"Wir müssen den Familien Entlastung und nicht Belastung zumuten und müssen auch ne Gerechtigkeit schaffen zwischen kinderlosen und kinderreichen Familien. Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er Bewegung abgeschafft wurde. Mit den 68er wurde damals praktisch alles das alles, was wir an Werten hatten, es war ne grausame Zeit, das war ein völlig durchgeknallter, hochgefährlicher Politiker, der das deutsche Volk ins Verderben geführt hat, das wissen wir alle, aber es ist damals eben auch das, was gut war, und das sind Werte, das sind Kinder, das sind das sind Mütter, das sind Familien, das ist Zusammenhalt. Das wurde abgeschafft. Es durfte nichts mehr stehenbleiben."

Das hat die Herman gesagt im exakten Mitschrieb.

MfG, Flecki

Ich bin mit vielem nicht einverstanden, was Du schreibst, aber dies stimmt. Das hat sogar damals meine Mutter zu mir gesagt, als sie das "Mutterkreuz in Bronze" für ihr viertes Kind, meinem jüngsten Bruider, bekam und ich 7-Jähriger fragte wofür. "Der Führer braucht Soldaten" war ihre Antwort, aber ich habe sie später leider nicht gefragt, ob sie das sarkastisch gemeint hat; wahrscheinlich schon, weil 1941 mein Vater schon an der Front war.

Aber weil sich das thread hier auf die Igitt-Wörter bezieht, die speziell von den Nazis oder soll ich besser sagen "NaSozis" verwendet wurden, ihre Schmutz-Bedeutung haben sie ja erst nach dem Krieg erhalten, im Zusammenhang mit den dann bekannten Bedeutungen und Hintergründen.
Z.B. der Begriff "Konzentrationslager" ist zunächst mal völlig neutral, alle Flüchtlingslager und die für "Displayed Persons" waren solche, man hat bestimmte gleiche Personengruppen "konzentriert", aber bei den Nazis waren es eben Personen zum Umbringen.

Dann die von Herman und Meissner verwendeten Begriffe, beiden möchte ich Wissen und Absicht unterstellen, aber keine Nazisympathie, also wollten sie diese Diskussionen lostreten.Insofern sind die hechelnden Kritiker in eine Falle getappt. Die Herman hat ihr Buch protegiert, Meissner womöglich nur "Flankenschutz" für erstere gegeben, weil er ja auch mit Hermans Familienbild konformgeht. Jetzt regen sich die "Guten" über ihn auf, keiner spricht mehr von Herman.

Die Frage ist nur, ob sich für die Zukunft der Zentralrat der Juden als "Zensurstelle für politisch korrekte Sprachverwendung" einrichten soll. Dann sollte er auch eine Indexliste herausgeben, über die dann natürlich trefflich zu diskutieren sein würde.

Nur besteht, im Gegensatz zu vielen anderen Themen der political correctness, etwa die Haltung zum Islam, Bau von Moscheen in dt. Grossstädten, der Einwanderung etc., weitgehende Einigung zwischen Kritikern und Mainstream, dass die Haltungen von Herman und Meissner im Abseits der Gesellschaft stattfinden. Insofern nagte der journalistische Kommentar da nur halbherzig dran. Kardinal Meissner ist nicht mehr als ein, sorry, Freak, der seine absurden Vorstellungen von der Welt sympathisch naiv verteidigt wie ein Kaczynski, George Bush oder der Papst. Eva Herman ist sicher auch nicht wegen ihrer seit Jahren bekannten Einstellung zur Familie und der Frau in der Gesellschaft gefeuert worden, sondern weil sie beginnt, sich mit ihren Vergleichen und Auftritten zum Volltrottel des Feuilletons zu machen und damit vom Sender nicht mehr tragbar ist, wenn der Moderator selbst mehr und mehr zum Gegenstand der Diskussion ist, statt dieselbe nur anzuregen.

Als da wären ?

Gruss
Kater

Jede Kritik, und sei sie auch noch so brillant, an den gängigen Gesellschaftsmodellen oder Familienstrukturen ist unweigerlich dazu verdammt, den Geruch des Elfenbeinturms der Dogmen anzunehmen. Der Kardinal steht mit den Füssen in den Wolken, Bischof dyba war da nicht anders. Ihre Haltung ist längst weit weg von den Leuten und damit meine ich nicht von der Jugend oder der Linken sondern vom Allgemeinbürger, der über die kirchliche Obrigkeit nur den Kopf schüttelt. Damit teilt diese genau das Schicksal der 68er Generation, die ihrerseits an der Realität und den Bürgern vorbei ihre Konzepte präsentierten.

Also die sollen zuerst mal bei ihren eigenen Lebenslügen anfangen.

Dann verstehe ich allerdings nicht, daß eine derartige "suboptimale" Wortwahl eines solchen anscheinend weitgehend als "realitätsfern" angesehenen Menschen eine schier erdbebengleiche Erschütterung der bundesdeutschen Gesellschaftsstruktur nebst zugehörigem vielstimmigen Ach- und Wehgeschrei der sich gesellschaftlich relevant Wähnenden auslöst. Zu erwarten wäre dann doch vielmehr gewesen, daß ein solches "Ereignis" mit einem Achselzucken übergangen und somit kommentarlos als nebensächlich abgetan worden wäre.

Genau das ist auch meine Meinung, DP, Du springst mit Deiner ausschließlichen Meissner-Schelte zu kurz.

Lest nur mal die Leserbriefe zu diesem Komplex heute in der "Welt": (seit neuestem kann man diese über einen link ansehen, prima!)

http://www.welt.de/welt_print/article1191898/Leserbriefe.html

Narzistöse Einfalt soll eine Position sein, die Lebenslügen offenlegt?
Das Tragische an Herman ist einmal die perfekte Rolle von Eva Blond in Verbindung mit der Anmaßung, für alle richtigen Mütter in Deutschland zu sprechen und mit dem Bemühen, die persönliche Einfaltigkeit mit und ohne Mutterkreuz als Buchserie zu vermarkten.
Deutschlands Frauen und Mütter, die bis drei zählen können, werden ihr wahrscheinlich für jeden Auftritt dankbar sein.

Ja, Meisner bemüht sich als entarteter Tiefflieger auch.
Leider!
Er hätte ja von einer verödeten oder verrohten oder verkommenen, oder was auch immer Kunst reden können.
Unter Entartung gehts aber scheinbar nicht.
Auch hier die Anmaßung, für alle Katholen sprechen zu wollen.