Es ist schon richtig, so viel Verlogenheit war selten.
KT hat viele Leute gegen sich aufgebracht, auch in seinem eigenen politischen Lager. Er hat den graugesichtigen Politikfunktionären gezeigt, was Unabhängigkeit des Mandates bedeutet. Er war weder auf den Broterwerb duch das politische Amt angewiesen noch befand er sich in den dadurch hervorgerufenen Abhängigkeiten. Seine Beliebtheit ermöglichte es ihm dazu noch, an all diesen Schranzen vorbei, quasi auf der Überholspur, in die höchsten politischen Ämter seiner freien Auswahl zu gelangen.
Die zweite grosse Gruppe der Gutti-Hasser waren "die" Journalisten. Er hat es geschafft, an den Medien vorbei die Menschen direkt anzusprechen und für sich einzunehmen. Die fast schon abartigen Umfragwerte, sogar noch nach dem Sturz belegen das.
Deswegen war bei allen, die die Empörungsmaschine so hoch gedreht habe die Freude, KT mit seiner gefakten Dissertation erwischt zu haben so gross. Und es ist diese Verlogenheit, die dem Ansehen der Politik vermutlich mehr schadet als die Verfehlung Guttis selbst. Eine grosse Mehrheit der Leute war bereit, Gutti seinen Fehler zu verzeihen. Die Niedertracht und Selbstgerechtigkeit, mit der die Trittins, Schavans oder Lammerts den Skalp Guttis erbeutet haben wird dem Ansehen der Politik und ihrer Protagonisten noch teuer zu stehen kommen. Durch weiter sinkendes Ansehen der Politk insgesamt, durch weiter sinkende Wahlbeteiligungen und irgendwann auch durch das Aufkommen populistischer rechtsgewirkter Parteien.
Und nicht zu vergessen die vielen Doktoranden, denen jetzt noch viel genauer auf die Maus geschaut wird und das Abschreiben noch schwerer gemacht wird. Deswegen haben so viele sich bei Merkel beschwert.
Zitat von F-WEs ist schon richtig, so viel Verlogenheit war selten.
KT hat viele Leute gegen sich aufgebracht, auch in seinem eigenen politischen Lager. Er hat den graugesichtigen Politikfunktionären gezeigt, was Unabhängigkeit des Mandates bedeutet. Er war weder auf den Broterwerb duch das politische Amt angewiesen noch befand er sich in den dadurch hervorgerufenen Abhängigkeiten.
Wow, eine echte Leistung. Beeindruckender wäre das allerdings, wenn er das nicht geerbt, sondern selbst verdient hätte. DANN hätte ihn das qualifiziert.
Zitat von F-W Seine Beliebtheit ermöglichte es ihm dazu noch, an all diesen Schranzen vorbei, quasi auf der Überholspur, in die höchsten politischen Ämter seiner freien Auswahl zu gelangen.
Ich nenne das ja "Gala" Beliebtheit. Das ist erstmal die Art von Beliebtheit, die auch Lady Die für sich beanspruchen konnte. Das qualifiziert einen nicht zum Politker.
Zitat von F-W Die zweite grosse Gruppe der Gutti-Hasser waren "die" Journalisten. Er hat es geschafft, an den Medien vorbei die Menschen direkt anzusprechen und für sich einzunehmen. Die fast schon abartigen Umfragwerte, sogar noch nach dem Sturz belegen das.
Du meinst, so wie die Bild Zeitung, deren Unterstützung wohl einer der Gründe für seine Beliebtheit war.
Zitat von F-W Deswegen war bei allen, die die Empörungsmaschine so hoch gedreht habe die Freude, KT mit seiner gefakten Dissertation erwischt zu haben so gross. Und es ist diese Verlogenheit, die dem Ansehen der Politik vermutlich mehr schadet als die Verfehlung Guttis selbst. Eine grosse Mehrheit der Leute war bereit, Gutti seinen Fehler zu verzeihen. Die Niedertracht und Selbstgerechtigkeit, mit der die Trittins, Schavans oder Lammerts den Skalp Guttis erbeutet haben wird dem Ansehen der Politik und ihrer Protagonisten noch teuer zu stehen kommen. Durch weiter sinkendes Ansehen der Politk insgesamt, durch weiter sinkende Wahlbeteiligungen und irgendwann auch durch das Aufkommen populistischer rechtsgewirkter Parteien.
Naja..
Zitat von F-W Und nicht zu vergessen die vielen Doktoranden, denen jetzt noch viel genauer auf die Maus geschaut wird und das Abschreiben noch schwerer gemacht wird. Deswegen haben so viele sich bei Merkel beschwert.
Hast wohl sebst keinen. Aber das musst Du nicht so offenlegen und Dich damit in die Reihe der von Dir eben genannten einreihst.
Also ich fände es schon ziemlich Scheisse, wenn ein Titel, der doch viel Arbeit und Mühen erfordert, öffentlich wertlos gemacht wird.
Zitat von KaterAlso ich fände es schon ziemlich Scheisse, wenn ein Titel, der doch viel Arbeit und Mühen erfordert, öffentlich wertlos gemacht wird.
Gruss Kater
Das ist Quatsch. Meine promovierten Kollegen sehen das deutlich gelassener. Der Wert einer Arbeit liegt nicht im Einhalten der Form, sondern im wisenschaftlichen Beitrag, und der stand nicht im Zentrum der Debatte.
Zitat Es ist schon richtig, so viel Verlogenheit war selten.
Bei Guttenberg?! Ja. Der hat es ja immer noch nicht geschafft, einfach mal zuzugeben, was er getan hat. Stattdessen hat er in seiner Rücktrittsrede alle Schuld auf andere geschoben, sich hinter der Familie verschanzt und auch noch tote Soldaten missbraucht.
Zitat Er hat es geschafft, an den Medien vorbei die Menschen direkt anzusprechen und für sich einzunehmen.
Guttenberg wurde doch erst durch die Medien zum Hype. Ohne die hätte den Gegelten doch keiner weiter beachtet. Und wenn die Medien vom Platzen der Blase berichten, ist das doch ok.
Zitat Und es ist diese Verlogenheit, die dem Ansehen der Politik vermutlich mehr schadet als die Verfehlung Guttis selbst.
Ja, seine Verlogenheit hat ihm mehr geschadet, als seine Verfehlung selbst. Ein Sorry, ein wenig Reue, ein Rücktrittsangebot - und er hätte weiterhin fähigkeitenarm sein leistungsloses Ministerdasein genießen können.
Zitat Eine grosse Mehrheit der Leute war bereit, Gutti seinen Fehler zu verzeihen.
Die BILD-Leser allemal.
Zitat Der Wert einer Arbeit liegt nicht im Einhalten der Form, sondern im wisenschaftlichen Beitrag, und der stand nicht im Zentrum der Debatte.
Richtig, da standen Werte und Charakter eines Moglers zur Debatte.
Zitat Das ist Quatsch. Meine promovierten Kollegen sehen das deutlich gelassener. Der Wert einer Arbeit liegt nicht im Einhalten der Form, sondern im wisenschaftlichen Beitrag, und der stand nicht im Zentrum der Debatte.
Aber was soll denn bei der herkömmlichen Promotion eines Dr. jur. generell hohen wissenschaftlichen Wert haben? Ich fürchte, da bleibt nicht viel und solche Arbeiten sind meistens mehr oder weniger zusammenkopierte Texthalden.
Ich wette, promovierte Juristenkollegen sehen das daher ganz besonders gelassen, weil sie wissen, dass ihre Arbeiten nicht besser sind als die von Guttenberg, allenfalls mit einem korrekteren Quellenverzeichnis.
Oder diese vielen Dr. meds. Ich werde mal meinen Dr. med Hausarzt fragen, welchen Beitrag er zur Wissenschaft geleistet hat.
Auf alle Fälle scheint ja das, was dem KT angekreidet wird in Professorenkreisen ziemlich gang und gäbe zu sein. Siehe hier (hintere Hälfte des Artikels): http://www.faz.net/-01p9xd
Ist ja ein interessanter Beitrag von Prof. Rieble, die veraltete Promotionsordnung der Bayreuther fordert noch nicht mal eine eidesstattliche Versicherung!
Ganz abgesehen, wie jetzt der ganze Fall G. endet, interessant wäre es, ob diese Arbeit mit korrekt angegebenen Zitaten eine hinreichende Promotion gewesen wäre und mit welcher Bewertung.
Eines weiß ich jedenfalls. Freunde haben in Chemie promoviert (einer hat eine Professur an einer Uni in Bayern) und haben mir mal auf meinen Wunsch hin ihre Promotionsschriften gegeben; also, ein klein bißchen verstehe ich auch von Chemie, aber diese Schriften habe ich nach ein paar Seiten entnervt in den Bücherschrank gestellt. Dagegen als Nichtmediziner eine Doktorarbeit "Medizin" mit gelegentlichem Nachschlagen in Wiki beinahe flüssig gelesen.
[uV]Ephraim Kishon: "Für mich ist Rassismus eine unverzeihliche Sünde, und dazu gehört auch der Haß auf die eigene Rasse."
Imam von Izmir 1999 (von wegen 'der Islam gehört zu Deutschland'): "Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen."
Dr. Gottfried Curio, AfD 2017: „Wenn der Ausreisepflichtige nicht ausreist, braucht der Steuerpflichtige auch keine Steuern zu zahlen“
Zitat von F-WEs ist schon richtig, so viel Verlogenheit war selten.
KT hat viele Leute gegen sich aufgebracht, auch in seinem eigenen politischen Lager. Er hat den graugesichtigen Politikfunktionären gezeigt, was Unabhängigkeit des Mandates bedeutet. Er war weder auf den Broterwerb duch das politische Amt angewiesen noch befand er sich in den dadurch hervorgerufenen Abhängigkeiten. Seine Beliebtheit ermöglichte es ihm dazu noch, an all diesen Schranzen vorbei, quasi auf der Überholspur, in die höchsten politischen Ämter seiner freien Auswahl zu gelangen.
Die zweite grosse Gruppe der Gutti-Hasser waren "die" Journalisten. Er hat es geschafft, an den Medien vorbei die Menschen direkt anzusprechen und für sich einzunehmen. Die fast schon abartigen Umfragwerte, sogar noch nach dem Sturz belegen das.
Deswegen war bei allen, die die Empörungsmaschine so hoch gedreht habe die Freude, KT mit seiner gefakten Dissertation erwischt zu haben so gross. Und es ist diese Verlogenheit, die dem Ansehen der Politik vermutlich mehr schadet als die Verfehlung Guttis selbst. Eine grosse Mehrheit der Leute war bereit, Gutti seinen Fehler zu verzeihen. Die Niedertracht und Selbstgerechtigkeit, mit der die Trittins, Schavans oder Lammerts den Skalp Guttis erbeutet haben wird dem Ansehen der Politik und ihrer Protagonisten noch teuer zu stehen kommen. Durch weiter sinkendes Ansehen der Politk insgesamt, durch weiter sinkende Wahlbeteiligungen und irgendwann auch durch das Aufkommen populistischer rechtsgewirkter Parteien.
Und nicht zu vergessen die vielen Doktoranden, denen jetzt noch viel genauer auf die Maus geschaut wird und das Abschreiben noch schwerer gemacht wird. Deswegen haben so viele sich bei Merkel beschwert.
FW
Er hat gezeigt, was Unabhängigkeit des Mandats bedeutet? Mit/durch was? Er hat doch vor seiner politischen Karriere gar nichts oder fast nichts gemacht. Ok, das guttenberg`sche Vermögen.
Graugesichtige Politfunktionäre? Da denke ich an Bosbach, der sich "solidarisch" gezeigt hat, obwohl ihm klar war, dass Gutti ein Täuscher war. Mir ist ein graugesichtiger Bosbach lieber als ein Zu Guttenberg in zu engen Anzügen und ohne Berufsabschluss.
Politik wird von den Graugesichtigen gemacht. Den Graugesichtigen, die die Mühe der Ebene kennnen und wissen, dass es imm er darum geht, Kompromisse zu finden. Und Letztere auch finden. So wird Politik gemacht. Täglich. Das ist ein Knochenjob, meistens ohne Scheinwerfer und Designerklamotten.
an den Medien vorbei die Menschen direkt anzusprechen und für sich einzunehmen Das könnte direkt von BILD und BILD am SONNTAG stammen.
Was ist an Schavan und Lammert niederträchtig?
Die Demokratie kommt dann in Gefahr, wenn ein Politiker, obwohl er nachweislich betrogen und gefälscht hat, sich also wie ein Hochstabler verhält und wenn es Leute gibt, die das ganz toll finden. Seine eizige Fähigkeit war es, sich Beifall zu verschaffen. Er hat absolut nichts Konkretes geleistet. Nichts! Gott sei Dank sind die Guttenberg-Fans eine nicht sichtbare Minderheit, wie die Unterstützungsdemos am Wochenende gezeigt haben.
Gefährlich wird es, wenn eine Partei, eigentlich zwei Parteien (= CDU und CSU) Loyalität über alles stellt. Auch über das, was ihren Markenkern ausmacht: Seriosität, Anstand, Ehrlichkeit, Integrität usw.
Zitat von F-W Und nicht zu vergessen die vielen Doktoranden, denen jetzt noch viel genauer auf die Maus geschaut wird und das Abschreiben noch schwerer gemacht wird. Deswegen haben so viele sich bei Merkel beschwert.
Hast wohl sebst keinen. Aber das musst Du nicht so offenlegen und Dich damit in die Reihe der von Dir eben genannten einreihst.
Also ich fände es schon ziemlich Scheisse, wenn ein Titel, der doch viel Arbeit und Mühen erfordert, öffentlich wertlos gemacht wird.
M.E. hat nicht Guttenberg den Doktortitel entwertet, sondern sowohl die Uni Bayreuth durch ihre peinliche Unterlassung aller entscheidender Prüfungskriterien und die Reaktion vieler anderer Professoren, die ja unmissverständlich klar gemacht haben, dass ohne entsprechende Verdachtsmomente praktisch keine echte Prüfung von Diplom- und Doktorarbeiten stattfindet.
Zitat M.E. hat nicht Guttenberg den Doktortitel entwertet, sondern sowohl die Uni Bayreuth durch ihre peinliche Unterlassung aller entscheidender Prüfungskriterien und die Reaktion vieler anderer Professoren, die ja unmissverständlich klar gemacht haben, dass ohne entsprechende Verdachtsmomente praktisch keine echte Prüfung von Diplom- und Doktorarbeiten stattfindet.
War auch mein erster Gedanke. Bei den massiven Zitatansammlungen, hat da keiner der Lesenden irgendwas wiedererkannt? Guttenberg soll ja sogar nicht gekennzeichnete Anleihen seines Doktorvaters in der Arbeit haben. Hat denn überhaupt an dieser Uni mal jemand von akedemischem Rang die Arbeit gelesen? Wohl nicht. Da schaudert einem bei dem Gedanken, wie verkommen Teile des akademischen Apparats unserer Universiäten anscheinend sind. Ich finde es zwar ehrenwert, dass die FAZ und andere ihr Veto eingelegt hatten, als das Thema mit einem Sorry ad acta gelegt werden sollte. Aber am Ende verteidigen die Altakademiker da Werte, die längst keine mehr sind.
Zitat von SpockBei den massiven Zitatansammlungen, hat da keiner der Lesenden irgendwas wiedererkannt? Guttenberg soll ja sogar nicht gekennzeichnete Anleihen seines Doktorvaters in der Arbeit haben. Hat denn überhaupt an dieser Uni mal jemand von akedemischem Rang die Arbeit gelesen? Wohl nicht.
Oder die andere Möglichkeit; Ghostwriter (irgendein Assi), Doktorvater, Prof und Rektor waren von Anfang an im Bilde und der Deal lautete Namen gegen Titel. In Drittweltländern soll das ja gang und gäbe sein. Und seit ich las, dass weite Teile vom Doktorvater persönlich abgekupfert wurden, halte ich dies für die wahrscheinlichere Variante.
Zitat von SpockBei den massiven Zitatansammlungen, hat da keiner der Lesenden irgendwas wiedererkannt? Guttenberg soll ja sogar nicht gekennzeichnete Anleihen seines Doktorvaters in der Arbeit haben. Hat denn überhaupt an dieser Uni mal jemand von akedemischem Rang die Arbeit gelesen? Wohl nicht.
Oder die andere Möglichkeit; Ghostwriter (irgendein Assi), Doktorvater, Prof und Rektor waren von Anfang an im Bilde und der Deal lautete Namen gegen Titel. In Drittweltländern soll das ja gang und gäbe sein. Und seit ich las, dass weite Teile vom Doktorvater persönlich abgekupfert wurden, halte ich dies für die wahrscheinlichere Variante.
In Dritte-Welt-Ländern und in Bayern. Es ist eben nicht gut, wenn eine Partei so lange regiert wie die CSU und das gesamte öffentliche Leben, so auch die Uni durchdringt und kontrolliert.
War ja zu erwarten. Voraussetzung dafür wäre ja eine unabhängige Justiz.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain