Es ist Frühlingsanfang, es ist Cebit - es ist Zeit für eine Rede Erdogans vor den deutschen Türken.
Und auch diesmal hatte die Rede einen Inhalt, der beunruhigend ist: Die in Deutschland lebenden Türken sollten sich integrieren, aber ihre Kultur bewahren und die Assimilation vermeiden. Die Kinder sollten zuerst ihre Muttersprache, also türkisch, lernen. Die Türkei sei eine Schutzmacht für alle Türken - auch die in Deutschland. http://www.wdr.de/themen/_config_/kurzna...enstyle=politik
In der Politik hat die Rede teils heftige Kritik ausgelöst, auch wenn der ganz große Aufschrei bisher ausgeblieben ist und die Rede wohl nicht so daneben war wie vor drei Jahren.
Aber wieso lässt man den Mann immer wieder hier reden?
Aber wieso lässt man den Mann immer wieder hier reden?
Gut, fairerweise müsste man diese Frage eine ganze Reihe von Männern und sogar auch Frauen stellen, insofern könnte man sich auf das Recht der freien Rede berufen, falls das in Deutschland nicht in den letzten Jahren abgeschafft wurde. Aber die zahllosen und irgendwie immer mehr werdenden Talkshows ergeben hier ein anderes Bild.
Da muss ich Kater auf jeden Fall Recht geben. Zuletzt kam Erdogan im Februar 2008. Anschliessend gewann die CDU die Bürgerschaftswahl in Hamburg. Wer da nicht die perfide Strategie von Frau Merkel erkennt muss blind sein.
Übrigens kommt der Papst zum Staatsbesuch im September. 2 Wochen vor den Landtagswahlen in Mecklenburg Vorpommern.
Zitat Und auch diesmal hatte die Rede einen Inhalt, der beunruhigend ist: Die in Deutschland lebenden Türken sollten sich integrieren, aber ihre Kultur bewahren und die Assimilation vermeiden.
Was ist daran beunruhigend? Muss doch jeder selbst wissen, der hier StaBü wird, wie er sich verhält. Und wir sollten endlich mal selbst wissen und äußern, was wir gern hätten...
ng: Wenn du aufhören würdest, meine Gesamtbewertung auseinander zu reißen, würde sich diese Frage garnicht erst stellen. Der wesentliche Tenor damals wie heute (wenn auch heute weniger deutlich) ist, dass die Deutschtürken türkisch bleiben sollen.
Und das sagt nicht irgendwer im Zuge seiner Redefreiheit, sondern der Chef eines Staates. Damit wird das zu einer diplomatischen Angelegenheit. Was wäre wohl, wenn Merkel nach Frankreich ginge und dort lebende Frankodeutsche auffordern würde, zuerst deutsch und dann französisch zu lernen? Es würde ein wahrer Sturm der Entrüstung in Frankreich losbrechen, der die Medien mitreißt und mit gigantischer Mediengewalt in die deutsche Öffentlichkeit branden würde.
Zitat Wenn du aufhören würdest, meine Gesamtbewertung auseinander zu reißen, würde sich diese Frage garnicht erst stellen. Der wesentliche Tenor damals wie heute (wenn auch heute weniger deutlich) ist, dass die Deutschtürken türkisch bleiben sollen.
Schon klar - hab auch nix gerissen.
Zitat Und das sagt nicht irgendwer im Zuge seiner Redefreiheit, sondern der Chef eines Staates.
Und der hat keine Redefreiheit?!?
Zitat Bei uns gibt es gerade nur ein laues Lüftchen.
Und wundert dich das in diesem Gutmenschen-Ländle, wo bei solchen Themen keiner den Mund aufmacht, aus Angst, in die rechte Ecke geschoben zu werden?
Wie gesagt: Wer Deutscher werden will, muss wissen, wie er sich verhält. Und/Aber wir sollten auch mal wissen, was wir (haben) wollen. Wenn also Türken auf den hören und man merkt, die integrieren sich halt nicht, dann muss man halt überlegen, ob man anders filtert.
Natürlich kann ein Staatschef nicht in dem Maße frei reden, wie ein x-beliebiger Bürger. Das zweifelst du doch nicht etwa an?
"Wie gesagt: Wer Deutscher werden will, muss wissen, wie er sich verhält. Und/Aber wir sollten auch mal wissen, was wir (haben) wollen. Wenn also Türken auf den hören und man merkt, die integrieren sich halt nicht, dann muss man halt überlegen, ob man anders filtert."
Es geht nicht um neue Einwaderer, sondern um alte.
Natürlich kann ein Staatschef nicht in dem Maße frei reden, wie ein x-beliebiger Bürger. Das zweifelst du doch nicht etwa an?
Natürlich muss jeder Staatsmann sein Land auch verbal repräsentieren. Aber das macht die Sache nicht besser, eher im Gegenteil; Erdogan hatte die Wahl zwischen einer staatsmännischen Rede, die auch dem deutschen Gastgeber entgegenkommt oder einer gnadenlosen Wahlkampfrede und er hat sich für letzteres entschieden.
DP: Richtig und diese Entscheidung kritisiere ich. Obama hat in seiner Rede am Brandenburger Tor auch Wahlkampf gemacht. Aber er hat eine denkwürdige Rede gehalten, die das Ansehen der USA in Deutschland unterstützt hat.
Erdogans Auftreten war dagegen eine rein eigennützige PR-Veranstaltung, von der der deutsche Gastgeber und "Partner" nichts hat, im Gegenteil. Denn mit seinen wiederholten Appellen an den türkischen Patriotismus trifft er zweifelsohne - ob beabsichtigt oder nicht - auch deutsche Staatsbürger und nicht Integrationswillige und schadet somit dem Integrationsprozess.
Das wir da was aufzuholen haben ist wohl offensichtlich und für ein Land, das bei seiner EU-Aufnahme auf deutsche Unterstützung hofft, war das m. E. kein passender Auftritt.
Das passt aber ins Schema; gerade hat das Europaparlament den Zwischenstand zu den Beitrittsverhandlungen der Türkei zur EU bekannt gegeben. Tenor; Es hat sich nichts getan und die alten Themen sind die neuen und ein Beitrag ist in weiter weiter Ferne.
Erdogan hat also eine rücksichtslose Wahlkampfrede gehalten, weil die EU den (nicht-)Fortschritt der Türkei kritisiert? Das macht die Sache natürlich besser ;)
Zitat von LexxErdogan hat also eine rücksichtslose Wahlkampfrede gehalten, weil die EU den (nicht-)Fortschritt der Türkei kritisiert?
Erdogan hat seine eigene Agenda. Die EU hat ihre eigene Agenda. Beide trennt im Moment eine Welt. Ich denke der Flirt ist vorbei und jeder konzentriert sich auf sein Ding.