Ueber Presse müssen sich die Piraten weiterhin nicht sorgen. Allerdings wechselt der Inhalt von Erstaunen und Beifall nun zu Besorgnis und Gruseln.
Da packt gerade der zurückgetretene Pressesprecher Christopher Lang in mehreren Medien aus, seine Enthüllungen gipfeln in der unfreiwillig komischen Meldung, Lang sei von einem Berliner Abgeordneten "mit einem Lan-Kabel geschlagen worden". Seine Kollegen Aleks Lessmann und Gefion Thürmer berichten von Mobbing. Die Rede ist von Machtspielchen und einer durchgängig feindseligen Atmosphäre in der Fraktion.
Das mag zum einen daran liegen, dass die totale Oeffentlichkeit bei den Piraten dafür sorgt, dass jeder Zwist sofort via Twitter und Facebook die Runde macht. Andererseits gehören Shitstorm, Pöbeleien und Sticheleien anscheinend zum pirateristischen Grundkonzept.
Mag sein, dass die Piraten momentan nur das zeigen was in anderen Parteien Gang und Gäbe ist (man denke nur an Pofalla und Bosbach oder Bartsch und Lafontaine), nur das was sich die Piraten hier leisten ist für einen Aussenstehenden nur schwer erträglich und wird ihrem hehren Ziel, die Politik nachhaltig zu verändern, sicher nicht zuträglich sein.
Mag sein, dass die Piraten momentan nur das zeigen was in anderen Parteien Gang und Gäbe ist (man denke nur an Pofalla und Bosbach oder Bartsch und Lafontaine), nur das was sich die Piraten hier leisten ist für einen Aussenstehenden nur schwer erträglich und wird ihrem hehren Ziel, die Politik nachhaltig zu verändern, sicher nicht zuträglich sein.
Glaub mir: in anderen Parteien läuft das genauso. Der Spruch "Freund-Feind-Todfeind-Parteifreund" ist absolut zutreffend. Ich weiß das aus erster Hand. Teilweise ist der Hass, der Neid und das Misstrauen unter Fraktionskollegen größer als zwischen Regierungspartei und Oppositionspartei, im Gegenteil, manchmal gibt es bessere Freundschaften über die Parteigrenzen hinweg.
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„Manchen Völkern genügt eine Katastrophe, sie zur Besinnung zu bringen. Deutschen, so scheint es, bedarf es des Untergangs.” --Arthur Moeller van den Bruck
„Wenn man so darüber nachdenkt ist es eigentlich erschreckend, wie wenig Politiker aufgeknüpft werden.” --G. K. Chesterton
„Manchmal frage ich mich, ob die Welt von klugen Menschen regiert wird, die uns zum Narren halten, oder von Schwachköpfen, die es ernst meinen.” --Mark Twain
"Mag sein, dass die Piraten momentan nur das zeigen was in anderen Parteien Gang und Gäbe ist (man denke nur an Pofalla und Bosbach oder Bartsch und Lafontaine), nur das was sich die Piraten hier leisten ist für einen Aussenstehenden nur schwer erträglich und wird ihrem hehren Ziel, die Politik nachhaltig zu verändern, sicher nicht zuträglich sein."
Hallo DP,
lass sie mal ein bißchen "erwachsener" werden. Derzeit sind sie im Kindergartenalter, in ein paar Jahren kommen sie dann in die Schule und dann wird man sehen.
Und da sie sowieso von den Leuten gewählt werden die lieber garnicht wählen als die "etablierten Schwätzer" mit einem Kreuzchen (und der entsprechenden Wahlkampfkostenerstattung) zu beglücken, kann nicht furchtabar viel passieren. Ich habe unlängst im Flieger irgendeine Zeitung genommen, da stand ein Artikel von jemanden drin der als OB kandidierte und sich zusammen mit 4 anderen um die Unterstützung der Piraten beworben hatte. Er war nur Zweiter geworden, aber das was er über die Versammlung geschrieben hat war bemerkenswert positiv; viele reine Sachfragen, sehr gute Stimmung, keine "Fallen" - so wie ich es mir früher immer gewünscht hätte...
Das sind "Geburtswehen", natürlich gibt es dort Ehrgeizlinge und Ar****er, aber wo gibts die nicht?
Have a nice day WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
WRL, das ist heute alles so schnelllebig, dass die Gefahr oder Chance besteht, die Zeit für das Erwachsenwerden reicht nicht aus. Wenn der Mob nicht mehr amüsiert ist von Peitschenhieben per LAN-Kabel und ähnlichem Hickhack, haben die großen Parteien leichtes Spiel, die Jungs als Dilettantentruppe dastehen und in der Versenkung verschwinden zu lassen.
Ich persönlich finde einige Ansätze der Piraten sehr gut, aber es fehlt schon an Programmatik und klarer Führungsstruktur. Das Wahlvolk will irgendwann Köpfe sehen, die klare Aussagen treffen. Nebulös herumwabernde Ideen, die jeder irgendwie gut findet, zünden nicht auf Dauer.
Zitat von Lexx Übrigens finde ich diese Meldungen weit weniger Schlimm als die Schmuggelaffäre um Gerd "nur Dunst im Kopf" Niebel.
p. s. auch Letzteres ist eine typische Sommerlochgeschichte. Aber immerhin relevanter als die Bonusmeilenaffäre bei den Grünen damals.
Ehrlich gesagt bin ich überrascht, ja geradezu schockiert, dass die deutschen Medien nicht solch unwichtigen Themen wie dem Zerfall des Euros oder der Neukonstruktion der politischen EU beiseite schieben und ausgiebig den Fall von allen Seiten beleuchten; die Geschichte des Teppichs, wer da mal drauf sitzen wird, das Teppichmuster im Wandel der Zeit, der fliegende Teppich als Symbol des Eskapismus des spätrömisch dekandenten Wohlstandseuropäers...
DP: Die deutschen Medien, die ich konsumiere, sabbeln "Griechenland", "Staatsschuldenkrise", "Stabilitätspakt" und Euro-Austritt rauf und runter. Da ist die Nebel-Geschichte eine willkommene Abwechslung.