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Dieses Thema hat 126 Antworten
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Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

21.03.2008 17:58
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten
"Die Kommunistische Partei ist wie Vater und Mutter zum tibetischen Volk und kümmert sich stets um die Bedürfnisse ihrer Kinder.
Das Zentralkomitee der Partei ist der wahre Buddha der Tibeter." (Zhang Qingli, Parteisekretär der Autonomen Region Tibet)


Hier wird deutlich, dass die chinesische Kommunistische Partei absolut keine Ahnung hat, wer die Buddha-Natur haben kann.
Auf keinen Fall das Zentralkomitee.
Da lachen die Tibeter.
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

22.03.2008 01:32
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten
Ich habe mir jetzt mal den Link von Mirk angetan und bin gelinde gesagt erschüttert.

Erschüttert darüber, dass einige hier eine derartige Ansammlung an Polemik, Hass und vor allem verbaler Manipulation als sachliche Basis des Themas zu akzeptieren scheinen. Diesen Text zu kommentiren überfordrt meine Zeit bei weitem, aber einige Punkte springen bereits beim flüchtigen Lesen ins Auge:

- Der Autor spricht den Tibetern das kulturelle Selbstbestimmungsrecht mit der Begründung ab, dass es die tibetische Kultur nicht westlichen Maßstäben genüge. Der Text ist geradezu durchtränkt mit Hass und Verachtung für die tibetische und katholische (christliche) Religion. Wiewohl ich Atheist bin und nichts dagegen hätte, wenn von heute auf Morgen alle Religionen von der Bildfläche verschwünden, so bin ich gegen den Kulturchauvinismus, der in diesem Text zu tragen kommt, ein Waisenknabe.

Nur so nebenbei ist mir aufgefallen, dass der Autor die islamische Religion mit keinem Wort erwähnt, obwohl einige Bezüge gerade zu mit dem Zaunpfahl winken. Ausgerechnet den Katholizismus als Co-Beispiel für Frauenfeindlichkeit zu wählen, aber weder die Juden noch die Moslems mit einem einzigen Wort zu erwähnen, ist schon bemerkenswert.

Jedenfalls gibt es eine ganze Reihe von Ländern, in denen religiöse oder aristrokratische Strukturen noch eine starke Stellung im gesellschaftlichen Machtsystem haben. Nach meiner Lesart sollen solche Länder ihre Probleme selbst mit sich ausmachen - so lange deren Systeme nicht auf mich überschwappen, würde ich mir kein Recht anmaßen, da einzugreifen.

Der zitierte Text liefert aber unverhohlen imperialistische Thesen, dass es für die Menschen "besser" wäre, wenn solche Systeme mittels Gewaltanwendung von der Bildfläche gefegt werden.

- Die beschriebene tibetische Gesellschaftsordnung bezieht sich außerdem auf die Zeit vor 1950 und dass noch in einer Region, die von der Entwicklung der Welt weitgehend abgeschnitten war. Wie eine tibetische Nationalkultur heute aussehen würde, weiß kein Mensch. Die damaligen Zustände (so fern die Schilderungen auch nur ansatzweise stimmen - woher soll ich das wissen) müssen jedenfalls vor dem Kontext der DAMALIGEN Zeit betrachtet werden. Wenn man sich überlegt, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass selbst in Mitteleuropa Hexen verbrannt wurden und bei der Gründung der Bundesrepublik 1949 ernsthaft debatiert wurde, ob man die Gleichstellung von Mann und Frau eigentlich ins Grundgesetz schreiben sollte, ist der Text schon reichlich arrogant.

- Die tibetische Religion wie auch die tibetische Gesellschaft wird damit angegriffen, dass die falschen Leute sich dafür interessiert hätten. Zu meiner Zeit sagte man dazu "Verloren wegen Nazi-Keule". Hitler soll ja auch ein ausgemachter Wagnerfreund gewesen sein und deswegen würfe ich dessen Musik trotzdem nicht das Existenzrecht absprechen (wiewohl Wagner nach heutigen Maßstäben sicher kein extremliberaler Mensch war).

Dieses schon fast zwanghafte Konstruieren von Wesensverwandschaften ist erstens frei aus der Luft gegriffen ("hat sich nicht genügend distanziert...") und zweitens einseitig. Es entspricht weit eher der deutschen Wesensart, eine extreme Grenzlinie zwischen "Gut" und "Böse" zu ziehen.- Und wer einmal in die Kategorie "Böse" einsortiert wurde, der "verseucht" dann auch alle, die mit ihm/ihr Kontakt haben. Das "Böse" muss dann also, nach deutscher Lesart, in jeder Facette, in jedem Wesenszug böse sein. Ein "Böser" kann nichts gutes tun oder sagen - alles an ihm/ihr ist böse, jedes Wort, jede Handlung.

So weit ich das überblicke neigt der Rest der Welt weniger zu dieser radikalen Haltung. Von daher halte ich es sehr wohl für möglich, dass hochrangige Tibeter mit Leuten Kontakt hatten, die das deutsche QBP-Siegel erhalten haben (Qualitätsgeprüfte böse Personifizierung). Deswegen müssen die Tibeter aber noch lange nicht alles oder auch nur das meiste dieser QBP-Personen gut geheißen haben.

- Die Diskussion um die Opferzahlen kann man insbesondere unter Berücksichtigung der Sprachwahl und des Tonfalls des Artikels nur noch als "abszön" bezeichnen. In Zusammenhang mit den jüdischen Opfern des 3. Reiches hat sich inzwischen unter aufgeklärten Bürgern die Erkenntnis verbreitet, dass die Verbrechen der Nazis nicht davon abhängig sind, ob es jetzt 3 Millionen oder nur eine Million jüdische Opfer gab. Die TAT war das Verbrechen, nicht die ZAHL.

In Zusammenhang mit dem chinesischen Überfall wird aber massiv die Relativierung versucht, nach dem Motto: vermtlich waren es weniger als 1,2 Millionen tibetische Opfer (einen Gegenbeweis kann der Autor ja nicht antreten, also bleibt es bei der Vermutung), ALSO war der chinesische Überfall doch gar nicht so schlimm.

Regelrecht empört bin ich dann darüber, dass dieser Autor sich auch noch erdreistet, selbst hier die Nazi-Keule zu schwingen: die Deutschen würden diese hohen Opferzahlen deswegen wieder besseres Wissen glauben wollen, um von den eigenen Greueltaten im 3. Reich abzulenken. Also noch plumper und frecher geht´s wohl nicht mehr?

- Schließlich wird die imperialistische Beglückungsthese damit abgerundet, dass es heute ja nicht mehr schlimm sei (nur noch wenige dutzend politische Verfolgte, wenig tausend Flüchtlinge... ). Deswegen könne von einem Genozid nicht gesprochen werden (und jetzt lesen wir zwischen den Zeilen weiter: und eigentlich können die Tibeter ja froh sein... )

Aber diese ganze These ist bereits im Ansatz ene reche Lüge, denn von einem Mordgenozid wird ja gar nicht gesprochen - sondern von einem kulturelen Genozid. Und das ist der Fall, wie auch der Text ja nicht wegwedelt. Denn interessant ist ja auch, womit der Text und der Autor sich NICHT beschäftigen. Zum Beispiel mit der systematischen Unterdrückung der tibetischen Kultur. Mit der Besiedlungs- und Bevölkerungspolitik. Das Ziel der Chinesen ist, die tibetische Bevölkerung so zu verteilen und mit kommuinistischen Chinesen zu verdünnen, dass das tibetische Problem in ein paar Generationen einfach aufgehört hat zu existieren. Bei etwa 3 Millionen Tibetern und 1,3 Milliarden Chinesen ein erfolgversprechender Plan.

Ach ja, fast hätte ich es vergessen: ganz besonders "empört" war der Artikel bzw. der Autor darüber, dass die Tibeter sich gewehrt haben. Was soll man dazu noch sagen, dann haben die Tibeter es ja wohl verdient, unterworfen zu werden, wenn sie sich gegen den Agressor wehren.. schon klar...

- Der Westen, speziell Deutschland hätte eine verklärte, unrealistische Sichtweise zur tibetischen Gesellschaft. Das mag ja sein; trifft aber auf viele andere Kulturen und Gesellschaften auch zu. Wer kann schon alles wissen. Jedenfalls kann unser Halbwissen wohl kaum eine ausreichende Begründung dafür sein, dass die Tibeter sich über ihren Zwangsanschluss freuen müssten.

****

Halten wir fest:
- Tibet war bis 1950 keine Demokratie. Wahnsinn, was für eine bahnbrechende Erkenntnis.
- Religionen sind nicht demokratisch. Noch so ein Nobelpreisverdächtiger Knaller.
- 1950 ist nicht 2008; damals war die Welt noch sooo anders als heute... Au Mann, wenn ich mit noch mehr Weisheiten von der Sorte versorgt werden, dann kandidiere ich als Bundeskanzler...
- Die Tibeter benutzen die Medien als Waffe für ihre Sache. Holladidrö! Heute ist der Tag der Offenbarungen, da wäre ich von allein nicht drauf gekommen...
- Tibeter sind auch nur Menschen. Manche von denen sind sogar Arschlöcher. Ja, jetzt dröhnt mir der Schädel, so viel Erkenntnis in einem Text, das hält man einfach nicht aus...

Und das war´s auch schon. Der Rest des Textes besteht aus Verschwörungstheorien, Polemik und imperialistischen Gewaltphantasien.

Ich kann mich noch daran erinnern, wie hier im Forum ähnliche Texte auseinandergenommen wurden, die entsprechend das... äähm... spezielle Spannungsverhältnis zwischen Nazis und Juden relativieren wollten.

Klingt komisch, oder?

So sollte man über die Verbrechen der Nazis gegen die Juden einfach nicht sprechen. Nix gegen Forschung auch im geschichtlichen Bereich und die Überhöhung des Holocaust geht mir ja auch auf den Sack. Aber das ändert doch nichts an den Verbrechen.

Und jetzt wird hier ein Text zitiert, der exakt mit gleichen sprachlichen Mitteln die brutale Annexion des tibetischen Volkes durch die Chinesen zu einem fast schon humanistischen Akt umdeuten will.

Ich bin überrascht, dass ihr jetzt plötzlich auf solche verbalen Manipulationen hereinfallt, wo ihr doch sonst so gewieft seid...

MfG Frank
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

22.03.2008 07:07
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten
Frank,

ich weiß nicht, wer hier den Artikel so kritiklos inhaliert haben soll (ich kann das nirgendwo herauslesen). Der Artikel sagt mir nur eines: Die völlig kritiklose Verklärung Tibet gegen China dürfte nicht gerechtfertigt sein. Die Gewalttätigkeiten der Tibeter in diesem Monat sollten eigentlich für sich selbst sprechen. Dass das keine friedliche Mönche sind, sollte doch klar sein.

Am Ehesten sollte man sich hierzulande eingestehen, dass uns dort manches einfach fremd ist, und nicht mit unseren Wertmaßstäben gemessen werden kann. Zu Kodos Millionen Toten: Er darf getrost viele Millionen Abtreibungsopfer hinzuzählen: Menschenleben haben in China einen geringeren Stellenwert, als bei uns, nicht nur dort. Ist das etwas neues, seit die Olympiade dorthin vergeben wurde?

Gruß, Martin
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

22.03.2008 14:23
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten

Zitat:

Anonymer User schrieb am 22.03.2008 07:07
...Diesen Text zu kommentiren überfordrt meine Zeit bei weitem, aber einige Punkte springen bereits beim flüchtigen Lesen ins Auge:
...
MfG Frank




Unterstreiche ich einfach mal alles.


Zitat:


Die Gewalttätigkeiten der Tibeter in diesem Monat sollten eigentlich für sich selbst sprechen. Dass das keine friedliche Mönche sind, sollte doch klar sein.




Wenn man sich wehrt, kann man nicht mehr friedlich sein!?
Wie definiert sich das "friedlich" denn dann?
Oder wird da eher Pazifismus von den Ueberfallenen gefordert/erwartet?!

Zitat:


Am Ehesten sollte man sich hierzulande eingestehen, dass uns dort manches einfach fremd ist, und nicht mit unseren Wertmaßstäben gemessen werden kann. Zu Kodos Millionen Toten: Er darf getrost viele Millionen Abtreibungsopfer hinzuzählen: Menschenleben haben in China einen geringeren Stellenwert, als bei uns, nicht nur dort. Ist das etwas neues, seit die Olympiade dorthin vergeben wurde?




Andere Laender, andere Zeiten, andere Sitten?! Und deshalb hinnehmen?! Gilt das dann auch fuer Palaestina, Afghanistan, Irak der Gegenwart, Deutschland 33-45 o.ae.?!

wh

Mirkalf Offline




Beiträge: 11.627

22.03.2008 18:15
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten

Zitat:

Chinese beaten mercilessly - tourists

RAMPAGING Tibetan youths stoned and beat Chinese people in the Tibetan capital and set ablaze stores but now calm has returned after a military clampdown, say tourists emerging from the Himalayan region.

"It was an explosion of anger against the Chinese and Muslims by the Tibetans,'' 19-year-old Canadian John Kenwood said, describing an orgy of violence that swept the ancient city of Lhasa.

Mr Kenwood and other tourists, who arrived by plane in Nepal's capital Kathmandu yesterday, witnessed the unrest, which reached a climax on Friday when they said Han Chinese as well as Muslims were targeted.

They described scenes in which mobs relentlessly beat and kicked ethnic Han Chinese, whose influx into the region has been blamed by Tibetans for altering its unique culture and way of life.

Mr Kenwood said he saw four or five Tibetan men on Friday "mercilessly'' stoning and kicking a Chinese motorcyclist.

"Eventually they got him on the ground, they were hitting him on the head with stones until he lost consciousness.

"I believe that young man was killed,'' Mr Kenwood said, but added he could not be sure.

He said he saw no Tibetan deaths.

http://www.news.com.au/heraldsun/story/0,21985,23400691-5005961,00.html


---

„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.”
--Arthur Moeller van den Bruck

„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.”
--G. K. Chesterton

„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.”
--Mark Twain

Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

22.03.2008 19:38
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten

Zitat:

Mirkalf schrieb am 20.03.2008 14:44
Was wissen wir wirklich?

Zitat:

[...] Was aber wäre, wenn Chinas Regierung dem Dalai Lama noch heute die Macht in Tibet übertragen würde? Es gäbe mit Sicherheit eine Restauration feudaler Verhältnisse wie in Bhutan, die Menschen wären bettelarm und hätten wenig zu sagen. Die Dominanz der Chinesen mag keine Alternative sein, aber nüchtern betrachtet kann es eine Zukunft für die Provinz nur als Teil Chinas geben. Immerhin wurde zuletzt beträchtlich in die Infrastruktur investiert, und der jüngste Gewaltausbruch schadet den Tibetern mehr als er ihnen nützt. Die Fronten verhärten sich, die Hardliner in der chinesischen Führung sehen sich gestärkt, Bemühungen um einen zivilisierten Umgang mit dem Konflikt werden erschwert. Eine aufgeregte, zu Übertreibungen neigende Berichterstattung im Westen verringert die Spielräume zusätzlich.





Mirkalf, Du liest eigentlich immer komische Zeitungen und Bücher.
So wurde schon die Invasion Tibets durch die Chinesen begründet.

Die Chinesen haben in die Infrastruktur investiert und Hitler hat Autobahnen gebaut.
Die Tibeter haben jetzt viel zu sagen?

Was ist eigentlich Deine Meinung?

@ Martin
Andere Länder, andere Sitten?
In China gehts halt rauher zu?
Irgendwie erinnert mich Deine Argumentation an die von Mirkalf.

Ziel des Westens muss es schließlich sein, die kommunistische Partei in China wie auch immer zu eliminieren.

dewo Offline



Beiträge: 544

22.03.2008 19:56
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten

Zitat:

Kodo schrieb am 22.03.2008 19:38
Ziel des Westens muss es schließlich sein, die kommunistische Partei in China wie auch immer zu eliminieren.


Das ist doch mal ein Wort!

Achsoja, Ziel des Westens muß es dann selbstverständlich auch sein, den ganzen Mohammedanismus von Marokko bis Java wie auch immer zu eliminieren.

Der ist schließlich genauso menschenverachtend.

Also, auf geht's Freunde: An die Gewehre, marsch, marsch!

Eh, Kodo, was hältst Du davon, wenn wir uns für diesen "Eliminationsfeldzug" den bewährten - oder sagt man bewehrten? - George Dubbelju Bush als Feldherrn an die Spitze holen? Immerhin hat der ja schon jahrelange Erfahrung gesammelt, wie man rund um "the Axis of Evil" aufräumt...

Mirkalf Offline




Beiträge: 11.627

22.03.2008 22:19
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten

Zitat:

Kodo schrieb am 22.03.2008 19:38
Was ist eigentlich Deine Meinung?



Ich habe zu dem Thema keine Meinung.

---

„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.”
--Arthur Moeller van den Bruck

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„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.”
--Mark Twain

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

23.03.2008 02:54
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten
...aber machst hier trotzdem mächtig Stimmung! In anderen Threads wurde dieses C&P schonmal gelöscht.

dewo:
Nu übertreib mal nicht. "Wie auch immer" muss ja nicht bedeuten, dass man es so macht wie bei Fidel Castro. Es würde schon reichen, wenn man von "kommunistische" und "Partei" eins von beiden eleminiert. Das kommunistische dürfte da die aussichtsreichere Variante sein.
dewo Offline



Beiträge: 544

23.03.2008 06:53
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten

Zitat:

Lexx schrieb am 23.03.2008 02:54
dewo:
Nu übertreib mal nicht. "Wie auch immer" muss ja nicht bedeuten, dass man es so macht wie bei Fidel Castro. Es würde schon reichen, wenn man von "kommunistische" und "Partei" eins von beiden eleminiert. Das kommunistische dürfte da die aussichtsreichere Variante sein.


Was heißt hier: "übertreiben"? - Ich habe lediglich den kruden Vorschlag dieses Kodo-Mobys logisch weitergeführt. Der hatte sowas "An-Kodo-Mobys-Wesen-soll-die-Welt-genesen"-artiges an sich.

Darüberhinaus stellt sich mir die Frage, ob man es nicht vielleicht den Chinesen selbst überlassen sollte, wie und mit wem und durch wen sie ihren Laden organisieren? - Immerhin, und das nur am Rande vermerkt, waren die schon eine Kulturnation, als bei uns noch Höhle-1 gegen Höhle-2 kämpfte und in den späteren Ju-Ess of Äi der Vor-Halliburton-Zeit die edle Rothaut right through the Bushes(!) mit Pfeil & Bogen bewehrt nach dem kraftstrotzenden Buffalo spähte.

Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

23.03.2008 07:27
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten
Das sind ja wieder richtig imperialistische Töne aus deutschen Landen. Die Vorhut steht ja schon in Afghanistan und die KSK reist während der Olympiade als Touries verkleidet ein. Das haben sich Kodo Lexx ja fein ausgedacht.

Gruß, Martin

PS: Mir würde es schon genügen, wenn die EU ihre Zulassungsverfahren für chinesische Produkte an die chinesischen anpassen würde (gilt übrigens auch für Japan).
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

23.03.2008 13:11
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten

Zitat:

Lexx schrieb am 23.03.2008 02:54
Es würde schon reichen, wenn man von "kommunistische" und "Partei" eins von beiden eleminiert. Das kommunistische dürfte da die aussichtsreichere Variante sein.




Wenn es um Ueberfaelle auf andere Laender/Voelker geht oder die Unterdrueckung anderer Voelker oder der eigenen Bevoelkerung, spielt doch keine bestimmte Ideologie/Religion eine Rolle.

Saddam hat auch so das eigenen Volk unterdrueckt... Der Saddam-Irak hat auch so Kuwait ueberfallen... Israel haelt Palaestina besetzt... die USA ueberfielen den Irak und Europa die Serben... usw... alles, ohne kommunistisch zu sein.

Auch politische Verfolgung gibts unter allen Ideologien/Religionen - selbst im kapitalistischen, demokratischen, christlich angehauchten Deutschland (versucht zb mal der Wehrpflicht zu entkommen oder stell dich gegen gegen den staatlich verordneten Geschichtsglauben bezueglich 33-45, etc.)

wh

Mirkalf Offline




Beiträge: 11.627

23.03.2008 15:06
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten

Zitat:

Lexx schrieb am 23.03.2008 02:54
...aber machst hier trotzdem mächtig Stimmung! In anderen Threads wurde dieses C&P schonmal gelöscht.



Ich betätige mich ein wenig als des Teufels Advokat und setze der anti-chinesischen Greuelpropaganda etwas Gleichwertiges entgegen. Ich hege weder Sympathien für die chinesische Parteiendiktatur noch für feudalistische Kastensysteme. Und ich sehe auch den Dalai Lama kritisch (obwohl ich den Buddhismus sehr wertschätze). Nur weil jemand ständig lächelt und banale Kalendersprüche absondert macht ihn das noch nicht zu einer moralischen Instanz. Und wer sich einerseits als Buddhist bezeichnet und andrerseits den Spalter Roland Koch zu seinen Freunden zählt ist mir ohnehin suspekt.

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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.”
--Arthur Moeller van den Bruck

„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.”
--G. K. Chesterton

„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.”
--Mark Twain

Lexx Offline



Beiträge: 3.730

23.03.2008 15:17
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten
dewo:
Vergangenheit ist Vergangenheit ist Vergangenheit.

England war auch mal Vorreiter in der Wirtschaft - und muss sich heute genau wie alle anderen nach den Regeln der WHO richten. Warum also sollte man China den kulturellen Vorsprung in der Vergangenheit jetzt zugute halten?
Das lehnen die Deutschen ja auch ab, wenn jemand von "historischer Schuld" spricht.

Bleiben wir also bei dem, was HEUTE ist. Und heute ist in China eine sozialistisch-autokratische Regierung an der Macht, die eine kompromisslose Machtpolitik betreibt (Wer Taiwan anerkennt kann seine Beziehungen zu China vergessen).
Und in dieser Beziehungen sollte man "dem Westen" durchaus zugestehen, dass ihm diese Regierung nicht gefällt, so finde ich jedenfalls.

Natürlich ist Interventionismus, wie man ihn aus Kodos Post herauslesen könnte, nicht der richtige Weg. Ich denke sogar, dass das "kommunistisch" früher oder später von selber verschwindet. Jedenfalls geht es momentan in diese Richtung.
Gelöschtes Mitglied
Beiträge:

23.03.2008 15:48
Mord und Todschlag im Olympia-Wunderland Antworten
Das sind also 1,3 Milliarden Chinesen. Wenn die Demokratie wollen, werden sie sich ihre Demokratie schaffen. Das wird auf lange Sicht keine kommunistische Partei verhindern können. Der Geisteswandel wird durch die Industrialisierung begünstigt werden; im Grunde war es in den westlichen Industrienationen derselbe Prozess. Es ist kein Zufall, dass wir das, was wir heute unter Demokratie und Meinungsfreiheit verstehen, nicht in der Feudalzeit hatten.

Ich bin mal gespannt, wie sich China im Vergleich zu Russland entwickeln wird. Vielleicht ist China durch seine Industrialisierung und des Schaffens von (vorerst bescheidenem) Wohlstand für Millionen in 10 Jahren demokratischer als Russland. Apropos: Starke separatistische Bestrebungen, die blutig niedergehalten werden, gibt es dort auch, schon seit Jahrzehnten. Wo sind da die Stürme der Entrüstung?
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