Zitat wie bspw. die Bertelsmann-Stiftung, die die Grundlagen der Hartz-IV-Gesetzgebung ausgeheckt hat
Aha, das wusste ich noch nicht. Wahrscheinlich waren diese Grundlagen unendlich besser und durchdachter als das, was die Politik dann daraus gemacht hat.
Davon kann man ausgehen. Letztlich wurden vom Hartz-Konzept auch nur Teile umgesetzt und andere Teile abgeändert. Man könnte also sagen, die Hartz-Reform war aus dem Zusammenhang gerissen.
Jau, ein besseres Eigentor in Puncto Private gegen Regierungsarbeit konnte Mirk sich ausgerechnet mit Hartz IV nicht schießen! :)
Übrigens schießt sich auch ein Multimilliardär wohl gehörig ins Knie, der offen gegen die Schwulenehe spendet. Solche Themen taugen absolut nix für generöse Großspenden, das Geld dafür wird ganz anders gesammelt und sicher nicht bei Bill Gates und Co.
Sowas ist in den USA ja auch kein Problem, der Anteil an Erzkonservativen ist ja recht hoch. Wenn man die sicher in den Laden bekommt, ist das fast schon Werbung.
Kritisch finde ich aber auch so was:
"The fastest way to the top of the Gates Foundation’s queue for new PC donations,” explained Ryan last night, “is to tell them you’re considering keeping you old systems and rolling out Linux. That’s how our library got tons of new Windows XP machines a couple years ago (Microsoft offered Vista, but they chose XP instead). I think I’ve mentioned before what a gulag those things are. You’re not allowed to use Flash. You can’t open a PDF. There’s no Firefox."
Es ist eben nicht so, dass diese Spenden vor allem sinnvoll für die Empfänger sind, sondern dass damit bestimmte Ziele verfolgt werden, die nicht unbedingt im Sinne der Empfänger oder der Gesellschaft sind sondern vor allem im Sinne der Spender. Im Prinzip werden damit auch Monopole zementiert.
Kater, das sehe ich nicht ganz so schwarz. Die Amis sind eben, was Meinungen angeht, deutlich konfliktfreudiger als die Deutschen (Rocky versuchte das ja zu adaptieren *g*). Bei uns muss immer schon halber Konsens herrschen, wenn eine exponierte Persönlichkeit mit einer Meinung an die Öffentlichkeit geht. Die Amis haben ja auch Radiosender mit religiösen Hasspredigern, die den Schwulen in ihren Sendungen die Pest an den Hals wünschen. So werden Meinungen eben öffentlich und nicht unter vorgehaltener Hand am Stammtisch verbreitet. Okay, du hast Recht, problematisch wird es, wenn Milliarden im Spiel sind. Aber Kalifornien hat es ja hinbekommen, die Homo-Ehe wieder zu legalisieren.
Dein Zitat mit den XP-PCs verstehe ich nicht ganz. Klar laufen auf XP Adobe Flash und auch Firefox. Wenn nicht, haben die sich komplett vernagelte Kisten ohne lokale Admin-Rechte andrehen lassen. Selber Schuld dann.
Ng
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13.08.2010 16:06
#38 RE: The Giving Pledge - Milliardäre spenden die Hälfte ihres Vermögens
Zitat Zum Dritten (an Hamster): Willst Du jetzt ein "Bundesamt für Spendenlenkung und -Verteilung" installieren?
Wozu? Wir haben doch schon das Finanzamt und andere Behörden/Ministerien. Mir ging es bei dem halb scherzhaft gemeinten Vorschlag auch eher um die Wahlfreiheit bei der Steuer. Zumindest teilweise hätte ich schon gern mehr Einfluss auf den Verwendungszweck.
Zitat Mal ein Beispiel: Ein Teil des Geldes wird zur Unterstützung von Initiativen gegen die Homoehe ausgegeben. Der gleiche edle Spender spendet denn auch kraftig für Initiativen gegen Schwangerschaftsabbrüche.
Ich hab zwar nichts gegen Homoehe und Abtreibung, aber es muss doch jedem erlaubt sein, dagegen sein und das finanzieren zu dürfen. Als Argument gegen Privatspende taugt das Beispiel daher nicht viel.
wenn Du vor 10 Jahren in eine bayerische Behörde oder auch evtl. mal in das "Erzbischöfliche Ordinariat" geschaut hättest, hättest Du dort praktisch ausschließlich Siemens PC's vorgefunden. An den Uni's übrigens auch.
In den Uni's war alles gespendet, bei den Behörden gab es spezielle Behörden-Nachlässe die so hoch waren dass sie von einer Spende nicht leicht zu unterscheiden waren.
Ob das heute noch so ist weiß ich nicht, aber eine Freundin hat für eine Firma gearbeitet, die sich auf Behörden-SW spezialisiert hatte. Die mussten ihre SW anpassen, weil die Siemens-PC's offensichtlich über ein paar Spezialitäten im Bias verfügten, die sie automatisch etwas inkompatibel zu anderen PC's machten (ich weiß, "etwas inkompatibel" gibts genausowenig wie etwas schwanger). Der Nachkauf war also schon mal gesichert.
Da die Gesellschaft in den USA ein bißchen anders tickt als unsere ist es doch nicht verwunderlich, dass es oft nicht reine Humanität ist wenn jemand etwas spendet; vielleicht will er auch seinen Ruf damit aufpolieren oder auch ein bißchen was fürs Business tun. Das Siemens-Beispiel zeigt doch, dass es bei uns oft die selben Beweggründe sind.
Bei uns im Landkreis sind die "Tafeln" alle über private Vereine organisiert. Welch ein Beamtenapparat müsste aufgebaut werden, um das zu erreichen? Und würden dann Real, Aldi, Lidl etc ihre auslaufenden Lebensmittel weiterhin spenden? Ich kann mir das nicht vorstellen.
Im Übrigen kann ich mir auch nicht vorstellen, dass jemand überflüssige Bibliotheken oder Kunstmuseen oder Konzerthallen spendet - wenn genug da sind kann er sich mit so etwas wenig Ruhm einhandeln, das nivelliert sich mit der Zeit.
Geh mal in Washington vom Capitol Richtung Westen, da findest Du einige Gebäude die mit Geld gebaut wurden, das ein Herr Smithsson vor 150 oder 200 Jahren übrig hatte. Sind ein paar z.T. noch dazu sehr berühmte Museen draus geworden. Bei den meisten ist der Eintritt frei, Du findest viele Guides, ein Teil davon im Rentenalter, die ihre Tätigkeit dort mit Enthusiasmus und Freude versehen - als Freiwillige, mit geringer Bezahlung.
Ich kann an der Spendenprxis in den USA wenig schlechtes finden.
Schönes Wochenende WRL
"Glückliche Sklaven sind die größten Feinde der Freiheit!" Marie von Ebner-Eschenbach “Politiker sind wie Windeln. Man muss sie oft wechseln und das aus denselben Gründen.” (Mark Twain)
Taxman
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Gast
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14.08.2010 14:08
#40 RE: The Giving Pledge - Milliardäre spenden die Hälfte ihres Vermögens
Der amerikanische Rechnungshof hat ermittelt, dass zwei Drittel aller Unternehmen zwischen 1998 und 2005 (in den Bush-Jahren) überhaupt keine Steuern an den US-Fiskus überwiesen
Entsprechend sehen die Schulen oder die Infrastruktur aus - Dritte Welt Niveau. Kalifornien ist bankrott, weil es faktisch keine Steuereinnahmen hat.