"Der Friedensnobelpreis 2007 geht an den früheren amerikanischen Vizepräsidenten Al Gore und den Klimarat der Vereinten Nationen. Das teilte das Nobelkomitee in Oslo am Freitag mit. Sie werden für ihren Einsatz gegen eine Klimakatastrophe ausgezeichnet."
Wenn man sich überlegt, dass Al Gore damit jetzt einer Reihe steht mit Nelson Mandela...
der eine (Mandela) hat Jahre seines Lebens für seine Überzeugungen im Knast verbracht, wurde trotzdem nicht gebrochen und hat nach seiner Freilassung trotz bitterster Erfahrungen für Verständigung geworben. Und war erfolgreich damit.
Der andere (Gore) suchte sich eine Ersatzbeschäftigung nach seinem Ausscheiden aus der Politik, fand ein vermarktungsfähiges Thema, ist damit zum MultiMillionär geworden und lebt jetzt in Saus und Braus während gerichtlich festgestellt wird, dass seine Werke so viele wissenschaftliche Fehler enthalten, dass sie ohne Beipackzettel (Warnungen) in der Schule nicht mehr verwendet werden dürfen.
Mal ganz abgesehen davon, dass ein wissenschaftliches Thema grundsätzlich nichts bei einem "Friedensnobelpreis" zu suchen hat. Sonst könnten mit der gleichen Berechtigung Genforscher den gleichen Anspruch anmelden - die sorgen schließlich dafür, dass die Menschen nicht mehr Hungern. (Wenn man Wissenschfat auf plume Polemik reduziert, dann kommt so was raus.)
Besser man zeichnet den IPPC und seinen Obertrommler mit dem Preis für political correctness aus, als dass man den Physiknobelpreis mit so einem Schwachsinn entwertet.
Wenn ich mir die am höchsten gehandelten Kandidaten anschaue, Bob Geldorf, Helmut Kohl, Bono, dann bin ich überrascht, dass es nicht sie oder stellvertretend Lady Di (posthum, entgegengenommen von Prinz William) getroffen hat.
Im Grunde ist das nicht allzuviel mehr Aufmerksamkeit wert als eine Talkrunde mit Kerner.
Stern:
"Die Verleihung des Friedensnobelpreises an Al Gore ist die denkbar eleganteste Art, George W. Bush eine Ohrfeige in Sachen Klimapolitik zu verpassen. Es ist eine kluge und hochpolitische Wahl. Und sie adelt eine Spekulation: Wie sähe die Welt heute aus, wenn Gore Präsident geworden wäre?"
SPON: "Klima-Papst, Beinahe-Präsident, Friedensnobelpreisträger - die Ehrung für Al Gore heizt alte Spekulationen neu an: Wird der Politik-Superstar doch noch mal fürs Weiße Haus kandidieren? Doch Gore steht längst weit über den Niederungen der Wahlkampfpolitik - erst recht seit heute."
Zeit: "Der Friedens-Nobelpreis für Al Gore ist eine herbe Niederlage für die Regierung von George W. Bush. Der wahre Sieger des Tages aber ist der UN-Klimarat. "
Die Frage ist: Kandidiert Gore jetzt doch für's Präsidentenamt? Mein Favorit ist zwar Ron Paul, aber Gore würde ich der kriegsgeilen Zionistin Clinton doch vorziehen.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Das ist doch lächerlich. Gore ist ein skrupelloser Geschäftsmann und nicht blöd. Der weiß genau, dass er eine Wahl haushoch verlieren würde und dabei noch Gefahr laufen würde, seine sprudelnden Einnahmequellen als Gutmenschautor zu verschütten. Dafür schlürft Al Gore viel zu gerne Schampus, um seinen Lebensstil zu gefährden.
MfG Frank
Mirkalf schrieb am 12.10.2007 15:45
Die Frage ist: Kandidiert Gore jetzt doch für's Präsidentenamt? Mein Favorit ist zwar Ron Paul, aber Gore würde ich der kriegsgeilen Zionistin Clinton doch vorziehen.
Sicher. Der amerikanische Wähler ist ja auch praktisch gleichzusetzen mit dem Nobelpreiskommittee in Oslo, weshalb die Wahl für ihn schon gelaufen ist. Er sollte unbedingt kandidieren. Helmut Kohl wollte es ja auch 'noch mal wissen' und der Wähler hat es ihm dann gesagt.
Ich nominiere Homer Simpson. Ein treusorgender Familienvater, der mit seinem stillen Protest gegen Kernkraftwerke die Macht des kleinen Mannes symbolisiert, der sich um Klima, Kleinkredite und die Alltagsprobleme rund um das Thema Adipositas kümmert.
Okay, dann will ich mal den Gegenpart spielen: Beim Friedensnobelpreis geht es doch um das Auffinden und Formulieren eines gegenseitigen Verständnisses. Und der IPCC hat in der Tat die Kraft, unter den vergurktesten Umständen ein global gültiges Pamphlet zustande zu bringen. Das nun schon seit Jahrzehnten. Wenn es keine offensichtliche Alternative gibt, also niemanden, der sich so richtig aufdrängt (wer waren die anderen Kandidaten?), dann halte ich diese Preisverleihung nur für konsequent. Schließlich geht es beim Friedensnobelpreis auch nicht um wissenschaftliche Fakten, deren Interpretierbarkeit oder Überprüfbarkeit.
Al Gore: Naja, dessen Wirken in den US kann ich beim besten Willen nicht einschätzen. Wollen wir aber in dieselbe Kerbe wie oben benannt einschlagen, so kann er für sich verbuchen, dieses weltumspannende Konzert vor ca 1/2 Jahr maßgeblich mitorganisiert zu haben. Und das war durchaus global verbindend, auch wenn wir in diesem Forum schon zu alte Knochen sind um zu erkennnen, dass der jungen Generation 50 Cent, Madonna, RiaMia oder Wir sind Helden eben sehr viel bedeuten.
Ich halte die Wahl für okay, eure Krittelei wundert mich etwas.
Aber ich kann mich nicht enthalten, die deutschen Nobelpreisträger dieses Jahres hervorzuheben! Ist das nicht viel interessanter? Bei dem Chemiker kenne ich mich nicht aus, aber der Physiker war wirklich fällig.
Flecki5 schrieb am 13.10.2007 02:08
...so kann er für sich verbuchen, dieses weltumspannende Konzert vor ca 1/2 Jahr maßgeblich mitorganisiert zu haben. Und das war durchaus global verbindend, ...
Dann hätte Bob Geldorf ja mehr Nobelpreise als goldene Schallplatten.
Ihr dürft das alles nicht an der Person Al Gore festmachen. Mit der Vergabe des Friedensnobelpreises soll oft die Wichtigkeit eines bestimmten Themas unterstrichen werden, und Naturschutz ist meines Erachtens ein sehr wichtiges Thema. Gore will sein Preisgeld ohnehin spenden. Und was die Fehler in seinem Dokumentarfilm angeht: mir ist ein Mann, der seine Millionen mit einem Film verdient, in dem die Fakten etwas zurechtgebogen werden lieber, als jemand, der seine Milliarden durch Angriffskriege verdient.
Anonymer User schrieb am 13.10.2007 12:48
Ihr dürft das alles nicht an der Person Al Gore festmachen. Mit der Vergabe des Friedensnobelpreises soll oft die Wichtigkeit eines bestimmten Themas unterstrichen werden, und Naturschutz ist meines Erachtens ein sehr wichtiges Thema. Gore will sein Preisgeld ohnehin spenden. Und was die Fehler in seinem Dokumentarfilm angeht: mir ist ein Mann, der seine Millionen mit einem Film verdient, in dem die Fakten etwas zurechtgebogen werden lieber, als jemand, der seine Milliarden durch Angriffskriege verdient.
Das finde ich jetzt eine originelle Begründung. Noch lieber als jemand, der Angriffskriege führt oder sich Dokumentarfilme zurechtbiegt ist, sagen wir mal, ein echter Dokumentarfilmer. Schon die Tante beim Kinoticketverkauf ist mir sympathischer.
Aber vielleicht darf man einfach nicht zu wählerisch sein.