Ansonstensind wohl nicht die mathematischen Fähigkeiten der Mitarbeiter ein Problem, sondern eher die Konsensfindung in der Politik. Da dürfte unter einem halben Jahr Debatte nichts drin sein und wenn man jetzt noch die Sommerpause einrechnet und, dass das neue System auch noch entwickelt und in juristisch stichfeste Gesetze gegossen werden muss wird es verdammt knapp bis zur nächsten Wahl.
Lexx schrieb am 10.07.2008 14:08
...wird es verdammt knapp bis zur nächsten Wahl.
Na und? - Ich halte das Thema für wichtig genug, es bis zur nächsten Wahl grundsätzlich und endgültig im Sinne und nach den Buchstaben des Grundgesetzes abzuhandeln. Und wenn das einige Mühe bereitet und einige Zeit kostet, dann ist das eben so. Wenn ein Job getan werden muß, dann sind eben Überstunden fällig. In der Regel ist das so, weshalb also nicht auch bei den Politikern?
Weil die Politiker nicht nach Leistung bezahlt werden, sondern nach Beliebtheit.
Wenn da etwas getan werden muss dann schustern die das erstbeste Werk zusammen, was irgendwie mehrheitsfähig ist und den Wähler nicht allzu sehr vergrault. Das erstbeste muss aber noch lange nicht das beste sein....
Denn das Problem resultiert aus (...) mittels Erststimme die eine Hälfte des Parlaments bezgl. der Parteizugehörigkeit so unausgewogen zusammenzusetzen, dass das dann mittels Überhangmandaten wieder ausgebügelt werden muss. Das führt dann zu den gerügten Stimmenverrechnungen.
Naja FW, fuer einen satirischen Artikel ok, aber ansonsten hab ich das mal ganz anders gelernt; der BT setzt sich allein aus dem Ergebnis der Zweitstimmen zusammen. Die Ueberhangsmandate ergeben sich, weil die Erststimmen adaequat hinzugerechnet werden muessen. Das, also die Ueberhangsmandate, fuehrt aber gar nicht zu den "geruegten Stimmenverrechnungen" sondern die bundesweiten Ober- und landesweiten Unterverteilungen der Listensitze. Hier kann es passieren, dass ein weniger an Zweitstimmen in dem einen Bundesland zu einem mehr an Mandaten in einem anderen Land fuehrt, weil die bundesweite Oberverteilung das so ergibt. Sinn macht das fuer die Partei dann nur, wenn das erste Land durch das Ueberhangsmandat auch kein eigenes Mandat verliert und das weniger an Zweitstimmen auch nicht fuer die Oberverteilung relevant ist.
Wie man bei diesem schmalen Band auf 6 Millionen Stimmen kommt ist mir schleierhaft. Ich wuerde auf ein paar Zehntausend tippen, die mit ihrer Stimme etwas anderes erreichen als das was sie wollten. Aber wo da nun die grosse Ungerechtigkeit ist erschliesst sich mir nicht, z.B. angesichts der Tatsache, dass saemtliche Erststimmen der unterlegenen Kandidaten wertlos sind.
Richtig hingegen finde ich den Entscheid des BVG, ein Gesetz nicht vor 2011 zu erlassen. Die Debatte (lese gerade ueber Einwuerfe zum Auslaender- und Kinderwahlrecht) darueber sollte breit und tief sein. Das dauert serioeserweise etwa 2-3 Jahre inkl. Erarbeitung eines tragfaehigen Gesetzes.
Anonymer User schrieb am 11.07.2008 08:03
Richtig hingegen finde ich den Entscheid des BVG, ein Gesetz nicht vor 2011 zu erlassen. Die Debatte (lese gerade ueber Einwuerfe zum Auslaender- und Kinderwahlrecht) darueber sollte breit und tief sein. Das dauert serioeserweise etwa 2-3 Jahre inkl. Erarbeitung eines tragfaehigen Gesetzes.
Es sollte dann aber auch nicht nach 2011 geschehen, sonst gibt es wieder die Ausrede, man koenne sich nicht schnell genug auf das Neue einstellen.
wh
BTW: Auslaender sollten nicht waehlen duerfen. Sollen sie Staatsangehoerige werden, wenn sie den Staat mitgestalten wollen.
Das "Kinderwahlrecht", sofern der Eltern-bekommen-pro-Kind-eine-Zusatzstimme-Mist gemeint ist, ist sowas von albern und kinderkramig, dass man eigentlich gar nicht drueber reden braeuchte, wenns nicht einige Spinner immer wieder thematisieren wuerden.
Das einzig wahre Regulativ für "leistungsschwache" Politiker ist die 100-ige Direktwahl.
Wäre nur die Frage der Leistung zu klären.
Oskar L. würde auch als Direktkandidat gewählt, weil er in den Augen seiner Wähler was leistet.
BTW: Auslaender sollten nicht waehlen duerfen. Sollen sie Staatsangehoerige werden, wenn sie den Staat mitgestalten wollen.
Verstehe ich nicht das Argument. Staatsangerhoeriger wird man mit der Geburt, da ist ueberhaupt keine Leistung dahinter und schon gar keine Intention, den eigenen Staat mitgestalten zu wollen. Jeder Brueckenpenner ist Staatsangehoeriger und darf somit waehlen.
Korrekter waere es, wenn das Wahlrecht nur an Buerger vergeben wird, die sich aktiv an der Entwicklung des Staates beteiligen. Ein messbares Kriterium dazu waere gezahlte Steuern. Aber natuerlich waere solch eine Erhebung zu aufwendig.
Verstehe ich nicht das Argument. Staatsangerhoeriger wird man mit der Geburt, da ist ueberhaupt keine Leistung dahinter und schon gar keine Intention, den eigenen Staat mitgestalten zu wollen. Jeder Brueckenpenner ist Staatsangehoeriger und darf somit waehlen.
Korrekter waere es, wenn das Wahlrecht nur an Buerger vergeben wird, die sich aktiv an der Entwicklung des Staates beteiligen. Ein messbares Kriterium dazu waere gezahlte Steuern. Aber natuerlich waere solch eine Erhebung zu aufwendig.
DP
Ja, das wär' doch was. Die Erhebung wäre so schwierig nicht. Alle Hartz IV-Empfänger könnte man bereits ohne aufwendige Erhebungen vom Wahlrecht ausschliessen. Damit wäre das Problem Lafontaine/Die Linke gleich gelöst. Auch die SPD könnte sich viele Flügelkämpfe ersparen und sich ganz auf die neue Mitte konzentrieren. Lästige Rücksichtnahmen auf sozial schwache entfallen und behindern keine Koalitionen mit Besserverdienerparteien. Nur der linke Flügel der Union bekäme Probleme. Dem Arbeiterführer Rüttgers käme die Wählerbasis abhanden und er müsste um die Mehrheit in NRW fürchten.
Jaaa, das Dreiklassenwahlrecht hatten wir schon lange nicht mehr.
Tolle Idee.
Vielleicht noch das Frauenwahlrecht abschaffen?
Und den Ackermann als König einsetzen.
BTW: Auslaender sollten nicht waehlen duerfen. Sollen sie Staatsangehoerige werden, wenn sie den Staat mitgestalten wollen.
Verstehe ich nicht das Argument. Staatsangerhoeriger wird man mit der Geburt, da ist ueberhaupt keine Leistung dahinter und schon gar keine Intention, den eigenen Staat mitgestalten zu wollen. Jeder Brueckenpenner ist Staatsangehoeriger und darf somit waehlen.
Wenn dem so ist, waere es ja kein Problem fuer Auslaender, Staatsangehoerige zu werden, wenn sie unbedingt mitwaehlen wollen.
Zitat:
Korrekter waere es, wenn das Wahlrecht nur an Buerger vergeben wird, die sich aktiv an der Entwicklung des Staates beteiligen. Ein messbares Kriterium dazu waere gezahlte Steuern. Aber natuerlich waere solch eine Erhebung zu aufwendig.
Wer welche Steuern zahlt, weiss man doch schon - da gaebe es keinen Mehraufwand.
Aber Steuern zahlen ist ja nun weder eine besondere Leistung, noch eine aktive, sondern allenfalls eine passive Beteiligung an der Entwicklung des Staates.