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Dieses Thema hat 35 Antworten
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DP Offline



Beiträge: 5.248

03.12.2012 14:30
Warum die Amerikaner so breite Straßen brauchen Antworten

http://www.welt.de/motor/article11173960...n-brauchen.html

Speziell an Gerd: Ist das so? Mir ist zuletzt in Vancouver aufgefallen, wie dürftig dort der public transport ist. Wenn man sieht was da so jeden Tag im Stau verbringt kann ich kaum glauben, dass das der american dream der Freiheit ist.

Nur so zum sagen: Ich habe sein einem Jahr ein General Abonnement 1. Klasse und kann also in jedem Zug 1. Klasse fahren wann und wo ich will. Echt geil.

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

03.12.2012 16:27
#2 RE: Warum die Amerikaner so breite Straßen brauchen Antworten

DP:

Ich weiss nicht, was ich dazu sagen soll.
Es kommt ganz darauf an, wo man wohnt.

Die oft fotographerte LA City Kreuzung als "typisch" zu bezichnen ist schon ein starkes Stueck der Missinformation.

LA County vor dem zweiten Weltkrieg bestand aus Unmengen voneinander abgegrenzten Gemeinden. Heute ist es ein zusammengewachsenens Hausermeer ohne Zentrum, wohin die eute vorwiegend fahren wuerden. Die meisten Freeways wurden recht frueh in der Entwicklung gebaut. Das heisst es war Platz vorhanden. Da die Menschen von A nach B wollen, wobei weder A noch B irgendein zentraler Punkt sind, sind oeffentliche Verkehrsmittel logistisch Unsinn. Die heutige U-Bahn von LA nach Santa Monica (etwa 25 oder so Meilen) , habe ich mir sagen lassen, ist vorwiegend leer. Und das aus offensichtlichen, logistischen Gruenden.

Das ist grundsaetzlich anders in NY, das sich entwickelt hat, bevor es ein Auto gab. Das NY Subway/Bus/Vorort Zug System ist das zweit/oder dritt groesste in der Welt. Meine Bekannten, die in Manhattan wohnen, haben kein Auto. Die mieten sich eines, wenn sie's brauchen.

Colorado, um ein anderes Beispiel zu nennen, ist innerhalb von 10% flaechenmaessig so gross wie das wiedervereinigte Deutschland, und hat weniger als 5 Mio Einwohner. Wo, und fuer wen, will man da oeffentliche Verkehrmittel bauen? Die Schnapsideen hoeren natuerlich nicht auf. Die Denver sechs County hat ein umfangreiches Light Rail System, gebaut in den letzten 10 Jahren, das entlang der I-25/I-70/I-225 . Viele, Viele Milliarden Federal Dollars, hochmodern. Die Bahnen sind leer, weil eben die Leute weder da wohnen , wo die Light Rail ist, noch dahin wollen, wo die Light Rail hinfaehrt. Nicht um hintenanzustehen in Schnapsideen, Colorado hat ein Bus System in Stern Form. Die Busse treffen sich in Downtown (wo kaum einer hinwill) zum Umsteigen, und fahren dann sternfoermig in die diversen Richtungen. Wenn ich von Zuhause nach dem Osten will, brauchte ich ein Taxi, um an die naechste Haltstelle zu fahren, dann etwa zwei Stunden mit dem Bus, und dann muesste ich mit dem Taxi im Osten dahin fahren, wo ich hin will. Das ganze schaffe ich mit dem Auto in zwanzig Minuten, ohne Taxi, und ohne einmal die Stunde Busfahrplan. .

Unser Praesdient traeumt von High Speed Rail im Lande. Er sagte, waere es nicht schoen, wenn jeder Buerger eine Viertelstunde von einer high Speed Rail Station wegwohnen wuerde. ich weiss nicht, was ich zu einer so bizarren Aussage sagen soll. High Speed Rail Manhatten nach Denver, mit 140 Meilen (etwa 200 km) Durchschnittgeschwindigkeit 2000 Meilen ( etwa 2500) Kilometer ohne Stop dazwischen etwa 20 stunden - 2000 Meilen- Wer sitzt da rein?

Die USA ist 20 mal so gross wie das wiedervereinigte Deutschland. Fliegen, so unangenehm wie es in den letzten 10 Jahren geworden ist, ist das einzig denkbare Fernverkehrsmittel.


Und zu diesem Autor: Sein Problem ist, dass er keine Ahnung hat, wie man sich in LA selbst zurechtfindet. Es gibt da alle moeglichen modernen Hilfsmittel, aber die kennt er offensichtlich nicht.

FREX hat zwishcne Colorado Springs (drei oder vier Abfahr/Ankunftsstellen} und Denver High Tech Park-ein riesiger Bueropark im Suden- einen Busverkehr fuer Commuters nach Denver vor ein paar Jahren installiert, morgens und abends. Etwa 60 Meilen (100 Kilometer), zwischenedrin nichts. Ging Pleite, denn kaum jemand wohnt um die drei oder vier Haltestllen, und nicht so viele arbeiten im High Tech Park, sondern irgendwo anders in der Six-County Metropole.

Bei allen meinen deustchen Besuchern habe ich festgestellt, dass sie gedanklich so gefangen waren in den geographischen Groessenordnungen im dichtbesiedelten Deustchland, dass sie die geographschen Groessenordnungen, und die extrem weit gestruete Besiedelung der amerikanischen Staedte im Westen/ Sued- und Nordwesten schlicht nicht begreifen konnten.


Well, ja, DP, unser Paesident moechte ja Hunderte Milliarden von nicht vorhandenen Dollars in oeffentliche Verkehrsmittel stecken. Schau Dir mal die SF/LA und die LA/LV vom Obama/ Jerry Brown/Harry Reid Hirngespinste im Internet an. Allein das SF/LA 500 Meilen Hirngespinst ist inzwischen auf 100 MRD Dollar veranschlagt. Drin sitzen wird wohl kaum jemand, denn die mindestns 4 Flugzeuge pro Stunde bringen Dich in etwas mehr als einer Stunde von Sf nach LA und umgekehrt, und ohne irgendeine Vorbereitung. Man kommt zum Flughafen und setzt sich in nnerhalb einer halben Stunde in ein Flugzeug. Wenn diese voll sein sollte, bringt die Fluggesellschaft ein zweites.


Wir leben halt heute im Zeita;ter der Hirngespinste. Schlichter common sense ist abhandengekommen.

Gerd

WRL Offline



Beiträge: 1.124

03.12.2012 17:19
#3 RE: Warum die Amerikaner so breite Straßen brauchen Antworten

Wobei Vancouver ja nicht mal so typisch ist.

Ich gehe weitgehend mit Gerd konform - gerade der Großraum LA hat keinen Mittelpunkt, die Leute wohnen zersiedelt und die Firmen sind ebenso zersiedelt wie die Leute wohnen, nur eben weit auseinander.

Ein Freund von mir arbeitete in Anaheim und wohnte in Yorba Linda gleich neben Anaheim - Zeit für den Weg von und zur Arbeit war maximal eine halbe Stunde per Kfz. Es gab in Anaheim ein Bussystem, damit war ihm aber nicht geholfen, er hätte mehrmals umsteigen und trotzdem noch mindestens 15 Minuten gehen müssen. Außerdem kommt man zwar früh pünktlich, geht aber abends nicht pünktlich, was sollte er da mit einem ÖPNV der spätestens um 20 Uhr seinen Dienst einstellt? Einige Zeit später ist es dann nach Oceanside gezogen und ein zeitlang per Zug gefahren (es gibt einen Commuter von San Diego nach LA, die Küste entlang, der auch Anaheim bedient) - das war letztendlich so umständlich dass er sich in der Nähe der Firma ein "Mobil Home" erstanden hat (das sind die Holzhäuser die man manchmal auf den interstates sehen kann - 2 Tieflader hintereinander befördern die linke und die rechte Seite...., also kein WoMo) und nur noch die Wochenenden in Oceanside verbracht hat. In den Flächenstaaten - das sind fast alle - wohnen die Menschen nun nicht in "Mietskasernen" wie es in deutschen Städten üblich ist, so Trabentanstädte wie München-Neuperlach, Blumenau oder Gropiusstadt oder Marzahn in Berlin gibt es nur ganz wenige; selbst in Städten die vor 200 Jahren und mehr Jahren gegründet wurden haben sich andere Wohneigenheiten entwickelt als in Mitteleuropa.

Schönen Abend
WRL

"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach
“Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.”
(Mark Twain)

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

03.12.2012 20:05
#4 RE: Warum die Amerikaner so breite Straßen brauchen Antworten

DP:

Dieser an Bizarrheit niecht zu uberbietende Vergleich von LA County (von dem redet er) und Berlin geht mir nicht aus dem Kopf.

Da falle ich gerade ueber einen Artikel:


http://www.welt.de/politik/deutschland/a...l#disqus_thread, das spezifisches vom heutigen Berlin erzaehlt.

Zum Theme haben der Autor ueber LA County und ich zum heutigen Berlin so ungefaehr die gleiche Ignoranz wie der Autor ueber lA County. Ich habe Berlin zu Vor-bundesrepublikanischen Zeiten vorwiegend in der sowjetischen Berlin-Besatzungszone fuer Marxismus Kurse besucht , und dann viel spaeter mit Familie zwei oder dreimal zu Mauerzeiten die Schwester meiner Frau in West-Berlin besucht.

Da kam keine Erkenntnis zum Thema zusammen. genau Null Erkenntnis.

Nun, wenn ich den Artikel so lese, faellt mir auf, dass ich, falls ich je die Idee haette, kreuz und quer durch das heutige, "viel kleinere" Berlin zu schaukeln, gerne einen off-duty Polizist zur Seite haette. Sonst wuerde ich das schlicht nicht tun.

Wie gesagt, mein Ignoranz level zum heutigen Berlin Thema ist ungefaehr so gross wie der beim LA County Fall des Autors. Was meinst Du, soll ich einen Artikel ueber meine Berlin Kenntnis bei der WO einreichen. Bloedsinniger wie dieser Artikel koennte er garantiert nicht ausfallen. Ich weiss nicht, ob man dafuer ein Honarar bekommt, oder ob man sich kostenlos blamieren wuerde.Was meinst Du, DP?

Ach. doch etwas "Erfahrung/ Wissen". Meine Putzfrau, die seit 25 jahren hier verheiratet iat, kommt aus Berlin. Sie ist Im Jahr des Mauerbaus in West Berlin geboren, und vor dem Mauer-Fall hierher gekommen. Sie moechte seither nichts mehr wissen von Berlin. Seit sie hier ist, hat sie Berlin nicht mehr besucht.

Gerd

Gerd

Mirkalf Offline




Beiträge: 11.759

03.12.2012 21:44
#5 RE: Warum die Amerikaner so breite Straßen brauchen Antworten

Der in dem Artikel geschilderte Sachverhalt ist doch ein alter Hut. Dass die Ölfirmen mit Schuld daran sind, dass es in den USA keinen nennenswerten öffentlichen Nahverkehr auf Schienen gibt ist doch allgemein bekannt.

---

„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.”
--Arthur Moeller van den Bruck

„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.”
--G. K. Chesterton

„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.”
--Mark Twain

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

03.12.2012 22:54
#6 RE: Warum die Amerikaner so breite Straßen brauchen Antworten

Mirkalf:

Dein alter Hut ist BS.

Das problem ist 1: die geographische Groesse. 2:0 dass die westlichen Staedte sehr ausgestreut sind.
NYC, Boston insbesondere haben riesige Public Transportation Systems. Diese Staedte sind vor dem Erscheinen der Autos gebaut worden. Allerdings sind die Satelliten Staedte dort auch breit gestreut gebaut.

Es ist reine Logistik, etwas was Dir so fremd ist wie das Wetter auf dem Mars.

Falls es Dich interessiert, Es gibt es eine sehr ausfuehrliche Study ueber Public Transportation Systems in der COlorado/New Mexiko front Range von Fort Collins bis Albuquerque, etqa 700 Meilen , 1000 kilometer. in der etwa 4 Mio Menschen wohnen. Das Resultat war; Es fehlen schlicht genuegend Menschen, die von einem Punkt A nach Punkt B wollen. Die leute wollen von irgendwo nach irgendwo, jeder individuell.


Mit etwas Muehe kannst Du diese sicher finden.

Ich weiss, das passt nicht in Dein Verschwoerungsgehirn, aber geographische Groesse und breit gestreuter Siedlungsanbau ist etwas, was kaum ein Deutscher begreift. Ich habe so meine Erfahrungen mit unzaehligen deutschen Besuchern.

Gerd

Gerd

Spock Offline



Beiträge: 2.377

03.12.2012 23:03
#7 RE: Warum die Amerikaner so breite Straßen brauchen Antworten

Jeder minderbemittelte Tourist aus Europa merkt nach einem halben Tag, dass LA ein Flächenmoloch ohne echtes urbanes Zentrum ist, ganz im Gegensatz zu allen europäischen Städten. Dem Korrespondenten der Qualitätszeitung die Welt entgeht so was. Dafür präsentiert er ungeprüft das Geschwätz von irgendwelchen Wichtigmachern als Wahrheit. Vielleicht sollte Sarrazin ein neues Buch schreiben: 'Der deutsche Qualitätsjournalismus schafft sich ab.'

Ich nutze gerne das Bahnnetz in Deutschland und Europa ebenso wie die öffentlichen Verkehrsmittel in den Metropolen. Aber man muss sich schon im klaren sein, dass die alle hochsubventioniert sind (was der US-Mentaliät wohl widerspricht). Und: Ich bin mit dem Auto schon in kurz LA, viel mehr aber in Miami, Tampa und Orlando unterwegs gewesen. Das ist auch für einen an sich ortsfremden Deutschen wesentlich stressärmer als eine Autofahrt durch Frankfurt, Berlin oder gar Paris. Zusammen mit einem GPS kann man da fast nichts verkehrt machen. Es ist viel mehr Platz, der Verkehr fließt wesentlich ruhiger, man hat immer genügend Zeit, die Spuren zu wechseln. Und die Straßenschilder incl. Querstraßenangaben auf den Hauptstraßen sind tatsächlich so groß, dass man sie auch aus dem fahrenden Auto heraus bequem lesen kann. Das sind Dinge, die sich die Welt-Klugscheißer mal vornehmen sollten, davon abgesehen ist um München, Köln und Berlin auch täglich Mega-Stau, und im ICE sind Freitag Nachmittag keine Sitzplätze mehr.

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

04.12.2012 00:02
#8 RE: Warum die Amerikaner so breite Straßen brauchen Antworten

Spock:


Ich kann nicht begreifen, warum anscheinend jeder Deutsche ein Auto haben muss. Die Autodichte/ Einwohner ist die groesste in Deutschland, etwa 550/Einwohner. Die USA ist Nummer 2 mit etwa 450/Einwohner. Die Zahlen koennen ein paar Jahre alt sein.


Ich moechte nochmals erwaehnen, dass ich in den drei jahren Wien kein eigenes Auto hatte, obwohl mir die 30 Prozner Steuer, die Oesterrecih auf einen Autokauf setzt, oder damals gesetzt hat, erlassen gewesen waeren.

Ist gibt in Deutschland und Oesterreich fuer strikt private Zwecke keinen Grund fuer ein Auto. Das land ist dicht genug besiedelt, dass man fuer oeffentliche Verkehrsmittel genuegend Fahrgaeste findet. Und, wie Spock sagt, diese Verkehrsmittel sind massiv subventioniert, denn noch nicht mal bei dieser grossen Bevoelkerungsdichte rentieren sich diese verkehrsmittel wirtschaftlich.

Es waere so viel zu sagen zu dem thema, das der voellig naive Journalist, der von Taxifahrern masslos ueber's Ohr gehauen wurde, angefangen hat.

Uebrigens hat er fuer sein Hauptthema, die Freeways sind voll, das falsche Titelbild rausgesucht. Diese groesste freeway Kreuzung in der US- sechs freeways kommen da zusammen, ist der Verkehr sehr moderat. Die Kreuzung ist beinahe leer.

Ich bin um 1970 in LA County auf den freeways herumgefahren. Well, es haben nur 17 Mio Menschen in CA gelebt. Aber ich hatte kein GPS. Heute, mit GPS, sollte man sich eignetlich in LA nicht mehr verirren. Der Journalist scheint ein selten inkompetenter und verwirrter Typ zu sein.

Uebrigens habe ich gerade gemerkt, dass meine booze Flasche leer st. ich bin zum Liquor Laden gefahren 5 Meilen hin, 5 Meilen zurueck, etwa 8 kilometer je Richtung, ungefaehr die Entfernung von Knielingen am Rhein, am Westrand der stadt, bis Durlach am Schwarzwald, dem Ostrand der Stadt, durch die gesamte Stadt. Mirkalf, soll die City of Colorado Springs eine Strassenbahn legen von meinem Haus zum boozeladen? Dann haetten sie mindestens einen Fahrgast pro Woche.

DP, faellt dir die Bizarrheit deiner Frage auf. Dem Mirkalf faellt nichts auf, der ist seit Jahren zugenagelt.

Gerd

Gerd

F-W Offline




Beiträge: 1.679

04.12.2012 00:17
#9 RE: Warum die Amerikaner so breite Straßen brauchen Antworten

Zitat von Gerd im Beitrag #8


Ist gibt in Deutschland und Oesterreich fuer strikt private Zwecke keinen Grund fuer ein Auto. Das land ist dicht genug besiedelt, dass man fuer oeffentliche Verkehrsmittel genuegend Fahrgaeste findet. Und, wie Spock sagt, diese Verkehrsmittel sind massiv subventioniert, denn noch nicht mal bei dieser grossen Bevoelkerungsdichte rentieren sich diese verkehrsmittel wirtschaftlich.

Auch hier muss man, wie in den USA, differenzieren. Ich wohne hier auf dem flachen Land. 10km bis zum nächsten Laden, Arzt oder Behörde, Fachärzte in 30 - 5o km Entfernung und richtig shoppen kann man erst in HH, ca. 120 km.

ÖPNV fast Fehlanzeige. Es ist eigentlich ein Schulbusverkehr den anderen Menschen auch benutzen können. Nach 14h gibt es auf den Linien nur noch eine oder zwei Verbindungen bis zum Betriebsschluss. Die Bahnverbindungen nach HH sind zwar seit der Privatisierung viel besser geworden, aber bis zum Bahnhof müsste ich auch 10km den Wagen nehmen.

Ohne Auto bist du da aufgeschmissen.

FW

Gerd Offline



Beiträge: 1.649

04.12.2012 00:29
#10 RE: Warum die Amerikaner so breite Straßen brauchen Antworten

F-W:

Natuerlich muss man meine Aussage differenzieren. Die Frage von DP war extrem, die Aussage von Mirkalf war vernagelt, deshlab bin ich auch extrem geworden.

Du hast aber genau meinen Punkt gemacht. Wo's duenn besiedelt wird, funktioniert die ganze Oeffentliche Verkehrsmittel Idee nicht.

In Wien brauchte ich kein Auto, wenn ich in irgendeinem Kaff in der Burgau gelebt haette, waere ein Auto natuerlich notwendig gewesen.

Ich amuesiere mich immer, wenn ich in Knielingen am Stammtisch hocke, und mir diesen Auto-Unsinn von der USA anhoere, und draussen, in diesem 1200 Jahre alten Dorf die Gehwege voll von Autos sehe, und ueberall, in diesem sehr engen Dorf ohne Platz fuer garagen. Meine etwas entgeisterte Frage, wo faehrt Ihr denn hin: Ha in'd Schdadt, in die alle 10 Minuten zwei Oeffentliche Verkehrsmittel, eine Strassenbahn und ein S-Bahn, die von Weissenburg kommt, hinfahren in 10(!) Minuten.

Gerd

Spock Offline



Beiträge: 2.377

04.12.2012 09:02
#11 RE: Warum die Amerikaner so breite Straßen brauchen Antworten

Zitat
Ich kann nicht begreifen, warum anscheinend jeder Deutsche ein Auto haben muss. Die Autodichte/ Einwohner ist die groesste in Deutschland, etwa 550/Einwohner. Die USA ist Nummer 2 mit etwa 450/Einwohner. Die Zahlen koennen ein paar Jahre alt sein.



Mein Partner und ich leben in Frankfurt, 200m von einer U-Bahn-Station entfernt, 5min von der S-Bahn, 10min vom FFM Hauptbahnhof und 30min vom Flughafen. Wir beide arbeiten, ich als Selbständiger zu Hause oder bei wechselnden Kunden, er als Lehrer in Wiesbaden 40km entfernt.

Nun ist vor einem halben Jahr der kleine Renault meines Partners nach 10 Jahren kaputtgegangen, Reparatur lohnte sich nicht mehr. Seitdem kommen wir recht gut mit meinem einzigen Auto klar. Man muss mal etwas mehr nachdenken und organisieren, aber es funktioniert. Zu einem meiner Kunden fahre ich seither 10km mit dem Fahrrad, davon 90% auf Radwegen größtenteils durch einen großen Stadtpark. Dauert 30min, mit dem Auto sind es 20, mit der überfüllten Bahn allerdings 50.

Mein Partner braucht mit dem Auto zur Schule 35min, mit der Bahn und Bus wären es über 60. Und er mag nicht morgens mit Schülern im Bus sitzen (was ich verstehen kann).

Es wird ja in Deutschland immer palavert, die Leute sollen doch mehr den öffentlichen Verkehr nutzen. In den Großstädten zur Rush Hour tun sie das längst, da passen gar nicht mehr Personen rein. Ich kann nachvollziehn, dass jemand lieber gemütlich in seinem eigenen Auto im Stau steht bzw. sitzt, als in einer komplett überfüllten Bahn zwischen 100 anderen Leuten zu stehen, die im Winter alle husten und niesen. Ist auch so ein Aspekt der öffentlichen Verkehrsmittel, der gerne verschwiegen wird, die Infektionsgefahr.

MartiS2 Offline



Beiträge: 7.188

04.12.2012 10:20
#12 RE: Warum die Amerikaner so breite Straßen brauchen Antworten

Zitat von Spock im Beitrag #11
Es wird ja in Deutschland immer palavert, die Leute sollen doch mehr den öffentlichen Verkehr nutzen. In den Großstädten zur Rush Hour tun sie das längst, da passen gar nicht mehr Personen rein. Ich kann nachvollziehn, dass jemand lieber gemütlich in seinem eigenen Auto im Stau steht bzw. sitzt, als in einer komplett überfüllten Bahn zwischen 100 anderen Leuten zu stehen, die im Winter alle husten und niesen. Ist auch so ein Aspekt der öffentlichen Verkehrsmittel, der gerne verschwiegen wird, die Infektionsgefahr.


Ich könnte mit doppelter Fahrzeit auch öffentlich fahren. Aber ich bin nicht scharf auf das Publikum, das dort mitfährt. Erste Klasse ist in den S-Bahnen ein Käfig, an dem sich die Ausgeschlossenen die Nase platt drücken. Ich genieße das Auto und fahre lieber etwas vor der Rush-Hour. Und wenn mich meine Frau mal anruft, ob ich die Kleine von der Schule abholen kann, dann bin ich voll flexibel.

Aber, um bei Gerd zu bleiben: Ich jammere nicht über den Verkehr und CO2 und sonst noch was. Und eine Garage habe ich auch .

Gruß, Martin

WRL Offline



Beiträge: 1.124

04.12.2012 10:31
#13 RE: Warum die Amerikaner so breite Straßen brauchen Antworten

Wenn ich noch in München wohnen würde hätte ich nur 1 Auto - das "Langstrecken-Auto". Brauch ich, weil ich
a) hin- und wieder mit mehreren Personen plus Gepäck/Demo-Geräte unterwegs bin
b) viele meiner Kunden nur sehr umständlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind.

Vor dem jetzigen "LSA" hatte ich mir ernsthaft Gedanken gemacht ob ich mir für diesen Zweck nicht einfach jeweils ein Auto leihe, habe das auch ein paar Monate durchgehalten. Dabei habe ich, als Geizhals :-), bemerkt dass ich dann zu den Fahrzeugen greife die mir eigentlich "zu wenig souverän" sind und mir dann doch wieder ein komfortableres (und schnelleres) geleistet. Wenn ich das in ein paar Jahren aussondere werde ich aber dann tatsächlich wieder auf Leihwagen zurückgreifen und auf Upgrades hoffen!

Manchmal benutze ich Flingster, den Service der DB, fahre z.B. mit dem Zug nach Kiel und dann von dort per Autosharing weiter, wobei ich hier die mickrigen Gepäckmöglichkeiten im ICE als sehr hinderlich empfinde. Ne Bahncard 50 habe ich natürlich auch, eine Bahncard 100 ist für mich übertrieben - wenn ich nur mit Aktentasche und Trolley verreisen würde ginge es ja noch, aber oft habe ich Werkzeug und Demogeräte dabei - die passen oft so gerade mal in meinen Touring rein. Also ein no-go für die Bahn.

Have a nice day
WRL

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(Mark Twain)

WRL Offline



Beiträge: 1.124

04.12.2012 10:38
#14 RE: Warum die Amerikaner so breite Straßen brauchen Antworten

Erste Klasse gibts in der münchner S-Bahn schon Jahrezehntelang nicht mehr.... Ins Büro fahre ich meist mit dem Rad, es sei denn ich muss gleich weiter.

Im Zugverkehr ist die Sauberkeit auch noch so ein Aspekt. Vor 2 oder 3 Jahren bin ich mal mit dem Regionalexpress von D'dorf Flughafen nach Koblenz gefahren, ich habe in D noch nie einen derart verdreckten Zug gesehen. Leider bin ich an der falschen Seite eingestiegen und musste durch den ganzen Zug durch um in die 1. Klasse zu kommen - hingesetzt hätte ich mich nicht in die 2.Klasse, schließlich hatte ich noch einen Termin und keine Hose zum Wechseln dabei :-).

Schönen Tag
WRL

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(Mark Twain)

ng Offline



Beiträge: 2.614

04.12.2012 14:54
#15 RE: Warum die Amerikaner so breite Straßen brauchen Antworten

Zitat
Ist gibt in Deutschland und Oesterreich fuer strikt private Zwecke keinen Grund fuer ein Auto. Das land ist dicht genug besiedelt, dass man fuer oeffentliche Verkehrsmittel genuegend Fahrgaeste findet. Und, wie Spock sagt, diese Verkehrsmittel sind massiv subventioniert, denn noch nicht mal bei dieser grossen Bevoelkerungsdichte rentieren sich diese verkehrsmittel wirtschaftlich.

Wie schon gesagt wurde, ist das falsch. Selbst in städtischen Gebieten ist die Verbindung oft so beschissen, dass man auf Individualverkehr setzen muss. "Massiv subventioniert" wäre schön.

Übrigens hat evtl. sogar Vollsubvention Vorteile: http://www.ngz-online.de/grevenbroich/na...ahren-1.2895494

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