WeTab-Geschäftsführer Helmut Hoffer von Ankershoffen hat am Montagabend gestanden, zwei hymnische Rezensionen seines Tablet-PCs auf Amazon veröffentlicht zu haben - unter falschem Namen. In einem der Fälle gab er sich dabei den Namen Peter Glaser. Der Intellektuelle Peter Glaser ist ein anerkannter Computerexperte und Mitglied des Chaos Computer Clubs. Die PR-Agentur von WeTab verbreitete eine Stellungnahme des Chefs: "Die beiden fraglichen Rezensionen auf Amazon habe ich privat verfasst, ohne mich mit der übrigen Geschäftsführung oder unserer Kommunikationsabteilung abzustimmen", heißt es darin. "Ein Fehler" sei es gewesen, "nicht meinen eigenen Namen für die Bewertung zu verwenden."
Die Episode wirft ein bezeichnendes Licht auf die angeblich so unabhängigen Rezensionen von Amazon bis Wikipedia. Gerade bei Amazon, wo es im Durchschnitt 2-3 Bewertungen hat, fallen die lobhudelnden Userbeschreibe auf. Auf Ebay hab ich mal etwas mangelhaftes gekauft und der Verkäufer hat mich auf Knien angebettelt ihm eine gute Bewertung zu geben, weil sonst sein Rating leidet. Aber wenn das nur durch Mitleid zustande kommt und nicht durch Qualität - was ist das dann noch wert?
Machen solche Bewertungen überhaupt noch Sinn oder sind das eh alles gesteuerte PR Massnahmen?
Sicher machen solche Bewertungen Sinn. Man muss nur die richtigen Informationen für sich rausfiltern. Das bedeutet bei Amazon zum Beispiel, die nicht besten Bewertungen zu lesen und die Gründe für die Abzüge zu sammeln. Dann bekommt man schon ein gutes Bild von dem Produkt, zumal dort auch die ehrlichsten positiv-Urteile zu finden sind.
Ein "Ganz tolles Produkt, bin hochzufrieden" ist so oder so nicht nützlich, egal ob die Bewertung getürkt oder echt ist.
Zitat von LexxSicher machen solche Bewertungen Sinn. Man muss nur die richtigen Informationen für sich rausfiltern. Das bedeutet bei Amazon zum Beispiel, die nicht besten Bewertungen zu lesen und die Gründe für die Abzüge zu sammeln.
Und wer garantiert mir, dass die kritischen Bewertungen nicht direkt von einem Fake Account von der Konkurrenz kommen?
Man muss halt lernen mit solchen Dingen umzugehen. Wenn bei einem Hotel steht, dass das Essen Scheisse ist, muss man mal sehen, wenn da steht, dass es zwar nur 50m zum Strand sind, die aber über eine 4-Spurige Autobahn gehen, ist das schon enorm hilfreich.
Und wenn da steht, dass z. B. das Display nichts taugt, schaue ich mir das eben im örtlichen Elektronikfachmarkt noch mal an, um mir selbst ein Urteil zu bilden.
Und wenn da steht, dass alles toll ist, suche ich nach der nächsten Bewertung.
Zitat von KaterMan muss halt lernen mit solchen Dingen umzugehen. Wenn bei einem Hotel steht, dass das Essen Scheisse ist, muss man mal sehen, wenn da steht, dass es zwar nur 50m zum Strand sind, die aber über eine 4-Spurige Autobahn gehen, ist das schon enorm hilfreich. Und wenn da steht, dass z. B. das Display nichts taugt, schaue ich mir das eben im örtlichen Elektronikfachmarkt noch mal an, um mir selbst ein Urteil zu bilden. Und wenn da steht, dass alles toll ist, suche ich nach der nächsten Bewertung. Gruss Kater
Mit anderen Worten, diese Bewertungen sind alle fürn Arsch.
"Mit anderen Worten, diese Bewertungen sind alle fürn Arsch."
Wenn Du die Bewertungen mit Deinem Arsch liest, mag das stimmen. Wer aber sein Hirn dabei einschaltet (gut, dafür mag bei Dir der Arsch das Organ sein, was am dichtesten dran ist) kann aus den Bewertungen schon wichtige Dinge ableiten.
Ich habe damit z. B. schon sehr schöne Hotels gefunden. Jedenfalls hatte ich schon lange keins mehr, was schlecht war.
Mal ein Beispiel: Für den Sommerurlaub hatte ich mir ein Hotel an der Ostsee ausgeguckt. Bewertungen der Zimmer waren sehr gut, Restaurant eher duchwachsen und dann gab es zwei Bewertungen, die das einfach als komplett Scheisse abqualifizierten. Alles in allem so 30 Bewertungen. Ok, die zwei kann man rausfiltern, bei einer stand schon dabei, warum sie so bewertet hat (der Kellner hat ihr aus Versehen ein Glas Wasser über die Hose gegossen und trotzdem gab es das Abendessen nicht umsonst). Der zweite fand das Hotel, welches schon eine etwas urige Note hat, eben wegen dieser einfach furchtbar, ich fand es genau deswegen gut. Restaurant ist mit drei Kindern sowieso kritisch, aber die Zimmer müssen passen. Übrigends gaben die Bewertungen auch her, welche Zimmer die besten sind.
War ein super Urlaub.
Und Hinweise auf Mallorca, dass in einem Hotel überwiegend Engländer sind, finde ich auch durchaus hilfreich. Das steht sonst auch nirgendwo.
Ich gebe bei Web-Einkäufen nie Bewertungen ab, genau wie im richtigen Leben. Dass ein gekaufter Artikel in Ordnung ist und korrekt geliefert wird ist ein Selbstverständlichkeit und keiner gesonderten Lobhudelei wert. Ich lobe meinen Edeka-Laden um die Ecke auch nicht dafür, dass die Äpfel nicht faul sind.
FW: Es gibt bei vielen Dingen zwischen "in Ordnung" und "Mangel" noch viele Eigenschaften. Ich habe mich zum Beispiel letztens über elektrische Zahnbürsten informiert. In den Bewertungen konnte man - im Gegensatz zur Produktbeschreibung - Informationen über die Akkulaufzeit und den Preis für Ersatzbürsten finden. Einer hat sich beschwert, dass er die Bürste ohne Ladegerät nicht mit auf Reisen nehmen kann. Für jemand anderen ist das vielleicht kein Problem. Bei einigen Bürsten wurde über Zahnfleischbluten nach dem Putzen berichtet - was mich nach einer kurzen Recherche dazu bewegt hat, von Rotationsbürsten Abstand zu nehmen.
Selbst habe ich auch schon eine Bewertung abgegeben - um andere Käufer vor meinen Klickpedalen zu warnen. Bei denen habe ich inzwischen zum zweiten Mal Ersatz bekommen, weil die nach 2000 km ne Schraube locker haben - bis zur vierten Reklamation, bei der die Rückerstattung fällig wäre, reicht die Garantiezeit leider nicht. Und so ist jetzt schon absehbar, dass ich mir im nächsten Jahr neue Pedale kaufen muss.