"Um das jahrzehntelange Patt aufzulösen, schlägt die Internationale Walfangkommission auf ihrer Jahrestagung in Agadir ein Kompromisspapier vor. Danach soll der Walfang innerhalb strenger Quoten für zehn Jahre legalisiert werden, der Handel mit Walfleisch aber verboten bleiben. Doch beide Seiten lehnen dies ab."
Ein Kompromissangebot wäre, das Walfleisch nicht zu handeln sondern nur zu verzehren. Vorzugsweise mit einem Sack Reis aus China. Der Kompromiss kam aber nicht zustande weil dieser umfiel, was wohl demnächst als neues Thema zu besprechen wäre.
Die Walfangnationen wollen nicht auf das Walfleisch verzichten. Dass Japan nur zu wissenschaftlichen Zwecken fängt ist eine Farce. Natürlich stecken die (Luxus-)Restaurants dahinter. Bei den Dänen kann man das am ehesten noch nachvollziehen - die Ureinwohner leben davon.
Die Walfanggegner fürchten um das Überleben der entsprechenden Arten. Was die konkreten Verhandlungen brisant macht, ist die Quotenregelung: China und Korea und andere Nationen würden AUCH gern Wale fangen und stehen schon mit ausgefüllten Quotenanträgen bereit. Wenn das erstmal durch ist, kann man den Walfang wohl kaum mehr zurücknehmen.
Die Walfanggegner fürchten um das Überleben der entsprechenden Arten.
Soweit ich weiss wird nur eine einzige Art gefangen, nämlich der Zwergwal. Das Überleben dieser Art ist weit davon entfernt auszusterben, im Gegenteil ist das einer der am meisten wachsenden Population und dass dieser Fakt gerade den Fischfangnationen Japan, Norwegen oder Dänemark auf den Keks geht ist ja klar, Zwergwale sind schwimmende Fischvernichtungsmaschinen. Hier macht ein kontrolliertes dezimieren mit festgelegten Fangquoten durchaus Sinn. Diese Quote betrug im Jahr 2006 etwa 1000 Tiere bei einer Population von etwa 500,000.
Die Isländer erlegen auch Blauwale. Und bei der Konferenz geht es wohl gerade NICHT um die Zwergwale, sondern um die Arten, deren Fang bisher komplett verboten ist. Blauwale, Pottwale u. A.
Gegenfrage: Wie will man sicherstellen, dass eine Fangquote den Bestand dieser Art nicht gefährdet, wenn es nichtmal verlässliche Zahlen gibt?
"Heute wird die Gesamtpopulation (der Blauwale) wieder auf etwa 10.000–20.000 Individuen geschätzt, von denen etwa 6.000 Zwergblauwale sind. Eine genaue Erfassung der Bestände ist nur schwer möglich." - Wikipedia
Zitat Gegenfrage: Wie will man sicherstellen, dass eine Fangquote den Bestand dieser Art nicht gefährdet, wenn es nichtmal verlässliche Zahlen gibt?
Zitat "Heute wird (...) geschätzt (...) Eine genaue Erfassung der Bestände ist nur schwer möglich."
Eben drum! Keine Seite weiß etwas. Also kann man auch jagen. Sollten die Bestände zurückgehen durch die Jagd, wird die schon mitschrumpfen. Immerhin handelt es sich um überwiegend kommerzielle Jagd - und die muss sich lohnen. So oder so wäre auch ein Aussterben keine Katastrophe.
Zitat von LexxNg: "So oder so wäre auch ein Aussterben keine Katastrophe." ...und damit hat sich jede weitere Diskussion erübrigt.
Du scheinst sehr ideologisch an die Sache heranzugehen. Wen hat es wirklich be- und getroffen, als die Stellersche Seekuh ausgestorben ist? Oder der Auerochse? Oder der Falklandfuchs? Oder die Mammuts? Oder die Dinosaurier?
Dieses Gejammer um Biodiversität und Artensterben entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage. Arten sind schon immer ausgestorben, aus den unterschiedlichsten Gründen.
Wenn man das Aussterben der Wale als akzeptable Lösung in Betracht zieht, dann ist die logische Konsequenz, den Schutz der Wale abzuschaffen. Damit ist der essentiellen Frage der Konferenz (Schutz vs. Jagd) sowie der Diskussion hier (Wieviel Jagd ist unschädlich? Quote oder Moratorium?) die Grundlage entzogen.