Rocky:
Wieso bist du nicht in der Lage, auf eine ernst gemeinte Frage vernünftig zu antworten?
Statt irgendwas vom Rest der Welt herum zu fabulieren, hättest du auch einfach antworten können. Aber nein, weil der Lexx Kosten von Atomkraft nennt muss der Lexx ja gegen Atomkraft sein, und weil er gegen Atomkraft sein muss, muss er weltfremd und ein dummer Idiot sein, den man nur mit Beleidigungen wachrütteln kann.
Dein Beitrag ist sowas von am Thema vorbei, dass es einfach nur peinlich ist.
Kleiner Tipp von mir: Wenn du dir nicht sicher bist, mit welcher Intention ich etwas schreibe, frag einfach mal nach. Das ist heute nämlich schon das zweite mal, dass du dich fundamental irrst!
Lexx schrieb am 06.11.2007 00:31
Steffen: "Mit dem EPR allerdings sollte man in die Regionen der Braunkohleverstromung vorstoßen können."
was mich gerade interessiert: Sind bei Atomstrom (müsste das nicht eigentlich "Kernstrom" heißen?) die Kosten für Rückbau und Altlasten höher oder niedriger als die Kosten für Tagebau und Umweltschäden?
Tja, das ist so eine Frage. Je nach Bewertungsmaßstab kommt man da auf praktisch beliebige Ergebnisse (siehe auch unsere Verkehrsdiskussion, dort steht meine Antwort noch aus).
Fakt ist: ein KKW ist vollständig rückbaubar, und die Kosten sind überschaubar (und werden vom Betreiber bezahlt) - man spricht von unter 1 Mrd. EUR pro Reaktor. Nachdem so ein KKW pro Jahr etwa 10-12 Mrd. kWh (je nach Blockgröße, Abschaltungen, Revision etc.) erzeugt, kannst Du Dir ja ausrechnen, wieviel ct/kWh da hängenbleiben bei einer Betriebsdauer von 40-60 Jahren (der EPR hat eine geplante Lebensdauer von 60 Jahren, verschiedene US-Reaktoren bekamen ihre Betriebsgenehmigung verlängert auf 60 Jahre).
Bleibt die Frage der Endlagerung. Wenn man akzeptiert, dass direkte Endlagerung für 100000 Jahre sicher ist, stellt das auch keinen Kostenfaktor dar. Ansonsten kann man natürlich hier beliebige Risiken und Kosten reinrechnen, genau wie bei den Braunkohle-Umweltschäden. Oder den Umweltschäden beim Uranerzabbau.
Um nochmal auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen: ich bezweifle, dass die KKW-Geschichte Vattenfall nennenswert Kunden gekostet hat. Viel schmerzhafter war, dass man sich dort als erstes mit den Strompreiserhöhungen aus der Deckung gewagt hat, und das auch noch zur gleichen Zeit, als die Medien gerade die große Wechselkampagne gefahren haben.
Ich habe auch verschiedene Tarife durchgerechnet und mal mit der Verifox-Hotline geschnackt.
Bei online-Vertragsabschluss ist das Absenden des Vetrages das massgebliche Datum, nicht der Beginn der Lieferung. Das ist wichtig bei Anbietern wie "E wie einfach", die eine bestimmte Marge unterhalb des Regionalversorgers garantieren. Da gilt dann bei jetztigem Abschluss der derzeit gültige Preis E.on Hanse (bei mir) - 1 Cent/kWh. Das macht dann ab 1.1.08 3,76 Cent auf die neuen E.on Preise. Das ist schon ein Wort.
Du solltest dich vergewissern, dass das Datum der Empfangsbestätigung massgeblich für den Preis ist.
Steffen:
Ich habe nachgefragt, weil ich erstaunt war, dass Braunkohle billiger als Atomstrom ist - und mich gefragt habe, ob die genannten Kosten im Strompreis bzw. den Stromerzeugungskosten drin sind.
Dafür sind natürlich nur die heute bekannten anfallenden Kosten ausschlaggebend.
Ich konnte leider nicht mehr nachvollziehen, woher ich die zweistellige Millardensumme für den Rückbau habe, aber wenn meine Erinnerung korrekt ist, dann muss es sich um einen Einzelfall handeln. Die gefundenen Quellen sprechen alle von dreistelligen Millionensummen - womit der Tagebau inkl. Renaturierung wieder "konkurrenzfähig" wird. Wenn ich so bedenke, was an Entschädigungen und Umsiedelungskosten fällig wird, dazu noch die riesigen Bagger und die jahrelangen Flutungen und Pflanzungen, könnten da schnell ähnliche Summen zustande kommen.
Lexx schrieb am 07.11.2007 19:30
Steffen:
Ich habe nachgefragt, weil ich erstaunt war, dass Braunkohle billiger als Atomstrom ist - und mich gefragt habe, ob die genannten Kosten im Strompreis bzw. den Stromerzeugungskosten drin sind.
Dafür sind natürlich nur die heute bekannten anfallenden Kosten ausschlaggebend.
Alle heute bekannten anfallenden Kosten (exklusive CO2-Kosten und Luftverschmutzungskosten) sind inklusive im Resultat "Braunkohlestrom preiswerter als Atomstrom".
Dabei ist sowohl die Renaturierung des Braunkohleabbaus als auch Endlagerung und Rückbau eines KKWs in der Kategorie "Peanuts" einzuordnen. Bei Braunkohle sind die Brennstoffkosten (Abbau und Transport) der kritische Pfad, bei KKWs die Bau- und Kapitalkosten des Reaktors.
Deshalb ist der EPR ein kostentechnischer Fortschritt: Lebensdauer 60 statt 40 Jahre, mehr Leistung für die Investition, kürzere Bauzeit, längere jährliche Uptime. Deshalb ist der SWR1000 auch nix geworden, obwohl das IMHO aus sicherheitstechnischen Erwägungen besser gewesen wäre.
... und selbstverständlich haben die AKW-Betreiber Rückstellungen gebildet für den Rückbau und die Entsorgung der Anlagen.
Siemens/KWU hatte mal in Karlstein bei Aschaffenburg einen kleinen Versuchsreaktor, der vor ein paar Jahren komplett abgebaut worden ist, war ein richtiges Vorzeigeprojekt und hat sehr eindrucksvoll bestätigt, dass eine vollständige Demontage umweltverträglich gut möglich ist.
Ich habe mich heute bei meinem Lokalversorger Eon-Hanse abgemeldet.
Nur um bei einer Billigmarke aus dem Eon-Konzern zu landen. Aber was solls. Bei den im Rechner als noch günstiger eingestuften Angeboten haben mir verschiedene Konditionen, vor allem die Dauer der Preisgarantie nicht gefallen.
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