Dass Griechenland finanzielle Probleme hat, ist seit einiger Zeit offensichtlich.
Wie schlimm es um den Staat bestellt ist, zeigt sich allerdings erst bei einer genaueren Betrachtung: Es fängt bei normalen wirtschaftlichen Zahlen an: Tatsächliche Arbeitslosigkeit: 20% Jugendarbeitslosigkeit: 28%
Die Jugend hat kaum eine Chance, selbst bei einem Studium. Zehntausende wandern jährlich aus und erzeugen so einen Brain Drain.
Auch der Staat selbst kann als strukturell marode bezeichnet werden. Er hat einen gigantisch aufgeblähten Beamtenapparat. 28% aller Arbeitnehmer sind vom Staat beschäftigt. In Deutschland sind es 8%. Die Staatsbediensteten bekommen 16(!) Monatsgehälter und können teilweise schon mit 28 oder 33 Jahren in Rente gehen (1 Kind + 15 Jahre Dienst = Rente).
Das größte Problem ist jedoch die Mentalität - Arbeitsmoral und Korruption. Die vielen Bediensteten haben nichts zu tun und machen so oft schon gegen Mittag Schluss - oder erscheinen garnicht zur Arbeit. Stattdessen üben sie noch einen Zweitberuf aus, um gutes Geld zu machen. Dabei helfen Finanzbeamte beim Steuernsparen, Steuerfahnder lassen sich bei Steuerhinterziehung bezahlen, damit der Kriminelle billiger wegkommt, im schlechtesten Fall besticht er den Richter. Und Ärzte und andere Dienstleister arbeiten fast immer ohne Quittung. Die eine Seite der Medaille: Jeder Haushalt in Griechenland zahlt im Schnitt ein Monatsgehalt pro Jahr für Korruption. Die andere Seite der Medaille: Je nach Schätzungen entgehen dem Staat dadurch 30-40 bzw. 60 Mrd. € an Steuereinnahmen - die Gesamteinnahmen des Staates betrugen 2009 109 Mrd. $, also etwa 80 Mrd. € Das wäre so, als würde Deutschland jährlich etwa 450-500 Mrd. € durch Korruption verlieren.
Dabei hat die Bevölkerung keinerlei Schuldbewusstsein - Arztbehandlung ohne Quittung ist eben billiger und "man muss ja sehen, wo man bleibt". Der Staat wird ausgenommen, wo es nur geht und das von der unteren Ebene bis in die Politikerriegen hinein. Der Vater des aktuellen Ministerpräsidenten etwa hat während seiner Amtszeit etwa 100.000 neue Arbeitsplätze geschaffen - im Staatsdienst.
Als ich den Stern-Artikel dazu gelesen habe, habe ich mir überlegt, ob der Ausschluss Griechenlands aus der Eurozone und/oder ein Staatsbankrott nicht vielleicht der beste Weg aus der Krise sind. Schon um der Bevölkerung zu zeigen, dass dieser "parasitäre Lebensstil" nicht mehr weiter gelebt werden kann. Ein gutes Argument hätte man: "Seit sich Griechenland in die Währungsunion geschummelt hat, hat es die Stabilitätsgrenze wohl noch nie eingehalten."
Gerd, ich tippe auf kapitalistische Individuen, die was für die Bürger (von Pleite gegangenen Ländern) tun wollen.
Stellen Sie sich mal vor, Dicky Cheney kauft Rhodos, nistet sich im Großmeisterpalast ein, verlangt von bräunungssüchtigen Bundesbürgern Eintritt und sorgt mit seinen Jungs von Halliburton für gesittete Verhältnisse am Strand. Oder Billy Gates ersteht Kreta, macht im Palast vom alten Minos einen Microsoft Computerladen auf und bietet an den Stränden gebührenpflichtige Kurse zur Einführung in die Geheimnisse von Windows-7 an. Das wär' doch mal was.
Zitat Dabei hat die Bevölkerung keinerlei Schuldbewusstsein ohne Quittung ist eben billiger "man muss ja sehen, wo man bleibt" Der Staat wird ausgenommen, wo es nur geht von der unteren Ebene bis in die Politikerriegen etwa 100.000 neue Arbeitsplätze geschaffen - im Staatsdienst
In die Richtung dachte ich auch, siehe noch die Passagen über Beamtentum und Frühpensionierung. Wobei man in Richtung Deutschland eher sagen sollte: Wehret den Anfängen!
Zitat von coloradoDP: Nehmen wir mal an, dass die Griechen einige Inseln an den hoechsten Bieter versteigern wuerden. Wer sollte da bieten? Kapitalistische Individuen mit einer Menge Geld, oder Laender, die was "fuer die Buerger" anbieten wollen? Interessiert, Gerd
Das ist völlig gleich solange mindestens das Anfangsgebot erreicht wird und die Leute weiter für ein paar Jahre die ruhige Kugel schieben können. Bei der Anzahl Inseln geht das sicher noch 200 Jahre.
Du wirst es nicht glauben, aber mein letzter Beitrag war sehr ernst gemeint, sehr ernst. Wenn du glaubst, dass das Problem sich auf Griechenland, Spanien, Portugal, Italien und Irland begrenzen laesst, dann bist Du ein hoffnungsloser Optimist.
Und mit dem Sozialismus Fimmel von Obama mit 1.6 Trio Dollar Defizit pro jahr kann die USA in grosser geschwindigkeit insolvent werden. Insolvenz heisst, wie das in Griechenland zu sehen ist, wenn die Zinsen das vorhandene Geld vollstaendig auffressen.
Schon die alten Roemer haben da die mathematischen Grenzen kennen gelernt.
Der Sozialisierungsfimmel hat damit seine Grenzen erreicht.
ich nehme an, dass die USA nicht mehr herauskommt, auch wenn wir den Sozi Obama in den naechsten Monaten loskriegen wuerden. Wenn der Entitlement Mechanismus erst mal so angestossen ist, dass die Zinsen das Kapital aufressen, dann wird der kollaps eine mathematische Gewissheit Und warum bin ich so ruhig darueber? ich, 76 jahre, kann absolut nichts tun, um den kollaps zu vermeiden. Ich koennte sagen, I told you so, aber zu wem? Die Sozialismus feeding frenzy hat die ganze Menschheit gepackt. Die Phantasie "There is a free lunch" kannst du weder den Griechen, noch den Deutschen, noch den amerikansichen Progressiven noch sonst jemand ausreden. Die Phantasie ist zu schooooooen.
Du, in Deinem Alter, hast ein Problem. Nach dem Kollaps muss Deine Generation wieder aufbauen. Ich, und ich meine das ehrlich, habe ein dach ueber dem Kopf, und eine Methode, was zum Essen zu verteilen, viellicht per food stamps wird es immer geben. Du glaubst nicht, wie wenig zum Ueberleben notwendig ist. Du kennst das nicht, aber ich habe da Erfahrung.
Warum sollen wir (meine Frau und ich) das Leben nicht so beenden, wie wir es angefangen habe, voellig mittellos, das Essen beim bauern Klauen....
Du glaubst , das sei Galgenhumor. Nein, ist es nicht. ich wuerde mich an deiner Stelle auf solche Zeiten vorbereiten.
Zitat von colorado Wenn der Entitlement Mechanismus erst mal so angestossen ist, dass die Zinsen das Kapital aufressen, dann wird der kollaps eine mathematische Gewissheit
Was für eine seltsame Betrachtung ist denn das?? Notenbank, Geldpolitik, Ausgabenpolitik etc. hat es nie gegeben; wir sitzen an einem Automaten der auf ein Wirtschaftsprogramm programmiert ist und welches für alle Zeiten unabänderbar ist? Zuviel Metropolis gesehen?
Zitat Warum sollen wir (meine Frau und ich) das Leben nicht so beenden, wie wir es angefangen habe, voellig mittellos, das Essen beim bauern Klauen....
Was für eine seltsame Betrachtung ist denn das?? Notenbank, Geldpolitik, Ausgabenpolitik etc. hat es nie gegeben; wir sitzen an einem Automaten der auf ein Wirtschaftsprogramm programmiert ist und welches für alle Zeiten unabänderbar ist? Zuviel Metropolis gesehen?
Eine mathematische, wenn die Zinsen ninflationaer werden. Zur Zeit sind sie fsst Null. Aber das aendert sich.
Grob verteilt sind im 2011 Obama Budget:
2000 Mrd Dollar Entitlements, also automatisch 700 Mrd Security, also notwendig, wenn man nicht den Kittel voll kriegen will 400 Mrd Discretionary
Der Rest debt service, bei extrem niedrigen Zinsen.
Zu den Zinsen. ich wuerde Dir mal vorschlagen eine Variable Interest Mortgage aufzunehmen, wenn die Zinsen steigen. Wie schnell das in die Hose geht kannst Du dann erfahren, wie das schon viele Amerikaner erfahren haben.
Der Generalstreik in Griechenland ist wegen der dortigen Entitlements. Ich wuerde eine Wette eingehen, die Griechen schlagen das ganze Land zusammen, bevor sie sich von ihrem "Besitzstand" trennen wuerden. Und das ist nicht griechisch, sondern menschlich.
Die Politik, um bei Obama zu bleiben, hat also einen 400 Mrd Dollar Spielraum.
Zitat Warum sollen wir (meine Frau und ich) das Leben nicht so beenden, wie wir es angefangen habe, voellig mittellos, das Essen beim bauern Klauen....
Na also, "there is a free lunch"! [/quote]
Nicht ganz. Die Bauern, wenn sie Dich erwischen, hauen Dir den Kittel voll. That hurts.
Wenn ich für mein Haus eine variable Hypothek aufgenommen hätte wäre ich jetzt im Schnitt bei 1% Zinsen. Aber hinterher...
Ich verstehe deine Rechnung noch nicht. Wo ist da welche Automatik? Wenn die Zinsen steigen dann geht es der Wirtschaft üblicherweise blendend, die Wirtschaft wächst kräftig und der Haushalt kann trotz erhöhter Zinsbelastung entlastet werden wegen erhöhtem Steueraufkommens und geringerer Sozialexpenses. Man muss schon beide Seiten der Rechnung betrachten und nicht nur die eine. Ansonsten wäre Finanzpolitik ja einfach; man muss nur sparen und einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen. Nur wäre das jetzt wohl der falsche Weg, will Amerika nicht in die Deflationsspirale eintauchen.
Zitat von DPWenn ich für mein Haus eine variable Hypothek aufgenommen hätte wäre ich jetzt im Schnitt bei 1% Zinsen. Aber hinterher... Ich verstehe deine Rechnung noch nicht. Wo ist da welche Automatik? Wenn die Zinsen steigen dann geht es der Wirtschaft üblicherweise blendend, die Wirtschaft wächst kräftig und der Haushalt kann trotz erhöhter Zinsbelastung entlastet werden wegen erhöhtem Steueraufkommens und geringerer Sozialexpenses. ....
DP,
nach dieser Logik müsste es der griechischen Wirtschaft ja blendend gehen. Offensichtlich werden die Zinsen aber gelegentlich von den Geldgebern diktiert.