Wenn man natürlich einen viel zu kleinen Platz für viel zu viele Leute zur Verfügung steht, dann ist es fast schon fahrlässig, diese Veranstaltung unter den gegebenen Umständen durchzuführen. Immer wieder will man - wie auch schon beim Public Viewing zur WM - maximal viele Personen an sich binden, so dass die Situation unübersichtlich wird. 15 Tote sind auf jeden Fall 15 zu viel. Auch die Warnungen und Versuche, auf die Besucher Einfluss zu nehmen, fruchteten scheinbar nicht. Die Organisatoren werden jetzt einiges erklären müssen und vergleichbare Veranstaltungen werden unter strengerer Beobachtung stehen, auch wenn eine Panik nie auszuschliessen ist, aber die Ursache muss in jedem Falle untersucht werden!
Zu Zahlen in den Nachrichten: Der Platz war für 250.000 Menschen zugelassen, 1 Mio wollten kommen. Der Zugangstunnel war für 20.000 Menschen pro Stunde gerechnet, das heißt, bei zugelassener Kapazität hätten die Menschen 12 Stunden reinströmen und 12 Stunden rausströmen müssen. Selbst wenn die Berechnungen mit Sicherheitsmargen gemacht wurden muss doch offensichtlich sein, dass die Veranstaltung niemals unter geordneten Verhältnissen ablaufen konnte. Da haben einige gehofft, dass das irgendwie schon klappen müsste.
Der Fehler war nicht unbedingt der Tunnel an sich. Schließlich war das Gelände bereits voll.
Ursache für die Panik war, dass man das Gelände abgesperrt hat weil es bereits voll war. So sind die Leute im Tunnel nicht mehr weiter gekommen. Gleichzeitig sind aber immer mehr Menschen von hinten nachgeströmt. Im Tunnel gab es also einen Stau und hohen Druck. Man kam nicht weiter, aber auch nicht zurück. Und das über eine Stunde lang. Das Gefühl "ich will raus hier" ist nach der Zeit verständlich und spätestens wenn einige dann Atemnot bekommen, gibt es ein Problem. Man hätte den Zustrom zu diesem Tunnel unterbinden müssen, die Polizei hat laut Augenzeugen aber nichts dergleichen getan.
Wie kann man überhaupt eine Veranstaltung lostreten, wenn man nur für 250.000 Platz hat, aber die vierfache Besuchermenge erwartet? Wie wollte ein Kaff wie Duisburg überhaupt mit doppelt sovielen Besuchern fertigwerden, wie es Einwohner hat.
Inzwischen wird es ja klarer, da waren größenwahnsinnige Provinzpolitiker am Werk, die die Augen vor den Szenarien einfach geschlossen haben. Der vor Ort handelnden Polizei die Schuld zu geben, wenn das Kind schon im Brunnen liegt, greift da wohl zu kurz.
Die Leute wurden nach neuesten Erkenntnissen nicht totgetrampelt wie bei Paniken sonst üblich, sondern zerquetscht. Inzwischen sind dem 21 Menschen zum Opfer gefallen.
Die ständigen Brennpunkte und Fernsehberichte haben meine Familie und mich allerdings schon am zweiten Tag genervt. Liegt vermutlich am Sommerloch.
Zitat Wie kann man überhaupt eine Veranstaltung lostreten, wenn man nur für 250.000 Platz hat, aber die vierfache Besuchermenge erwartet?
Das Gelände war für 250.000 gleichzeitig Anwesende zugelassen. Ein selbst vierfacher Besucherstrom von 1.000.000 während der ganzen Veranstaltung kann das ggf. locker aufnehmen.
Aber es gab ja auch nicht auf dem Gelände diesen Unfall, sondern auf dem Weg dorthin.
Zitat von Ng Das Gelände war für 250.000 gleichzeitig Anwesende zugelassen. Ein selbst vierfacher Besucherstrom von 1.000.000 während der ganzen Veranstaltung kann das ggf. locker aufnehmen.
Was machst du denn, wenn die 250.000 Anwesenden angekommen sind und eine weitere Dreiviertelmillion (andere Quellen berichten von 1.5m) auf dem Weg ist?
Zitat Was machst du denn, wenn die 250.000 Anwesenden angekommen sind und eine weitere Dreiviertelmillion (andere Quellen berichten von 1.5m) auf dem Weg ist?
Den Zugang zum Gelände selbst schließen - wie es ja auch passiert ist.
Und den muss man wohl zulassen, selbst wenn die Polizei (oder wer auch immer derzeit der Zuständige gewesen sein soll - tw. sind die Leute ja selbst durch die Absperrungen gebrochen) noch weitere Mengen durchschickt und den Stau der Wartenden verdichtet, denn sonst gäbe es die Panik auf dem Gelände.
Ausserdem scheinen die großen Zahlen Werbetrommelzahlen zu sein - ist ja eh nur Schätzung - und inzwischen hört man auch mal 300.000 bis 500.000.