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Dieses Thema hat 4 Antworten
und wurde 60 mal aufgerufen
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Mirkalf Offline




Beiträge: 10.901

27.10.2022 12:42
Ukraine: Eine Lehrstunde der Geopolitik Antworten

»Ukraine: Eine Lehrstunde der Geopolitik«

Vortrag von Prof. Dr. Hans Neuhoff auf der IfS-Sommerakademie 2022

https://www.youtube.com/watch?v=ZidPvRm5P_U

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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.”
--Arthur Moeller van den Bruck

„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.”
--G. K. Chesterton

„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.”
--Mark Twain

MartiS2 Offline



Beiträge: 6.790

27.10.2022 15:35
#2 RE: Ukraine: Eine Lehrstunde der Geopolitik Antworten

Danke für den Link. Das entspricht ungefähr der Darstellung von Frau Krone-Schmalz. Beim Zuhören kommt mir eine Parallele in den Sinn: Ähnlich massiv, wie Putin im Vorfeld seines Einmarschs vor der roten Linie warnte, warnt Schoigu vor der 'schmutzigen Bombe'. Und vergleichbar dazu wiegelt der Westen ab, stellt sich taub oder beschuldigt Russland, dies selbst im Schilde zu führen. Also bin ich gespannt, ob der Westen wiederholt die Eskalation vorantreibt.

Gruß
Martin

Mirkalf Offline




Beiträge: 10.901

01.11.2022 12:06
#3 RE: Ukraine: Eine Lehrstunde der Geopolitik Antworten

Ich packe das mal hier mit rein:

Götz Kubitschek rezensiert "Endspiel Europa" von Ulrike Guérot und Hauke Ritz

Zitat
[Die Autoren stellen] klar, daß sie Putins Einmarsch in die Ukraine nicht goutieren und die “wehrhafte Reaktion der ukrainischen Bevölkerung ohne Frage nachvollziehen” können. Im nächsten Absatz erklären sie jedoch, es sei

wichtig und richtig, Putins beziehungsweise Rußlands Motivation und Interessen zu verstehen.

Dieses Verstehen mündet in deutliche Thesen. Sie sind weit vorn im Buch zu finden – die Seiten 34 und 35 bieten eine Quintessenz. Dort heißt es:

Wir leiten aus amerikanischen Quellen her, daß der russisch-ukrainische Krieg ein lang vorbereiteter amerikanischer Stellvertreterkrieg ist, eine Apotheose jahrzehntelanger amerikanischer Geostrategie, deren eigentliches Ziel die Verfestigung der amerikanischen Dominanz in Europa ist. Europa soll von seinen wirtschaftlichen Adern im Osten abgeschnitten werden.

Und weiter:

Es ist eine Politik der “restricted dammage”, der kontrollierten, aber bewußten wirtschaftlichen Schädigung, die vor allem die Kappung des deutschen Handelsüberschusses, der im Osten erwirtschaftet wird, zum Ziel hat.

Diese in aller Deutlichkeit formulierten Schlußfolgerungen müssen für jeden, der die Denkbewegung Guérots in der Corona-Frage für einen Ausrutscher hielt und den noch nicht breit wahrgenommenen Hauke Ritz bisher übersehen hatte, schockierend und atemberaubend sein:

War das Ziel der NATO im 20. Jahrhundert in den berühmten Worten von Lord Ismay, “to keep the Russians out, the Americans in and the Germans down”, so müßte es im 21. Jahrhundert vielleicht heißen: Keep the Americans out, the Russians in and left Europe up?

Solches zu zitieren und mit der Forderung zu verbinden, man müsse in Zukunft besser denjenigen “draußen” halten, der auf dem europäischen Kontinent und der eurasischen Landmasse nichts verloren habe, ist eine dramatischer Gegenvorschlag zu allem, was gerade propagiert wird. Guérot und Ritz machen ihn, weil es ihnen letztlich um die Emanzipation Europas geht, um die Rettung des Guérotschen Herzensanliegens einer europäischen Selbstermächtigung hin zu einer europäischen Republik, deren Entstehung zugleich die Überwindung der Nationalstaaten sein müsse. [...]

Der Essay geht so weit, die Anwesenheit der USA in Europa als “Anomalie” zu bezeichnen und ihr die Normalität guter deutsch-russischer Beziehungen gegenüberzustellen, die von Peter dem Großen bis zu Bismarck auf Handelsbeziehungen, deutschen Siedlungsbewegungen, adliger Versippung und gegenseitiger kultureller Befruchtung beruhten. Guérot und Ritz kommen auf Seite 101 zu dem Schluß:

Der Informationskrieg, den die USA gegen Rußland führen, hat also vor allem den Zweck, die Europäer ihre Geschichte vergessen zu lassen, damit die historische Anomalie als neue Norm – und geradezu als alternativlose Notwendigkeit – empfunden werden kann. [...]

https://sezession.de/66690/ulrike-guerot...dspiel-europa-1

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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.”
--Arthur Moeller van den Bruck

„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.”
--G. K. Chesterton

„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.”
--Mark Twain

MartiS2 Offline



Beiträge: 6.790

01.11.2022 13:52
#4 RE: Ukraine: Eine Lehrstunde der Geopolitik Antworten

Aus Guérot werde ich nicht ganz schlau. Ihren Namen las ich zuerst im Kontext zu Coudenhove-Kalergi, der sie mir eher suspekt erscheinen ließ. Ihr Essay in der Taz liest sich wie das einer Romantikerin: https://taz.de/Essay-zum-Projekt-Europa/!5260882/ Als ich sie vor Wochen bei Lanz gehört hatte, blieb der Eindruck, dass sie ihre Position nicht überzeugend vertreten konnte. Ich stimme mit ihr überein, wenn sie die USA aus Europa fern halten will, es fehlt aber das Wie. Das wird nur passieren, wenn die USA freiwillig gehen.

Gruß
Martin

Mirkalf Offline




Beiträge: 10.901

06.11.2022 13:24
#5 RE: Ukraine: Eine Lehrstunde der Geopolitik Antworten

Zitat von MartiS2 im Beitrag #4
Als ich sie vor Wochen bei Lanz gehört hatte, blieb der Eindruck, dass sie ihre Position nicht überzeugend vertreten konnte.


Ja, zum Themenkomplex Ukraine hatte sie sich deshalb Hauke Ritz als Fachmann dazugeholt.

Während Guérot ihre Karriere als Uni-Dozentin riskiert, ist dieser Tübinger Professor brav auf Mainstream-Linie: https://www.t-online.de/region/stuttgart...verspielt-.html

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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.”
--Arthur Moeller van den Bruck

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