Der Ton zwischen dem islamischen und dem jüdischen Staat ist in der vergangenen Woche deutlich schärfer geworden.
Vor einem Jahr startete eine Hilfsflotte von der Türkei aus zum Gazastreifen - wohlweißlich, dass dieser von Israel mit einer Seeblockade belegt ist. Wer die Israelis kennt, kann sich das Ende denken: Letztlich wurde das Führungsschiff gestürmt, in wessen Folge neun Türken erschossen wurden. Israels Ministerpräsident Netanjahu drückte zwar sein "Bedauern" über die toten Türken aus, entschuldigte sich aber nicht (Letzteres bedeutet auf diplomatischer Bühne im Gegensatz zu bloßem Bedauern das Eingeständnis eines Fehlverhaltens).
Es folgte ein diplomatischer und teils medialer Konflikt, in dem die Türkei immer wieder eine Entschuldigung forderte. Nun ist ein UN-Bericht erschienen, der zwar den Soldaten bei der Erstürmung "exzesasive Gewalt" vorwirft, die Gaza-Blockade allerdings als rechtmäßig bezeichnet. Infolgedessen hat die Türkei alle bilateralen Militärabkommen mit Israel auf Eis gelegt und den Botschafter ausgewiesen. Israel seinerseits schürt die Eskalation und erwägt Zusammenarbeit mit der kurdischen PKK sowie der armenischen Minderheit (um der Türkei Völkermord im ersten Weltkrieg anzuhängen).
Und da Netanjahu weiterhin eine Entschuldigung verweigert, setzte Erdogan noch einen drauf: In Zukunft würden türkische Kriegsschiffe die Hilfsflotte begleiten. Bleibt die Türkei weiterhin hart und sucht die Konfrontation, könnte es tatsächlich zu Gefechten zwischen israelischen und türkischen Schiffen kommen.
Auf den ersten Blick wird so mancher mit der Faust auf den Tisch hauen. "Endlich bietet jemand Israel die Stirn!" Allerdings sehen Experten in der jüngsten Entwicklung Kalkül und eine stategische Neuausrichtung. Ganz im Stile Erdogans bisheriger Politik - das Militär wurde entmachtet und wird islamisiert - soll sich die Türkei als (islamische) Nahost-Regionalmacht etablieren. Abseits der EU, abseits der NATO. Denn die Türkei hat auch schon Zypern davor gewarnt, im östlichen Mittelmeer nach Bodenschätzen zu suchen. Gleiche Kritik ging an die Adresse Israels, das derzeit Erdgas in Gewässern eines möglichen Palästinenserstaats fördert. Den USA dürfte es nicht gefallen, wenn zwei ihrer Verbündeten im Konflikt stehen und Europa hat seit der Teilung Zyperns sowieso ein Problem mit der Türkei.
Steht am Ende ein Palästinenserstaat, dessen Formung und Etablierung von der Türkei getrieben wird? Vollendet die Türkei ihren Wandel zur Regionalmacht mit islamischem Selbstverständnis? Und wie entwickelt sich das Verhältnis zum "Westen"?
Nun, Erdogan ist ein Machtpolitiker wie ihn die Türkei seit langem nicht mehr hatte. Er will sich "unsterblich" machen und einmal dastehen wie Ata Türk...
Für mich ist das Verhalten Erdogans der beste Beweis dass die Türkei keinen Platz in der EU haben kann.
Das Problem das die USA und damit die Nato hat, dass 2 Verbündete kurz davor stehen aufeinander einzuschlagen ist sehr groß. Die geforderte Entschuldigung ist durch durch die Ergebnisse der UN-Beratungen gegenstandslos geworden, nur will das Erdogan nicht einsehen - er hat sich so darauf versteift dass er bei einem Rückzieher innenpolitisch das Gesicht verlieren würde.
Was wird die Folge sein? Es bleibt Israel wohl wenig anderes übrig als auf der Seeblockade zu bestehen. Werden sie das Gebiet durch Minen zu schützen versuchen und die Türkei auf die Verminung hinweisen nahc dem Motto "selber schuld wenn Du da noch reinfährst"? Ich habe keine Ahnung, aber es stehen auf beiden Seiten ausgesprochene Hardliner.
Na ja, vielleicht sind auf jedem Schiffchen schon ein paar Mossad-Leute mit Zucker, um diesen rechtzeitig in die Tanks zu füllen!
Schönes Wochenende WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Die Zionisten sollten einpacken. Die haben jetzt lange genug ihren Spaß gehabt (auf Kosten des deutschen und amerikanischen Steuerzahlers).
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Zitat Es folgte ein diplomatischer und teils medialer Konflikt, in dem die Türkei immer wieder eine Entschuldigung forderte. Nun ist ein UN-Bericht erschienen, der zwar den Soldaten bei der Erstürmung "exzesasive Gewalt" vorwirft, die Gaza-Blockade allerdings als rechtmäßig bezeichnet.
Soweit ich weiß, spricht der UN-Bericht von "maßlos und unangebracht", was den Überfall Israels betrifft. Ausserdem meinen die Türken, der Angriff sei eine Verletzung internationalen Rechts - was m.E. stimmt, denn der Überfall fand ausserhalb der Blockadezone statt in internationalem Gewässer und ist somit ein Akt der Piraterie o.ä. Ob die isr. Blockade rechtmäßig ist, spielt dabei gar keine Rolle, weil der Überfall nicht in der Zone stattfand. Israel sollte sich entschuldigen. Wird es aber nicht. Israel darf halt alles - und notfalls wird das halt mit der Vergangenheit legitimiert.
Zitat Das Problem das die USA und damit die Nato hat, dass 2 Verbündete kurz davor stehen aufeinander einzuschlagen ist sehr groß.
Solche Verbündete, wie Israel, sollte man meiden. Man sieht doch an den USA, was dabei Schlimmes herauskommen kann, wenn man mit kleinen Schurkenstaaten herumkungelt...
Zitat von Lexx Steht am Ende ein Palästinenserstaat, dessen Formung und Etablierung von der Türkei getrieben wird?
Die Türken jedenfalls sind die allerletzten die hier die grosse Moralkeule schwingen sollten. Zuerst sollten sie den Kurden einen Staat geben und diesen anerkennen, dann die Religions- und Meinungsfreiheit in ihrem Land durchsetzen. Dann können sie über andere urteilen.
Zitat Die Türken jedenfalls sind die allerletzten die hier die grosse Moralkeule schwingen sollten. Zuerst sollten sie den Kurden einen Staat geben und diesen anerkennen, dann die Religions- und Meinungsfreiheit in ihrem Land durchsetzen. Dann können sie über andere urteilen.
Wenn du gegen Frauenvergewaltigung protestierst, während du eine Frau vergewaltigst, wird dein Protest deshalb doch auch nicht falsch.
Zitat Außenminister Avigdor Lieberman drohte zugleich mit Strafmaßnahmen gegen die Türkei. So werde man die Zusammenarbeit mit den Armeniern vertiefen und auf der internationalen Ebene für die Anerkennung des Holocaust an den Armeniern plädieren, zitierte ihn die die israelische Tageszeitung Yedioth Ahronoth. Außerdem werde er sich mit den kurdischen Rebellen in Europa treffen, um mit diesen »Kooperation und Unterstützung auf allen möglichen Ebenen« zu besprechen. Erdogan müsse einsehen, so Lieberman weiter, daß »es sich nicht auszahlt, wenn man sich mit Israel anlegt«.
Quelle: Junge Welt
Die kurdischen Terrorgruppen werden nun wohl Training und Equipment von Israel erhalten, um Anschläge auf türkische Ziele auszuführen. Im Iran und im Irak arbeitet Israel ja auch schon lange mit Terrorgruppen zusammen.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Die kurdischen Terrorgruppen werden nun wohl Training und Equipment von Israel erhalten, um Anschläge auf türkische Ziele auszuführen.
Wenn die ersten israelischen Schiffe mit Hilfslieferungen für die notleidende unterdrückte Minderheit in der Türkei bereit gestellt werden wird sicher auch hier eine Delegation der Linken dabei sein, um die humanitäre Lage der Kurden zu thematisieren. Schwedische Schriftsteller und ex SED und Stasi Leute werden Seit an Seit mit dem israelischen Aussenministerium an der Westküste landen und die notleidende kurdische Bevölkerung unterstützen. Das werden wir sicher erleben. Sonst würde ja unweigerlich der Eindruck entstehen, die Linken frönten im Gazastreifen lediglich ihre antiseminitischen Ressentiments.
Zitat von DPWenn die ersten israelischen Schiffe mit Hilfslieferungen für die notleidende unterdrückte Minderheit in der Türkei bereit gestellt werden wird sicher auch hier eine Delegation der Linken dabei sein, um die humanitäre Lage der Kurden zu thematisieren.
Der Mann meiner Cousine ist Kurde, seine Familie lebt zum Teil in der Türkei. Bislang hat er mir nichts davon erzählt, dass die Kurden in der Türkei zusammengepfercht in einem von der restlichen Welt abgeschotteten Ghetto leben müssten.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
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Sicher sind die täglichen Auseinandersetzungen in Kurdistan, das Verbot der kurdischen Sprache in Schule und Kindergarten, die Verbote der Bräuche und landesweite Verordnung der türkischen Staatsdoktrin, das Verbot kurdischer Parteien und die Inhaftierung tausender kurdischer Schriftsteller, Politiker und Intellektueller Ausdruck des Willen des gesamten kurdischen Volkes.
Dass gerade du, der hier vorgibt für die Armen und Schwachen dieser Welt zu sprechen, die Dogmen und Drangsal einer Staatspartei propagiert und deren Auswirkungen verharmlost spricht - mal wieder - Bände und zeigt entlarvend was von deinem anderen Gefasel zu halten ist.
Zitat von DPDass gerade du, der hier vorgibt für die Armen und Schwachen dieser Welt zu sprechen, die Dogmen und Drangsal einer Staatspartei propagiert und deren Auswirkungen verharmlost spricht - mal wieder - Bände und zeigt entlarvend was von deinem anderen Gefasel zu halten ist.
Tue ich gar nicht. Die türkische Politik gegenüber den Kurden ist meines Erachtens aber bei weitem weniger verbrecherisch als die der Israelis gegenüber den Pälestinensern. Und wenn das verbrecherische Regime in Tel Aviv einen weiteren wichtigen Verbündeten in der Region verliert, dann freut mich das.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Die türkische Politik gegenüber den Kurden ist meines Erachtens aber bei weitem weniger verbrecherisch als die der Israelis gegenüber den Pälestinensern.
Sicher, wen interessieren auch diese Hinterwäldler. Als die unter Saddam vergast wurden interessierte das ja auch keine Sau, erst als die Allianz intervenierte entdeckten die Linken, Juden- und Amihasser dass die bösen Kapitalisten Bomben auf Dörfer werfen. Und wenn die Rede wiedermal auf den Holocaust zu sprechen kommt, ich meine den der Türken gegen die Armenier, dann wird auch schnell weggeschaut. Passt nicht ins so schön zurechtgelegte Konzept, also wird sich mal wieder alles zurecht gebogen und am Ende ist der Jude schuld.
Ich wundere mich eigentlich schon garnicht mehr darüber dass gewisse Menschen mit einem gewissen geistigen Background die Augen vor ein paar offensichtlichen Dingen verschließen: - Es leben eine Menge Palästinenser innerhalb Israels ohne jedwede Diskriminierung (und tun das gerne!) - Die Zustände im Gazastreifen sind wesentlich WESENTLICH besser als man uns weis machen will. - Diejenigen, die mit Raketen schießen sind keine Israelis; die Israelis verlieren aber hin- und wieder die Geduld und ergreifen dann Gegenmaßnahmen. Das ist so ähnlich wie bei ungezogenen Kindern, irgendwann muss man intervenieren.
Oder, anders ausgedrückt - am blindesten sind die, die nicht sehen wollen.
Schönen Abend WRL
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