SPD Chef Sigmar Gabriel sagt schon mal vorbeugend eine Koalition mit der Linkspartei nach der BTW 2013 ab. "Für mich ist es ausgeschlossen, dass die Sozialdemokraten auf Bundesebene diesen Weg gehen. Die Linke ist unberechenbar", so Gabriel der Süddeutschen Zeitung zur Möglichkeit einer rot-rot-grünen Regierung. Und weiter: "das wäre für Deutschland unverantwortlich, die Linke ist eine Zwangsehe aus Pragmatikern und Sektierern." Gabriel ist dabei überzeugt, dass es in der SPD keinen großen Widerstand gegen seinen Kurs geben wird.
Also gegenwärtig von einer Kanzlerschaft zu sprechen, wo beide Bündnisse rot/grün und schwarz/gelb etwa gleichauf liegen und so eine Machtübernahme nur mit den Linken möglich oder die Alternative eben grosse Koalition wäre ist schon etwas seltsam. Nicht, dass Gabriel hier noch zur Lügilanti mutiert.
Ich glaube dem Gabriel kein Wort - das ist reines Wahlkampfgeschwätz, wenn es ernst wird wird er mit jedem paktieren der ihm die Kanzlerschaft verschafft.
Aber vielleicht hofft er ja dass die Piraten und/oder die Freien Wähler (die in Bayern drängen auf eine Bundestagskandidatur, andere Bundesländer sind da nicht so neugierig drauf) ihm noch die notwendige Mehrheit verschaffen - Berlin war ja schon mal ein Probelauf der Piraten.
Schönen Tag WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Ich dachte das Piratenprogramm wäre gegen das Establishment zu sein. Die werden sich doch hüten bei der erstbesten Gelegenheit mit demselben ins Bett zu hüpfen.
Bist Du Dir so ganz sicher? Wenn die Fleischtöpfe der Macht locken? Wie wollen sie denn sonst was bewegen?
I woaß ned....
Schönen tag WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Ich würde mal ganz frech behaupten, 95% der Wähler der Piraten wollen den Etablierten eins auswischen und der Rest von 5% ist an ihren Inhalten interessiert. Die Piratenpartei hat zur Zeit das höchste Protestpotenzial. Mit einer Regierungsbeteiligung würden ihnen diese Protestler in Scharen davon strömen. Gut möglich, dass sie das Schicksal der FDP (band das grösste Protestpotenzial zur Zeit der groKo) teilen und nach der Regierungsbeteiligung in den Umfragekeller rauschen. Der Unterschied ist; der FDP würde ich noch gewisse Chancen geben auf ein Comeback.
Gabriel muss wohl überhaupt mal ein Lebenszeichen in Sachen Regierung und Kanzlerschaft von sich geben. Das politische Tagesgeschäft gibt dazu nicht viel her. Die Finanz- und Eurokrise ist in der Hand von Merkel. Wenn sie es geschickt anstellt, steht sie in einem Jahr als Retterin des Euro UND der deutschen Interessen da. Die Grünen als Koalitionspartner der SPD haben im Moment keine Themen, stehen eher als unglaubwürdige Neinsager da, die den Strom teuer machen.
Die Piraten werden m.E. so schlau sein, erstmal nur in die Parlamente zu wollen und nicht gleich in eine Regierung. Von der Oppositionsbank können sie, wie einst die Grünen, durch unkonventionelles Verhalten weiter Aufmerksamkeit erregen und im realen Politikbetrieb sich nach passenden Verbündeten umsehen.