Die Metapher mit dem freien Fall ist doch auch nur nachgeplappert.
In Deutschland arbeiten ein paar Millionen Menschen im öffentlichen Dienst, die werden von der Krise auch nichts merken außer fallende Preise. Natürlich können auch ein paar Millionen arbeitslos werden - alle wird es nicht so rosig erwischen wie z.B. DP.
Aber die können laut Mirk ja immer noch ins blühende Waffengeschäft gehen, um mal eine weitere Parole aus dem offenbar endlosen Repertoire zu strapazieren.
Da schrieb gestern so ein Finanzheini in der FAZ, zum Aktienkaufen sei es noch zu früh, es gäbe noch keine Anzeichen für einer Erholung. Als Finanzheini müsste er am besten wissen, dass jegliche Erholungsanzeichen doch sofort eingepreist werden und wer dann kauft, eigentlich zu spät ist.
Ich verstehe nicht, was es bringt, die Krisenparolen so gierig aufzusaugen, genausowenig wie sie in die Welt zu setzen. Besser man besinnt sich auf seine eigenen Fähigkeiten, checkt die für einen persönlich wahrscheinlichen Szenarien und macht das beste draus. Wer Lust hat, kann natürlich der Hysterie des Krisengezeters folgen. Das sind wahrscheinlich dieselben Leute, die '01 am überhitzen Markt ihr Vermögen in Technologieaktien verbrannt haben.
Tja, für mich persönlich hat die Krise im Moment auch keine Nachteile. Ein Bekannter von mir freut sich sogar, weil er dank Kurzarbeit jetzt für praktisch das gleiche Geld kürzer arbeiten muss.
Der Schaden der Krise wird uns sowieso nicht wie eine Schockwelle treffen, sondern schön verteilt auf die nächsten Jahrzehnte - in Form höherer Zinszahlungen des Staates. Was heute an Geld in die Wirtschaft gepumpt wird, muss 2015, 2020. 2025 und dazwischen und danach gespart werden; an Kultur, im sozialen Bereich oder bei Subventionen und Steuern.
Lexx schrieb am 25.03.2009 19:22
Was heute an Geld in die Wirtschaft gepumpt wird, muss 2015, 2020. 2025 und dazwischen und danach gespart werden; an Kultur, im sozialen Bereich oder bei Subventionen und Steuern.
Ach Quatsch, entwerte das Geld einfach und du bist deine Schulden los.
DP:
Für die Bürger führt das eine wie das andere letztlich zu wengier Geld im Portemonaie oder zu weniger Lebensqualität. Davon abgesehen müsste Deutschland für so eine Entwertungsaktion erstmal zur D-Mark zurückkehren.
Die Zeche zahlen in jedem Fall Deutschlands Einwohner der nächsten Jahrzehnte.
Dazu mein tief empfundenes Beileid. Wobei man natürlich auch erwähnen sollte, dass das investierte Geld ja nicht verpulvert ist sondern in Form von Steuern aber auch getätigten Investitionen (Strassen, Schienen) weiterhin existiert.
Die Rechnung würde bei ausgeglichenem Haushalt aufgehen. Die fälligen Zinsen machen die Invesitionen allerdings ungleich teurer. Denn die werden sich wohl noch ein halbes Jahrhundert halten. Bis dahin hat der Staat für jeden Euro drei weitere als Zinsen bezahlt (bei 6% pa).
Auch das ein zweischneidiges Schwert; Sollten die Zinsen tatsächlich irgendwo bei 6% liegen dann hat sich das ganze gelohnt, denn die Wirtschaft muss ja brummen, die Steuern fliessen in Massen und die Sozialkosten sind gering, da es nur wenig Arbeitslose oder Sozialhilfebedürftige gibt. Ein Problem ist, wären die Zinsen weiterhin nur auf 0-1%, denn das hiesse ja, die Finanzpolitik muss weiterhin die Wirtschaft ankurbeln und das Geld in den Markt schmeissen. Nur dass dann das Problem nicht Schuldenabbau heisst, da ja die Zinskosten gering sind.
Solange die Schuldmenge überschaubar ist (60% des BIP) ist ersteres Szenario zu bevorzugen.
DP schrieb am 30.03.2009 14:14
Du meinst, die Banken bieten Geld für 0,5% an, der deutsche Staat nimmt seine Kredite aber lieber zu 6% auf?
Ich denke mal, der Staat zahlt weder 0,5% für seine Verbindlichkeiten noch 6%, sondern eher so um die 3,5 bis 4%.
Momentan refinanziert sich Deutschland aktuell mit 2,25%, wenn ich die Statistik aus dem letzten Focus noch richtig im Kopf habe. Weil AAA-Rating und verhältnismaßig geringe Verschuldung prozentual zum BIP gesehen. Selbst Italien mit Schuldenstand 120% des BIPs liegt nur bei etwa 4%, wohl hauptsächlich weil von der Finanzkrise kaum betroffen. Teurer wirds für die kleinen und Hochrisikonationen (Rumänien, Baltikum, auch Österreich wegen Klumpenrisiko Osteuropa) - da geht es dann bei 6% los und endet bei 13% (Lettland IIRC).
Über alle laufenden Kredite hinweg wird Deutschland aber vermutlich schon bei etwa 3,5% liegen - die meisten Kredite wurden IIRC während der Eichel-Zeit umgeschuldet, da dürfte das meiste noch laufen.
Ich verstehe nicht, was es bringt, die Krisenparolen so gierig aufzusaugen, genausowenig wie sie in die Welt zu setzen. Besser man besinnt sich auf seine eigenen Fähigkeiten, checkt die für einen persönlich wahrscheinlichen Szenarien und macht das beste draus. Wer Lust hat, kann natürlich der Hysterie des Krisengezeters folgen. Das sind wahrscheinlich dieselben Leute, die '01 am überhitzen Markt ihr Vermögen in Technologieaktien verbrannt haben.
Und wie war das noch mit denen, die bis zur Bundestagswahl 2005 mantrahaft das kurz bevorstehende, wirtschaftliche und sonstige Ende Deutschlands predigten?
Ich meine jetzt nicht Rocky.
Gott sei seiner armen Seele gnädig.
Ich verstehe nicht, was es bringt, die Krisenparolen so gierig aufzusaugen, genausowenig wie sie in die Welt zu setzen. Besser man besinnt sich auf seine eigenen Fähigkeiten, checkt die für einen persönlich wahrscheinlichen Szenarien und macht das beste draus. Wer Lust hat, kann natürlich der Hysterie des Krisengezeters folgen. Das sind wahrscheinlich dieselben Leute, die '01 am überhitzen Markt ihr Vermögen in Technologieaktien verbrannt haben.
Wir sprechen uns in einem halben Jahr wieder. Aber dann wird es natürlich heißen, die Krise wurde herbeigeredet. Dass sie systemimmanent und demzufolge zwangsläufig ist, wird niemand von euch zugeben.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
Aber dann wird es natürlich heißen, die Krise wurde herbeigeredet. Dass sie systemimmanent und demzufolge zwangsläufig ist, wird niemand von euch zugeben.
Da kann ich dir heute schon attestieren, dass deine Vorhersage falsch ist. Niemand bestreitet, dass Krisen zum Kapitalismus gehören, weil er nunmal zyklisch funktioniert. Deine Freundin Shrimpsesserin und ihre Gesinnungsgenossen beten allerdings dann immer den Untergang des ganzen Systems herbei. Da sprechen wir uns mal in drei Jahren wieder, ob er denn diesmal eingetreten ist.
Aber vielleicht dämmert es ja bis dahin bei dir, dass auch diese Leute vom Kapitalismus leben, und das nichtmal so schlecht.
Das zugrunde gelegt haben wir 2060 (bis 2060 werden die heute gemachten Schulden vermutlich nicht abgebaut sein) für jeden heute geliehenen Euro 2,30 € an Zinsen gezahlt. Macht also mit Rückzahlung das 3,3-fache.
p.s.
Da die Zinsen sinken, sinken die Zinszahlungen des Bundes dieses Jahr laut Plan um 500 mio. € - trotz höheren Schuldenstandes.