Zitat Je nach Steuersatz hast Du jetzt 7 € weniger Netto. Bei 100 Übernachtungen im Jahr, ist das richtig Geld.
Ich habe Glück und arbeite doch meistens im Rhein/Main Gebiet. Aber dennoch, du hast Recht.
Was passiert eigentlich, wenn nun Kommunen anfangen, wegen der Mwst-Steuermindereinnahmen eine Bettensteuer zu erheben? Darf man das dann als Kosten absetzen?
Vielleicht sollte ich mal zu meinem FDP-Abgeordneten gehen. :D
Zitat von SpockMartin, ich bezweifle mal ganz stark, dass sich die Masse der Hoteliers das so vorgestellt hat. ;) Der große Aufschrei kam ja prompt nach Neujahr, als keiner wusste, was mit dem Frühstück passieren soll.
Aber soll ich mir deren Kopf zerbrechen?
Zitat Ich denke, die Masse der Geschäftsreisenden steht nun schlechter da.
Aber nur, wenn sie bisher versucht haben, aus der Pauschale nochmals Geld zu schlagen, indem sie ganz besonders bescheiden gereist sind. In der Regel geht die Frühstückspauschale in der Tagespauschale unter, und wenn Du nicht groß dinieren gehst kommst Du damit zurecht.
Zitat von Kater"Jetzt: 80€ Übernachtung zzgl. 20 € fürs Frühstück, bleiben 80 € als anrechenbare Ausgabe. Je nach Steuersatz hast Du jetzt 7 € weniger Netto. Bei 100 Übernachtungen im Jahr, ist das richtig Geld. Gruss Kater
Kater,
20€ zahle ich nicht mal für den Sonntagsbrunch. Das ist jenseits von Gut und Böse.
Unabhängig davon ist das eine statische Betrachtung: Wenn wegen hoher Frühstückspreise die Leute auf das Frühstück verzichten (in Großstädten gibt es genügend Alternativen), dann bieten die Hotels in Zukunft ein preisgünstigeres Frühstück 'nur für Übernachtungsgäste' an und mischkalkulieren. Das bezeichne ich an solchen Betrachtungen als 'dumm'. Man muss die Dinge sich erst mal setzen lassen.
"20€ zahle ich nicht mal für den Sonntagsbrunch. Das ist jenseits von Gut und Böse."
Mal auf die schnelle nachgesehen: Mövenpick Nürnberg: 19,50 Euro. (Nürnberg bin ich häufiger, deswegen mal genommen)
Aber die Masse liegt zugegebenermassen so bei 10€.
Wobei noch sehr viele Frühstück inkl. haben. Da die ja ein Interesse daran haben, dass die Mehrwertstuer niedrig bleibt, könnten die natürlich das Frühstück für 4,80 € (entsprechend der Steuerpauschale) auf die Rechnung setzen. Damit ist die Mwst. insgesamt niedriger und ich habe auch was davon.
Zitat Wenn wegen hoher Frühstückspreise die Leute auf das Frühstück verzichten (in Großstädten gibt es genügend Alternativen), dann bieten die Hotels in Zukunft ein preisgünstigeres Frühstück 'nur für Übernachtungsgäste' an und mischkalkulieren.
Ja super: Geschäftsreisende morgens in fremden Städten auf der Suche nach nem Stehcafe mit belegtem Brötchen und Muckefuck aus dem Pappbecher! So stelle ich mir das Land vor, in dem ich einen guten Job machen will.
Und du glaubst doch selber nicht, dass ein Mittelklasse-Hotel den Aufwand treiben will und überhauptkann, zwei Frühstücksvarianten anzubieten! Da wird eher das zusammengestrichen, was heute noch halbwegs niveauvoll daherkommt zum Standard-Continental-Fraß.
Kleinliche Gesetze fördern kleinliches Denken und Handeln.
Zitat von SpockJa super: Geschäftsreisende morgens in fremden Städten auf der Suche nach nem Stehcafe mit belegtem Brötchen und Muckefuck aus dem Pappbecher! So stelle ich mir das Land vor, in dem ich einen guten Job machen will.
Etwas überspitzt beschrieben, aber in der Sache korrekt! Die FDP wird bald wieder als "7%-Partei" wahrgenommen werden...
Zitat von SpockJa super: Geschäftsreisende morgens in fremden Städten auf der Suche nach nem Stehcafe mit belegtem Brötchen und Muckefuck aus dem Pappbecher! So stelle ich mir das Land vor, in dem ich einen guten Job machen will.
Spock,
wie schon erwähnt haben die Erbsenzähler unserer Firma (internationaler Konzern) den Standard für Reisekostenabrechnung (Getrennten Ausweis Ü/F) schon seit längerem umgesetzt. Ich buche seitdem in Großstädten ohne Frühstück, z.B. in Berlin habe ich dann nebenan bei Mövenpick besser und preisgünstiger gefrühstückt und dort amerikanische Mitteilnehmer der Veranstaltung getroffen, die dasselbe gemacht haben. Auf die Ausführung des Jobs hat das bisher keinen Einfluss gehabt, im Gegensatz zu den jedes Jahr ausgerufenen Sparmaßnahmen der Firma, denen dann komplette Reisen zum Opfer gefallen sind. Also bitte nicht überdramatisieren. Wenn Du selbständig bist, müsstest Du eh anders denken: Wenn Dein Ziel-ROI an 3€ scheitert bleibst Du besser zuhause.
Zitat Und du glaubst doch selber nicht, dass ein Mittelklasse-Hotel den Aufwand treiben will und überhauptkann, zwei Frühstücksvarianten anzubieten! Da wird eher das zusammengestrichen, was heute noch halbwegs niveauvoll daherkommt zum Standard-Continental-Fraß.
Was sich aus der Änderung entwickeln wird, weiß ich auch nicht. Ich habe nur ein Beispiel genannt, in welche Richtung das gehen kann. Als Unternehmer solltest Du die Kreativität anderer Unternehmer nicht unterschätzen.
Was kleinliches Denken angeht: Ich habe die ganze Entwicklung der Reisekostenabrechnungen der letzten 30 Jahre durchgemacht, die von der Finanzgesetzgebung getrieben war (Bewirtungsnachweis, Nachweis der Notwendigkeit von Auslandsreisen mit Terminkalender, u.a.). Ich bedaure diese Kleinkariertheit auch, auch weil sie in den Firmen dazu führt, die internen Abrechnungsstrukturen auf die Absetzbarkeit anzupassen. Ich würde es begrüßen, wenn der Steuersatz für Gewinnbesteuerung um ein paar Prozentpunkte gesenkt würde, und dafür die Reisekostenabsetzng ganz entfiele. Dann regelt die Firma das intern nach eigenen Kriterien, orientiert am Geschäftserfolg.
Gruß, Martin
PS: Ich habe mir in den letzten Jahren schon zweimal einen Rüffel unserer Kostenrechner eingehandelt, weil ich das von mir selbst gebuchte Hotel (bei Umgehung des internen inkompetenten Reisebüros) dann auch noch auf meinen Namen bezahlt habe, statt auf den Firmennamen. Da gibt es wohl Schwierigkeiten, die Mwst. beim FA zurückzuholen. Hat mich nicht gejuckt, die Firma hat es geschluckt. In Zukunft ist das 'Problem' wenigstens kleiner :-).
Zitat Was kleinliches Denken angeht: Ich habe die ganze Entwicklung der Reisekostenabrechnungen der letzten 30 Jahre durchgemacht, die von der Finanzgesetzgebung getrieben war (Bewirtungsnachweis, Nachweis der Notwendigkeit von Auslandsreisen mit Terminkalender, u.a.). Ich bedaure diese Kleinkariertheit auch, auch weil sie in den Firmen dazu führt, die internen Abrechnungsstrukturen auf die Absetzbarkeit anzupassen.
Da sind wir uns völlig einig.
Zitat Wenn Du selbständig bist, müsstest Du eh anders denken: Wenn Dein Ziel-ROI an 3€ scheitert bleibst Du besser zuhause.
Es werden, wie von Kater überschlagen, deutlich mehr als 3€ sein, aber egal. Ich werde für mich an dieser konkreten Stelle sicher nicht sparen. Ein gutes Frühstück in Ruhe eingenommen ist für mich das lohnendste Investment in den bevorstehenden Tag.
Zitat von Spock Klar zahlt jeder sein Frühstück zu Hause. Ich finde es nur witzig, dass ausgerechnet eine bürgerliche Regierung incl. FDP, also die Anwälte der Leistungsträger so was verzapft. Dass etwa eine Rot-Rote Regierung 'Frühstücksgerechtigkeit' herstellt, passt besser ins Bild.
Um mal etwas vom Frühstück wegzukommen... Ich erinnere gern noch einmal an die Steuerpläne von Union und FDP im Wahlkampf 2005. Da kamen tatsächlich revolutionäre Vorschläge zur Diskussion. Ich nenne das Merkels und Westerwelles Kindertage. Die Tatsache, dass mit der Neiddiskussion, weil die vorgeschlagene Pauschale all die gerechten Abzugsmöglichkeiten obsolet macht, innert kürzester Zeit die politische Stimmung völlig zum Kippen kommen kann, hat in allen Parteien tiefe Spuren hinterlassen. Gerade Union und FDP haben hier vom Wähler eingebläut bekommen, dass jede Vereinfachung des Steuersystems brutal abgestraft wird. Wir werden uns in absehbarer Zeit auf weitere steuerliche Umverteilungsaktionen einstellen müssen.
Zitat Wenn Dein Ziel-ROI an 3€ scheitert bleibst Du besser zuhause.
Es werden, wie von Kater überschlagen, deutlich mehr als 3€ sein, aber egal.
Die angesetzten 20 EUR fürs Frühstück waren aber auch schon exzessiv - da muss man schon ins 5-Sterne-Hotel, um auf diese Summe zu kommen. In den gewöhnlichen 3-4-Sterne-Businesshotels liegt das Frühstück überlicherweise bei 7-10 EUR. Also echter Kleinkram, wo sich die Diskussion doch wirklich nicht lohnt.
Zitat Ich werde für mich an dieser konkreten Stelle sicher nicht sparen. Ein gutes Frühstück in Ruhe eingenommen ist für mich das lohnendste Investment in den bevorstehenden Tag.
Da stimme ich zu. Wobei, ein gutes Mittagessen und ein gutes Abendessen sind auch ziemlich lohnend ;-)
"Die einfachste surrealistische Tat besteht darin, mit Revolvern in den Fäusten auf die Straße zu gehen und blindlings, solange man kann, in die Menge zu schießen. Wer nicht einmal im Leben Lust gehabt hat, auf diese Weise mit dem derzeit bestehenden elenden Prinzip der Erniedrigung und Verdummung aufzuräumen - der gehört eindeutig selbst in diese Menge und hat den Wanst ständig in Schusshöhe." ~André Breton