"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
der Beitrag ist es nicht wert. Einmal ist die Aussage, dass der Satz zur nicht selbst gefälschten Statistik nicht von Churchill stammt nun beinahe genau so bekannt wie der Satz selbst. Zweitens ist dieser Satz in der Regel nicht wörtlich ernst gemeint. In der Regel heißt dieser Satz, dass man eine Statistik nun mal nicht selbst nachvollziehen kann, ihr aber pauschal kein Vertrauen schenkt (aus welchem Grund auch immer).
Sehen wir das mal so: Statistiken werden zitiert wie Sand am Meer, so will der Zitierende sich den Anschein einer seriösen Wissenschaftlichkeit geben, gegenüber einem Publikum, das zu 99% nicht nachvollziehen kann oder will, ob dieser Anschein oder Anspruch erfüllt ist. Es ist ein 'friss oder stirb', oder jeder Kritiker möge schweigen, wenn er nicht bereit ist, sich in den Prozess einzuarbeiten, nach dem die Statistik erstellt worden ist. Berühmtes Beispiel war die Gewerkschafterin Frau Engelen-Kefer, die in Diskussionen derart mit Statistiken um sich geworfen hat, dass daraus regelrechte Kanonenkugeln wurden. Zitierte Statistiken sind Totschlagargumente.
In wissenschaftlichen Publikationen machen Statistiken selbstverständlich Sinn, da man bei den Reviewern und Kritikern voraussetzen kann, dass sie sowohl Zeit, als auch fachliche Grundlage mitbringen, um sich mit einer Statistik seriös auseinanderzusetzen. Aber selbst da erlebe ich häufig, dass sich die Experten plötzlich bis aufs Messer zoffen. Es ist gut zu wissen, was per Statistiken der Bevölkerung an Eindruck zu transportieren versucht wird, ganz egal, ob sie Substanz haben oder nicht. Das Dumme ist ja, sobald Statistiken publiziert wurden, sind sie für 95% der Bevölkerung bare Münze. So ist das moderne Leben halt.
Was 'einfache' Meinungsumfragen angeht, so bin ich recht oft geplagt mit entsprechenden abendlichen Anrufen. Ich habe das anfangs mal mitgemacht, und meine Erkenntnis ist die, dass das Spektrum der möglichen Antworten oft nicht zu dem gepasst hatte, was ich antworten wollte. Dann musste ich um eine geeignete Antwort 'feilschen': "Dann nehmen wir halt das".
Sollte BMW jemals eine Statistik über Kundenzufriedenheit veröffentlichen, so kann ich auch nur sagen, dass sowohl Verkäufer als auch Servicepersonal mich immer gleich zu Anfang darauf hinweisen, dass alle Bewertungen, die nicht Höchstwerte sind, bei ihnen in ihrer persönlichen Bewertung negativ zu Buche schlagen. Wenn also der Service 'ok' war, bekommen sie von mir selbstverständlich durchweg Bestnoten. Eine Hand wäscht die andere, beim nächsten Mal springt dann halt mal eine Reparatur auf Kulanz heraus. Ich wäre ja mal interessiert, inwieweit dieser Prozess BMW-intern für die interne Statistik gewollt ist, bzw. auch so provoziert wird.
Und so setzt sich der Unsinn der "geschenkten Noten" aus den Schulen im Alltagsleben fort, weil man jeden Einzelfall nicht schlechter als den Durchschnitt machen will. Das kann prinzipiell nicht klappen, aber wird trotzdem heftig praktiziert. Bestes Beispiel die bereits zigfach richterlich vorgeschriebenen Richtlinien bei Arbeitszeugnissen. Einen von mir vor einiger Zeit gefeuerten leitenden Angestellten ließ ich sein Zeugnis selbst schreiben, weil das im "einvernehmlich" beendigten Arbeitsverhältnis so einschränkend vorgegeben war, daß ich es ihn selbst machen ließ und danach nichts geändert hatte. Der hat so übertrieben, daß mich sein nächster Chef prompt angerufen hat, warum das Arbeitsverhältnis mit solch einem Genie beendet wurde.
Ich kann mich dunkel erinnern, daß bei Beginn der Vorlesungen über Statistik gesagt wurde, dies wäre die Wissenschaft der großen Zahlen. Deshalb wäre jeder Durchschnitt unter einer Probe von 50 Stück sinnlos, weil die Klassenanzahl mindestens die Wurzel der Stichproben sein sollte. Trotzdem werden vor allem bei der Interpretation andauernd Einzelfälle mit dem Mittelwert verwechselt, wenn es in den Kram paßt. Darin sehe ich den häufigsten Mißbrauch aus Unkenntnis aber auch aus Absicht. Die simple Fälschung von Zahlen ist gar nicht nötig.
[uV]Ephraim Kishon: "Für mich ist Rassismus eine unverzeihliche Sünde, und dazu gehört auch der Haß auf die eigene Rasse."
Imam von Izmir 1999 (von wegen 'der Islam gehört zu Deutschland'): "Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen."
Dr. Gottfried Curio, AfD 2017: „Wenn der Ausreisepflichtige nicht ausreist, braucht der Steuerpflichtige auch keine Steuern zu zahlen“
Zitat von MartiS2 im Beitrag #3 Ich wäre ja mal interessiert, inwieweit dieser Prozess BMW-intern für die interne Statistik gewollt ist, bzw. auch so provoziert wird.
Das ist er nicht. Diese Bewertungsmode (Net Promoter Score) ist schon ziemlich ätzend. Sie kommt aus den US (Spock kennt das sicher) und ist ein Wundermittel, das Ranking in der kundenzufriedenheit zu erhöhen. Heute ist es schon so, dass das Mitarbeiter und Management Targets für das Ranking hat, also bonusmässig nach dieser Bewertung teilweise bewertet und also bezahlt wird. Deshalb der Hinweis auf die möglichst gute Bewertung. Wird der Kundenservice dadurch wirklich besser? Meiner Erfahrung nicht aber die Bedienung der Frontschweine wird freundlicher.
Zitat von MartiS2 im Beitrag #3 Ich wäre ja mal interessiert, inwieweit dieser Prozess BMW-intern für die interne Statistik gewollt ist, bzw. auch so provoziert wird.
Das ist er nicht. Diese Bewertungsmode (Net Promoter Score) ist schon ziemlich ätzend. Sie kommt aus den US (Spock kennt das sicher) und ist ein Wundermittel, das Ranking in der kundenzufriedenheit zu erhöhen. Heute ist es schon so, dass das Mitarbeiter und Management Targets für das Ranking hat, also bonusmässig nach dieser Bewertung teilweise bewertet und also bezahlt wird. Deshalb der Hinweis auf die möglichst gute Bewertung. Wird der Kundenservice dadurch wirklich besser? Meiner Erfahrung nicht aber die Bedienung der Frontschweine wird freundlicher.
Das Problem der Bewertung ist ja auch, dass sie an amerikanische Umgangsformen angepasst ist, wo guter Service dann auch mit einem 'excellent' bewertet wird. Das entsprechende 'sehr gut' kommt aber im Schwäbischen eigentlich nicht vor: 'Gut' ist die Bestnote.
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