Zitat von LexxSteffen: "Was wäre denn passiert, wenn die Ratingagenturen nicht herabgestuft hätten? Die Schuldenmacherei wäre erst recht befeuert worden."
Ohne Frage erhöht so eine Abwertung den Spardruck für die Regierungen enorm. Das bezweifelt hier auch keiner. Aber es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass das Wort der Ratingagenturen allein die wirtschaftliche Situation eines Staates massiv beeinflussen kann. Dafür verantwortlich ist in erster Linie das System, das die Einschätzungen der Rating-Agenturen verbindlich gemacht hat. Dadurch wurde in drei Privatunternehmen eine enorme Macht über das Geschick von Staaten vereint.
Letztlich ist das doch wieder ein Zeichen für die mangelnde Selbstverantwortung bzw. fehlende persönliche Konsequenzen der Marktteilnehmer. Dass Griechenland so gut wie pleite war, die EU Aufnahmekriterien eigentlich gerissen hatte, und erhebliche Probleme hat ist ja nichts neues. Aber so lange die Ratingagenturen die Ratings hochgehalten haben, hat das keinen interessiert. Für die USA gilt das im Prinzip genauso.
Für die Händler ist das ja auch völlig egal. Solange es gut geht, gibt es fette Boni, wenn es schief geht, fallen die Boni mal zwei Quartale aus. Das Kundengeld ist weg, aber man kann das gut argumentieren, man konnte ja nichts dafür, dass die Ratingagenturen gepatzt haben. Schuldige sind im Zweifel die Politiker, die viel zu lange und zu viele Schulden gemacht haben, niemals aber die Banker, die denen das Geld (was ja nicht ihr Geld ist) gegeben haben.
Zitat von Kater Letztlich ist das doch wieder ein Zeichen für die mangelnde Selbstverantwortung bzw. fehlende persönliche Konsequenzen der Marktteilnehmer. Dass Griechenland so gut wie pleite war, die EU Aufnahmekriterien eigentlich gerissen hatte, und erhebliche Probleme hat ist ja nichts neues. Aber so lange die Ratingagenturen die Ratings hochgehalten haben, hat das keinen interessiert. Für die USA gilt das im Prinzip genauso.
Die Agenturen haben das Rating Griechenlands aus zweierlei Gründen hoch gehalten, 1. weil das Land eingebettet ist in die Solidaritätszone Euro/EU und zweitens weil die letztlich auch nur das raten können was veröffentlicht wird. Die Ratings fielen mit jeder neuen Veröffentlichung der aktuellen Zahlen der griechischen Regierung. Die Agenturen lesen ja nicht im Kaffeesatz sondern beschreiben was ist. Und dann haben die Griechen natürlich auch gemauert was das Zeug hält.
Dass die Rating derzeit viel leichter fallen als auch schon liegt in erster Linie daran; der Politik wird nicht mehr geglaubt, weil die Haltwertzeit ihrer Aussagen immer kürzer wird.
Für die Händler ist das ja auch völlig egal. Solange es gut geht, gibt es fette Boni, wenn es schief geht, fallen die Boni mal zwei Quartale aus. Das Kundengeld ist weg, aber man kann das gut argumentieren, man konnte ja nichts dafür, dass die Ratingagenturen gepatzt haben. (...)
Was haben die Händler damit zu tun? Die vermitteln nur zwischen Verkäufer und Käufer. Für die Investitionsentscheidungen sind die Käufer verantwortlich. Und zwar ganz alleine. Da kann sich keiner hinter den Agenturen verstecken. Deren Urteil ist im übrigen keineswegs verbindlich, wie Lexx hier behauptet. Jeder Investor kann bzw. muss sich selbst ein Bild von der Ausfallwahrscheinlichkeit machen. Was bei Länderrisiken gar nicht so schwer ist. Das kann schon ein einzelner Volkswirt auch bei kleinen institutionellen Investoren.
FW: "Deren Urteil ist im übrigen keineswegs verbindlich, wie Lexx hier behauptet."
Da irrst du dich, FW!
"Der Gesetzgeber und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) haben strikte Regeln entwickelt, die Versicherungen und Pensionsfonds beachten müssen, wenn sie das Geld ihrer Kunden anlegen. Wertpapiere, in die dieses sogenannte „gebundene Vermögen“, früher „Deckungsstock“ genannt, investiert wird, müssen jetzt ein Mindestrating haben. „Investment Grade“ nennen die Aufseher diese Mindestanforderung. Sie müssen mindestens ein Rating „BBB“ von der Agentur Standard & Poor’s oder Fitch haben – oder ein vergleichbares „Baa3“ von der Agentur Moody’s. Höchstens fünf Prozent des Geldes dürfen die Versicherungen und Fonds in riskantere Staatsanleihen, sogenannte „High Yield Bonds“ stecken. Nicht viel anders, sondern sogar noch strenger ist es bei den Sozialversicherungen." http://www.faz.net/artikel/C30638/rating...r-30442790.html
Zitat von Kater Letztlich ist das doch wieder ein Zeichen für die mangelnde Selbstverantwortung bzw. fehlende persönliche Konsequenzen der Marktteilnehmer. Dass Griechenland so gut wie pleite war, die EU Aufnahmekriterien eigentlich gerissen hatte, und erhebliche Probleme hat ist ja nichts neues. Aber so lange die Ratingagenturen die Ratings hochgehalten haben, hat das keinen interessiert. Für die USA gilt das im Prinzip genauso.
Die Agenturen haben das Rating Griechenlands aus zweierlei Gründen hoch gehalten, 1. weil das Land eingebettet ist in die Solidaritätszone Euro/EU und zweitens weil die letztlich auch nur das raten können was veröffentlicht wird. Die Ratings fielen mit jeder neuen Veröffentlichung der aktuellen Zahlen der griechischen Regierung. Die Agenturen lesen ja nicht im Kaffeesatz sondern beschreiben was ist. Und dann haben die Griechen natürlich auch gemauert was das Zeug hält.
Dass die Rating derzeit viel leichter fallen als auch schon liegt in erster Linie daran; der Politik wird nicht mehr geglaubt, weil die Haltwertzeit ihrer Aussagen immer kürzer wird.
Die Agenturen haben das Rating hochgehalten und die Banken haben Kredite am laufenden Band geliefert, weil sie wussten, die Steuerzahler in Europa zahlen alles zurück.
Beide, Agent-Huren und Banken eine kriminelle Vereinigung.
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