...dass Integration meiner bescheidenen Ansicht nach in diesem Zusammenhang ein Kompromiss ist...
Nein, Integration bedeutet, dass die Zuwanderer sich nach den im Land gültigen rechtlichen und ethischen Normen zu verhalten haben. Soweit diese gesetzlich abgesteckt sind, gibt es da keinen Kompromiss und aufeinander zugehen.
Wir reden hier von real exisitierenden Parallelgesellschaften, Ehrenmorden, Morddrohungen gegen Andersdenkende. Das Gerede vom Aufeineander zugehen ist - sorry - idealistisches Multikulti-Gewäsch, das von der Realität längst überholt wurde.
Dass Migranten das Einwanderungsland kulturell und sonstwie bereichern, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Aber ich gehe auf niemanden zu, der Ehrenmorde für legitim hält oder seine Frau abfackelt, weil sie sich scheiden lassen will. Den schmeiße ich ins Gefängnis oder aus dem Land. Null Toleranz!
Wer spricht denn hier von müssen? Wallraff hat eine Anfrage gestellt und bittet um eine Erlaubnis. Ist das schon Gotteslästerung?
Und grundsätzlich kannst du dir deine Einlassungen sparen. Es geht hier nicht um Abtreibungsgegner in den Staaten, christliche Chaoten in Russland oder moslemische Idioten in Pakistan. Es geht hier allein um Deutschland; um in Deutschland lebende Moslems.
DP,
die Einlassungen sollen der Erweiterung des Gesichtsfelds dienen, man muss ja nicht alles eng sehen.
Und mit 'müssen' meine ich 'müssen, um integriert zu sein'. Wenn jemand an die Wand pinkeln möchte, dann toleriere ich das durchaus, wenn er das im Nachbarhaus tut. Wallraff ist von Beruf ein rotes Tuch, er muss halt ab und zu wedeln.
Spock schrieb am 01.10.2007 11:17
[Aber ich gehe auf niemanden zu, der Ehrenmorde für legitim hält oder seine Frau abfackelt, weil sie sich scheiden lassen will. Den schmeiße ich ins Gefängnis oder aus dem Land. Null Toleranz!
Genau. Schlimm ist es nur, wenn Richter da anfangen zu relativieren.
...dass Integration meiner bescheidenen Ansicht nach in diesem Zusammenhang ein Kompromiss ist...
Nein, Integration bedeutet, dass die Zuwanderer sich nach den im Land gültigen rechtlichen und ethischen Normen zu verhalten haben. Soweit diese gesetzlich abgesteckt sind, gibt es da keinen Kompromiss und aufeinander zugehen.
Wir reden hier von real exisitierenden Parallelgesellschaften, Ehrenmorden, Morddrohungen gegen Andersdenkende. Das Gerede vom Aufeineander zugehen ist - sorry - idealistisches Multikulti-Gewäsch, das von der Realität längst überholt wurde.
Dass Migranten das Einwanderungsland kulturell und sonstwie bereichern, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Aber ich gehe auf niemanden zu, der Ehrenmorde für legitim hält oder seine Frau abfackelt, weil sie sich scheiden lassen will. Den schmeiße ich ins Gefängnis oder aus dem Land. Null Toleranz!
Wohlmoeglich druecke ich mich in dieser Sache etwas unbeholfen aus: soweit ich es verstehe, moechte der Initiator mit seiner Aktion einen "Beitrag zur Integration" leisten. (Wer wo was intergriert werden soll, lass ich mal dahingestellt.)
Das bedeutet fuer mich, dass ueber ein besseres Verstaendnis des Andersartigen ein Konsenz im Zusammenleben der Kulturen angestrebt wird; ich verstehe darunter ein bilaterales Geben und Nehmen. Und so, wie es DB darstellte, kann ich demzufolge nicht nachvollziehen, dass Intention ("Integration") und Aktion ("Anpassung" - Stichwort: "wie es in Deutschland Sitte ist") in Einklang stehen.
Ansonsten halte ich das Ganze eh fuer eine daemliche Provokation, deren Nutzen zur besseren Koexistenz von Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen und Kulturen ich nicht erkennen kann. Und ich bin durchaus davon ueberzeugt, dass sogenannte "Leitkulturen" gewisse Zugestaendnisse von Minderheiten verlangen duerfen.
Genau. Schlimm ist es nur, wenn Richter da anfangen zu relativieren.
Gruß, Martin
Die Richter haben längst wieder aufgehört. Die Negativbeispiele, die immer wieder angeführt werden, liegen schon eine Weile zurück. Die letzten Urteile in Sachen Ehrenmord o.ä. waren eigentlich klar im Sinne unserer Rechtstradition bzw. sind rasch korrigiert worden, wie die Scheidungssache der Frankfurter Richterin.
Wie schon oben erwähnt: Wallraffs Mittel war von jeher die Provokation, beiweitem nicht immer sachlich. Mit 'Ganz unten' machte er sich in den 80ern immerhin zum Anwalt schlechtbezahlter, auch muslimischer Gastarbeiter und löste damit eine wichtige Diskussion aus. Auch wenn vieles aus seinem Buch himmelschreiend unsachlich und konstruiert war.
Wallraff macht vor, was eine pluralistische Gesellschaft, in der Meinungsfreiheit herrscht, aushalten muss. Insofern ist seine Lesungsidee geradezu genial und die Reaktionen wie Morddrohungen einmal mehr entlarvend.
(Am Rande: Mit 'Ganz unten' kenne ich mich etwas aus, denn das Buch wurde von den Agitatoren der DDR förmlich aufgesogen und plakativ diskutiert. Dabei verschwiegen sie selbstredend, unter welchen teilweise erbärmlichen Bedingungen Fremdarbeiter in der DDR - die gab es nämlich auch- arbeiten mussten.)
Wie schon oben erwähnt: Wallraffs Mittel war von jeher die Provokation, beiweitem nicht immer sachlich. Mit 'Ganz unten' machte er sich in den 80ern immerhin zum Anwalt schlechtbezahlter, auch muslimischer Gastarbeiter und löste damit eine wichtige Diskussion aus. Auch wenn vieles aus seinem Buch himmelschreiend unsachlich und konstruiert war.
Wallraff macht vor, was eine pluralistische Gesellschaft, in der Meinungsfreiheit herrscht, aushalten muss. Insofern ist seine Lesungsidee geradezu genial und die Reaktionen wie Morddrohungen einmal mehr entlarvend.
(Am Rande: Mit 'Ganz unten' kenne ich mich etwas aus, denn das Buch wurde von den Agitatoren der DDR förmlich aufgesogen und plakativ diskutiert. Dabei verschwiegen sie selbstredend, unter welchen teilweise erbärmlichen Bedingungen Fremdarbeiter in der DDR - die gab es nämlich auch- arbeiten mussten.)
"Ganz unten" wurde auch mir im Westen Berlins in den achtzigern auf dem Gymnasium als Lernstoff untergejubelt - aber das nur am Rande.
Wir singen hier im Grunde vom gleichen Blatt. Mir stach halt lediglich ein Beitragsteil von DP ins Auge, den ich nicht unkommentiert stehen lassen wollte.
Im Grunde ist es mir auch egal ob der Knabe auf der Zugspitze aus der Micky Maus vorliest; einzig kann ich es nicht nachvollziehen, wie er sich vorstellt mit dieser Aktion viel Positives zu bewirken.
Dass Wallraff diese provokative Form gewählt hat liegt vielleicht darin begründet, dass das Format der Fernsehtalkshow ausgelutscht ist.
Und warum das ein Beitrag zur Integration ist habe ich doch dargelegt; damit gerade junge deutsche Muslime sehen, dass die Moslemdoktrin aus den Dritteweltstaaten in Deutschland eben nicht gelten oder zumindest nicht so unkritisch. Ist das so schwer zu begreifen?
Dass Wallraff diese provokative Form gewählt hat liegt vielleicht darin begründet, dass das Format der Fernsehtalkshow ausgelutscht ist.
Und warum das ein Beitrag zur Integration ist habe ich doch dargelegt; damit gerade junge deutsche Muslime sehen, dass die Moslemdoktrin aus den Dritteweltstaaten in Deutschland eben nicht gelten oder zumindest nicht so unkritisch. Ist das so schwer zu begreifen?
Nein, ist es nicht. Ich glaube jedoch nicht, dass der gewuenschte Effekt eintritt, sollte Herr Wallraff sein Vorhaben in die Tat umsetzen und befuerchte eher negative Reaktionen.
Nun, ob der gewünschte Effekt eintritt ist reine Spekulation. Und es ist gut möglich, dass es die Sache mit den Moslems sogar eher noch verkompliziert. Ich meine aber man sollte es trotzdem probieren. Viel verlieren kann man nicht.
Und von einem muss man auch ganz klar ausgehen; die älteren und Alteingesessenen wird so ein Zirkus eh nicht tangieren. Die ziehen ihr Ding durch und das heisst; breit machen.
Wenn hier was bewegt werden kann dann nur bei den Neuankömmlingen und sehr jungen Moslems.
Es geht ja hier um Literatur und damit um Kunst im weitesten Sinne.
Das schöne an der Kunst ist, dass sie sich die Frage nach Sinn und Zweck nicht stellen lassen muss. Täte sie dies, gäbe es gar keine Kunst (außer vielleicht der zu reinen Propagandazwecken). Christo hätte den Reichstag nicht verhüllt, weil es sinnlos ist und was soll eigentlich diese grinsende Frau, die der DaVinci seinerzeit pinselte... Hat die einen Zweck?
DP schrieb am 01.10.2007 14:26
Nun, ob der gewünschte Effekt eintritt ist reine Spekulation. Und es ist gut möglich, dass es die Sache mit den Moslems sogar eher noch verkompliziert. Ich meine aber man sollte es trotzdem probieren. Viel verlieren kann man nicht.
Deinen letzten Satz verstehe ich nicht, da Du vorher davon sprichst, dass moeglicherweise "die Sache mit den Moslems sogar eher noch verkompliziert" werden koennte. Also kann man doch irgendwie etwas verlieren ?
Ich koennte mir vorstellen, und das ist auch der Grund, aus dem ich dieser Provokation skeptisch gegenuebertrete, dass es als Reaktion zu Gewalttaten besonders im Ausland gegen deutsche Einrichtungen kommen koennte; in jedem Fall wuerde eine gewisse Deutschfeindlichkeit geschuert.
Damit will ich nicht sagen, dass man als Europaeer mit eingekniffenem Schwanz herumrennen sollte um ja nirgends unangenehm aufzufallen, aber so eine Aktion muss irgendwie dann doch nicht sein - das zeugt meines Erachtens nach von schlechtem Geschmack.
"das zeugt meines Erachtens nach von schlechtem Geschmack"
Und diese "Geschmack" Geschichte hat ja vor allem den Grund, dass man miteinander möglichst stressfrei zusammenleben kann.
Man provoziert sich nicht gegenseitig unnütz.
Von daher finde ich so eine Aktion eher fragwürdig. Ich habe ja durchaus ein gespanntes Verhältniss zur Katholischen Kirche, aber etwas vergleichbares würde mir nicht in den Sinn kommen. Ich bringe das auch nicht auf die Tagesordnung, solange man mich damit in Ruhe lässt. Wer mir allerdings mit Intolleranz kommt, bekommt dann auch eine entsprechende Antwort. Das gilt auch, wenn die Kirche in mein Leben reinregieren will.
Ich muss allerdings zugeben, dass es mir in den Fingern juckte, als mein Chef mir letzte Woche offenbarte, dass er etwas neben der Spur ist, weil er seit Morgens nichts gegessen hatte und da auch nur ein Schokoriegel, weil es Frühstück erst nach Sonnenaufgang gab.
Kliemann schrieb am 01.10.2007 16:08
Damit will ich nicht sagen, dass man als Europaeer mit eingekniffenem Schwanz herumrennen sollte um ja nirgends unangenehm aufzufallen,
Machen wir nicht genau das schon seit einigen Jahren? Die Benennung einer Katze in einer Karikatur mit dem Namen Mohammed hat in Bangladesh wütende Proteste ausgelöst und äusserst ungern erinnere ich mich an den sog. "Karikaturenstreit". Andere Beispiele könnten ohne große Probleme folgen. Wir diskutieren doch schon über Theaterstücke im eigenen Land.... naja.
kater_5 schrieb am 01.10.2007 16:25
Und diese "Geschmack" Geschichte hat ja vor allem den Grund, dass man miteinander möglichst stressfrei zusammenleben kann.
Man provoziert sich nicht gegenseitig unnütz.
Wie Kliemann meinst du sicher hier ausschliesslich die Deutschen ohne Migrationshintergrund, die alles dafür tun müssen, damit das Zusammenleben stressfrei ist. Nur habe ich das Gefühl, dass die Grenze für das, was der Moslem akzeptiert als Standard, immer mehr zu ihren Gunsten verschoben wird. Grad gestern habe ich gelesen, dass Berlin mittlerweile die schwulenfeindlichste Stadt Deutschlands geworden ist wegen der hohen Migrantenanzahl. Unfassbar! Wann wird wohl das Küssen von Männern auf öffentlichen Plätzen verboten, um nicht den berechtigten Un mut der muslimischen Mitmenschen zu erregen?
Ja im Appeasement sind wir Weltmeister.