Zitat Tatsächlich gibt es derzeit keine Energieerzeugung, die die Kernenergie gleichwertig ersetzen kann - außer Wasserkraft.
So viele nutzbare Stellen für Wasserkraft, die alle Wärmekraftwerke ersetzen könnte, gibt es aber nicht bei uns.
Zitat Das zeigt eindrucksvoll, dass Ökosteuer und EEG nicht dafür verantwwortlich sein KÖNNEN, dass der Strompreis hierzulande 30-40 % höher ist als anderswo in Europa. Selbst wenn man 10,4% EEG + 8,8% Ökosteuer rechnet und das Ganze mit der 19%igen Mehrwertsteuer multipliziert, bleibt man weit unter 30%.
Und? Das zeigt zumindest, DASS der Ökokram auch über den Preis finanziert und vom Verbraucher bezahlt werden muss.
Ng
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07.08.2010 14:09
#17 RE: Trennung von Netz und Betreiber - wird dann alles besser?
Zitat "Immerhin weißt du selbst, was im Bereich Ökostrom alles mit reinkommt an Kosten, die am Ende der Verbraucher bezahlen muss und nicht die EVUs oder ihre ideologischen Gegenspieler."
Nö, die zahlen letzlich die EVU aus ihren Gewinnen
Und wer bezahlt die Gewinne? ;)
Ng
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07.08.2010 14:13
#18 RE: Trennung von Netz und Betreiber - wird dann alles besser?
Zitat Zum Glück oder leider profitieren die Stromerzeuger ja von der Trägheit der Masse
Ich gehöre zu den vielen Verbrauchern, die nur für ein paar Cent nicht gleich ständig wechseln.
Ich würde das eher machen, um auf Ökostrom umzusteigen - aber leider kann man das ja nur auf dem Papier, während aus der Steckdose weiterhin ein Mix aus allen Stromsorten einschl. Atomstrom kommt (wenn der Ökostromlieferant nicht eh notfalls sogar selbst Atomstrom hinzukauft).
Steffen: Man könnte den Oberrheingraben fluten. Damit wären sicherlich einige AKW zu ersetzen.
Die Erforschung von Asse, Gorleben usw. wird vom Staat bezahlt. Tatsächlich hat der sogar einen Exklusivvertrag mit einem Entsorgungsunternehmen, das mehrheitlich den großen Kraftwerksbetreibern gehört. Aber das Subventionsfass wollte ich jetzt eigentlich garnicht aufmachen. Schließlich werden oder wurden die anderen Energieträger auch Subventioniert.
►"Aber wenn man die gesamte Steuer- und Abgabenbelastung von rund 40% sieht, könnte es vielleicht doch sein, oder?"◄
Der Strompreis in Deutschland liegt etwa 38% über dem EU-Schnitt. Wenn das ausschließlich durch das EEG und höhere Steuer-/Abgabenlast erreichbar sein sollte, hätte ich gern eine Quelle dazu - dann ist die Recherchearbeit ausgeglichen.
►"Die 5 ct/kWh netto, die es bei uns mehr kostet als z.B. in Frankreich, sind zu 80% den erneuerbaren Energien zuzuschreiben."◄
Nach meinen Informationen sind es 2,2 ¢/kWh. Wie kommst du auf 4?
"Und wer bezahlt die Gewinne? ;)" Keine Ahnung. Ich bezahle nur den Umsatz. Und an dem ändert sich durch Ökosteuer, EEG, etc. erstmal nichts.
Ach, und der Gewinn fällt vom Himmel? Ich dachte immer, dass der Gewinn das ist, was vom Umsatz nach Abzug aller Kosten und Aufwendungen übrigbleibt. Oder habe ich da 30 Jahre lang die Gewinn- und Verlustrechnungen meiner Kunden falsch gelesen?
Zitat von Kater "Ich gehöre zu den vielen Verbrauchern, die nur für ein paar Cent nicht gleich ständig wechseln." Dann bist Du an den hohen Strompreisen mitschuldig. Mehr als die EVU übrigends. Gruss Kater
"Ach, und der Gewinn fällt vom Himmel? Ich dachte immer, dass der Gewinn das ist, was vom Umsatz nach Abzug aller Kosten und Aufwendungen übrigbleibt. Oder habe ich da 30 Jahre lang die Gewinn- und Verlustrechnungen meiner Kunden falsch gelesen?"
Ich bezahle die Gewinne nicht. Ich bekomme eine Rechnung für den gelieferten Strom, nicht für die Gewinne. Zumindest habe ich noch nie den Posten "Gewinne" auf meiner Stromrechnung gefunden :). Ob mit dem Geld dann Gewinne oder Verluste realisiert werden, oder ob das Geld für die Bezahlung von Solarstrom verwendet wird, liegt ausserhalb meiner Einflussmöglichkeiten. Ein feiner, aber dennoch wichtiger Unterschied.
Aber was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass die Preise für Strom eben nichts mit den Gewinnen, Verlusten oder Ausgaben fürs EEG zu tun haben. Sonst könnten die EVU, die weniger Photovoltaikanlagen und Windkraftanlagen in Ihrem Einzugsgebiet haben, die anderen ja gnadenlos unterbieten, die Preise entsprechend günstiger gestalten und die anderen aus dem Markt drängen. Was sie aber nicht tun. Offensichtlich haben die Ausgaben fürs EEG mit den Preisen rein gar nichts zu tun.
Letztlich alles eine Folge der trägen Ng, die für den fehlenden Wettbewerb auf diesem "Markt" verantwortlich sind.
Zitat von Kater "Ich gehöre zu den vielen Verbrauchern, die nur für ein paar Cent nicht gleich ständig wechseln." Dann bist Du an den hohen Strompreisen mitschuldig. Mehr als die EVU übrigends. Gruss Kater
Wechselwilligkeit muss man sich als Unternehmen auch erarbeiten. Dem Endkunden hier den Schwarzen Peter zuschieben reicht da nicht. Niemand kann von einem Kunden erwarten, dass er wegen ein paar Cent den ganzen Aufwand auf sich nimmt und den Anbieter wechselt nur wegen einem völlig abstrakten Zieles der Marktliberalisierung.
Ng
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08.08.2010 13:30
#24 RE: Trennung von Netz und Betreiber - wird dann alles besser?
Zitat Keine Ahnung. Ich bezahle nur den Umsatz. Und an dem ändert sich durch Ökosteuer, EEG, etc. erstmal nichts.
Scherzkeks ;)
Zitat Dann bist Du an den hohen Strompreisen mitschuldig. Mehr als die EVU übrigends.
Allenfalls indirekt und mit sehr geringem Einfluss, denn ich kann ja nur aus dem Angebot auswählen, welches vorhanden ist. Direkt macht den Preis der Rechnungsersteller - und der haut da auch alle genannten Punkte mit rein.
Insofern werde ich an zwei Fronten zum Finanzieren der Ökospielzeuge gezwungen - beim Bezahlen der Stromrechnung und beim Bezahlen der Steuern, mit denen der Kram ebenso subventioniert wird - und somit habe ich da KEINEN Einfluss!
"Niemand kann von einem Kunden erwarten, dass er wegen ein paar Cent den ganzen Aufwand auf sich nimmt und den Anbieter wechselt nur wegen einem völlig abstrakten Zieles der Marktliberalisierung."
Nun, wenn die Endkunden das Prinzip nicht kapieren, sind sie eben zu dämlich für niedrigere Energiepreise.
Ansonsten finde ich, dass es gerade beim Strom in Deutschland wirklich kein Problem ist, zu wechseln. Und ein Cent Ersparniss/kWh macht bei mir etwa 60€ im Jahr aus. Dafür muss ich lediglich eine viertel Stunde im Netz nach niedrigen Preisen schauen und einen Ausdruck unterschreiben und abschicken.
Einen besseren Stundensatz bekomme ich nur schwer. Vor allem, da meine Ersparniss im Vergleich zum lokalen Anbeiter eher bei 3 Cent liegt, und ich somit 180€/Jahr spare. Und das jetzt seit knapp drei Jahren beim billigeren Lieferanten. Der eine Brief hat mir also alles in allem rund 500€ gespart und tut dies weiter.
Und Du kannst mir glauben, der Strom ist nicht schlechter. Ich habe sogar den Eindruck, dass die Elektronen vom neuen Anbieter etwas spritziger sind
Immerhin konntest du das offenbar leicht vergleichen.
Ich hatte mich auch mal mit dem Thema beschäftigt, als es Mode war. Mir kam aber schnell der Verdacht, dass mir die alternativen Anbieter nicht billigeren Strom, sondern ihre intransparenten Abrechnungsmethoden verkaufen wollten.
Die meisten hatten Mindestabnahmemengen, die auch noch im Voraus zu bezahlen waren. Die Preisvorteile schmolzen dann recht schnell soweit zusammen, dass ich auf den Schriftverkehr und sonstige Umstellungsarbeiten keine Lust mehr hatte.
Wir sind seit Jahren bei den heimischen Stadtwerken. Ob es billigere Anbieter am Markt gibt, weiß ich nicht.
Aber ich weiß, dass die Stadtwerke zwei Tarife anbieten: Strom am Tag (21,24 ¢/kWh) und Strom in der Nacht und am Wochenende (14,21 ¢/kWh).
Wer Spül- oder Waschmaschine also über Nacht laufen lässt, spart Geld, weil sie dann "billigeren" Strom verbrauchen. Auch backen und Kochen, Staubsaugen oder Elektro-Grillen am Wochenende ist billiger. Da selbst der Hoch-Tarif unter dem Durchschnittspreis von 22,9 ¢/kWh in Deutschland liegt, schätze ich mal, dass es nicht so leicht sein würde, einen günstigeren Anbieter zu finden. Yello Strom ist jedenfalls wesentlich teurer.
Nachtrag: Zu unserer Diskussion um Steuern und Abgaben finde ich bei Wikipedia die Nettostrompreise. Wir erinnern uns: Der Endpreis für den Verbraucher liegt 38% über dem EU-Schnitt. Der Nettostrompreis ohne Steuern und Abgaben lag demzufolge 2009 knapp 16% über dem EU-Schnitt. (14,04 ¢ vs. 12,11 ¢). Die Franzosen zahlen mit gut 9 ¢ sogar noch deutlich weniger. Woher also die hohen Kosten?
www.verivox.de eingeben, Postleitzahl und Verbrauch eintippen, die Tarife mit Vorauszahlung abklicken und schon bekommt man das wunderschön aufgelistet.
Macht bei mir derzeit 17,3ct/kWh, also 5,6 ct unter dem Durchschnitt.
Bei denen bin ich seit drei Jahren, damals für 16,x abgeschlossen.
Der Tarif in Düsseldorf ist natürlich interessant, ein erster Ansatz mit dem intelligenten Stromzähler (der allerdings erstmal 80€ kostet).