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Dieses Thema hat 17 Antworten
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 Themen des Tages
Seiten 1 | 2
ng Offline



Beiträge: 2.614

30.06.2014 13:01
Militär für oder gegen Menschenrechte? Antworten

Gauck sagt, man darf Einsätze nicht tabuisieren... http://www.focus.de/politik/deutschland/...id_3920914.html ...hat er recht? Oder eher die Kritiker? http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...g-a-977361.html

Meine Meinung: Mal so, mal so...

ErichF Offline




Beiträge: 3.111

30.06.2014 15:13
#2 RE: Militär für oder gegen Menschenrechte? Antworten

Ob Gauck recht hat oder nicht, er als Person ist meine größte Enttäuschung in einem Politiker seit der Wende. Ich halte von dieser Gruppe Egomaniker genannt "Politiker" sowieso nix, G. rangiert an ihrem Ende.

[uV]Ephraim Kishon:
"Für mich ist Rassismus eine unverzeihliche Sünde, und dazu gehört auch der Haß auf die eigene Rasse."

Imam von Izmir 1999 (von wegen 'der Islam gehört zu Deutschland'):
"Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen."

Dr. Gottfried Curio, AfD 2017:
„Wenn der Ausreisepflichtige nicht ausreist, braucht der Steuerpflichtige auch keine Steuern zu zahlen“

[/u]





Gruß
Erich

DP Offline



Beiträge: 5.248

30.06.2014 15:43
#3 RE: Militär für oder gegen Menschenrechte? Antworten

Gauck macht (nicht nur) hier auf eine typisch deutsche Bigotterie aufmerksam, einerseits Frieden, Demokratie, Gleichberechtigung und Chancengleichheit in der Welt einzufordern aber andererseits sich herauszuhalten wenn es darum geht, konkret etwas dafür zu tun. Die Deutschen kommen mir vor wie die puritanischen Quäker, die sich aus jedem Zwist heraushielten und die Welt allein mit Gebeten verbessern wollten. Wer die Freiheit will muss sie verteidigen, notfalls mit der Waffe. Das heisst nicht, dass man nun überall mitmischen muss. Aber eben auch nicht, sich aus allem herauszuhalten.
Mit seinem Statement beschliesst Gauck zudem das bald 70 Jahre alte Kapitel der quali Nichteinmischung des Nachkriegsdeutschland.

DP Offline



Beiträge: 5.248

30.06.2014 15:49
#4 RE: Militär für oder gegen Menschenrechte? Antworten

Zitat von ErichF im Beitrag #2
Ob Gauck recht hat oder nicht, er als Person ist meine größte Enttäuschung in einem Politiker seit der Wende.


Spricht das nun gegen den Politiker oder gegen dich und deine Täuschung? Ent-Täuschung, das ist ja immer mindestens beidseitig.

Für mich war Gauck nie ein Politiker. Eher wie ein Philosoph oder Moralist. Er hat keine wirkliche politische Agenda, nur Werte und Überzeugungen, die er selbstbewusst und unabhängig vertritt. Aber ich mache mir da auch nichts vor, ich erwarte von einem Moralisten schöne Reden, mehr nicht.

ErichF Offline




Beiträge: 3.111

30.06.2014 18:46
#5 RE: Militär für oder gegen Menschenrechte? Antworten

Als Chef der "Gauck-Behörde" für die Aufarbeitung des Nachlasses der Stasi hat er mich zunächst überzeugt, obwohl er nur Beamter war. Erst nach seiner 10-jährigen Dienstzeit kam heraus, daß er einen ganzen Stall voll ehemaliger Stasi-Bonzen beschäftigt hatte. Erste Enttäuschung.
Im Vergleich zu Wulff schien der der bessere Mann, jetzt ist es schlimmer als der Niedersachse. Zweite Enttäuschung.
Tja, er ist halt Pfarrer, aber gibt allemal politische Stellungnahmen ab; immer deutlicher zeigt er sich als Abklatsch der gegenwärtigen Lug- und Trug-Gesellschaft in ihrer Scheinheiligkeit und Realitätsferne. Er scheint viel tiefer sozialistisch gefärbt zu sein als er darstellt.

[uV]Ephraim Kishon:
"Für mich ist Rassismus eine unverzeihliche Sünde, und dazu gehört auch der Haß auf die eigene Rasse."

Imam von Izmir 1999 (von wegen 'der Islam gehört zu Deutschland'):
"Dank eurer demokratischen Gesetze werden wir euch überwältigen, dank eurer religiösen Gesetze werden wir euch beherrschen."

Dr. Gottfried Curio, AfD 2017:
„Wenn der Ausreisepflichtige nicht ausreist, braucht der Steuerpflichtige auch keine Steuern zu zahlen“

[/u]





Gruß
Erich

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.144

30.06.2014 20:44
#6 RE: Militär für oder gegen Menschenrechte? Antworten

Zitat von DP im Beitrag #3
Gauck macht (nicht nur) hier auf eine typisch deutsche Bigotterie aufmerksam, einerseits Frieden, Demokratie, Gleichberechtigung und Chancengleichheit in der Welt einzufordern aber andererseits sich herauszuhalten wenn es darum geht, konkret etwas dafür zu tun. ..


Dann wäre doch die Konsequenz das Einfordern von Frieden, Demokratie, Gleichberechtigung ... einzustellen. Eine erfolgreiche Hure lockt mit Reizen, und nicht mit Geschichten, dass die Ehefrau doch nichts tauge. Wenn der Westen nicht mehr durch sein Beispiel überzeugen kann, dann muss er halt mal in sich gehen. Gauck hat zehn Minuspunkte. Ich brauche niemanden, der mir das Denken abnehmen will.

Gruß, Martin

WRL Offline



Beiträge: 1.124

01.07.2014 09:43
#7 RE: Militär für oder gegen Menschenrechte? Antworten

Zitat von ErichF im Beitrag #5
Als Chef der "Gauck-Behörde" für die Aufarbeitung des Nachlasses der Stasi hat er mich zunächst überzeugt, obwohl er nur Beamter war. Erst nach seiner 10-jährigen Dienstzeit kam heraus, daß er einen ganzen Stall voll ehemaliger Stasi-Bonzen beschäftigt hatte. Erste Enttäuschung.
Im Vergleich zu Wulff schien der der bessere Mann, jetzt ist es schlimmer als der Niedersachse. Zweite Enttäuschung.


Hat er "Stasi-Bonzen" oder eher das "mittlere Management" beschäftigt? Ich bin davon überzeugt dass eine Aufarbeitung der ganzen Stasi-Akten nur einigermaßen vernünftig möglich war/ist wenn man Insiderwissen mit verwendet, insofern habe ich damit kein Problem.
Wulff war m.E. von Anfang an ein politisches Leichtgewicht - ein Lehrer hat mal einen Mitschüler als "geistigen Kleinrentner" bezeichnet, der Ausdruck fiel mir gleich ein als Wulff von Merkel ins Amt gepuscht wurde. War wohl eher dem Umstand geschuldet dass W. als "junger Wilder" als einer der wenigen verbliebenen Kanzleranwärter verblieben ist und Merkel sich die paar Leute konsequent vom Hals geschafft hat...

Als Abklatsch unserer Lug- und Truggesellschaft ist er doch als Präsident prädestiniert - so ist dieses Land nun mal, leider.

Letzte Woche war ich wieder mal in der Schweiz, trotz der ganzen Radarfallen (bin, hoffe ich, nicht reingefallen) fühle ich mich in der einzigen funktionierenden Demokratie sauwohl (ich hoffe ich habe jetzt niemand von der zweiten funktionierenden Demokratie beleidigt - ich kenne die nämlich nicht).

Have a nice day
WRL

"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach
“Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.”
(Mark Twain)

DP Offline



Beiträge: 5.248

01.07.2014 13:04
#8 RE: Militär für oder gegen Menschenrechte? Antworten

Zitat von ErichF im Beitrag #5
Als Chef der "Gauck-Behörde" für die Aufarbeitung des Nachlasses der Stasi hat er mich zunächst überzeugt, obwohl er nur Beamter war. Erst nach seiner 10-jährigen Dienstzeit kam heraus, daß er einen ganzen Stall voll ehemaliger Stasi-Bonzen beschäftigt hatte. Erste Enttäuschung.
Im Vergleich zu Wulff schien der der bessere Mann, jetzt ist es schlimmer als der Niedersachse. Zweite Enttäuschung.
Tja, er ist halt Pfarrer, aber gibt allemal politische Stellungnahmen ab; immer deutlicher zeigt er sich als Abklatsch der gegenwärtigen Lug- und Trug-Gesellschaft in ihrer Scheinheiligkeit und Realitätsferne. Er scheint viel tiefer sozialistisch gefärbt zu sein als er darstellt.


Das sind natürlich alles schwerwiegende Argumente... ach nein, ist ja nur blabla ohne Inhalt.

DP Offline



Beiträge: 5.248

01.07.2014 13:17
#9 RE: Militär für oder gegen Menschenrechte? Antworten

Zitat von MartiS2


Dann wäre doch die Konsequenz das Einfordern von Frieden, Demokratie, Gleichberechtigung ... einzustellen.



Falls das jetzt irgendwie ernst gemeint war... das wäre die Aufgabe von Teilen der Presse oder denkbar als Meinung von Teilen der Politik oder auch der politischen Satire. Als Bundespräsident ist Gauck verpflichtet die Werte der deutschen Staatsdoktrin zu propagieren; dafür wurde er von der Bundesversammlung gewählt. Und damit ist auch schon angelegt, dass er sich mit seiner Mehrheitsmeinung mit den diversen linken und rechten Randmeinungen immer verscherzen muss. So würde ich auch eure Minuspunkte einordnen.

Arthur S. Offline



Beiträge: 531

01.07.2014 14:18
#10 RE: Militär für oder gegen Menschenrechte? Antworten

Gauck hat in dem Interview mit dem DLF nichts anderes gesagt, als sein Vor-, vorgänger.
Nämlich, dass es eben nicht ausreicht, Vorbild zu sein oder Schaufensterreden zu halten.
Würde sich Politik, in welchem Bereich auch immer, auf solche passiven Haltungen beschränken, wäre sie sinnlos.
Also umfasst Politik natürlich auch zu Handeln.
Innenpolitisch wie außenpolitisch.
Die Aufgabe des Bundespräsidenten ist hauptsächlich, "anstößig" zu sein.
Das heißt, Diskussionen in Gang zu bringen.
Und das tut er ja auch.
Wer zur Debatte nicht in der Lage ist, bleibt halt in seinem ideologischen Gedankengefängnis und trägt zur Debatte nichts bei.

Ich finde ihn als Debatten-Anreger gut und als Bedenkenträger bei der derzeitigen Verweigerung seiner Unterschrift zu dem Diätenerhöhungsautomatismus-Gesetz mutig und sehr gut.

ng Offline



Beiträge: 2.614

01.07.2014 14:23
#11 RE: Militär für oder gegen Menschenrechte? Antworten

Mancher mag Gauck nicht... ok...
Gauck ist schuld an Radarfallen in der Schweiz... ok... (denen entgeht man, indem man nicht asozial die Regeln bricht... aber das nur BTW ;))
Wulff mag auch keiner... ok...

Zitat
Die Deutschen kommen mir vor wie die puritanischen Quäker, die sich aus jedem Zwist heraushielten und die Welt allein mit Gebeten verbessern wollten. Wer die Freiheit will muss sie verteidigen, notfalls mit der Waffe. Das heisst nicht, dass man nun überall mitmischen muss. Aber eben auch nicht, sich aus allem herauszuhalten.



Keine Waffen/Militär einzusetzen, bedeutet ja nicht, dass man sich nicht einmischt bzw. keinerlei Hilfe liefert.
Umgekehrt kann man militärisch mitmischen wo nötig und per UNO o.ä. angeordnet - aber ggf. auf Waffenverkäufe verzichten.

Arthur S. Offline



Beiträge: 531

01.07.2014 14:27
#12 RE: Militär für oder gegen Menschenrechte? Antworten

Zitat von ng im Beitrag #11
Mancher mag Gauck nicht... ok...
Gauck ist schuld an Radarfallen in der Schweiz... ok... (denen entgeht man, indem man nicht asozial die Regeln bricht... aber das nur BTW ;))
Wulff mag auch keiner... ok...

Zitat
Die Deutschen kommen mir vor wie die puritanischen Quäker, die sich aus jedem Zwist heraushielten und die Welt allein mit Gebeten verbessern wollten. Wer die Freiheit will muss sie verteidigen, notfalls mit der Waffe. Das heisst nicht, dass man nun überall mitmischen muss. Aber eben auch nicht, sich aus allem herauszuhalten.


Keine Waffen/Militär einzusetzen, bedeutet ja nicht, dass man sich nicht einmischt bzw. keinerlei Hilfe liefert.
Umgekehrt kann man militärisch mitmischen wo nötig und per UNO o.ä. angeordnet - aber ggf. auf Waffenverkäufe verzichten.



UN-Beschlüsse sind so eine Sache.
Was dem einen sein Veto, ist dem anderen seine Enthaltung.

Willst du etwa Arbeitsplätze vernichten?
Mal im Ernst, die Deutschen wollen immer so gut sein.
Geht das?

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.144

01.07.2014 17:09
#13 RE: Militär für oder gegen Menschenrechte? Antworten

Zitat von DP im Beitrag #9

Zitat von MartiS2


Dann wäre doch die Konsequenz das Einfordern von Frieden, Demokratie, Gleichberechtigung ... einzustellen.


Falls das jetzt irgendwie ernst gemeint war... das wäre die Aufgabe von Teilen der Presse oder denkbar als Meinung von Teilen der Politik oder auch der politischen Satire. Als Bundespräsident ist Gauck verpflichtet die Werte der deutschen Staatsdoktrin zu propagieren; dafür wurde er von der Bundesversammlung gewählt. Und damit ist auch schon angelegt, dass er sich mit seiner Mehrheitsmeinung mit den diversen linken und rechten Randmeinungen immer verscherzen muss. So würde ich auch eure Minuspunkte einordnen.



Gauck ist nicht verpflichtet die Werte deutscher Staatsdoktrin weltweit zu propagieren. Sein Wirkungskreis beschränkt sich weitgehend auf Deutschland.

Gruß, Martin

Arthur S. Offline



Beiträge: 531

01.07.2014 17:55
#14 RE: Militär für oder gegen Menschenrechte? Antworten

"Zu den klassischen Funktionen, die der Bundespräsident als Staatsoberhaupt hat, gehören:

die Repräsentation der Bundesrepublik Deutschland nach innen und außen(durch sein öffentliches Auftreten bei staatlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen, durch Reden, durch Besuche in Ländern und Gemeinden, durch Staatsbesuche im Ausland und den Empfang ausländischer Staatsgäste),
die völkerrechtliche Vertretung der Bundesrepublik Deutschland (Art. 59 Abs. 1 Satz 1 GG), der Abschluss von Verträgen mit auswärtigen Staaten (Art. 59 Abs. 1 Satz 2 GG), die Beglaubigung (Bestellung) der deutschen diplomatischen Vertreter und der Empfang (Entgegennahme der Beglaubigungsschreiben) der ausländischen Diplomaten (Art. 59 Abs. 1 Satz 3 GG).
"

Manchmal widerspricht er auch deutschen Staatsdoktrinen.
Er ist eben etwas eigensinnig:

Bundespräsident Joachim Gauck hat sich bei seinem Israel-Besuch indirekt von der Aussage von Kanzlerin Angela Merkel distanziert, das Existenzrecht Israels sei deutsche Staatsräson. Gauck sagte, die Sicherheit und das Existenzrecht Israels seien "bestimmend" für die deutsche Politik. Merkels Wort von der Staatsräson könne die Kanzlerin aber noch in "enorme Schwierigkeiten" bringen.

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.144

01.07.2014 18:21
#15 RE: Militär für oder gegen Menschenrechte? Antworten

Zitat von Arthur S. im Beitrag #14
"Zu den klassischen Funktionen, die der Bundespräsident als Staatsoberhaupt hat, gehören:

die Repräsentation der Bundesrepublik Deutschland nach innen und außen(durch sein öffentliches Auftreten bei staatlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen, durch Reden, durch Besuche in Ländern und Gemeinden, durch Staatsbesuche im Ausland und den Empfang ausländischer Staatsgäste),
die völkerrechtliche Vertretung der Bundesrepublik Deutschland (Art. 59 Abs. 1 Satz 1 GG), der Abschluss von Verträgen mit auswärtigen Staaten (Art. 59 Abs. 1 Satz 2 GG), die Beglaubigung (Bestellung) der deutschen diplomatischen Vertreter und der Empfang (Entgegennahme der Beglaubigungsschreiben) der ausländischen Diplomaten (Art. 59 Abs. 1 Satz 3 GG).
"


Dann ist militärisches Eingreifen in Zukunft nur eine Form der Repräsentation?

Repräsentieren und Missionieren sind zwei Paar Stiefel.

Gruß, Martin

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