DP schrieb am 03.10.2007 19:26
Das ist Unsinn. Diese 20% wird keiner von denen bekommen. Da kann sich die SPD noch so anbiedern an Lafo, was sie dort gewinnt verliert sie in der Mitte.
Deshalb ist Beck auf dem Holzweg.
Allerdings besteht das aktuelle CDU-Programm zwar nicht nur aus zwei Worten (Angela Merkel), aber auch nicht aus dem Leipziger Programm von 2005.
Momentan kann sich die Union zwar am Zwist in der SPD erfreuen. Aber die gleiche Diskussion hatte sie selbst auch schon, als Arbeiterführer Rüttgers genau die gleiche Forderung erhob wie jetzt Beck.
Kodo schrieb am 03.10.2007 19:53
Allerdings besteht das aktuelle CDU-Programm zwar nicht nur aus zwei Worten (Angela Merkel), aber auch nicht aus dem Leipziger Programm von 2005.
Die Union hat eine bessere Ausgangsposition, weil ihr keine Rechtsaussenpartei im Nacken sitzt (zumindest nicht im Bund). Sie muss gar nicht ihr Profil schärfen und kann ungeniert in fremden Gewässern fischen. Ich finde es nicht gerade anständig gegenüber einem Koalitionspartner und finde, solche Dinge kann man auch besser absprechen, damit so eine GK zu einer win -win Konstellation wird, aber das ist nur meine persönliche sicher naive Meinung.
Spannender ist die Frage, ob der SPD überhaupt eine andere Wahl bleibt? Ich weiss darauf keine Antwort. Mein Gefühl sagt mir, dass sie mit lonken Positionen a la Lafo nicht weit kommen, das Original ist immer sexier. Meiner Meinung nach müsste sie wie Schröder es getan hat einen knallharten marktwirtschaftlichen Kurs fahren, um sich am Ende als die etwas sozialere Vartiante der CDU zu etablieren und der den Stempel soziale Kälte Partei aufzudrücken. Mit den Frontschweinen Müntefering als Kanzlerkandidat, Steinbrück, Gabriel, Nahles und Steinmeier sollte das zu machen sein. Nur Beck müsste man noch entsorgen.
Das finde ich jetzt mal ein schönes Argument; Wählen aus Mitleid. Wenn das nicht so aufwändig wäre würde ich mich glatt anschliessen und die Partei wählen, die mir am meisten Leid tut, weil sie so ungerecht behandelt wird und ihr die anderen keinen Raum zur freien Entfaltung geben.
CDU: Fällt aus weil die meine Kinder pauschel als integrationsunwillige Immigranten diffarmieren (was für mich mit das Wichtigste ist, da reagiere ich wirklich empfindlich) , massiv Kindergärten zusammenkürzen, den Kirchen zuviel Raum geben, fürs dreigliedrige Schulsystem sind und den Meisterzwang. Ausserdem erhöhen sie dauernd Steuern und Sozialabgaben, aber irgendwie immer nur meine. Naja, und Schäuble finde ich mitlerweile schlicht indiskutabel.
Linke: Indiskutabel.
FDP: Dann käme die CDU ans Ruder, wobei die FDP alls Korrektiv ja vielleicht helfen würde. Müsste man ggfls spontan entscheiden.
Bleiben Grüne und SPD.
Wenn die Grünen sich jetzt wieder zerfleischen wollen, dann nicht. Aber schaun mer mal. Bisher haben die sich ja immer wieder eingekriegt.
Und zuletzt die SPD. Da fällt mir zwar nicht viel dagegen ein aber irgendwie auch nicht dafür.
kater_5 schrieb am 04.10.2007 10:50
Nee, ganz so ist es auch nicht.
Eher so eine Art Ausschlussverfahren.
CDU: Fällt aus weil die meine Kinder pauschel als integrationsunwillige Immigranten diffarmieren (was für mich mit das Wichtigste ist, da reagiere ich wirklich empfindlich) , massiv Kindergärten zusammenkürzen, den Kirchen zuviel Raum geben, fürs dreigliedrige Schulsystem sind und den Meisterzwang. Ausserdem erhöhen sie dauernd Steuern und Sozialabgaben, aber irgendwie immer nur meine. Naja, und Schäuble finde ich mitlerweile schlicht indiskutabel.
Linke: Indiskutabel.
FDP: Dann käme die CDU ans Ruder, wobei die FDP alls Korrektiv ja vielleicht helfen würde. Müsste man ggfls spontan entscheiden.
Bleiben Grüne und SPD.
Wenn die Grünen sich jetzt wieder zerfleischen wollen, dann nicht. Aber schaun mer mal. Bisher haben die sich ja immer wieder eingekriegt.
Und zuletzt die SPD. Da fällt mir zwar nicht viel dagegen ein aber irgendwie auch nicht dafür.
Gruss
Kater
Mit diesen Vorgaben würde ich den grünen Direktkandidaten wählen (der kann sich schlecht selbst zerfleischen) und mit der Zweitstimme die SPD.
Spock schrieb am 03.10.2007 11:54
Am Ende wird in Deutschland die Partei punkten, die den Leuten am geschicktesten klar macht, dass erst gearbeitet werden muss, bevor soziale Wohltaten verteilt werden können.
Und wovon träumst du nachts? Das wäre das allererste Mal. MfG Frank
Was ist daran so schwer zu verstehen? Jedem halbwegs normalen Menschen ist das sogar in Deutschland klar. Außerdem ist es exakt der Tenor dessen, was Schwarz, Rot und Gelb ihren Wählern - mit ihrem jeweiligen Vokabular garniert - verkauft haben.
Selbst Beck rudert ja nun wieder zurück und lobt Schröders Agenda, die er ja nie in Frage stellen wollte.
Ich mach ja auch gerne mal auf Polemik und heule, dass die Deutschen nix als Umverteilung und 90% Staatsquote wollen. Nüchtern betrachtet ist es aber nicht ganz so schlimm.
DP schrieb am 04.10.2007 09:43
Mit den Frontschweinen Müntefering als Kanzlerkandidat, Steinbrück, Gabriel, Nahles und Steinmeier...
Beck wird auf dem Parteitag eine breite Zustimmung für seine Forderung bekommen. D.h. er wird Kanzlerkandidat. Münte, Steinbrück und Steinmeier sind Agenda-Leute, haben also keine Rückhalt in der SPD.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Wers nicht lesen will, kann hier einige Auszüge lesen: "Mögen seine [Becks] Forderungen auch mehrheitsfähig sein, wahltaktisch und parteistrategisch nachvollziehbar - richtig sind sie deswegen sicher nicht."
"Als Zeitreisender ist Beck in die falsche Richtung unterwegs. Er will in die Vergangenheit zurück. Dabei ist es weiterhin dringend nötig, Deutschland zukunftssicher zu gestalten."
"Die Zeche für Becks Pläne müssten bei der nächsten Talfahrt alle zahlen. Die von ihm wahrgenommene Gerechtigkeitslücke ist ein Gefühl, die Finanzierungslücke jedoch Fakt."
Es ist noch nicht lange her, da hat Beck eine Verringerung der Zahl der stv. Parteivorsitzenden auf 3 angekündigt und dafür Nahles, Steinmeier und Steinbrück vorgeschlagen.
Zu wählen sind die 3 auf dem gleichen Parteitag, auf dem aller Voraussicht nach der Streit um die Verlängerung des ALG I – Bezuges ausgefochten wird.
Beck umgibt sich also mit einer Mehrheit von Stellvertretern, die seiner Rolle rückwärts in der Sozialpolitik ablehnend gegenüber stehen. Dass passt nicht.
Es zeigt nur, dass Becks Schwenk weder sachlich begründet noch mit nachhaltiger strategischer Perspektive entschieden wurde. Er ist eine kurzatmige Reaktion auf miese Umfragewerte der SPD und seine schwache Akzeptanz in der Partei.