Zitat Die Kosten für das Nulltarif-System im Nahverkehr belaufen sich auf etwa ein Prozent (eine Million Euro) des Hasselter Haushaltes, jeder Bürger zahlt dafür jährlich rund 18 Euro.
Haha, das ist die Augenwischerei, die in Subventionitis-befallenen Ländern betrieben wird.
Womit fahren denn die Busse, mit Luft und Liebe? Am Ende muss der Bürger zahlen, ob über Gewerbesteuern der Einzelhändler, die sie auf ihre Waren umlegen oder über Mittel aus anderen Töpfen, vielleicht den Länderfinanzausgleich oder sonstwas. Es ist linke Tasche-rechte Tasche mit immer weniger Kostenkontrolle und -Bewusstsein, aber immer mehr Begehrlichkeiten. Am Ende fahren die Grevenbroicher in den schönsten Bussen kostenlos, bezahlt von Frankfurtern oder Stuttgartern, die für die Fahrt in ihren schäbigen Öffi-Wagons 3 Euro hinlegen müssen, und nebenher über ihre Steuern noch die Luftschlösser in NRW und Berlin bezahlen dürfen.
Ich könnte mit doppelter Fahrzeit auch öffentlich fahren. Aber ich bin nicht scharf auf das Publikum, das dort mitfährt. Erste Klasse ist in den S-Bahnen ein Käfig, an dem sich die Ausgeschlossenen die Nase platt drücken. Ich genieße das Auto und fahre lieber etwas vor der Rush-Hour. Und wenn mich meine Frau mal anruft, ob ich die Kleine von der Schule abholen kann, dann bin ich voll flexibel.
Aber, um bei Gerd zu bleiben: Ich jammere nicht über den Verkehr und CO2 und sonst noch was. Und eine Garage habe ich auch .
Gruß, Martin
Martin:
Ich habe bewusst das Thema individueller Comfort bei meiner Antwort auageklammert. Wenn man dem Comfort Punkt eine gewisse Prioritaet einrauemt, dann faellt die Antwort ganz anders aus. Natuerlich ist es meistens komfortabler in Punkt A in's Aut zu steigen und in Punkt B auszteigen, ohne sich um Fahrplaene, Wartezeiten kuemmern muss, andere um sich rumhaben, die man nicht riechen kann, sich stundenlang mit dem verduennten Fahrplaenen herumaergern, wenn der Punkt A oder B im duenner besiedelten Regionen ist usw, sich eben um alles das kuemmern muss, was so die Benutzung eines oeffentlichen Verkehrmittel mit sich bringt.
Dann stellt sich DP's Frage genau umgekehrt:
"Warum sind in Deutschland die Strassen nicht breit genug, und entsprechend ausgelegt, dass jeder Deutsche, der das Auto Fahren bevorzugt , das auch mit genuegend Komfort und Stresslosigkeit tun kann"
Wie Spock schon erwaehnt hat, ist im allgemeinen das Autofahren auf den Interstates und Freeways in der USA recht strefssfrei. Ich bin schon 12 Stunden am Stueck (mit Pinkelpause, und Tankpausen) gefahren, ohne besonders entnervt und muede zu sein.
In Deutschland, auf den Autobahnen, treibt's mir schon nach einer halben Stunde den Angst-Schweiss auf die Stirn, egal, ob ich Fahrer oder Mitfaher bin. Hauptpunkte sind: die engen Bahnen bei oft nur zweispurigen Autobahnen (per Richtung), das oeftere kurzzeitige Bahnenwechseln, den regelmaessigen Staus, die sich fuer Stunden nicht aufloesen, die allgemein agressive Fahrweise, und die Anzeigetafeln, die oft ganz kurz vor einer Abzweigung, Ausgang usw sind , bei der man sich einordnen muss, aber nicht genuegend Zeit mehr hat.
Wir wan mal auf Long island mit dem Auto. Da hat unser vet angerufen, dass Happy, einer unserer zwei damaligen Cocker Spaniel am Sterben liegt. Offensichtlich hat der Hund geglaubt, wir haetten die beiden verlassen. Wie sind von Garden City nach Colorado springs zum Vet in 33 Stunden gefahren, mit zwei Fahrern, abwechselnd. Und da ist ein ziemlicher Hassle, bis man ueber der GW bridge auf der I-80 ist, und in einzelnen North West Staaten die I-*0 Hoechstgewschwindigjeit auf 55 Meilen (88 Kiolometer) gesetzt ist. Versuch das mal auf einer deutschen Autobahnen, obwohl die Hoechstgeschwindigkeit in weiten Teilen der Autobahn unbegrenzt ist. Vielleicht sind es gerade die Hoechstgeschwindigkeitsbegrenzungen, die das Fahren stressfrei machen. Well, 55 ist etwas duerftig, aber 75 in den Suedwest staaten ist genuegend. Die Intertates haben auf allen Bahnen ungefaehr gleiche Geschwindigkeit. Bahnenwechsel ist nur, wenn man sich einordnen muss um nicht in die falsche Richtung zu fahren, oder wenn ein Lastwagen an einer Steigung hochkriecht, und da sind auch oft zusaetzliche Kriechspuren.
Warum, DP, werden die oeffentlichen Verkehrsmittel ausgebaut mit Steuergeldern,an denen sowieso jeder herummeckert, und der fuer weite Teile Deutschlands in den duenner Besiedelten Gegenden voellig wertlos ist. Warum gestaltet man die Strassen nicht stressfrei mit dem Geld?
Eine Antwort ist: die Deutschen haben nicht genuegend Platz fuer sowas. Ja, aber die Amerikaner haben genuegend Platz, wenn man von Ausnahmen, wie z. B.: Manhattan und Umgebung absieht.
Was, DP., ist dann falsch mit den breiten Strassen und den Hang zum Individual Auto-Verkehr in der USA?
Und was ist das Problem des Autors, ausser dass er sich in einer LA Umgebung voellig verloren fuehlt, und vermuutlich deshalb so viel Stress in LA wie ich auf detschen Autobahnen hat"
Ich habe bewusst das Thema individueller Comfort bei meiner Antwort auageklammert. Wenn man dem Comfort Punkt eine gewisse Prioritaet einrauemt, dann faellt die Antwort ganz anders aus.
Gerd
Gerd,
es ist nicht nur Komfort. Ich kann mit Auto meine Zeit einfach auch besser nutzen.
Ansonsten: Die Highways in den USA habe ich selbst in der Boston Area recht entspannt erlebt. Ich bin schnellen deutschen Autobahnen gewohnt, da kann in den USA schon überhaupt kein Stress aufkommen.
Wer zur rush hour in den Ballungszentren unterwegs sein muss, hat halt Pech. Wenn aber der aus Argentinien stammende Einflüsterer des Welt-Schreiberlings ein wirkliches Chaos erleben möchte, dann kann er sich das nahe seiner Heimat anschauen: Sao Paulo bietet mehr.
"In Deutschland, auf den Autobahnen, treibt's mir schon nach einer halben Stunde den Angst-Schweiss auf die Stirn, egal, ob ich Fahrer oder Mitfaher bin."
Ach Gerd, jetzt ist mir klar warum Du immer selber fahren wolltest!
Buona notte Werner
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Zitat von Gerd im Beitrag #17 In Deutschland, auf den Autobahnen, treibt's mir schon nach einer halben Stunde den Angst-Schweiss auf die Stirn, egal, ob ich Fahrer oder Mitfaher bin. Hauptpunkte sind: die engen Bahnen bei oft nur zweispurigen Autobahnen (per Richtung), das oeftere kurzzeitige Bahnenwechseln, den regelmaessigen Staus, die sich fuer Stunden nicht aufloesen, die allgemein agressive Fahrweise, und die Anzeigetafeln, die oft ganz kurz vor einer Abzweigung, Ausgang usw sind , bei der man sich einordnen muss, aber nicht genuegend Zeit mehr hat.
Verstehe ich nicht. Wenn Du mit den von Dir bevorzugten 55 Meilen fährst, brauchst Du gar nicht die Spur wechseln, da fährst Du auf der rechten Spur und zum Abbiegen fährst Du einfach ab. Die linke Spur wirst Du dafür schlicht nicht nutzen müssen.
Zitat von Gerd im Beitrag #18Ach ja, Manhattan bis Colorado Springs sind etwa 2000 Meilen- etwa 3400 Kilometer Entfernung.
Gerd
33 Stunden für 3400km, da würde ich bekloppt werden.
Habe sowas auch mal gemacht, Denver - San Franzisco über Weihnachten und dann wieder zurück. War wirklich interessant, weil ich die Gegend nicht kannte und der Weg ein Teil des Zieles war. Aber entspannend finde ich es nicht, wenn ich auf einem leeren Highway dank Flugzeugüberwachung nur 88 fahren darf und es dafür keinen vernünftigen Grund gibt. Letztlich verschwendet man damit eine Menge Zeit. Ich hätte mir jedenfalls lieber länger SF angesehen als die leere Salzwüste.
es ist nicht nur Komfort. Ich kann mit Auto meine Zeit einfach auch besser nutzen.
Das verstehe ich nicht. Jede Minute Autofahrt ist doch irgendwie eine verlorene Minute. Es sei denn man führt Telefonate aber auch das geht nur begrenzt.
Zugfahrt ist für mich vollwertige Arbeitszeit, mit Laptop, Mobilephone und Direktanschluss ans Internet und Firmennetz.
Ich gehe weitgehend mit Gerd konform - gerade der Großraum LA hat keinen Mittelpunkt, die Leute wohnen zersiedelt und die Firmen sind ebenso zersiedelt wie die Leute wohnen, nur eben weit auseinander.
Ein Freund von mir arbeitete in Anaheim und wohnte in Yorba Linda gleich neben Anaheim - Zeit für den Weg von und zur Arbeit war maximal eine halbe Stunde per Kfz. Es gab in Anaheim ein Bussystem, damit war ihm aber nicht geholfen, er hätte mehrmals umsteigen und trotzdem noch mindestens 15 Minuten gehen müssen.
Gerd, Werner, das war doch genau der Punkt des Artikels. Die Städte sind deshalb zersiedelt weil der public transport nie gefördert wurde. Deshalb macht jetzt auch dein Bussystem in Anaheim keinen Sinn mehr. Hätte man in Anaheim vor 100 oder 50 Jahren eine U Bahn gebaut hätte sich die Stadtarchitektur mit der Bahn ergänzt, die grossen Firmen lägen an den Stationen und dein Kollege wäre vielleicht in 10 Minuten am Ziel. Auch das Zentrum wäre schnell erreichbar genau wie die Einkaufszentren, Sportplätze, Kirchen etc. Statt Strassen bräuchte man in der Stadt nur noch Fahrradwege.
Natürlich, jetzt ist es zu spät, jetzt braucht jedes Familienmitglied sein eigenes Auto.
Ich gehe weitgehend mit Gerd konform - gerade der Großraum LA hat keinen Mittelpunkt, die Leute wohnen zersiedelt und die Firmen sind ebenso zersiedelt wie die Leute wohnen, nur eben weit auseinander.
Ein Freund von mir arbeitete in Anaheim und wohnte in Yorba Linda gleich neben Anaheim - Zeit für den Weg von und zur Arbeit war maximal eine halbe Stunde per Kfz. Es gab in Anaheim ein Bussystem, damit war ihm aber nicht geholfen, er hätte mehrmals umsteigen und trotzdem noch mindestens 15 Minuten gehen müssen.
Gerd, Werner, das war doch genau der Punkt des Artikels. Die Städte sind deshalb zersiedelt weil der public transport nie gefördert wurde. Deshalb macht jetzt auch dein Bussystem in Anaheim keinen Sinn mehr. Hätte man in Anaheim vor 100 oder 50 Jahren eine U Bahn gebaut hätte sich die Stadtarchitektur mit der Bahn ergänzt, die grossen Firmen lägen an den Stationen und dein Kollege wäre vielleicht in 10 Minuten am Ziel. Auch das Zentrum wäre schnell erreichbar genau wie die Einkaufszentren, Sportplätze, Kirchen etc. Statt Strassen bräuchte man in der Stadt nur noch Fahrradwege.
Natürlich, jetzt ist es zu spät, jetzt braucht jedes Familienmitglied sein eigenes Auto.
DP. Deine Erklaerungen werden immer bizarrer. Die Gegend ist "zersiedelt", weil sich Amerikaner. insbesondere von der Western Art, sich nicht in enge Mietskasernen pressen lassen.
Sogar in Chicago und New York sind diese "public projects" gruendlich schiefgelaufen. Chicago ist dabei, diese Projects abzureissen, NewYork plant aehnliches.
Falls Du dazu was sagen solltest, solltest Du Dich vielleicht wenigstens etwas informieren. Erma Brombeck wurde beruehmt( und reich) mit unterhaltsamer Beschreibung des Exodus aus NY City in die entstehenden Satelliten Staedte, die in LI, und den diversen Counties westlich vom Hudson in NJ und NY. "The Grass is Always Greener Over The Septic Tank" war ihr erfolgreichster Roman. Unglaublich spassig. Schon mal was von Levittown in LI gehoert?
Und vor dem zweiten Weltkrieg war Suedkalifornien Farmland mit einigen Gemeinden. Vor 50 oder gar 100 Jahren eine Subway gebaut? ? CA insgesamt hatte 1910 also vor 100 Jahren, eine Bevoelkerung von 1.5 Mio Einwohner, 1930 (vor dem Krieg) 5 Mio , 1970 (als ich dor gewohnt habe )17 mio, in 2000(Das ist die letzte Statistik, die ich gerade finde) 33 Mio Einwohner. Der Zuwachs war vorwiegend in Sued-Kalifornien, und viele, viele haben sich ihr eigenes Haueschen gebaut. Mal die Entwicklung von Orange County, CA verfolgt? In den 50ern war Orange County eine(!)riesige Orange und Gemuese Farm, ( abgesehen von ein paar isolierten Beach Gemeinden), die einer (!) Familie gehoerte. Dann hat die Familie das Farmen aufgegebn, und eine ganze County als Bauland praepariert, mit vorwiegens Lots fuer Einfamilien Haueser.
DP, really, vor 100 Jahren Untergrundbahnen gebaut, von wo nach wohin?
ich stimme Dir ja zu dass man Bahnfahrten oft gut beruflich nutzen kann. Allerdings mit Einschränkungen, zumindest in D. Telefon- und I-Net-Verbindungen sind ziemlich wacklig. Ne VPN ins Büro hab ich lieber noch nicht versucht...
Andererseits bin ich im Auto mein eigner Herr, kann fahren und halten wann ich will (oder muss...), kann Musik hören wie ich will, mich mit dem Beifahrer/in unterhalten ohne Mithöhrer zu haben - und wenn ich einmal quer durch D fahre bin ich mit dem Auto auch nicht müder als mit dem Zug, das schläfert mich nämlich ziemlich ein....
Bei mir steht es Unentschieden zwischen Zug und Auto.
Was ich aber mal gerne mit dem Zug fahren würde ist quer durch Canada, das wäre aber privat.
Buona notte WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
es ist nicht nur Komfort. Ich kann mit Auto meine Zeit einfach auch besser nutzen.
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Das verstehe ich nicht. Jede Minute Autofahrt ist doch irgendwie eine verlorene Minute. Es sei denn man führt Telefonate aber auch das geht nur begrenzt.
Zugfahrt ist für mich vollwertige Arbeitszeit, mit Laptop, Mobilephone und Direktanschluss ans Internet und Firmennetz.
Das verstehe ich nicht. Jede Minute Autofahrt ist doch irgendwie eine verlorene Minute. Es sei denn man führt Telefonate aber auch das geht nur begrenzt.
Zugfahrt ist für mich vollwertige Arbeitszeit, mit Laptop, Mobilephone und Direktanschluss ans Internet und Firmennetz. [/quote]
Wer Frau und Kind und Nebenjob hat, hat die große Wahrscheinlichkeit, dass möglichst noch Dieses oder Jenes zu erledigen ist, auch mal das Kind von Bekannten übernommen, oder kurzfristig für ein paar Personen mehr Abendessen organisiert werden muss. Da gibt zum Auto keine Konkurrenz. Eine Bekannte, die mit ihrem Kind nur öffentlich fährt, verbrachte am Tag Stunden, wenn sie mit ihrem Kind nach dem Kindergarten zum Ballett und dann vielleicht noch zu Besuch zu uns kommen wollte. In der Regel haben wir sie nach Hause gefahren. Für einen gedrängten Zeitplan sind die Öffentlichen schlecht geeignet (Anfahrpunkte und Abfahrzeiten orientieren sich nicht zu 100% an meinen Zielen).
Und die Routinefahrt von und zur Arbeit ist für mich keine verlorene Zeit. Das Auto ist für mich ein Ruhe- und Rückzugsraum, wo ich mir schon mal Dinge gedanklich vorsortiere, oder am Abend die Dinge, die ich wegen Unterbrechungen nicht zu Ende denken konnte, zu Ende denke. Ich arbeite im Großraumbüro, zu Hause ist Familie, da ist das Auto ein idealer Platz um Gedanken nachzuhängen. Dort habe ich in der Regel die besten Ideen, dort will ich von keinem Telefon gestört werden.