WRL007 schrieb am 29.10.2008 17:27
"Kann mir hier jemand einmal erklären, weshalb ein allgemein ausgedrückt, "ein Geldanleger",
mir leid tun sollte ?
Wer Geld anlegt, hat es im allgemeinen übrig."
Ja, viele haben es übrig, um es fürs Alter zurückzulegen und ähnliches.
Ansonsten stimme ich Dir zu, dass das Schicksal "Arbeitslosigkeit" alles andere als begehrenswert ist.
Gruß
WRL
Ich drücke es mal so aus.
Es ist vernünftig Vorsorge zu betreiben fürs Alter.
Dennoch, das Leben wie auch die wirtschaftliche Existenzsicherung, ist und kann nicht ohne Risiko sein.
Es liegt bei jedem selbst zu wählen.
Einige gehen bewusst ein hohes Risiko um des Erfolgswillens.
Wieder andere gehen mehr auf sicher.
Dann gibt es Zeitgenossen die gehen gar kein Risiko, indem sie nur für den Tag leben.
Nach dem Motto jeder Tag könnte der letzte Tag sein.
Aus dieser Sicht hat dies auch seinen Charm.
Und dann gibt es den Che.
Der wiederum schwimmt so irgendwie in der Mitte.
Er zahlt ein Reihenhaus ab genießt sein Leben mit dem Restgeld und wartet noch 5 Jahre auf seine weit überdurchschnittliche Rente plus Betriebsrente.
WRLs direkt folgender Beitrag trifft den Nagel auf den Kopf. "Hedge-Fonds sind ein typisches "Gier-Produkt", das den kurzfristigen über den langfristigen Erfolg setzt. Das verträgt sich nun mal nicht mit meiner persönlichen Auffassung"
Das ist exakt auch meine Meinung.
WRL: "Meiner Ansicht nach steht die geistige Grundhaltung, auf der viele Hedgefonds basieren und die Ursachen der derzeitigen Misere in einem sehr engen Zusammenhang."
Jetzt wirft die Regierung die Haushaltskonsolidierung mittelfristig über Bord:
"Das Konjunkturprogramm der Bundesregierung nimmt Gestalt an. Demnach soll die Wirtschaft mit bis zu 25 Milliarden Euro angekurbelt werden. Autokäufer dürfen sich auf Steuergeschenke freuen.
(...)
Die von der Bundesregierung diskutierten Konjunkturhilfen belaufen sich nach Angaben von SPD-Fraktionschef Peter Struck in den kommenden beiden Jahren auf 20 bis 25 Milliarden Euro. Vorgesehen seien die Weiterführung eines Programms für die Gebäudesanierung, Projekte für die Verkehrsinfrastruktur, zeitlich begrenzte Abschreibungen für Unternehmen sowie Maßnahmen zur Sicherung von Arbeitsplätzen, sagte Struck der "Berliner Zeitung".
(...)
Demnach sollen die Halter von Neuwagen der Schadstoffklassen Euro-5 und Euro-6, die im kommenden Jahr angeschafft werden, für zwei Jahre keine Steuern zahlen müssen. Käufer von Autos der Abgasnorm Euro-4 erhalten ein Jahr Steuerfreiheit.
Die Steuerausfälle aus dieser Maßnahme würden für 2009 auf zwei Milliarden Euro beziffert.
" Quelle
Lexx schrieb am 30.10.2008 12:09
Jetzt wirft die Regierung die Haushaltskonsolidierung mittelfristig über Bord:...
Das scheint immer mehr der stillschweigend beabsichtigte Fall zu sein, und das schon seit Jahrzehnten.
Helmut Schmidt war ja mit der erste, der das "Defizit Spending" praktiziert hat, den ersten Teil, mit seinem Spruch "lieber 5% Inflation als 5% Arbeitslosigkeit". Wenn die Konjunktur lief, so hat man einfach mit der Rückführung der Verschuldung so lange gewartet, bis es einen neuen Grund gab von außen oder als Wahl, das zunächst zurückzustellen.
Denn die Lektion hieß schon damals, den Leuten nichts wegzunehmen, das wird in der folgenden Wahl bestraft. Merkel ist ja das jüngste Opfer einer Bundestagswahl und wurde genauso zur Populistin, die ihre Versprechen nicht hält, wie alle anderen zuvor und danach, bis zur Ypsi.
Und das ging immer so weiter, Kohl hat den Boom nach 1990 genauso wenig zum Rückführen der Schulden benutzt wie Schröder in seinen ersten Jahren ("dieser Aufschwung ist mein Aufschwung" und "wir haben gelernt") oder wie die Große Koalition. Und dieses bei vollem Bewußtsein, daß die Jahrgangsfrequenz der Neugeborenen seit Mitte 60 sich mehr als halbiert hat. Wer sollte denn die Schulden der nächsten Generationen bezahlen, wenn niemand mehr da ist? Die ein paar Jahre von den Grünen und auch der ach so freiheitlichen FDP vertretenen Ansicht, die Kinder der Zuwanderer würden unsere Staatsschulden bezahlen, hat sich mittlerweile in ausschließlich heiße Luft aufgelöst.
[uV]Ephraim Kishon: "Für mich ist Rassismus eine unverzeihliche Sünde, und dazu gehört auch der Haß auf die eigene Rasse."
Imam von Izmir 1999 (von wegen 'der Islam gehört zu Deutschland'): "Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen."
Dr. Gottfried Curio, AfD 2017: „Wenn der Ausreisepflichtige nicht ausreist, braucht der Steuerpflichtige auch keine Steuern zu zahlen“
Hmm, der letzte Politiker, der mit einer rigorosen Sparpolitik einen ausgeglichenen Haushalt anstrebte und schliesslich auch erreichte war Edmund Stoiber. Er wurde mit Schimpf und Schande aus dem Amt gejagt. Der Zeitgeist ist heute mit Leuten wie Hermann Scheer, der deshalb auch zurecht Wirtschaftsminister in Hessen werden soll, statt Kultus- oder Umweltminister. Den interessieren Visionen, vor allem eigene, grosszüge Ausgaben und Investments, bei denen die Huldigung der Empfänger gewiss ist. Wen interessiert da der kleinliche und spiessige Blick auf den Haushalt oder die Verschuldung. So bekommt der Wähler immer nur das was er verdient, also mehrheitlich will.
Ja, aber seine Spezel-Taktik war doch nicht erfolgreich genug, daß er sich halten konnte.
Und was unsere Wähler betrifft, man kann doch nicht erwarten, wenn man dauernd und mit Recht über die blamablen Pisa-Ergebnisse der Kinder und Heranwachsenden jammert, daß diese dann als Wähler wie durch ein Wunder mit Intelligenz gesegnet sein werden, speziell bei der Wahl. Letztlich sind die Politiker das Ergebnis ihrer Wähler, deren mangelndes Urteilsvermögen gerade diese Politiker von den durch sie beauftragten Spezialisten bescheinigt bekommen haben.
Wenn man als Politiker schon Vogel Strauss praktiziert, darf man nicht auch noch aus dem Sand blinseln, wenn man nicht enttäuscht sein will.
[uV]Ephraim Kishon: "Für mich ist Rassismus eine unverzeihliche Sünde, und dazu gehört auch der Haß auf die eigene Rasse."
Imam von Izmir 1999 (von wegen 'der Islam gehört zu Deutschland'): "Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen."
Dr. Gottfried Curio, AfD 2017: „Wenn der Ausreisepflichtige nicht ausreist, braucht der Steuerpflichtige auch keine Steuern zu zahlen“
Erich: "Letztlich sind die Politiker das Ergebnis ihrer Wähler"
Ich würde eher sagen, Politiker sind das Ergebnis der Politiker. Es gibt doch kaum einen Spitzenpolitiker, der sich nicht seit Jahren durch die Parteihierarchie gearbeitet hat.
Wer DAVON geprägt ist lässt sich eher weniger von den Vorstellungen des Wählers von einem guten Politiker leiten.
Aber damit will ich die Bühne der Politiker-Wähler-Diskussion auch schon wieder verlassen. Hier geht es schließlich nicht um Politiker, sondern um Politik.
Und die finde ich nun garnicht sinnvoll. Was soll es z.b. bringen, denjenigen ein paar hundert Euro zu schenken, die so viel Geld haben, dass sie sich einen Neuwagen kaufen können (Steuerbefreiung)?
Lexx, ich wollte damit sagen, daß sich die Politiker so verhalten, daß sie alle paar Jahre vom Wähler ihren Freifahrtschein für die nächste Periode bekommen. Dazu müssen die "Untertanen" hinreichend dumm gehalten werden, in seinem "Fürst" hat dies Macciavelli schon vor 500 Jahren ziemlich unverblümt dargestellt, wie auch sein Landsmann Amilcare Puviani vor 100 Jahren in seinem Buch "Die Illusion der Öffentlichen Finanzwirtschaft".
Daß sie zuvor von ihren "Parteifreunden" nominiert werden, ist nur die zweite Front, die sie einhalten müssen. Sich durch die Hierarchie zu "arbeiten" ist im wesentlichen das Kungeln und Sammeln von Anhängern und Mobben der Widersacher. Klassisches Beispiel die von der SPD "herausgelobte" Verwaltungs-Richterin Matthäus-Maier zur Chefin der KfW-Bank, die von dem sich entwickelnden IKB-Desaster nichts mitbekommen hat. Daß auch andere Spitzenpolitiker im Beirat saßen, incl. dem Wirtschafts- und Finanzminister, hat den Sachverstand in einer Bank nicht erhöht.
Diese zweite Front aber kann sehr lukrativ sein, wenn z.B. schön nach Proporz die hochdotierten Stellen bei den halbstaatlichen Landesbanken besetzt werden sollen. Und weiterhin ist damit die Inkompetenz in diesen Gremien sichergestellt.
[uV]Ephraim Kishon: "Für mich ist Rassismus eine unverzeihliche Sünde, und dazu gehört auch der Haß auf die eigene Rasse."
Imam von Izmir 1999 (von wegen 'der Islam gehört zu Deutschland'): "Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen."
Dr. Gottfried Curio, AfD 2017: „Wenn der Ausreisepflichtige nicht ausreist, braucht der Steuerpflichtige auch keine Steuern zu zahlen“
Börsenguru Mark Faber wurde in einem Telefoninterview auf Bloomberg gerade gefragt, ob man den Zahlen der Hedge Fonds Vertrauen schenken könnte. Faber behauptete, die Frage nicht verstanden zu haben. Nachdem die Frage wiederholt wurde, legte Faber auf.
Für die Übertragung auf Europa herausgegriffen ein Punkt, der nebenbei auch zeigt, wie und wo der Einfluss der Regulatoren wirken kann: "The other observation is that the starting capital for the US banks was high. The regulators in the US by-and-large forced banks to have a lot of capital. They were more lax in Europe and totally lax in the UK. The UK problems arise in part because the banks started the cycle massively capital deficient. "
Meine Rede hierseit langem, speziell an Kater. Es hat lange gedauert, bis der regulatorische Beitrag zur 'Finanzkrise' jetzt nun so weit recherchiert wurde.
"Ihr glaubt doch nicht, ihr könntet Politik gegen die internationalen Finanzmärkte machen?"
--Joschka Fischer, ehem. Außenminister, heute Vertreter eines Hedgefonds
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Lafo hat immer offen mit den Zinssenkungen der amerikansichen Notenbank sympatisiert, die heute für eine der Hauptursachen der 'Finanzkrise' gesehen werden, so sehr sich Greenspan auch gegen diese Sicht wehrt. Oskar ist kein Deut besser, er wollte sich Konjunktur mit einer Kreditblase erkaufen.
Ich verstehe jetzt nicht, warum das speziell an mich ging.
Für mich gilt immer noch die Verantwortung der betroffenen Manager. Es war deren Aufgabe, solche Risiken zu kontrollieren, man kann sich jetzt nicht hinstellen, und der Politik vorwerfen, dass sie das nicht verboten hatte.
Wenn Du einen Autounfall baust, kannst Du Dich auch nicht nachher hinstellen, und Dich beschweren, dass an die Stelle eine Geschwindigkeitsbegrenzung gehört hätte.
Da bist Du schon selbst für Dein Handeln verantwortlich.