Der Dioxin-Skandal zieht momentan weite mediale Kreise - Dioxin in Eiern, Dioxin in Fleisch, Dioxin in den Köpfen der Menschen. Und mehr und mehr gerät Agrarministerin Ilse Aigner in den Fokus auch der Kritik. Die Opposition warf ihr gestern bereits Untätigkeit vor und forderte ihren Rücktritt - sie sei nicht die Richtige für einen Neuanfang in dieser Sache, so Renate Kühnast.
Heute hat Aigner ihren Aktionsplan zu besagtem Skandal präsentiert, die Eckpunkte: Ein wichtiger Punkt ist sicherlich die zwingene Haftplicht-Versicherung für Betriebe und Produkte. Schaut man sich den derzeitigen Skandal an, so dürften viele Bauernhöfe an der kriminellen Energie des Futtermittelherstellers Hanes & Jentsch zugrunde gehen. Denn der hat "vorsorglich" Insolvenz angemeldet, um die entstandenen Schäden in vermutlich hoher dreistelliger Millionenhöhe nicht zahlen zu müssen.
"Schärfere Vorgaben für Futtermittelkontrollen" klingen dagegen gut, dürften aber bei nur 14 Kontrolleuren in ganz Niedersachsen für keine wirkliche Verbesserung sorgen.
Was die Meldepflicht für Ergebnisse von Privatlaboren bringen wird, ist mir nicht so ganz klar. Es stellt sich die Frage, ob die dann überhaupt noch beauftragt werden.
Weiterhin soll es eine Zulassungspflicht für Futtermittelbetriebe geben und die in der Öffentlichkeit schon länger geforderte Trennung von Futter- und technischem Fett.
Kritik an dem Plan gibt es bereits: So hören sich viele Maßnahmen heftiger an, als sie sind. Etwa die Meldepflicht "nur bei Rechtsverstößen" - die meisten Vergehen seien aber nur Ordnungswidrigkeiten. Und die Beschränkung nur auf Fette. Man hätte das auch gleich auf andere Teile der Futtermittelproduktion ausweiten können.
Zitat Die Opposition warf ihr gestern bereits Untätigkeit vor und forderte ihren Rücktritt - sie sei nicht die Richtige für einen Neuanfang in dieser Sache, so Renate Kühnast.
Die rotgrünen Heinis haben doch selbst jahrelang regiert und hätten bezüglich der Nahrungsmittelkontrollen Verbesserungen realisieren können. Aber denen waren ja Kontrollen, die den Hamster schützen oder Meinungen politisch korrekt zensieren oder Quoten für zu dumme Frauen schaffen, wichtiger, als Lebensmittel. Dem Dummvolk übrigens auch. Der Wutbürger verhaut lieber Polizisten, um olle Bäume zu schützen.
Zitat Ein wichtiger Punkt ist sicherlich die zwingene Haftplicht-Versicherung für Betriebe und Produkte. Schaut man sich den derzeitigen Skandal an, so dürften viele Bauernhöfe an der kriminellen Energie des Futtermittelherstellers Hanes & Jentsch zugrunde gehen.
Also das ist ja nun nicht grad der wichtigste Punkt. Mir doch egal, ob da Betriebe pleite gehen, weil sie bei ihren eigenen Geschäften nicht aufgepasst und sich billigen Mist unterjubeln lassen haben. Soll der Bauer mir doch mal meinen entgangenen Genuss entschädigen.
Zitat dürften aber bei nur 14 Kontrolleuren in ganz Niedersachsen für keine wirkliche Verbesserung sorgen.
Dann muss man mehr einstellen. Und wenn man es schafft, so viel Kohle locker zu machen, dass jeder Krabbler seinen staatlich finanzierten Windelwechsler bekommt, wird man auch noch ein paar Kontros bezahlen können.
Zitat Was die Meldepflicht für Ergebnisse von Privatlaboren bringen wird, ist mir nicht so ganz klar.
Ich hörte, bei einem solchen wurde das Dioxin früh entdeckt aber nicht gemeldet.
Zitat Was taugen also die Änderungen?
Nix, solange alle ständig noch von Selbstkontrolle faseln. Da kann man auch Pädophile als Kindergärtner einstellen und von Selbstkontrolle labern
Thilo Bode ist mir als Greenpeace-Chef ganz übel aufgestossen, u.a. war er für die Shell-Kampagne incl. Boykott-Aufruf verantwortlich.
Nun ist er Chef von Food-Watch und ich ertappe mich gelegentlich, wie ich dem Mann recht geben muss. ;) So ist das halt mit den liebgwordenen Feindbildern.
Also, besagter Bode meinte heute im TV, dass es leicht sei auf der Aigner herumzuhacken. Alles was die Opposition, egal welcher Partei, von sich gebe, sei genauso schlecht. Sie alle hätten Angst, sich mit der Futtermittel-Lobby anzulegen. Und recht hat der Mann.
Dann räumte er noch mit einer vor allem von den Grünen gern gepflegten Parole auf. Nämlich, dass wer billige Lebensmittel kaufe schliesslich selbst daran schuld sei, wenn er vegifteten Frass angedreht bekommt. Alle Lebensmittel, die in den Verkehr gelangen müssen die gesetzlichen Vorgaben (z.B. Grenzwerte) erfüllen, egal was sie an der Kasse kosten. Und der Staat muss dafür sorgen, dass das erfüllt wird.
Was den aktuellen Fall betrifft, fordert er, dass in der Futtermittelproduktion von jeder Produktionscharge Proben getestet werden müssen. Bei Kosten von 500 bis 1000 Euro pro Test ein extrem teurer Spass, gegen den sich die Industrie mit allen Mitteln wehren wird.
Eigentlich bin ich ganz froh dass sich die Ministerin nicht sofort in hektische Reaktionen gestürzt hat - die taugen nämlich erfahrungsgemäß garnichts.
Gegen Vorsatz, ich gehe mitlerweile davon aus, ist nicht sehr viel Kraut gewachsen. Die Trennung von Futter- und Industrieproduktion ist sicher vernünftig, die Pflicht zu einer ordentlichen Versicherung ebenso. Auffällige Kontrollen zu melden ist auch vernünftig.
Mehr Kontrolleure ist Ländersache, da hat sie nichts zu sagen, nur anzuregen.
Die Aussage bezüglich der billigen Lebensmittel halte ich auch für sehr fragwürdig. Man kann ja von Aldi halten was man will aber die waren bisher (nach meiner Erinnerung) noch nie in einen "Skandal" verstrickt. Oder wurde das Dioxin-Futter zum Ramschpreis verhökert? Denke ich eigentlich nicht.
Ansonsten ist ja auch der Begriff "Dioxin" sehr böse besetzt. Dabei gibt es ein paar hundert Dioxin-Varianten von denen etwa 10% giftig bis außerordentlich giftig sind, der Rest ist harmlos. Trotzdem möchte ich lieber keines in meinem Essen haben...
Schönen Abend WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Zitat von F-WThilo Bode ist mir als Greenpeace-Chef ganz übel aufgestossen, u.a. war er für die Shell-Kampagne incl. Boykott-Aufruf verantwortlich.
Nun ist er Chef von Food-Watch und ich ertappe mich gelegentlich, wie ich dem Mann recht geben muss. ;) So ist das halt mit den liebgwordenen Feindbildern.
Also, besagter Bode meinte heute im TV, dass es leicht sei auf der Aigner herumzuhacken. Alles was die Opposition, egal welcher Partei, von sich gebe, sei genauso schlecht. Sie alle hätten Angst, sich mit der Futtermittel-Lobby anzulegen. Und recht hat der Mann.
Dann räumte er noch mit einer vor allem von den Grünen gern gepflegten Parole auf. Nämlich, dass wer billige Lebensmittel kaufe schliesslich selbst daran schuld sei, wenn er vegifteten Frass angedreht bekommt. Alle Lebensmittel, die in den Verkehr gelangen müssen die gesetzlichen Vorgaben (z.B. Grenzwerte) erfüllen, egal was sie an der Kasse kosten. Und der Staat muss dafür sorgen, dass das erfüllt wird.
Was den aktuellen Fall betrifft, fordert er, dass in der Futtermittelproduktion von jeder Produktionscharge Proben getestet werden müssen. Bei Kosten von 500 bis 1000 Euro pro Test ein extrem teurer Spass, gegen den sich die Industrie mit allen Mitteln wehren wird.
FW
Die Deutschen geben mehr für ihre Küche aus, als für Lebensmittel; gerne 20, 30.000 € und mehr. Für Lebensmittel sind dann die Discounter zuständig und zwar zu Dauerniedrigpreisen.
Villeicht wird es beim Wein deutlicher. Ein Barolo für 8 Euro hat womöglich in Fässern gelagert, die eigentlich nicht mehr zum Lagern geeignet sind. Neue Fässer oder aufwendig gereinigte Fässer kosten. Dieser Barolo wird zudem in einer Auflage von X-Millionen Flaschen hergestellt. Da sinkt zwingend die Qualität. Ein Fünfer BMW gibt es nicht zum Preis eines Fiats.
Ähnlich ist es bei normalen Lebensmitteln. So lange das Kriterium billig ist, gibt es auch eingeschränkte Qualitäten und Lieferanten auf allen Ebenen, die auf "normalen" Märkten nicht mehr konkurrieren können, weil es an allem fehlt und die Bereitschaft groß ist, mal beide Augen zuzudrücken. Hauptsache billig. Dann darf auch mal Ei im Dioxin sein.
Zitat Ein Fünfer BMW gibt es nicht zum Preis eines Fiats.
Aber beide müssen verkehrstauglich und sicher sein.
Zitat Ähnlich ist es bei normalen Lebensmitteln. So lange das Kriterium billig ist, gibt es auch eingeschränkte Qualitäten
Qualität (Schein und Sein) ist doch ein ganz anderes Thema als Verbote, Gebote und Regeln bezüglich Sicherheit/Gesundheit und deren Missachtung. Schließlich geht es nicht um die Qualität von Dioxin.
Das Problem ist doch nicht der Preis. Die diversen Skandälchen der letzten Jahre hatten grösstenteils nichts mit den Endkundenpreisen zu tun. Wenn man z. B. Real Kauf mit Aldi vergleicht, so ist die Qualität beim billigeren offensichtlich besser, zumindest sind die bisher nicht aufgefallen.
Der Zusammenhang zwischen Qualität und Preis ist also leider nicht mehr vorhanden. Ein hoher Preis hat in der Regel vor allem mit hohen Marketingkosten zu tun, und nicht mit hohen Qualitätsausgaben. Von daher ist es auch völliger Quatsch,wenn man diese Dioxinproben an dem "Billig, Billiger am Billigsten" festmacht. Wenn die Endpreise höher wären, würden die Lebensmittelhändler noch mehr Profit machen. Die Einkaufspreise der Lebensmittelhändler würden keinen Cent steigen.
Das Problem ist letzttlich mangelnde Transparenz. Wenn die Ergebnisse der permanenten Überwachungen aktuell im Internet zu finden wären, könnte auch wieder ein Zusammenhang zwischen Preis und Qualität entstehen. Denn wer permanent mit schlechten Resultaten auffällt, wird keine hohen Preis verlangen können und umgekehrt.
Aber durch den vorrangigen Firmenschutz in Deutschland erfahre ich als Verbraucher zu spät, ob eine Firma auffällig ist. Damit kann ich aber auch den billigeren Anbieter nehmen, denn der teurere kann letztlich nicht nachweisen, dass seine Qualität besser ist.
Kater, ich bezweifle dass die Ergebnisse der diversen Untersuchungen transparent genug wären. Denn es geht ja i.d.R. nicht um genaue Analysen sondern um ein "erfüllt die Vorschriften" oder "erfüllt sie nicht". Die genaueren Analysen werden z.T. durchaus berechtigt unter Verschluss gehalten denn sie geben nur dann Aufschluss über "Qualität" wenn die Analysen auch erläutert werden. Und da gibt es wieder einen weiten Spielraum - der Nicht-Fachmann ist meist heillos überfordert.
In dem derzeitigen Fall wäre selbst das Nennen der Namen der Verarbeiter nicht gut - die können nämlich nichts dafür dass ihnen dieses Futter angedreht worden ist.
Ich erinnere mich noch wie die Fa. Birkle amtlich "hingerichtet" worden ist weil sie irgendeine (angeblich) schlechte Eipampe verwendet hat. Bis die Sache aufgeklärt war war Birkle schon lange pleite. Und das obwohl ihr keinerlei Fehlverhalten (nach meiner Erinnerung) nachgewiesen werden konnte.
Ich denke dass Transparenz trotzdem ein Heilmittel sein kann - vor allem wenn Labors angewiesen sind "schlechte" Ergebnisse automatisch zu melden.
Gute Nacht WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
WRL: Was ich mich bei dieser Veröffentlichungspflicht frage ist, ob die Unternehmen überhaupt verpflichtet sind, solche Tests durchzuführen. Nach meinem gesunden Menschenverstand hätte Hanes und Jentsch doch niemals ein privates Labor beauftragt, wenn dieses den positiven Befund hätte melden müssen.
ng: Obiges richtet sich auch an dich. Warum ich die Haftpflichtversicherung gut finde, ist ganz einfach: Dass der Erzeuger an dem Skandal pleite geht, begrüße ich nicht nur, ich habe es mir sogar gewünscht. Aber leider scheint da so wenig Geld vorhanden zu sein, dass die entstandenen Schäden nichtmal ansatzweise bezahlt werden können. D.h. entweder rettet die öffentliche Hand die Bauern aus Steuergeldern, oder die Betriebe gehen pleite - was uns auch wieder Steuergelder kostet. Da ist es mir doch wesentlich lieber, eine Versicherung springt für die Schäden ein.
FW: Ob man bei Stichproben bleibt oder jede einzelne Charge testet, ist letztlich eine Frage des Preises und des Vertrauens in die Industrie. Gut, das Vertrauen dürfte jetzt massiv gelitten haben. Aber eine Trennung von Futterfett und technischem Fett in der Produktion stelle ich mir sehr wirksam vor. Dann sind die 100%-igen Kontrollen vielleicht garnicht mehr nötig.
"Die genaueren Analysen werden z.T. durchaus berechtigt unter Verschluss gehalten denn sie geben nur dann Aufschluss über "Qualität" wenn die Analysen auch erläutert werden. Und da gibt es wieder einen weiten Spielraum - der Nicht-Fachmann ist meist heillos überfordert." Ein klassisches Feld für eine kompetente Presse. Die können die Ergebnisse ja dann erläutern. Beim Beispiel Dioxin isat wohl unzweifelhaft, dass bei zwei Lieferanten der mit den niedrigeren Werten diesbezüglich der bessere ist.
"In dem derzeitigen Fall wäre selbst das Nennen der Namen der Verarbeiter nicht gut - die können nämlich nichts dafür dass ihnen dieses Futter angedreht worden ist." Dann müssen die sich ihre Lieferanten besser ansehen. So ist am Ende keiner verantwortlich. Das kann es nicht sein. Übrigends hätten die mehr Transparenz auch die Möglichkeit, sich die Messdaten ihrer Lieferanten anzusehen.
"Ich erinnere mich noch wie die Fa. Birkle amtlich "hingerichtet" worden ist weil sie irgendeine (angeblich) schlechte Eipampe verwendet hat. Bis die Sache aufgeklärt war war Birkle schon lange pleite. Und das obwohl ihr keinerlei Fehlverhalten (nach meiner Erinnerung) nachgewiesen werden konnte." Ja, das Beispiel kommt immer, wenn Transparenz gefordert wird. Ich frage mich aber, wie viele Jahrzehnte man das noch aus der Schublade ziehen will, wenn man Transparenz in allen möglichen bereichen verhindern will.
Tatsache ist einfach, dass es, so wie es jetzt ist, nicht funktioniert.
"Was ich mich bei dieser Veröffentlichungspflicht frage ist, ob die Unternehmen überhaupt verpflichtet sind, solche Tests durchzuführen. Nach meinem gesunden Menschenverstand hätte Hanes und Jentsch doch niemals ein privates Labor beauftragt, wenn dieses den positiven Befund hätte melden müssen."
Kann man doch gesetzlich regeln. Ist kein Problem, wenn man es denn will.
Zitat von KaterEin klassisches Feld für eine kompetente Presse. Die können die Ergebnisse ja dann erläutern. Beim Beispiel Dioxin isat wohl unzweifelhaft, dass bei zwei Lieferanten der mit den niedrigeren Werten diesbezüglich der bessere ist.
Kater,
gibt es eine 'kompetente' Presse? Sie hat jetzt ihre Chance, indem sie die Panik aus der Bevölkerung nimmt, und das Spiel der Zerfleischung unter den Parteien nicht mitspielt. Ohne Aufbauschung des 'Skandals' wäre der Folgeschaden auch deutlich geringer.
Ansonsten: Gegen Transparenz ist natürlich nichts einzuwenden: Nur: Diese setzt erst mal voraus, dass Prüfungen gemacht werden müssen, wogegen die Futtermittellieferanten sich wegen der hohen Kosten wehren (musste dann aber auch für nichtdeutsche Lieferanten gelten und sich innerhalb der EU oder WHO umsetzen lassen). Die Transparenz der Prüfergebnisse hätte hier allerdings wenig Beitrag, da eine Grenzwertüberschreitung eindeutig ist, egal wieviele Augen das sehen. Und ob das richtige Ergebnis im Internet steht oder ob es manipuliert ist kann in einem kriminellen Umfeld auch niemand sicherstellen, es sei denn, man stellt einen unbestechlichen Beamten nebendran (vergleiche mal mit dem Kontrollaufwand beim Doping im Sport, wo schon alle Tricks versucht worden sind).
kater: ►"Kann man doch gesetzlich regeln. Ist kein Problem, wenn man es denn will."◄
Genau das ist es ja, was ich in Aigners 10-Punkte-Plan nicht finde. Wenn es einen Zwang zur Selbstkontrolle gäbe mit Veröffentlichungspflicht, dann wäre das natürlich die goldene Lösung. Jeder Betrieb muss regelmäßig oder bei jeder Charge ein privates Labor mit einem Test beauftragen und das muss auffällige Ergebnisse sofort melden. Damit spart man sich die staatliche Bürokratie und die staatlichen Beschäftigten und hat trotzdem die Kontrolle, die man braucht.
Eine Meldepflicht für freiwillig durchgeführte Kontrollen hat dagegen nicht ansatzweise so eine Wirkung.
Zitat ich bezweifle dass die Ergebnisse der diversen Untersuchungen transparent genug wären. Denn es geht ja i.d.R. nicht um genaue Analysen sondern um ein "erfüllt die Vorschriften" oder "erfüllt sie nicht". Die genaueren Analysen werden z.T. durchaus berechtigt unter Verschluss gehalten denn sie geben nur dann Aufschluss über "Qualität" wenn die Analysen auch erläutert werden. Und da gibt es wieder einen weiten Spielraum - der Nicht-Fachmann ist meist heillos überfordert.
Wenn man mir Daten verweigert, habe ich keine Chance und Freiheit, daraus durch lernen Informationen zu machen und am Markt entsprechend zu reagieren. Jeder fordert, man solle die Katze nicht im Sack kaufen - aber in den Sack reingucken darf man nicht, weil man vom Ergebnis überfordert wird!?
Zitat In dem derzeitigen Fall wäre selbst das Nennen der Namen der Verarbeiter nicht gut - die können nämlich nichts dafür dass ihnen dieses Futter angedreht worden ist.
Wer denn sonst? Sie sind es doch, die kaufen - und das freiwillig. Also sind sie auch verantwortlich.
Zitat Warum ich die Haftpflichtversicherung gut finde, ist ganz einfach: Dass der Erzeuger an dem Skandal pleite geht, begrüße ich nicht nur, ich habe es mir sogar gewünscht. Aber leider scheint da so wenig Geld vorhanden zu sein, dass die entstandenen Schäden nichtmal ansatzweise bezahlt werden können. D.h. entweder rettet die öffentliche Hand die Bauern aus Steuergeldern, oder die Betriebe gehen pleite - was uns auch wieder Steuergelder kostet. Da ist es mir doch wesentlich lieber, eine Versicherung springt für die Schäden ein.
Lexx, die Versicherungskosten trägt letztendlich auch wieder der Bürger/Konsument. Als der will ich aber keine Firmen retten, die mir Gift andrehen, sondern gar nicht erst Gift auf dem Teller haben. Würde die Versursacher - und das sind auch Eierleger, die sich Mistfutter andrehen lassen - die Härte von Gesetz und Markt treffen, würden sie sich in Zukunft vielleicht mehr bemühen und mehr aufpassen. Sind sie aber per Versicherung (die sie ggf. auch noch absetzen können) aus dem Schneider, werden sie kaum animiert, aufzupassen.
ist ja alles gut und schön. Aber was Du jetzt vorschlagen würdest, fehlt.
Allerdings wäre ich durchaus für staatliche Kontrollen. Es macht ja nichts, wenn die relativ selten stattfinden, solange sie veröffentlicht werden. Der klassische Fall: Ich kann entweder die Kontrolldichte erhöhen oder die Strafen so drastisch machen, dass selbst das relativ geringe Risiko, erwischt zu werden, sich nicht lohnt.
Und die Veröffentlichung der schlechten Resultate am besten im Zusammenhang mit dem Namen der Geschäftsführer führt dann faktisch zum Konkurs des Unternehmens und der Geschäftsführer.
Ich könnte mir durchaus Vorstellen, dass so mancher Kunde sich die Unternehmen raussucht, bei denen er Informationen findet und die meidet, bei denen das nicht so ist. Die würden sich geradezu darum reissen, kontrolliert zu werden.