulturkampf wie er zur Zeit in Amerika das Land immer mehr zweiteilt.
Nee, es geht darum: Freaks gegen halbwegs gesunden Menschenverstand.
Tja, von der Seite eines "Freaks", wo weisst Du her, dass du nicht der Freak bist?
Gerd
Ich habe eine Frage an Dich: Wer sind die "Fraks" und wer sind die mit "halbwegs gesunden Menschenverstand" in Griechenland, dessen progressive Umverteilungspolitik, den gravy train, wie man das hierzulande ausdrueckt, gegen eine solide Betonwand gefahren ist. Irgendeine Idee?
Zitat von GerdIch weiss nicht, ob der Vergleich in die Hose geht, aber ich sehe einen aehnlichen Kulturkampf in Deutschland.
Der Nord (progressiev, sozialistisch) vs Sued(eher konservativ), mit allen den Verirrungen den offensiv vs defensiv markings.
... Wie gesagt, ich weiss nicht ob der Vergleich in die Hose geht, aber ich sehe da Prallelen im Kulturkampf wie er zur Zeit in Amerika das Land immer mehr zweiteilt.
Nee, es geht darum: Freaks gegen halbwegs gesunden Menschenverstand.
Tja, von der Seite eines "Freaks", wo weisst Du her, dass du nicht der Freak bist?
Gerd
Ich habe eine Frage an Dich: Wer sind die "Fraks" und wer sind die mit "halbwegs gesunden Menschenverstand" in Griechenland, dessen progressive Umverteilungspolitik, den gravy train, wie man das hierzulande ausdrueckt, gegen eine solide Betonwand gefahren ist. Irgendeine Idee?
Zitat von Gerd
Zitat von Mormon
Nee, es geht darum: Freaks gegen halbwegs gesunden Menschenverstand.
Tja, von der Seite eines "Freaks", wo weisst Du her, dass du nicht der Freak bist?
Gerd
Ich habe eine Frage an Dich: Wer sind die "Fraks" und wer sind die mit "halbwegs gesunden Menschenverstand" in Griechenland, dessen progressive Umverteilungspolitik, den gravy train, wie man das hierzulande ausdrueckt, gegen eine solide Betonwand gefahren ist. Irgendeine Idee?
Die Freaks sind die, die einen Kulturkampf sehen. Watt sonst?
Zitat von Die Freaks sind die, die einen Kulturkampf sehen. Watt sonst?
Ich wuerde vermuten, dass fast alle Amerikaner einen Kulturkampf sehen, mit zunehmender Polarisation, egal welches Weltbild, welche Meinung oder welche Position sie haben, vertreten oder promovieren (to promote). Fast alle Amerikaner freaks?
Zitat von SpockWichtiger ist, die deutsche Umlagenrente stünde gar nicht mies da, wenn es mehr rentenversicherungspflichtige Arbeit gäbe und die Kasse nicht in den 90ern für die deutsche Einheit und die Sanierung der Staatskonzerne geplündert worden wäre.
Dass die Ostrenten nach der deutschen Einheit aus der Rentenkasse finanziert wurden, ist folgerichtig bei einer Umlagenrente. Die Ostarbeitnehmer haben ja auch sofort eingezahlt. Dass das aufgrund der recht hohen Arbeitslosigkeit nicht im wünschenswerten Umfang passiert ist, steht auf einem anderen Blatt.
Die Umlagenrente steht im Übrigen seit den überfälligen Anpassungen der letzten Jahre (Rente mit 67, früherer Rentenbeginn nur mit versicherungsmathematisch weitgehend korrekten Abschlägen) tatsächlich besser da als zu jedem Zeitpunkt in den letzten 40 Jahren. Insbesondere Ende der 80er wurde ja massiv auf Kosten der Rentenversicherung frühverrentet im irrigen Glauben, damit die Arbeitslosenstatistik zu schönen.
Außerdem: wenn mich nicht alles täuscht, ist die Zahl der rentenversicherungspflichtigen Arbeitsplätze gerade auf Rekordniveau.
Ansonsten wäre mir nicht bekannt, wann die RV jemals "geplündert" wurde. Im Gegenteil, die versicherungsfremden Leistungen werden durch die steuerfinanzierten Zuschüsse (man erinnere sich an Kohls MwSt-Erhöhung, um den Beitragssatz unter 20% zu halten) überkompensiert.
Zitat Als sehr liberaler Mensch bin ich ja absolut für eine deregulierten freien Arbeitsmarkt. Aber bitte mit gleichen Rechten und Pflichten für alle. Also jeder der arbeitet, zahlt Rentenbeiträge, egal ob Angestellter, Beamter oder Selbständiger. Das wäre der Grundstein für ein 'gerechtes' (das Wort mag man in Deutschland gar nicht mehr in den Mund nehmen) Rentensystem - tendenziell ohnehin nur als Grundversorgung.
Im Gegenteil, liberal wäre es, dass keiner Rentenpflichtbeiträge zahlt. Eine steuerfinanzierte Grundrente auf Minimalhöhenniveau wäre völlig ausreichend. Dazu sollte gerechterweise auf eine Flat Tax umgestellt werden, zudem muss dringend die Inflationsrate im Steuersystem vollständig berücksichtigt werden (z.B. bei Kapitalerträgen muss der inflationsaufgezehrte Betrag selbstverständlich steuerfrei sein).
Weder Beamte noch Selbständige profitieren vom Rentensystem, also ist es auch konsequent, dass sie nicht einzahlen. Sie im jetzigen System zu Einzahlern zu machen, hilft überhaupt niemandem, denn sie werden dadurch anspruchsberechtigt und haben dieselbe Demografie wie die jetzigen RV-Zahler. Dass die Überversorgung der Beamten im Ruhestand abgeschafft gehört, ist natürlich sowieso klar. Konsequent wäre auch eine Rückführung des Beamtenstatuses auf wenige staatliche Kernbereiche.
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