Spiegel online berichtet 3 Seiten lang über Untersuchungen zur Opferzahl von Atomzwischenfällen – Bomben wie Unfällen. Die kommen zu weit niedrigeren Zahlen als sie bisher in der Öffentlichkeit gehandelt werden. So ganz neu ist das zwar nicht, auch bei uns kam das Thema immer mal hoch und ich erinnere mich, dass Steffen auf Untersuchungen verwies, die in die gleiche Richtung wiesen.
Was soll uns dieser Bericht nun sagen?
Dass der Journalismus seiner Chronistenpflicht nachkommt?
Dass die Renaissance der AKWs befördert werden soll?
Dass der Spiegel endlich von der Atomlobby übernommen wurde und einseitig geschönte Zahlen verbreitet?
Das Teil ist mir gestern auch schon über den Weg gelaufen.
Wenn das nur ansatzweise stimmt ist das ein Knaller; die Anzahl Toter durch die Unfälle oder Schlampereien oder Bomben in Metlino (da hatte man allein ja schon mal eine Million Strahlentote hochgerechnet), Tschernobyl, Hieroshima, Nagasaki, Hanford und Sellafield beträgt etwa 5,000.
Was für eine Zahl und was sagt das über die Atom Hysterie der letzten 60 Jahre aus.
DP schrieb am 23.11.2007 04:58
Das Teil ist mir gestern auch schon über den Weg gelaufen.
Wenn das nur ansatzweise stimmt ist das ein Knaller; die Anzahl Toter durch die Unfälle oder Schlampereien oder Bomben in Metlino (da hatte man allein ja schon mal eine Million Strahlentote hochgerechnet), Tschernobyl, Hieroshima, Nagasaki, Hanford und Sellafield beträgt etwa 5,000.
Was für eine Zahl und was sagt das über die Atom Hysterie der letzten 60 Jahre aus.
Tschernobyl wurde eindeutig massiv hochgerechnet. Das ist schon lange bekannt, von diversen wissenschaftlichen Untersuchungen. Aber solche Dinge sind politisch unkorrekt, und erscheinen deshlab nicht in den Medien.
F-W schrieb am 23.11.2007 10:38
[Was soll uns dieser Bericht nun sagen?
Dass der Journalismus seiner Chronistenpflicht nachkommt?
Dass die Renaissance der AKWs befördert werden soll?
Schwer zu sagen. Ich dachte bei der Lektüre auch erst an Renaissance. Ob aber getrieben durch den Spiegel oder tatsächlichem wissenschaftlichen Interesse ist mir nicht klar. Den Zeitpunkt kann man mit der aufkommenden Renaissance erklären, aber auch mit der Tatsache, dass die Betroffenen langsam aussterben und man sich sputen muss, wenn man noch Daten sammeln will.
Immerhin, eine derart entspannte Berichterstattung über die Erkenntnisse hätte ich mir vor zehn Jahren noch nicht vorstellen können.
Anonymer User schrieb am 23.11.2007 14:43
Die 140.000 Toten in Hiroshima und Nagasaki starben also alle sofort, na, wenn das keine gute Nachricht ist:-)
Nun ja, alle Menschen, mit denen ich schon über des Thema Sterben geredet habe, wollten immer einen schnellen Tod erleben. Insofern ist das sicher eine gute Nachricht.
Anonymer User schrieb am 23.11.2007 06:43
Die 140.000 Toten in Hiroshima und Nagasaki starben also alle sofort, na, wenn das keine gute Nachricht ist:-)
Das ist die ungefahere Zahl, die noch so in meinem Gedaechtnis steckt. Die 200 oder 250 Tausend waren nie so richtig glaubhaft.
Uebrigens sind solche Zahlen wohl individuell schlimm, aber man muss sie im Vergleich sehen. Der Tsunami vor einigen Jahren hat 150,000 Menschen sofort getoetet, also mehr als die Zwei Bomben.
Und die naechste Nuklear Bombe, die nur eine Frage der Zeit ist, wird vermutlich in einem dichteres Bevoelkerungszentrum losgehen, und merh Menschen sofort toeten.
Der Tabubruch ist schon recht kräftig ausgefallen.
Bisher wurde das Gefährdungspotential ja in einer Grössenordnung mit dem Holocaust einsortiert. Nichts ist vergleichbar, Relativierung ist geradezu kriminell.
Wenn sich die vom Spiegel referierten Zahlen als belastbar herausstellen, dann kann man schon munter an die Relativierung gehen. Zum Beispiel den Vergleich der Opferzahlen von Kohlegewinnung und ziviler Atomnutzung. Da schlagen schon die Ukrainer oder die Chinesen locker die weltweite zivile A-Opferbilanz jeweils ganz alleine.
Als Chernobyl passierte, war ich ja noch mittten im Geschaeft. Die wirklichen Zahlen waren immer klar bei denen, die sich wissenschaftlich/technisch und nciht propagandistisch mit dem Unfall beschaeftigt haben . Die Zahlen in den Medien waren immer BS.
Dass sich die Propaganda anscheinend lueftet ist eingentlich aus dem Grund nett, weil Hoffnung besteht, dass das einen Einfluss auf die derzeitige Massen-Hysteria, in der ja alles irgendwie verknotet ist, der Global Warming haben kann.
Wenn all dieses Zeug gebuendelt und zusammen mit der Global Warming Hysteria auf den Schutthaufen der Geschichte geworfen werden wuerde, waere das ein gigantischer Fortschritt fuer die Menschheit. Die Groessenordnung kann man nur erahnen. W4enn nicht, dann wurschteln wir uns halt weiter durch, bis mal der grosse Groschen faellt.
FW: "Wenn sich die vom Spiegel referierten Zahlen als belastbar herausstellen"
Genau das ist die Frage. Was man sinnvoll beziffern kann sind allein sicher bestätigte Todefälle. Aber gerade bei inosierender Strahlung gibt es einen fließenden Übergang von natürlicher Belastung zu zusätzlicher. Es gibt keine Schädigungsuntergrenze (jede Ionisation ist potentiell gefährlich), auf der anderen Seite ist eine eventuell erhöhte Schädigung durch 1% höhere Belastung nicht nachweisbar, oder nach Steffen "statistisch nicht signifikant", also geht im Rauschen unter.
Und letztlich gibt es rein philosophisch die Frage: Wenn jemand, der durch Radioaktivität einer 5% höheren Belastung ausgesetzt ist, an Krebs stirbt - ist er dann an den zusätzlichen 5% oder an der natürlichen Belastung gestorben?
Eine Zahl "Tote durch Tschernobyl" kann es garnicht geben und eine Schätzung ist größtenteils Interpretationssache (traue keiner Statistik, die du......).
Wenn der Spiegel nun deutlich niedrigere Zahlen präsentiert "als bisher", dann könnte man das jedenfalls als notwendige Korrektur der öffentlichen bzw. veröffentlichten Meinung sehen, wenngleich ohne konkreten Anlass.
Lexx schrieb am 25.11.2007 03:26
FW: "Wenn sich die vom Spiegel referierten Zahlen als belastbar herausstellen"
Genau das ist die Frage. Was man sinnvoll beziffern kann sind allein sicher bestätigte Todefälle. Aber gerade bei inosierender Strahlung gibt es einen fließenden Übergang von natürlicher Belastung zu zusätzlicher. Es gibt keine Schädigungsuntergrenze (jede Ionisation ist potentiell gefährlich), auf der anderen Seite ist eine eventuell erhöhte Schädigung durch 1% höhere Belastung nicht nachweisbar, oder nach Steffen "statistisch nicht signifikant", also geht im Rauschen unter.
Und letztlich gibt es rein philosophisch die Frage: Wenn jemand, der durch Radioaktivität einer 5% höheren Belastung ausgesetzt ist, an Krebs stirbt - ist er dann an den zusätzlichen 5% oder an der natürlichen Belastung gestorben?
Eine Zahl "Tote durch Tschernobyl" kann es garnicht geben und eine Schätzung ist größtenteils Interpretationssache (traue keiner Statistik, die du......).
Wenn der Spiegel nun deutlich niedrigere Zahlen präsentiert "als bisher", dann könnte man das jedenfalls als notwendige Korrektur der öffentlichen bzw. veröffentlichten Meinung sehen, wenngleich ohne konkreten Anlass.
Sich den Tatsachen mehr naehern ist immer ein nobler Anlass, egal wann und warum.
Diese Statistiken leben von der nicht widerlegbaren Tatsache: In the long run we are all dead.
Dann, wenn man den Korps hat, kann jeder seine Statistik erweitern, warum er gestorben ist.
Da die Ursachen fast immer vielfaeltig sind, ausser bei einem toedlichen Autounfall oder aehnliches, passt der korps in die Statistiken uber Strahlungstod , die Fettleibigkiet, die Junkfood, den Stress, zu viel am Komputer hocken, Vererbtes, eigentlich alles.
Und die Fundamentalchristen erweitern das mit dem suendhaften Leben, zuviel auesserehelich f...., Irgendein uebles nicht ganz hasenreines Verhaeltnis, das man unter sieben Ecken als homosexuell bezeichnen koennte, zuwenig in die Kirche gehen, und ganz allgemein Gottes Strafe, usw, usf.
Lexx schrieb am 25.11.2007 11:26
Aber gerade bei inosierender Strahlung gibt es einen fließenden Übergang von natürlicher Belastung zu zusätzlicher. Es gibt keine Schädigungsuntergrenze (jede Ionisation ist potentiell gefährlich), auf der anderen Seite ist eine eventuell erhöhte Schädigung durch 1% höhere Belastung nicht nachweisbar, oder nach Steffen "statistisch nicht signifikant", also geht im Rauschen unter.
Wenn es nicht nachweisbar ist, wie kommst Du dann zu der Aussage, dass es keine Schädigungsuntergrenze gibt? Wieso schließt Du aus, dass es positive Gesundheitseffekte durch ionisierende Strahlung geben kann?
Stand der Wissenschaft ist bisher: bis zu einer Schwellendosis (die ziemlich hoch liegt) kann man keine Aussage treffen. Nicht mehr und nicht weniger.
Zitat:
Wenn der Spiegel nun deutlich niedrigere Zahlen präsentiert "als bisher", dann könnte man das jedenfalls als notwendige Korrektur der öffentlichen bzw. veröffentlichten Meinung sehen, wenngleich ohne konkreten Anlass.
Das Auftischen alter Lügen von interessierten Kreisen ist kein "konkreter Anlass"? Neue Forschungsergebnisse sind kein "konkreter Anlass"?
Steffen: "Wenn es nicht nachweisbar ist, wie kommst Du dann zu der Aussage, dass es keine Schädigungsuntergrenze gibt?"
Aus der Theorie!
Der Stand der Wissenschaft ist bisher, dass jede ionisierende Strahlung mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit einen DNS-Schaden hervorruft, der nicht repariert werden kann, oder dessen Reparatur fehl schlägt. Und dann wiederum gibt es eine gewisse Chance, dass die Zelle den Schaden nicht erkennt und sich tötet - dann hat man einen Tumor. Alles Wahrscheinlichkeitsrechnung, Steffen, ohne Toleranzgrenze.
"Das Auftischen alter Lügen von interessierten Kreisen ist kein "konkreter Anlass"? Neue Forschungsergebnisse sind kein "konkreter Anlass"? "
(1) Aus der Theorie!
Der Stand der Wissenschaft ist bisher, dass jede ionisierende Strahlung mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit einen DNS-Schaden hervorruft, der nicht repariert werden kann, oder dessen Reparatur fehl schlägt. Und dann wiederum gibt es eine gewisse Chance, dass die Zelle den Schaden nicht erkennt und sich tötet - dann hat man einen Tumor. Alles Wahrscheinlichkeitsrechnung, Steffen, ohne Toleranzgrenze.
"Das Auftischen alter Lügen von interessierten Kreisen ist kein "konkreter Anlass"? Neue Forschungsergebnisse sind kein "konkreter Anlass"? "
(2) Wer hat denn alte Lügen aufgetischt?
(1) Wenn man Deine Defintion oberflaechlich liest, dann kann man zur oft herumgereichten These kommen: Jede Strahlung ist gefaehrlich.
Die Praxis sagt aber was Anderes: Menschen, die in grosser Hoehe leben, haben keinen groesseren Inzident von Krebs als solche die auf Meereshoehe leben. Und die Strahlung aller Art ist in grosser Hoehe intensiver als auf Meereshoehe.
Es gibt auch bei Dauerfliegern wie Piloten und Stewardessen keine Relation zu erhoehter Krebsgefahr.
Es ist sogar unklar, ob moderate Ueberdosen ueberhaupt gefaehrlich sind.
Dieses Thema war immer interessant fuer Angestellte im High-Flux Beam Reaktor in Brookhaven. Ich war fuer einige Zeit so 50 Prozent meiner Arbeitszeit in der Experimentierhalle, die offene Neutron beams hatte, die meisten Techniker haben 100 Prozent ihrer Arbeitszeit dort verbracht.
Das Lab hat versucht ueber die Jahrzehnte trends zu finden. Sie hat keine gefunden. Dadurch habe ich vielleicht eine der kompletteste Medical History, die es gibt. Ich wurde gefragt, ob ich sie mitnehmen will. Ich habe dankend abgelehnt . Das Papier hat meherere Kartons gefuellt.
(2) Zum Beispiel seit 1968 die Anti-AKW Typen in Deutschland, massenhafte Luegen.
deine Aussage ist eben NICHT Stand der Wissenschaft! Man kann gerade nicht jeder Dosis von ionisierender Strahlung eine gewisse Schädigungswahrscheinlichkeit zuordnen. Bei niedrigen Dosen gilt bis heute ein ganz klares "Wir wissen nichts". Auch mit Wahrscheinlichkeiten und Statistik wird daraus kein besseres Statement.
So weit ich es mir zusammenreime, soll das Forschungsprojekt mit den russischen Daten gerade in dieses Dunkel Licht bringen.
Die hohen wie auch jede niedrige Opferzahl wurden schon so lange zu Lobbyzwecken missbraucht, dass jeder weiteren Zahl in der Öffentlichkeit der Ruch der Manipulation anhaften wird. Die Kuh bekommt man nicht mehr vom Eis.