WRL007 schrieb am 10.12.2007 15:46
Mittlerweise gibt es doch eine Studie, nach der erhöhte Werte von Leukämie bei Kindern im Umkreis von KKW festgestellt worden ist.
Es soll sich um 23 Fälle im ausgewerteten Zeitraum von 20 Jahren handeln (also etwas mehr als 1 Fall pro Jahr), die im Bereich von KKW mehr aufgetreten sind als im Durchschnitt in D.
Weiß jemand mehr über die Studie?
Wieviele Fälle von Leukämie bei Kindern treten denn sonst pro 10- oder 100-tausend Kindern auf?
Die Studie kann inwzischen vom Bundesamt für Strahlenschutz runtergeladen werden (hier). Etwas Geduld ist notwendig,
Nach kurzem querlesen: statistisch fragwürdig. Nimmt man den nun schon seit Jahrzehnten untersuchten Leukämiecluster rund um Krümmel raus, bleibt keine Signifikanz mehr übrig. Und wenn man so eine epidemiologische Studie sauber duchführen will, muss man bereits bekannte Häufungspunkte ausschließen, sonst hat man keine Zufallsauswahl vor sich und kann eh keine Aussagen mehr treffen.
Das Problem ist aber natürlich, dass die Fallzahlen extrem gering sind, und dass man über die Entstehung von Leukämie nur sehr wenig weiss - verschiedene Viren sind wohl Hauptverursacher, bei Strahlung muss es schon eine ziemliche Dosis sein (siehe Untersuchungen in Tschernobyl, Hiroshima, Nagasaki). Gerade rund um die KKWs ist Strahlung aber die bestbeobachtete Variable.
Steffen: "Nimmt man den nun schon seit Jahrzehnten untersuchten Leukämiecluster rund um Krümmel raus, bleibt keine Signifikanz mehr übrig."
Mal sehen, ob die vom Strahlenschutz das merken. Ich finde hierbei ja beachtlich, mit welcher Selbstverständlichkeit die zentrale Aussage der Studie oft unterschlagen wird (übrigens NICHT in der Tagesschau, die hat das genannt!): Die Fallzahlen sind mit erhöhter Strahlenbelastung nicht zu erklären.