Die Wirtschaft scheint die Griechenland-Krise und den Rettungsschirm inzwischen fast vergessen zu haben. Der Euro stand gestern bei 1,38 $.
Nun aber zeichnet sich nach Griechenland und Island der dritte europäische Staat ab, der massive Geldprobleme hat: Irland.
Für die neueste Bankenrettungsaktion schraubt die aktuelle irische Regierung die Neuverschuldung auf ein Drittel(!) der Wirtschaftsleistung hoch. Einerseits scheint das bitter nötig zu sein, wird die irische Wirtschaft doch durch eine Kreditklemme gelähmt. Andererseits wird das den Bürgern wohl teuer zu stehen kommen.
"Im November will die Regierung Einzelheiten eines radikalen Sparpakets bekannt geben. Sie wird wohl die Renten kürzen, Sozialleistungen zusammenstreichen und die Steuern erhöhen." http://www.tagesschau.de/wirtschaft/irland196.html
Bricht der "irische Tiger" demnächst unter der Last der Finanzkrise zusammen? Oder wird der Staat durch Europa gerettet?
Zitat von LexxFür die neueste Bankenrettungsaktion schraubt die aktuelle irische Regierung die Neuverschuldung auf ein Drittel(!) der Wirtschaftsleistung hoch. Einerseits scheint das bitter nötig zu sein, wird die irische Wirtschaft doch durch eine Kreditklemme gelähmt. Andererseits wird das den Bürgern wohl teuer zu stehen kommen.
Naja, Irland hat momentan soweit ich weiss noch einen recht niedrigen Schuldenstand, von daher dürften sie das durchaus verkraften können, zumal die Zinsen momentan ja extrem niedrig sind.
Ich erinnere mich daran, dass Deutschland "inklusive allem" (also z.B. auch Pensionslasten und Sonderlasten, die nicht im Haushalt auftauchen) irgendwo bei 200% Schulden vom BIP steht.
Irlands Staatsverschuldung liegt momentan laut Wikipedia bei 64% - nächstes Jahr dann bei knapp 100%. Deutschland liegt in dieser Statistik bei 73%.
Nach der offiziellen Statistik wird Irland damit bald zu Griechenland und Italien aufschließen. Auf dem Papier wird die Lage also durchaus mit der Griechenlands vergleichbar, zudem hat Irland ein geringeres BIP. Spekulationen gegen das Land wären also einfacher. Und genau hier kommt der Euro-Rettungsschirm ins Spiel...
Wie Steffen ja schon schrieb ist es immer so eine Sache mit den Statistiken. Weit aussagekräftiger sind Sachen wie Geburtenrate, Renteneintrittsalter, Arbeitslosenstatistik oder Staatsquote. Ein hoher Kredit auf Pump ist nicht gefährlich aber wer völlig ungeniert auf Kosten der Zukunft wirtschaftet wie es die Griechen machten wird früher oder später zum Pflegefall. Wie es bei den oben genannten Eckpunkten um die Iren steht weiss ich nicht.
Kater: Die Euro-Krise ist gerade mal gute vier Monate her.
Allerdings dürfte die wirtschaftliche Kleinheit Irlands in Verbindung mit dem gigantischen Rettungsschirm tatsächlich für Sicherheit gegenüber erneuten Spekulationen gegen den Euro sorgen. Auf der anderen Seite bedeutet die Kleinheit eine Gefahr - Irland dürfte es bei gleicher Lage schwieriger haben als Italien.