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Dieses Thema hat 15 Antworten
und wurde 641 mal aufgerufen
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MartiS2 Offline



Beiträge: 7.188

18.01.2011 07:30
#16 RE: Aigners Dioxin-Pläne Antworten

Zitat von Kater
Martin,

ist ja alles gut und schön. Aber was Du jetzt vorschlagen würdest, fehlt.



Kater,

ich muss ja nicht alles besser wissen, und auch nicht immer gleich mit dem Holzhammer. Die Qualität von Nahrungsmitteln braucht Prozesskontrolle, außer man macht 100% Prüfungen beim Endprodukt mit bliebiger Prüfdichte. Du kannst Dir im Haushalt ja auch eine Wareneingangsprüfung aufbauen, und Du solltest dann möglichst nicht mehr außer Haus essen.

Verlässt Du Dich aber auf die Prozesskontrollen in der Nahrungsmittelproduktion, dann verlässt Du Dich erst mal auf statistische und lückenbehaftete Kontrollverfahren, Vorgaben für Inhalte, Personal, usw. Du musst also damit rechnen, dass hier irgendwo mal etwas schief geht. Wenn dem Betrieb und dem Geschäftsführer dafür die Schließung und der Pranger drohen, werden diese Restrisiken bei kleineren Betrieben irgendwie in Kauf genommen, und der kleine Biobauer lässt das Geschäft von seiner Frau weiterführen. Bei Importeuren wird ein neuer gesucht. Tendenziell wird sich die Nahrungsmittelherstellung unter stringenten Randbedingungen auf Großbetriebe verlagern, die den Kontrollaufwand organisieren und ökonomisch verkraften können. Kleinproduzenten würden bei gleicher Kontrollpflicht vom Markt verschwinden. Konzentriert sich die Nahrungsmittelproduktion sinkt die Macht des Verbrauchers.

Prozesskontrollen und Vorgaben adressieren aber in der Regel nicht Betrug, Sabotage u.ä. Wenn Prüfverfahren und sonstige Maßnahmen bekannt sind und bewusst umgangen werden, dann werden Gegenmaßnahmen teuer und nähern sich irgendwann der Wareneingangskontrolle beim Verbraucher an. Eine naheliegende Gegenmaßnahme des Staates wäre hier jedenfalls die Androhung hoher Strafen für Hersteller und Importeure, falls man denen Absicht nachweisen kann.

Da kann man drüber nachdenken. Man kann auch klären, ob mehr Korntrollen durchgeführt werden sollten. Man kann aber auch darüber nachdenken, ob es sich bei einem 'Skandal' auch um ein reles Problem für den Verbraucher handelt. Ich Dioxin-Fall denke ich nicht: Der Betrug? wurde entdeckt und wird abgearbeitet, die Gefahr für die Bevölkerung ist eine eingebildete.

Will man generell etwas für bessere Kontrollen tun, dann sollte man an sehr billigen Nachweisverfahren für Rückstandsprüfungen arbeiten. Mit den durch den Medien- und Politikerrummel verursachten Schaden wäre vielleicht eine gute Produktentwicklung möglich gwesen, und Deine Wareneingangskontrolle läge greifbar nah .

Gruß, Martin

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