Die Medien stürzen sich ja offensichtlich gern auf den Fall. Nach Weihnachten verging kaum ein Tag ohne Schlagzeilen, dass der thüringische MP angeklagt wird, schuldig ist, einen Tod zu verantworten hat etc.
Ich finde die Sache wird viel zu hoch gekocht. Selbst wenn Althaus einen falschen Schlenker gemacht hat, er wird ja wohl kaum mit Absicht die Frau umgekarrt haben.
Immerhin: Die Opposition hat bereits angekündigt, die Anklage gegen Althaus nicht zum Wahlkampfthema machen zu wollen."Der Unfall ist auf jeden Fall tabu im Wahlkampf", sagte Thüringens Linkspartei-Chef Knut Korschewsky am Dienstag in Erfurt. Deren Spitzenkandidat Bodo Ramelow sagte, die Entscheidung über die politische Zukunft von Althaus "liege allein bei der CDU."
DP schrieb am 03.03.2009 17:06
Die Medien stürzen sich ja offensichtlich gern auf den Fall. Nach Weihnachten verging kaum ein Tag ohne Schlagzeilen, dass der thüringische MP angeklagt wird, schuldig ist, einen Tod zu verantworten hat etc.
Ich finde die Sache wird viel zu hoch gekocht. Selbst wenn Althaus einen falschen Schlenker gemacht hat, er wird ja wohl kaum mit Absicht die Frau umgekarrt haben.
Immerhin: Die Opposition hat bereits angekündigt, die Anklage gegen Althaus nicht zum Wahlkampfthema machen zu wollen."Der Unfall ist auf jeden Fall tabu im Wahlkampf", sagte Thüringens Linkspartei-Chef Knut Korschewsky am Dienstag in Erfurt. Deren Spitzenkandidat Bodo Ramelow sagte, die Entscheidung über die politische Zukunft von Althaus "liege allein bei der CDU."
Die Medien? Naja, es gibt halt ein gewisses öffentliches Interesse und das dann darüber berichtet wird, ist nur eine logische Folge davon. Das Urteil zu Althaus´ "falschen Schlenker" ist in meinen Augen ein Witz, auch wenn ihm natürlich keine Absicht zu unterstellen ist - paar Tausend Euro Geldstrafe finde ich unangemessen (niedrig). Und im Hinterkopf werden sowohl Wähler, als auch Wahlbeteilgte diesen Vorfall auf jeden Fall haben, wenn auch nur unbewusst. Ob Althaus ob der seelischen und körperlichen Belastung in der Lage ist, Wahlkampf und -sieg zu verarbeiten, vermag ich nicht zu sagen..........
"FunTa schrieb am 05.03.2009 00:49
Das Urteil zu Althaus´ "falschen Schlenker" ist in meinen Augen ein Witz, auch wenn ihm natürlich keine Absicht zu unterstellen ist - paar Tausend Euro Geldstrafe finde ich unangemessen (niedrig)."
Der eine Hochgradfreimaurer hackt dem anderen eben kein Auge aus.
Also ich finde die 30.000€ mehr als angemessen. Letztlich hat er einen kleinen Fehler gemacht, der jedem passieren kann. In dem Fall het er zwar dramatische Konsequenzen gehabt, andererseits muss wohl jeder zugeben, dass er auch schon vergleichbare Fehler gemacht hat, und schlicht Glück hatte, dass nicht mehr passiert ist.
Was seine politische Karriere angeht, sehe ich das Problem vor allem in seinem Gesundheitszustand. Aber wenn er fit ist, sehe ich wegen so einer Geschichte keinen Grund, warum er zurücktreten sollte.
Soweit ich mitbekommen habe, richtet sich die Hauptkritik vor allem auf das "Schnellverfahren" und weniger auf das Strafmaß. Das sei laut einem Experten in Deutschland vermutlich sogar noch geringer ausgefallen.
Was ist an dem Schnellverfahren eigentlich so kritisierenswert, auch im Hinblick auf eine mögliche Sonderbehandlung?
Lexx schrieb am 07.03.2009 10:26
Was ist an dem Schnellverfahren eigentlich so kritisierenswert, auch im Hinblick auf eine mögliche Sonderbehandlung?
Man hat den Eindruck, hier wurde nicht sorgfältig geprüft sondern schnell ein Deal vereinbart, mit dem alle Leben können.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
"Was ist an dem Schnellverfahren eigentlich so kritisierenswert, auch im Hinblick auf eine mögliche Sonderbehandlung?"
Das frage ich mich allerdings auch. Für mich ist das absolut professionell gelaufen, man hat zwei Gutachten in Auftrag gegeben, das Ergebnis abgewartet. Zeugen gab es nicht, also was soll man in so einem Prozess noch gross verhandeln ?
Der Richter hat sich das angesehen und ein Urteil gefällt. Wenn der da noch ein halbes Jahr drüber nachgedacht hätte, wären ihm auch keine neuen Erkenntnisse gekommen.
Die unglaubliche Dauer deutsche Prozesse ist ja nicht wegen der besonderen Gründlichkeit, sondern wegen der besonderen Ineffizienz. Wer das mal erlebt hat, kommt aus dem Kotzen ja nicht mehr raus.
Natürlich ist das Verfahren für die Linke und den deutschen Journalismus eine Riesenenttäuschung, hatte man doch insgeheim auf Bilder gehofft, wie Althaus in Handschellen dem weinenden Witwer vorgeführt wird. Während des Verfahrens tauchen dann brisante Details auf, wie etwa dass Althaus am Vorabend seines ja nahe am Rowdytum grenzenden Benehmens in der Öffentlichkeit zwei Gläser Wein getrunken hatte und der Staatsanwalt füttert die Bild Zeitung mit entlarvenden Fotos aus Althaus Jugend, wo er mit dem Schlitten mal in eine Oma gefahren ist, eine Story, die sich bereits Barbara Salesch gesichert hat.
DP
kater_5 schrieb am 05.03.2009 09:24
Also ich finde die 30.000€ mehr als angemessen. Letztlich hat er einen kleinen Fehler gemacht, der jedem passieren kann. In dem Fall het er zwar dramatische Konsequenzen gehabt, andererseits muss wohl jeder zugeben, dass er auch schon vergleichbare Fehler gemacht hat, und schlicht Glück hatte, dass nicht mehr passiert ist.
Was seine politische Karriere angeht, sehe ich das Problem vor allem in seinem Gesundheitszustand. Aber wenn er fit ist, sehe ich wegen so einer Geschichte keinen Grund, warum er zurücktreten sollte.
Gruss
Kater
Der "kleine Fehler" hat einem Menschen das Leben gekostet.
Ich würde keinen Politiker wählen, der sein Leben nicht im Griff hat und einen Menschen auf dem Gewissen hat, weil er dermaßen unachtsam und unaufmerksam war.
Außerdem ist Althaus zurzeit ein Phantom.
Ob er noch Mensch oder schon Gemüse ist, weiß niemand.
Jedenfalls niemand außer seinen Ärzten und seiner Frau.
Kodo schrieb am 08.03.2009 14:03
Ich würde keinen Politiker wählen, der sein Leben nicht im Griff hat und einen Menschen auf dem Gewissen hat, weil er dermaßen unachtsam und unaufmerksam war.
Und die Selbstgerechtigkeit trieft nur so aus der Füllfeder...
Mein Junge, ich wünsche Dir, daß Du aus Unaufmerksamkeit, Angst, falscher Einschätzung der Lage niemals in eine ähnliche Situation kommst. Aber einem Kodo-Moby kann sowas ganz selbstverständlich niemals passieren. Ich verneige mich vor Dir, Erhabener!
Kodo schrieb am 08.03.2009 14:03
Ich würde keinen Politiker wählen, der sein Leben nicht im Griff hat und einen Menschen auf dem Gewissen hat, weil er dermaßen unachtsam und unaufmerksam war.
Und die Selbstgerechtigkeit trieft nur so aus der Füllfeder...
Mein Junge, ich wünsche Dir, daß Du aus Unaufmerksamkeit, Angst, falscher Einschätzung der Lage niemals in eine ähnliche Situation kommst. Aber einem Kodo-Moby kann sowas ganz selbstverständlich niemals passieren. Ich verneige mich vor Dir, Erhabener!
Selbstgerechtigkeit würde bedeuten, dass ich mein eigenes Verhalten und meine Wertvorstellungen als absolut richtig ansehen würde, aber mich selbst nicht daran halten würde.
Keine Ahnung, wieso Sie mir Selbstgerechtigkeit vorwerfen, nur weil ich der Meinung bin, dass ich keinen Poliker wählen würde, der sein Leben nicht im Griff hat und der den Tod eines Menschen verursacht hat.
Und von dem niemand, außer den Ärzten oder seiner Frau weiß, in welchem Ausmaß er geistig präsent ist.
Im Eifer, mir was Negatives unterstellen zu wollen, ist Ihnen wohl Einiges Durcheinander geraten.
Mein Tipp, Pappi: Sortieren Sie sich mal.
Ich verneige mich auch vor Ihnen.
Ganz Ihr Junge!
"Selbstgerechtigkeit würde bedeuten, dass ich mein eigenes Verhalten und meine Wertvorstellungen als absolut richtig ansehen würde, aber mich selbst nicht daran halten würde."
Nee, Selbstgerechtigkeit bedeutet, dass Du selbst glaubst unfehlbar zu sein und deswegen anderen keine Fehler zugestehst.
Was Du ja hier genau tust.
Ich wünsche ja Deinen Mitmenschen, dass Du nie in die Situation kommst, wo Dir sowas passiert. Aber wer glaubt, dass ihm das nie passieren könnte, hat einen an der Waffel.
kater_5 schrieb am 08.03.2009 19:05
"Selbstgerechtigkeit würde bedeuten, dass ich mein eigenes Verhalten und meine Wertvorstellungen als absolut richtig ansehen würde, aber mich selbst nicht daran halten würde."
Nee, Selbstgerechtigkeit bedeutet, dass Du selbst glaubst unfehlbar zu sein und deswegen anderen keine Fehler zugestehst.
Hmm, weder Kodos noch katers Definition deckt sich mit meiner Definition von Selbstgerechtigkeit.
Laut Gutachten hat Althaus wohl gegen FIS-Verhaltensregeln verstoßen. Dadurch hat er den Tod eines Menschen verursacht, selber wurde er schwer verletzt, möglicherweise mit bleibenden Schäden. Kodo wagt sich m.E. ein wenig weit aus dem Fenster, wenn er schreibt, Althaus habe sein Leben nicht im Griff. Da gibt es andere Beispiele, wo solch eine harte Aussage besser zutrifft, bspw. beim Fall Wiesheu. Oder stand Althaus auch unter Alkohol-Einfluss, als der Unfall geschah?
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
kater_5 schrieb am 08.03.2009 19:05
"Selbstgerechtigkeit würde bedeuten, dass ich mein eigenes Verhalten und meine Wertvorstellungen als absolut richtig ansehen würde, aber mich selbst nicht daran halten würde."
Nee, Selbstgerechtigkeit bedeutet, dass Du selbst glaubst unfehlbar zu sein und deswegen anderen keine Fehler zugestehst.
Was Du ja hier genau tust.
Ich wünsche ja Deinen Mitmenschen, dass Du nie in die Situation kommst, wo Dir sowas passiert. Aber wer glaubt, dass ihm das nie passieren könnte, hat einen an der Waffel.
Gruss
Kater
Was ist das denn für eine Logik und Unterstellung?
Wenn ich meine, dass ich Althaus nicht wählen würde und es merkwürdig finde, dass er bisher und weiterhin als Phantom auftritt, bin ich selbstgerecht?
Natürlich ist es grundsätzlich möglich, dass ich einen Menschen im Straßenverkehr verletze oder gar töte.
Wenn mir das "passieren" würde, wäre das sicher ein massiver Schlag in meinem Leben.
Besonders wenn ich fahrlässig gehandelt hätte.
Denn sowas "passiert" nicht einfach so.
Deshalb ist mir "sowas" auch bisher nicht einfach so "passiert".
Ich würde mich jedenfalls sicherlich nicht um ein öffentliches Amt bemühen, wenn ich in eine solche Lage kommen würde.
Und er hat keinen "kleinen Fehler gemacht, der jedem passieren kann".