Hmm, mein Besuch in Kreta ist ja nun schon drei oder vier Jahre her und ausserhalb der Saison.
Fand ich eher so typisch gammliger Südländerchick, nix wirklich gepflegt, alles ein bischen verwahrlost. Jede Menge verlassene Baustellen, die eher so aussahen, als hätte sich jemand übernommen und würde irgandwann mal weitermachen.
Und zum Hotel ging es auf einer normalen Küstenlandstrasse, mit kurzen vierspurigen Autobahnstücken. Die mögen seitdem allerdings erweitert worden sein.
Für eine Touristenregion fand ich das nicht so toll. Hotel selbst war allerdings super.
Aber ehrlich gesagt, war die Infrastruktur für mich ein Grund, da nicht mehr hinzufahren.
Zitat Jede Menge verlassene Baustellen, die eher so aussahen, als hätte sich jemand übernommen und würde irgandwann mal weitermachen.
Etwas OT: Das sieht man auf den spanischen Inseln ja auch und denkt sofort an Pleite. Ein Insider sagte mir, das wären wohl auch oft ohne Genehmigung begonnene Bauten, soweit errichtet bis die Behörden einschritten. Ob das in Griechenland, nach allem was wir heute wissen oder zu wissen glauben, ebenfalls als Grund in Frage kommt, weiß ich natürlich nicht. :)
In Spanien kenne ich das auch. Angeblich, weil mit Fertigstellung der Bauten die Grundsteuern fällig werden. Also baut man bis zu einem gewissen Punkt, und lässt es dann so.
Scheint aber auch eine Mentalitätsfrage zu sein. Mein Schwiegervater kommt aus der Gegend, bei dem sieht es auch immer so aus :)
Zumindest die Grundsteuer kann in Griechenland nicht das Problem sein, die wird dort wohl (jedenfalls laut dem, was hierzulande so berichtet wird) ja gar nicht erhoben.
Das mit der Mentalität ist natürlich auch so ein Punkt. :) Und die Frage, was aus so einer Mentalität wird, wenn sie noch mit leicht verdientem oder geschenktem Geld gefüttert wird.
Zitat von Kater Kein Vergleich mit Mallorca oder Südfrankreich.
Aber auf dem besten Wege dahin, nur mit dem Unterschied, dass Kreta eine Ziegeninsel ist die von ein paar Olivenplantagen lebt und Frankreich eine Industrienation ist, während Mallorca als Touristenhochburg jede Menge Steuern einnimmt. Ergo kann der griechische Wohlstand nur importiert werden - von Mallorca und Frankreich.
Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass der Flughafen von Heraklion bei der Rückreise dicht machte wegen einem Streik der Fluglotsen? Als wollten sie mit Macht die letzten Touristen auch noch brüskieren.
Zitat von Kater Kein Vergleich mit Mallorca oder Südfrankreich.
Aber auf dem besten Wege dahin, nur mit dem Unterschied, dass Kreta eine Ziegeninsel ist die von ein paar Olivenplantagen lebt und Frankreich eine Industrienation ist, während Mallorca als Touristenhochburg jede Menge Steuern einnimmt. Ergo kann der griechische Wohlstand nur importiert werden - von Mallorca und Frankreich.
Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass der Flughafen von Heraklion bei der Rückreise dicht machte wegen einem Streik der Fluglotsen? Als wollten sie mit Macht die letzten Touristen auch noch brüskieren.
Wenn man aber zum griechischen Mallorka werden will, muss man natürlich was investieren. Und auch Mallorka fing mal als Ziegeninsel an (oder was immer die da vor 40 Jahren gemacht haben).
Wobei ich die Streiks in Griechenland auch erstaunlich finde. Aber wahrscheinlich muss man Deutscher sein, um in so einer Situation alles hinzunehnen mit dem Hinweis auf das grosse Ganze. Das Problem ist ja auch oft in solchen Situationen, dass viele Massnahmen schlicht völliger Blödsinn und teilweise kontraproduktiv sind, weil alles schnell hingeschludert werden muss. Das bietet dann auch noch Gelegenheit für die Hauptganoven, sich noch mal so richtig die Taschen vollzumachen. Der kleine Mann hat dann nur noch die Option, zu streiken. Wobei man die Gewerkschaften dann wohl in manchen Fällen zu den eben genannten Hauptganoven zählen kann, die die Gelegenheit nutzen, mal so richtig Mitglieder zu werben.
Zitat von Kater Wobei ich die Streiks in Griechenland auch erstaunlich finde. Aber wahrscheinlich muss man Deutscher sein, um in so einer Situation alles hinzunehnen mit dem Hinweis auf das grosse Ganze.
Einige habens hingenommen, einige ausgerufen, aber was nützt es. Bei 2 Erwachsenen ist das alles doch easy. Aber bei den Familien mit 3 oder 4 kleinen Kindern war das schon ziemlich mühsam. Den Eltern konnte man deutlich anmerken; das war das letzte mal.
Wir könnnten natürlich lange über Güte und Finanzierungsquellen des Kretare Straßennetzes spekulieren, aber das
Zitat Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass der Flughafen von Heraklion bei der Rückreise dicht machte wegen einem Streik der Fluglotsen?
zeigt doch am besten, dass die Griechen nicht so sehr das fleißige Hirtenvolk auf dem steinigen Weg zur Industrienation sein wollen, sondern eher das verwöhnte Balg an der Zitze der EU.
Zitat von SpockWir könnnten natürlich lange über Güte und Finanzierungsquellen des Kretare Straßennetzes spekulieren, aber das zeigt doch am besten, dass die Griechen nicht so sehr das fleißige Hirtenvolk auf dem steinigen Weg zur Industrienation sein wollen, sondern eher das verwöhnte Balg an der Zitze der EU.
Das zeigt doch, dass die Rufe nach einem Marshall-Plan für Griechenland purer Aktionismus ohne Sinn und Verstand sind.
Die Griechen werden seit dem EU-Beitritt 1981 mit Geld aus Strukturanpassungsprogramm und anderen EU-Töpfen zugeschüttet und haben nichts daraus gemacht. Seit dem Euro-Beitritt ist die Wettbwerbsfähigkeit sogar noch gesunken. Mehr Marshall-Plan geht gar nicht mehr.
Der Marshall-Plan war ein Wiederaufbauprogramm. In Griechenland war nie was zum Wiederaufbauen. Es sei denn man will die Akropolis mit deutscher Frauenkirchengründlichkeit wieder neu machen.
Ich denke, Griechenland wird so was wie das MeckPomm der EU. Tourismus und Arbeitskräftelieferant für die EU. Man muss jetzt nur noch einen Weg finden, ihnen unauffällig die Verfügungsgewalt über das Geld wegzunehmen, damit der Nationalstolz nicht zu sehr gekränkt wird.